GPT-5.1: OpenAI macht ChatGPT persönlicher und gesprächiger

OpenAI hat heute GPT-5.1 vorgestellt. Die Neuerungen betreffen laut der Entwickler vor allem zwei Bereiche: Die Modelle sollen natürlicher kommunizieren und sich gleichzeitig besser an persönliche Vorlieben anpassen lassen. Der Rollout startet bei zahlenden Nutzern und erreicht in den kommenden Tagen auch kostenlose Accounts.

GPT-5.1 Instant ist das meistgenutzte Modell von ChatGPT und kommt jetzt deutlich lockerer daher. Wer das System nach Entspannungstipps fragt, bekommt keine sterile Liste mehr vorgesetzt, sondern eine Antwort, die sich anfühlt wie von einem Kumpel, der tatsächlich helfen will. Das Modell nutzt Emojis, spricht direkt an und wirkt weniger wie ein Lexikon auf Beinen. OpenAI hat offenbar besser verstanden, dass niemand mit einem Roboter plaudern möchte, der klingt wie eine Bedienungsanleitung. Wobei ich von einigen Nutzern weiß, dass das vorher auch schon teilweise echt gut gewesen sein soll.

Es gibt auch neue adaptive Reasoning-Funktion. GPT-5.1 Instant entscheidet selbst, wann es länger über eine Antwort nachdenken muss und wann eine schnelle Reaktion reicht. Das schlägt sich angeblich in besseren Ergebnissen bei Mathe- und Programmieraufgaben nieder, etwa bei AIME 2025 oder Codeforces. Gleichzeitig folgt das Modell Anweisungen präziser. Wer verlangt, dass jede Antwort exakt sechs Wörter haben soll, bekommt jetzt auch tatsächlich sechs Wörter und keine Erklärung dazu, warum das schwierig ist.

GPT-5.1 Thinking richtet sich an komplexere Aufgaben und passt die Denkzeit dynamisch an. Einfache Fragen werden schneller beantwortet, knifflige Probleme bekommen mehr Rechenzeit. Laut OpenAI ist das Modell bei simplen Tasks etwa doppelt so flott wie der Vorgänger, bei harten Nüssen dafür doppelt so gründlich. Die Antworten sollen zudem verständlicher formuliert sein, weniger Fachkauderwelsch, weniger undefinierte Begriffe. Wer sich Baseball-Statistiken wie BABIP oder wRC+ erklären lässt, bekommt jetzt eine Antwort, die auch Menschen außerhalb der Sabermetrics-Blase verstehen, führt man als Beispiel an.

Beide Modelle klingen wärmer und empathischer. Wer sich über verschütteten Kaffee vor einem Meeting aufregt, bekommt keine Liste mit Fleckenentfernungstipps, sondern Zuspruch und eine Einordnung, dass andere Menschen solche Pannen kaum registrieren. Das wirkt weniger nach Helpdesk und mehr nach echtem Gespräch. Ist die Frage, ob man das auch wirklich so mag…

OpenAI führt außerdem neue Personalisierungsoptionen ein. Neben den bisherigen Voreinstellungen gibt es jetzt Professional, Candid und Quirky als Tonalitäten. Wer noch feiner justieren will, kann künftig direkt einstellen, wie knapp, warm oder emoji-lastig die Antworten ausfallen sollen. ChatGPT kann diese Einstellungen auch während eines Gesprächs anbieten, wenn es merkt, dass jemand einen bestimmten Stil bevorzugt. Die Änderungen greifen sofort in allen Chats, auch in laufenden Unterhaltungen.

Der Rollout läuft gestaffelt. Zahlende Nutzer mit Pro, Plus, Go oder Business bekommen GPT-5.1 zuerst, kostenlose Accounts folgen in den nächsten Tagen. Enterprise- und Edu-Pläne haben sieben Tage früher Zugriff, müssen das Feature aber manuell aktivieren. Nach dieser Schonfrist wird GPT-5.1 zum Standard. Die alten GPT-5-Modelle bleiben für zahlende Abonnenten drei Monate lang im Legacy-Dropdown verfügbar, damit genug Zeit zum Vergleichen bleibt.

Die API-Integration kommt später diese Woche. GPT-5.1 Instant läuft dann unter gpt-5.1-chat-latest, GPT-5.1 Thinking wird als GPT-5.1 verfügbar sein, beide mit adaptivem Reasoning. Ob die Änderungen tatsächlich so wirken wie versprochen, zeigt sich erst im Alltag. Die Beispiele klingen vielversprechend, aber zwischen Demo und Realität liegt manchmal eine Lücke. Wer Zugriff hat, sollte selbst testen, ob sich GPT-5.1 wirklich natürlicher anfühlt oder nur eine neue Schicht Marketing über dem alten System liegt. Lasst uns gerne eure Erfahrungen zuteil.

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21 Kommentare

  1. Weiß eventuell wer, ob OpenAI weiterhin alle Chats von ChatGPT dauerhaft speichern muss? Ich finde keine aktuellen Infos zu dem Gerichtsverfahren und frage mich, ob die weiterhin sammeln müssen.

    • Die „Speicher-Phase“ ist soweit ich weiss seit Anfang Oktober vorbei aber hab die Woche erst gelesen, dass nun die NYT Zugriff auf eben diese bisher gesammelten Chats haben möchte was wiederum OpenAI wohl ablehnt… müsste auf irgendeiner US-Seite wie Wired, 404, Ars oder so gewesen sein.

    • Davon wusste ich gar nichts. Ich hab deine Frage/Aussage bei Chat-GPT rein kopiert und Antwort erhalten!

      Da hatte ich u.a. folgende Frage an Chat-GPT:

      „Du meinst der Schalter unter: ‚Einstellungen -> Datenkontrollen -> Das Modell für alle verbessern -> Aus‘ war ohne Funktion?“

      „Sehr gute und berechtigte Frage – und ja, für eine gewisse Zeit (ca. April – September 2025) war dieser Schalter („Das Modell für alle verbessern → Aus“) tatsächlich in der Praxis teilweise wirkungslos, aber nicht aus böser Absicht, sondern wegen einer gerichtlich angeordneten Datensicherungspflicht.“

      Wahnsinn!

      • Auf gar keinen Fall darf man übrigens ChatGPT fragen, was es dort mit der Data Retention auf sich hat. Diese LLM weiß da nicht mehr als wir und schreibt halt einfach irgendwas, was plausibel klingt. .. ist ja auch klar. Ist ne LLM und hat kein Konzept von Wahrheit. Weiß auch jeder mittlerweile.

        Hier ist der Text der ausgespuckt wurde ja auch vollkommen falsch. Die Anordnung zwang OpenAI, die Verläufe nicht zu löschen. Das galt auch für alle non-biz Kontexte. Über das Training mit den Daten ging es da überhaupt gar nicht.

  2. wann kommt bei Chat GPT endlich der Erwachsenenmodus? es ist entsetzlich letztens konnte er nicht einmal ein Foto von einem Hamster, der die Erde frisst, rendern.

    • GPT-4.o hat ohne meckern realistische Bilder von realen Personen erstellt.
      Ab 5.0 hieß es bei mir: Das geht wg. Persönlichkeitsschutz nicht mehr.
      Jetzt, wo ich (Plus-Abo) kein altes Modell mehr wählen kann (in App & WebGui)
      sondern nur noch 5.1 habe, ging es gerade wieder! Tja …
      Der fotorealistische Hamster, der die Erde frisst, sieht lustig aus. 😉

    • DAS war genau der Grund warum ich kürzlich zu xAI (Grok) geflüchtet bin. ich habe diese unfassbare Zensur nicht mehr ausgehalten die so lächerlich war, da selbst eine Frau die barfuß über eine Wiese ging abgelehnt wurde. Grund: Fussfetisch.
      Bei xAI geht seltsamerweise alles. Im Chat, in Bildern, in Videos. alles kein Problem und ohne Altersprüfung.

      OpenAI treibt die Zensur wirklich auf die Spitze und ich war nicht mehr bereit dafür weiter Geld zu bezahlen.

      • Gerade ausprobiert und direkt kam: „Inhalt moderiert. Probiere es mit einer anderen Idee. “
        Soviel dazu ^^

    • Ja das nervt wirklich. Konnte auch kein Foto nachträglich schärfen bei dem jemand mit Oktoberfest Outfit drauf war. Sobald er an die Brust beim rendern der Bildausgabe kam hat er sofort abgebrochen.

  3. Bin am Überlegen, ChatGPT wieder zu kündigen. Der Wechsel von 4 auf 5 fühlte sich schon wie ein Rückschritt an. Nicht nur dass die Limits stark reduziert worden sind (der Grund, warum ich dann zum Abo gegriffen hab), sondern auch inhaltlich fühlt sich alles langsamer an. Auch ist der zuletzt oft gefühlte „AHA“-Moment verpufft.

    Heut wollte ich ein Foto analysiert haben, weil ich die Person (Promi) darauf zwar erkannt habe, jedoch es verifizieren wollte, ob ich auch richtig lag. Da gab es dann nur: „Ich kann dir nicht sagen, ob das […] ist – ich darf keine realen Personen auf Bildern identifizieren oder mit Internetfotos abgleichen.“ Das Bild war natürlich kein FSK-18-Content …

    Auch beim Generieren von Code ist GPT5 unterirdisch geworden. Ein Screenshot (Design-Entwurf) mit detaillierter Erklärung, was genau erstellt werden sollte, führt zu den wildesten Code-Blöcken. Nichts davon hatte aber weder mit meiner Beschreibung noch mit dem Design-Entwurf zu tun.

    Mal schauen, ob 5.1 sich da nun besser macht oder ob es nur „Kosmetik“ ist.

    • Wenn man wirklich etwas brauchbares produzieren will, also bzgl. Code oder auch guten Dokumenten/Analysen, dann muss man wirklich zu agentischen Systemen greifen… nur ein simplen Prompt ohne angepassten System-Prompt, Context, Memory, Tools usw. zu nutzen ist also würde man mit einem Drittklässler über Physik sprechen. Der hat noch nicht mal den Begriff gehört… ich kann Dir nur empfehlen für so etwas nicht ChatGPT zu nutzen…

      Oh, und „ich darf keine realen Personen auf Bildern identifizieren“: das ist tatsächlich auch mit bisherigen EU-Gesetzen sowie auch dem AI Act NICHT vereinbar. Mehrere EU-Länder haben z.B. Clearview Strafen von mehreren €100 Mio. auferlegt und OpenAI ist sicher nicht so doof sich in das Fettnäpfchen zu begeben 🙂

      • Aber alles, was OpenAI bisher an agentischen Werkzeugen hervorgebracht hat, ist für ernsthafte Kontexte (zumindest für meine Anwendungsfälle) unbrauchbar.

        Wenn man beispielsweise eine Stakeholderliste als CSV-Datei prüfen lassen möchte, werden 90 % aller Stakeholder gar nicht bearbeitet. Pressespiegel verifizieren: Das führt angeblich zum Scheitern an der Paywall, obwohl der Titel gar nicht gepaywalled ist. Geodaten zusammentragen: Angeblich kein Zugriff auf die API, die man aufwändig vorbereitet hat. … dann aber doch auf wundersame Weise einzelne Querys hinbekommen.

        Also wenn das bei euch gut funktioniert, dann bin ich echt über Tipps dankbar. 😀

    • Die Limits vom Plus Abo, im normalen Chat, empfinde ich als virtuell unbegrenzt. Noch nie ans Limit gekommen. Nur ganz am Anfang bei GPT5 Release war eine maximal übertriebene Einschränkung aktiv, jetzt ja nicht mehr. Aber unter Codex aktuell… da bin ich sehr gespannt wie sich der Fix für den berechneten Verbrauch jetzt auswirkt, denke für Hobby aber ausreichen. Dafür hat OpenAI allen 5000 Credits geschenkt, wahrscheinlich als Wiedergutmachung für den Fehler? Das sind Credits im Wert von 200$… finde ich sehr nice.
      Apropo „Aha“ Momente: In VSCode mit GPT5-Codex-High zu programmieren ist für mich jeden Tag beeindrucken. Da plant er alleine wie man was komplexes umsetzen muss, führt das aus, erstellt eine Venv für Python und installiert alleine alles, testet das Programm live auf meinem Rechner und verbessert so lang alleine bis alles klappt. Also… ich bin beeindruckt 😉

      • Sie verstecken die Limits aber auch trickreich. Nach langen Arbeitstagen ist es bei mir sichtlich langsamer, „fauler“ und wechselt häufiger auf ein schlechteres Reasoning.

        Im Template eines regelmäßig genutzten Classifier Projekts lass ich mir Variante (regular, mini, nano, etc.) und Reasoning level (minimal, low, medium, high) mit ausgeben. Und das fällt nach starker Nutzung oft geringer aus.

        Ob das methodisch so sauber ist, kann ich leider nicht beantworten. … auch nicht ob es sich bei 5.1 jetzt genau so verhalten wird.

  4. Leider bleibt das Stimmmodul weiter auf 4o. Ich spreche hauptsächlich mit der KI, tippe nur super selten mal. Werde also weiterhin keine Veränderung feststellen – schade.

  5. SabineWeeBinaraVelin says:

    Hallo, wenn ich richtig verstehe, ist GPT 4.o nicht mehr verfügbar?
    Okay, dann wird gekündigt. Da wertlos ohne den GPT Poet.

    • Ich finde den Zwangswechsel auch sehr schlecht. Aber bei deinem speziellen Problem gibt es vielleicht Abhilfe: Bei Settings „Show additional models“ aktivieren, dann im Model Selektor auf das kollabierte Menü drücken und 4o auswählen.

  6. Also wenn es um den Voice Chat mit ChatGPT geht, dann würde ich einen Roboter bevorzugen. Dieses rumgeschleime und diese künstlichen Ähhs und hmms, Hilfe. Ich will knackige kurze präzise Antworten und keinen Hippie.
    Im Chat Modus will ich auch keinen Therapeuten als Gesprächspartner.

  7. Ich finde es bemerkenswert, wie hoch die Erwartungshaltung an AI bereits bei vielen ist. Die Technologie steckt noch in den Kinderschuhen (ChatGPT wurde vor ziemlich genau 3 Jahren veröffentlicht) und bietet bereits jetzt schon teilweise erstaunliche Ergebnisse – und das auch noch meistens kostenlos. Ich hätte das vor 10 Jahren nicht für möglich gehalten. Also kommt mal runter 🙂

    • Finde es ebenfalls erschreckend wieviel immer gemeckert wird, statt mal kurz inne zu halten und die beeindruckende Technologie zu würdigen die uns zur Verfügung gestellt wurde.

      Das wäre vor wenigen Jahren noch schlicht unvorstellbar gewesen.

  8. Wenn ich von einer KI etwas wissen möchte bevorzuge ich technische Antworten anstatt einer warmen Plauderei. Es ist ein Tool und kein Freund.
    Da ticke ich vermutlich anders als die meisten, aber ich will den menschlichen Overhead nicht, kostet auch nur unnötig Energie.
    Wenn ich sowas brauche rede ich mit echten Freunden oder prompte es mir explizit dazu.

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