Fast niemand erkennt KI-Musik


Deezer hat zusammen mit Ipsos eine Umfrage durchgeführt, die zeigt, wie schwer es mittlerweile geworden ist, KI-generierte Musik von menschengemachten Stücken zu unterscheiden. 9.000 Menschen aus acht Ländern wurden befragt, darunter auch Deutschland. Das Ergebnis ist schon krass: 97 Prozent der Teilnehmer konnten im Blindtest nicht sagen, welche der drei vorgespielten Songs von einer KI stammen und welcher von einem Menschen komponiert wurde.

Die Mehrheit der Befragten war nicht nur überrascht, sondern fühlte sich auch unwohl damit. 71 Prozent zeigten sich überrascht über das Ergebnis, 52 Prozent fanden es sogar beunruhigend, dass sie den Unterschied nicht heraushören konnten. Das zeigt schon, dass das Thema die Leute vielleicht beschäftigt.

Täglich landen bei Deezer über 50.000 vollständig KI-generierte Songs, was etwa 34 Prozent aller täglichen Uploads entspricht. Das ist keine kleine Nische mehr, sondern ein massives Phänomen. Deezer hat Anfang 2025 ein Erkennungstool eingeführt und kennzeichnet diese Inhalte.

Die Umfrage zeigt auch, dass 80 Prozent der Befragten eine klare Kennzeichnung von KI-generierter Musik befürworten. 73 Prozent der Streaming-Nutzer wollen informiert werden, wenn ihnen KI-Musik empfohlen wird. Interessant ist auch, dass 52 Prozent meinen, KI-Songs sollten nicht zusammen mit menschengemachter Musik in den Charts auftauchen. Nur 11 Prozent finden, dass beide gleichwertig behandelt werden sollten.

70 Prozent glauben, dass KI-Musik die Existenz von Musikern, Künstlern und Komponisten gefährdet. 69 Prozent sind der Meinung, dass KI-generierte Musik geringere Auszahlungen erhalten sollte als von Menschen geschaffene Werke. Eine Studie von CISAC und PMP Strategy, an der auch Deezer beteiligt war, kommt zu dem Schluss, dass bis 2028 rund 25 Prozent der Einnahmen von Musikschaffenden gefährdet sein könnten.

Beim Thema Urheberrecht wird es noch heikler. 73 Prozent halten es für unethisch, wenn KI-Unternehmen urheberrechtlich geschütztes Material verwenden, ohne die betroffenen Künstler zu informieren. 65 Prozent sprechen sich generell gegen die Verwendung von geschütztem Material für das Training von KI-Modellen aus.

Was die allgemeine Einstellung zu KI angeht: 98 Prozent haben schon von KI gehört, 72 Prozent haben sie bereits genutzt. 55 Prozent zeigen sich neugierig, aber nur 19 Prozent vertrauen den KI-Modellen von Anfang an. Bei der Musikproduktion sehen 51 Prozent KI in den nächsten zehn Jahren als wesentlichen Faktor, allerdings erwarten genauso viele, dass dadurch mehr minderwertige und generisch klingende Musik auf den Plattformen landet. 64 Prozent meinen, dass KI die menschliche Kreativität in der Musikindustrie entwertet.

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

44 Kommentare

  1. Es sollte einen nicht wundern. Nun bin ich eher Hörer der 70er / 80er / 90er, aber die überproduzierte Musik der aktuellen Zeit ist schon „anfällig“ für generische KI Musik. Zumal, wenn Musik nicht mehr. wirklich wahrgenommen wird, sondern nebenbei läuft. Das habe ich auch ein Stück verlernt, dass man sich bewusst hinsetzt und Musik hört.

    Denke gerne daran zurück, als ich früher im Studium bei meinem Kumpel saß und wir eine alte a-ha Platte über seinen Plattenspieler hörten und dabei einfach nur still saßen und Musik hörten. Das fehlt mir.

    Und das schlägt uns bei KI Musik natürlich in die Magengrube. Nebenbei, nicht mehr wirklich hinhören, keine echte Anlage mit Boxen mehr sondern Kopfhörer, dazu sowieso eine Autotune-Loudness-War-Musikszene. Ich würde nicht davon ausgehen, dass ich die KI Musik erkennen würde, auch wenn ich Musik schätze.

    Schade um die Künstler, schade um die Musikkultur, aber das wird vieles verändern. KI Musik wird die Streamingdienste fluten, wird uns in Werbung und öffentlichen Plätzen berieseln und am Ende natürlich auch im Aufzug. Klar, ist billiger zu produzieren und am Ende gibt’s mehr Geld für Konzerne statt Künstler. Die werden trotzdem einen Markt haben, dann wird handgemachte Musik irgendwann wie Oldtimer fahren. Was Besonderes.

    • Das mit der „echten Musik aufmerksam hören“ ändert sich wieder, wenn man die Musik kauft und nicht im Rahmen eines Abos nur so vor sich hin streamt. Diesen Markt gibt es noch und er hat auch noch einige Fans, aber ob sich das auf Dauer wird behaupten können, sei mal dahingestellt.

      Mittelfristig wird die Kunstszene wohl darunter leiden, dass die Gesellschaft oberflächlich wird .. unabhängig, ob wir von Text, Buch, Film, Fernsehen, Musik, Theater oder was auch immer sprechen. Das ein paar Leute noch echte Inhalte würdigen ist nett, dürfte auf die Gesamtentwicklung aber nur wenig Einfluss haben.

      • >Das mit der „echten Musik aufmerksam hören“ ändert sich wieder, wenn man die Musik kauft und nicht im Rahmen eines Abos nur so vor sich hin streamt.

        Das Medium ist nicht das Problem, sondern der Mensch. Und ob es derart wirkt, mag für einen selbst die Lösung sein und für andere ist es ein Genuss. Zwar sammle ich alte Jazz Aufnahmen usw. Das aufmerksame Hören, den Genuss, beides wurde mir weder vom Streaming vereitelt, noch seitens Vinyl verstärkt. Die Magie des Mediums. Ich kann Inhalte auf jedem Medium genießen, das ist tatsächlicher Kunstgenuss.

      • Das hat nichts mit dem Vertriebsweg der Musik zu tun sondern ist einfach eine Frage der persönlichen Hörgewohnheiten.
        Ich finde es furchtbar wenn Medien (Fernseher, Musik usw.) einfach im Hintergrund laufen und eher noch ablenken.

        Wenn ich Musik höre dann zu 100% bewusst und dann „höre“ ich die Musik tatsächlich. Dann möchte ich mich auch nicht mit einem Beifahrer unterhalten sondern wirklich die Musik hören. Um sich zu unterhalten schaltet man Geräusche auf stumm.

    • Ich sehe das anders.

      KI-Musik ist nicht gleich „überproduzierte Musik“, billig oder generisch. Mittlerweile habe ich schon so einige Lieder (für mich, aus Neugierde) von verschiedenen KI produzieren lassen. Und das ging quer durch die Genre, unplugged, akustisch, mit Band, Orchester oder voll elektronisch. Und obwohl ich jedes Mal wusste, dass ich die Lieder gerade selbst geprompted hatte, kam mir vieles davon natürlich und wie von „echten“ Künstlern gemacht vor.

      Und das ist ja auch nicht weiter verwunderlich, denn KI-Modelle sind ja keine Musiker, sie bedienen sich lediglich an dem, was schon da ist. Und das hat einem ja irgendwann auch einmal gefallen. Dramatisch ist es nur, wenn das Verhältnis zwischen KI-Musik und „echten Musikern“ schlechter wird. Denn damit verschiebt sich KI-Musik mehr und mehr in eine Bubble, die Innovation und Entwicklung behindert. Und alles sich irgendwie ähnlich anhört. Aber das hatten wir auch schon vor den KI-Modellen. Eben durch eine Branche, die immer wieder dieselben Produzenten beauftragt hat. Siehe Max Martin und Consorten.

    • Hallo oliver,

      streng genommen fing das ja schon mit den Samplern an. Fetzen schon einmal produzierter musik wurde in allen möglichen tonlagen und zeitdauern reproduziert , oder ein zerklirrendes Glas oder das Zischen eines Dampfventils wurde als „instrument“ in ein elektronisches Gerät eingespeist und dann über eine einfache Klaviatur abgespielt.

      Ja das war noch auf seine eigene Art kreativ, und Künstler wie kraftwerk und andere produzierten sogar noch vor publikum in Stadien ihre musik – ganz ohne echte Instrumente.

      Doch kaum ein paar jahre später kam aus den Studios mit allen möglichen maschinen eben „maschinenmusik“, selbst wenn ein Instrument- einmal von einem menschen gespielt aufgenommen worden war – es konnte immer wieder und wieder und wieder als Schnipsel verwurstet werden – „Textbausteine“ nur eben als akustisches Ereignis.

      Und genau wie texte aus Textbausteinen steril und langweilig klingen klingt Musik aus vorgefertigten Schnipseln langweilig, selbst wenn diese von Menschen zusammengesetzt werden.

      DI KI ist jetzt nur die konsequente Weiterentwicklung – sozusagen der Text aus Textbausteinen den kein mensch mehr zusammensetzt, sondern aufgrund weniger Vorgaben die maschine.

      Darum fällt das vielleicht so wenig menschen wirklich auf – weil das seit einigen jahrzehnten ja schon vorbereitet wurde und das Hörempfinden schon längst an die musikalische „Bausteinproduktion“ gewöhnt ist.

  2. Das ist bei Nachrichten schon langer so und Videos wird ebenfalls immer schwieriger.
    Die andere Frage ist immer ob das überhaupt schlimm ist. Inhalt ist erstmal Inhalt egal ob vom Menschen oder KI. Wenn der gut ist ist er gut wenn nicht dann nicht.

    • Wenn du Musiker bist macht es dir vielleicht schon was aus.

      • Aber wenn du kein Musiker bist macht es dir nichts aus.

      • Dann sollte man als Musiker ggf Musik machen die sich abhebt. Ob die Top20 nun gleich klingen, weil die „Künstler“ quasi immer das gleiche machen oder weil die KI so geprompted wurde….mir egal. Im übrigen ist nicht gesagt, dass während der Komposition keine KI zum Einsatz kommt. Man muss es ja nicht kennzeichnen, dass man sich 20% der Basis eines Musikstückes hat generieren lassen. Die anderen 80% sind mittlerweile leider geklaut von anderen Musikstücken

        Nicht umsonst haben gewisse Bands ihren persönlichen Sound und sind damit (zum Teil) auch unfassbar erfolgreich.

      • „Musiker“ nutzen auch schon lange KI, nur eben nicht um damit fertige KI Songs zu erstellen sondern als Werkzeug.
        Das Hauptproblem ist eher die Art der Vergütung der Künstler. Das ist aber nicht erst seit KI so.

  3. Martin Vader says:

    Da sich die reguläre Pop- und Radiomusik sowieso durch etablierte Algorithmen auszeichnet, ist es kaum verwunderlich, dass viele Menschen Probleme haben Ki generiertes Material als solche zu erkennen und/oder diese Inhalte sogar als gut empfinden.

    • Es geht ums komplette Produzieren von Musik, nicht nur ums Komponieren (und dafür braucht man keinen Algorithmus, um die immergleichen Akkordfolgen zu benutzen. So unoriginell können menschliche Komponisten ganz alleine sein)
      Wenn Cher Autotune benutzt hat hat jeder gleich gehört, dass da manipuliert wurde.
      Heute klingen ganze ai-generierte Songs völlig echt und das ist auch nicht auf Pop&Rock begrenzt. (Was einem bei der Hammerquote von 97% klar sein sollte. Sooo beliebt ist Pop dann doch nicht)
      Der ai-generierte Song „Walk my Walk“ der fiktiven Band Breaking Rust hat es auf Platz 1 der US-Country-Charts geschafft. Nicht gerade ein Genre, bei man offen für Computer oder Experimente ist. Da hat jeder Song so zu klingen wie all die anderen Country-Songs. Und das hat man offensichtlich hinbekommen.

      • Irgendeiner US-Streaming Chart, bei der man wohl für 3000 Dollar gekaufte Streams auf Platz 1 kommen kann, als Werbegag. Siehe Rick Beatos Analyse.

      • Bei jeglichen „Chart“-Ratings muss man vorsichtig sein, da die absoluten Zahlen gern verschwiegen werden und es verschiedene, konkurrierende Chart-Systeme gibt, die mit unterschiedlichen Berechnungssystemen arbeiten und sich in zig Unter-Kategorien verlieren können.

        Und genau das war auch hier der Fall: der „Platz 1“ wurde nicht in den allgemeinen Billboard Charts erzielt (Mischung aus Alben- und Single-Verkäufen, Airplay, Streaming, etc) oder den „Hot Country Songs“, sondern in der Billboard-Charts-Kategorie „Country Digital Song Sales“: also in der Unterkategorie „verkaufte Downloads eines einzelnen Country-Titels“.

        Aktuell steht man dort übrigens auf Platz 3:

        https://www.billboard.com/charts/country-digital-song-sales/

        Durch die sehr spezifische Ausdifferenzierung reichen in derartig „toten“ Kategorien reichen bereits wenige Dutzend „Käufe“, um etwas in die Top 10 zu bekommen – und mit vielleicht 100 „Verkäufen“ bist du schon auf Platz 1?

        Am deutlichsten sieht man das bereits an den Vorwochenplatzierungen.
        Von den aktuellen Top 15 hatten 8 gar keine Vorwochenplatzierung in den Top 15. Der aktuelle Platz 15 ist zwei Wochen dabei und war letzte Woche auf Platz 1.

        Also entweder ist die Country-Music-Branche so ein richtig trendiges Business, in dem die Titel quasi innerhalb weniger Tage nur so durchrotieren und man jeden Tag etwas komplett neues hört, oder da ist etwas an der Berechnungsbasis schief. Und mein Verdacht ist: letzteres.

        Als kleiner Gedanke:

        https://www.billboard.com/charts/country-airplay/

        … wären die Top-60-Airplay-Charts,

        https://www.billboard.com/charts/country-albums/ sind die Top-50 der verkauften Country-Alben und

        https://www.billboard.com/charts/country-streaming-songs/

        sind die Top-25-Charts über die Streaming-Anbieter.

        „Breakin‘ Rust“ ist aktuell Platz 3 bei den „Digital Song Sales“, aber in keiner den anderen Chartkategorien vertreten.

        Und allein darin, dass die „Digital Song Sales“ bereits bei „Top 15“ enden, aber Airplay bei „Top 60“, weist auf ein breites Airplay-Angebot hin.

        https://www.americancountrychart.com/currentchart

        wäre übrigens noch ein anderer „Country-Charts“-Anbieter. Dort zählt man über verschiedene Methoden (Stream-Fingerprinting, manuelle Zahlen), wie oft ein Titel bei US-Radiosendern lief, außerdem gelten etwas andere Kriterien, was als „Country“ zählt. Die KI-Band „Breakin‘ Rust“ spielt in deren Top-100-Charts aber auch keine Rolle.

        [Aluhut on]
        Aber… so eine Nischen-Kategorie wie die „Country Digital Song Sales“ von Billboard würde sich anbieten, um einen kleinen Medienhype auszulösen. Wo sonst kann man mit mutmaßlich wenigen Hundert „Verkäufen“ schon Platz 1 werden? Und anschließend sticht man die „tolle Chartplatzierung“ gezielt an verschiedene Medien durch, die darin einen Superaufmacher wittern und nicht so genau hinschauen. Und mit ein wenig Glück gefällt jemandem ja sogar mal der Titel, und das ganze hält sich dann länger als ein paar Wochen. Viel wichtiger: man hat eine gute Story platziert.
        [Aluhot off]

      • noch ein Micha says:

        Das waren allerdings nicht die allgemeinen Country-Charts, sondern nur der kleine Bereich der verkauften Downloads. Und wer kauft in Streaming-Zeiten heutzutage noch Songs? Richtig, nur ein kleiner Kreis, daher haben rund 3.000 Käufe gereicht, um den ersten Platz zu erringen.

      • Das waren nicht die regulären US Country Charts.

  4. Ich wünsche mir, man konnte für sich selbst Musik generieren lassen, und zwar mit einer beliebigen Stimme, z.B. Hey SoraGPT, nimm die Stimme von Sophie Powers und generiere ein Heavy Metal Album auf Schwedisch, als Referenz für Musik nutze Iron Maiden und Dream Evil.

  5. Bei mir wurde letztens der Track “Take it back” von Shadash bei Apple Music Chill Radio abgespielt. Fand den Track gar nicht so übel.

    War eher Zufall, dass ich dann nach den gegoogelt hatte: Shadash bezeichnet sich selbst als Beat Producer & AI Artist.

    Mit dem Wissen, dass offenbar viel (?) AI beim kreativen Schaffungsprozess hergenommen wurde, hat das natürlich ein ekliges Geschmäckl.

    Aber ganz grundsätzlich stellt sich doch die Frage: Ab wann ist eine Produktion KREATIV und kein “Low Effort” mehr? Echte Künstler sollten uns viel mehr transparent zeigen, wie sie ihre Produktionen herstellen – auch ganz zu ihrem eigenen Schutz, um gegen die neue “Konkurrenz” auf dem Markt zu bestehen. Gleichzeitig sollte die Transparenz auch für AI-Musik gelten… Musik wird dann im Album-Cover mit einem entsprechenden Logo versehen.

    Ich schau jetzt schon oft nach – wenn ich mich von einer Random-Playlist oder Radio berieseln lasse – wie viele Werke der Künster XY schon so hat und seit wann er aktiv ist. Sollte dann rauskommen, dass er / sie erst seit 2023 / 2024 Musik macht, recherchiere ich weiter, um herauszufinden, ob vielleicht nicht doch AI-Slop das Zentrum der Schaffungskraft gewesen ist.

    Gut das es noch die alten, etablierten Künstler gibt. Bei denen man sich sicher ist und auch mal herzlich gerne ’ne Platte kauft oder sie über Bandcamp massiv besser unterstützen kann.

  6. Bin auch in den 7/8/90 Jahren hängen geblieben, kenne noch die Abfolge der ein oder anderen LP,CD.
    Aber heute ertappe ich dabei ein Lied mit Shazam erkennen zu lassen , weil interessant aber mir unbekannt.
    Aktuelle Charts völlig unbekanntes Terrain.

  7. Ich würde oft gerne – wie auch hier – weiter lesen und muss die Quelle dann separat zusammensuchen. Fällt mir bei euch oft auf. Gibt es einen Grund warum ihr keine Links setzt?

    • Ja, das finde ich auch sehr schade. Ging mir in dem Beitrag hier genauso und musste dann googeln.

      Klar, man findet dann die Quelle zumeist schnell, aber ich fände es schon schöner, wenn in Beiträgen hier auch immer die Quellen verlinkt würden. Fördert ja auch das Vertrauen und hilft auch beim kritischen Auseinandersetzen mit
      Themen, wenn man auch mal die Originalquelle liest.

      Für Interessierte, die zum Beispiel mehr zum Studiendesign wissen wollen: https://newsroom-deezer.com/2025/11/deezer-ipsos-survey-ai-music/

  8. Das sagt schon einiges über die Musik der letzten Jahre aus…

  9. Dass man bei Synthie-Sounds, die eh computergeneriert sind, so gut wie keine Chance hat, da KI zu entdecken ist ja klar.
    Aber ich finde, dass in letzter Zeit vor allen Dingen die Gesangsstimmen verdammt gut geworden sind. Die klingen wirklich extrem realistisch.
    Ich selber spiele Gitarre und auch wenn ich nicht der Beste bin hat man im Laufe der Jahrzehnte doch so einiges an Erfahrung gesammelt: Wenn ich in einem Stück Gitarrenakkorde höre, hab ich meistens schon eine genaue Vorstellung davon, wie das gespielt wurde (Oder – bei strangen Akkorden/Riffs – ich hab ganz bewusst ein „Das ist aber seltsam, wie geht das denn?“-Erlebnis)
    Bei KI-Stücken hat man oft Sounds, die grundsätzlich klingen wie eine Gitarre, aber wenn man genau hinhört ist das nur ein ungenauer Soundbrei. Das ist dann einfach nur „ein Stück Gitarrenakkord“ bei dem komplett all die Details und Informationen fehlen, anhand derer man erkennen könnte, wie das genau gespielt wurde. Ich denke, es wird anderen Musikern mit ihren Instrumenten ähnlich gehen.

    • Sehr interessante Beobachtung, danke dafür!

      Ich selbst bin musikalisch komplett unbedarft und würde die „seltsamen 8 Finger an einer Hand“ zwar in einem KI-generierten Bild erkennen aber bei Musik eben nicht; ich vermute es geht vielen Menschen so.

  10. Wenn die Musik gut ist, darf sie für mich gerne KI generiert sein. Als Hörer von Electronic, Trance, Vocal Trance usw. kenne ich Musik aus der Maschine seit ich Musik hören kann. Bisherige KI Musik hörte sich aber einfach billig an, mit immer derselben Stimme und den selben Rhythmen. Wenn sich das verbessert, dann gerne. Ich träume eh davon, das mir ein Algo anhand meiner Playlists die perfekten Tracks dazu generiert.

  11. Meine Frau macht die letzten Monate gelegentlich mal Musik für den Hintergrund an und ich habe da schon festgestellt, dass da viel KI Musik bei sein muss. Aber als schlimm empfand ich es nicht, im Gegenteil, es waren sehr angenehme Lieder, genau das richtige um im Hintergrund zu laufen. Nicht schlechter als das was reguläre Musiker veröffentlicht hätten.
    Und ich habe für mich festgestellt, wenn ich wirklich nur Musik hören will, dann lege ich eher eine Platte oder CD aus den 80ern oder 90ern bis maximal ca. 2010 in die noch existente gute Stereoanlage ein anstelle Streaming oder MP3 am PC / Smartphone anzuschalten. Das fühlt und hört sich einfach ganz anders an.

  12. Die aktuelle Musik in den Charts, eher schon seit 15+ Jahren, besteht zum Großteil aus gleich klingendem Matsch zu dem irgendjemand mit Autotune-verhunzter Stimme singt. Da finde ich sogar teilweise KI-erzeugte Musik besser, weil da auch mal eine Überraschung dabei ist.
    Generell bin ich der Meinung, dass man für KI-erzeugte Inhalte, egal was, keinerlei Urheberrecht beanspruchen können/dürfen sollte. Also z.B. auch nicht für das manuelle Abmischen eines KI-Songs. Dann wird Geld verdienen damit schwer, weil jeder das Zeug einfach benutzen darf.

    • „Generell bin ich der Meinung, dass man für KI-erzeugte Inhalte, egal was, keinerlei Urheberrecht beanspruchen können/dürfen sollte.“

      Ich verstehe zwar den Gedanken aber bist Du Dir wirklich sicher, dass das in dieser Einfachheit tragfähig ist?

      Beispiel 1: ich überlege mir eine Handlung für eine Liebesballade; lasse mir dann mehrere Texte generieren und kombiniere die Ergebnisse zu einem endgültigen Liedtext. Nun lasse ich mir verschiedene musikalische Ansätze auf Basis meiner Ideen generieren, wobei ich so Dinge wie Stimme, Genre, Dynamik usw. natürlich selbst bestimme, ist ja meine Idee. Zur besseren Vermarktung überlege ich mir noch eine Art Visualisierung bzw. Repräsentation meiner „Band“: z.B. eine weibliche Frontfrau, …

      Beispiel 2: ich lasse mir anhand eines simplen Prompts das ganze Paket generieren: „Erstelle mir zwölf Lieder einer fiktiven Soul-Band im Stil von ABC und XYZ.“

      Sollten beide urheberrechtlich gleichgestellt sein?

      Inwieweit wird hier die Schöpfungshöhe noch berücksichtigt? Beispiel 2 ist auch mit bisherigem Urheberrecht kaum schützenswert, da sehr geringe Schöpfungshöhe.

      Aber bei Beispiel 1 sehe ich das ggf. anders: hier wurde KI nur als Werkzeug verwendet und viele Ideen, Arrangements, originäre Kreativität usw. stammen weiterhin von einem Menschen und dürften eine ausreichende persönliche, geistige Schöpfung darstellen um nach bisherigem Recht schutzwürdig zu sein.

      Und das alles in die Tonne treten? Wie wäre das mit anderen Inhalten, z.B. Software oder auch ein kompletter Film oder gar eine TV-Serie? Soll jemand, der z.B. wochenlang mit Hilfe von KI eine Anwendung erstellt oder einen Film kreiert, keinerlei Urheberrecht mehr geniessen? Puuuh, schwierig.

  13. Auch wenn ich nachvollziehen kann, dass Künstler das traurig finden: Das ist halt der Lauf der Zeit. Letztlich ist KI ein Werkzeug. Ich weiß noch, wie viele Künstler sich aufgeregt haben, dass die „heutige“ Musik ja auch nicht mehr Handgemacht ist und fast immer nur noch am Computer entsteht.

    Ja, Veränderung tut manchmal weh, aber meine Sichtweise ist halt ganz klar: Wenn man den Unterschied nicht mehr wahrnehmen kann, dann ist das Produkt doch ganz klar qualitativ gleichwertig und somit sollte man sich überlegen, ob man als Künstler nicht auch das Werkzeug nutzen will.

    • >>Ich weiß noch, wie viele Künstler sich aufgeregt haben, dass die „heutige“ Musik ja auch nicht mehr Handgemacht ist und fast immer nur noch am Computer entsteht. <<

      Insoweit ist Musik schon lange "computergemacht". Ob KI oder nicht ist dann letztlich auch egal.
      Persönlich finde ich das sehr bedauerlich, aber so ist der Lauf der Zeit. Und jeder, der auf ein "echtes" Live-Konzert geht, kennt den Unterschied. Im Sommer, bei Iron Maiden in Berlin, wurde jeder Ton, den man gehört hat, noch live gespielt. Einfach sensationell!

  14. Was ist denn „richtige“ und „kreativ zusammengestellte“ Musik? Primär werden da Prompts durch „Künstler“ gegeben und das Ergebnis ist dann gefälliger oder weniger gefällig für Ohr.
    Aber: Schon eine E-Gitarre macht kein „echtes“ Geräusch mehr, Keyboards sowieso nicht. Ist jetzt „Musik“ die nach bestehenden Algorithmen „manuell“ produziert wurde besser oder schlechter als KI-Musik? Und wenns nach „Abwechslung“ und „Kreativität“ geht, beschäftigt euch mal genauer mit Mozart:
    Musiktechnisch langweilig geht kaum mehr – aber: voll wenig KI dahinter!

    Schlussendlich sitzt da eine Person und gibt Anweisungen. Ob an den Computer (KI) oder an den Computer (Keyboard) ist dabei erstmal nebensächlich.

  15. Ich glaube in 10 Jahren amüsiert es uns, dass wir uns mal über KI-generierte Musik aufgeregt haben.

    • Ich würde sagen, dass es den meisten egal sein wird und die anderen werden es bedauern. Das Streamen von Filmen und Musik hat viel kaputt gemacht. AI macht viel kaputt. Smartphones haben viel kaputt gemacht. Es gibt durchaus viele, die das bedauern und sich zurück ziehen zu Single Purpose Devices und physischen Medien. Auch bei den Jüngeren (Gen Z).

  16. Dierck Ziegler says:

    Gibt wirklich gut gemachte AI Mucke, plus die zugehörigen Vids. Höre und gucke ich gerne ab und an.
    Wenn ich Musik wirklich hören will, suche ich mir das gewünschte Album und genieße mit Kopfhörern.
    Ansonsten läuft hier Mucke fast den ganzen Tag nebenbei.

  17. Naja, ist es Musik wenn Rock Musiker, die teilweise nicht mal Noten lesen können, Akkorde auf ner E-Gitarre schrubben, das dann maximal verzerren lassen, weil es sich gerade gut anhört? Ist das was anderes als „elektronische Musik“? Kommen die „coolen Rocker“ ohne Elektrnik aus? Vermutlich nicht. Selbst die ach so coolen „Rocker“ kommen teilweise nicht mehr ohne Playback aus weil sie gesundheitlich so feritg sind aber dennoch auf die Bühne gehen. Aber das sind wohl „echte“ Musiker.

    Oder ist der Komponist, der seine Musik Note für Note komponiert, seine Musik im Computer produziert kein Musiker?

    Live ist das immer noch ne andere Sache. Die Musik wird sich vermutlich in „live erzeugter MUsik“ und im Computer produzierter Show unterteilen. Wer ohenhin auf Show, technischen Bombast steht, wird sich vermutlich nich an KI Musik stören so lange die Show stimmt. Und die gleiche ewig gestrigen die sich gegen elektronische Musik stemmen, werden weiterhin ihren Blödsinn rausplärren weil früher war ja eh alles besser.

  18. Naja ich will letztendlich gute Mucke hören, wer diue gemacht hat ist mir doch dabei vollkommen egal. Entweder sie sit gut oder eben nicht!
    Wenn durch KI Musik die ganze Urheberrechtsabzocke der Verwertungsmafia den Bach runtergeht, umso besser!

  19. Ich finde es bemerkenswert, dass sofort Bedenken aufpoppen. Ist das typisch deutsch? Oder inzwischen allgemein westlicher Zeitgeist?

    Wenn mir als Hörer die Musik gefällt, oder auch mal als Hintergrundgeplänkel ihren Zweck erfüllt, dann ist das doch eine WEITERentwicklung.

    Diese Art zu Denken fällt mir in den letzten Jahren immer öfter negativ auf:

    – Wir haben jetzt Technologie, dass man im Supermarkt eben schnell selbst kassieren kann. Erstes Echo: „Was wird aus den Kassierern“?
    – Onlinehandel macht Produkte bequem und günstig erreichbar. Erste Reaktion: „Können wir das besteuern, damit es genau so teuer wird wie die alte Methode?“
    – Man kann früher komplizierte Sachen heute mal eben schnell mit dem Smartphone machen… „Handysüchtig!“

    Wann haben wir verlernt uns zu begeistern für die Eisenbahn, die Kutschen ersetzt? Wann wurde es inakzeptabel, dass Kutscher eben umlernen müssen auf Lokomotivführer, Heizer oder Taxifahrer?

    Ich verstehe natürlich, dass man auch mal hängt an: Papier, Bleilettern, Gitarre, Malen und Zeichnen. Aber ist irgendwann auch mal gut mit Nostalgie? Und können wir uns auch mal wieder begeistern für das neue, aufregende, schnellere, besondere?

    Unsere entwickelten Highspeed-Züge fahren nicht durch Deutschland, sondern durch China. Die gesamte Welt steigt grad wieder in die Kernkraft ein, außer Deutschland, selbst gegen Forschungsanlagen für Fusionstechnik wird demonstriert. In der Öffentlichkeit präsent sind hauptsächlich aktivistische Intellektuelle Besorgnisbekunder, die Steinzeitdiät essen (ernsthaft!), Fahrrad fahren und „Smartphone-Detox“ proklamieren.

    „Mir gefällt die neue Musik, dafür schäme ich mich, das macht mir Angst.“ DAS finde ich bedenklich, und nicht, dass es heute eine Schöne-Musik-Mach-Maschine gibt.

    • Das Stichwort ist „Technikfolgenabschätzung“. Alles hat Vor- und Nachteile. Aber werden die Vorteilen in z.B. 10 Jahren die Nachteile in 10 Jahren überwiegen? Oder überwiegen die Nachteile? Nicht jede Veränderung ist automatisch eine Verbesserung.

      • Hallo Oliver,

        das stimmt, sieht man bei der Einführung von leihscootern z. B.

        Aber ob nun musik handgemacht ist oder man zukünftig überwiegend KI-musik im Radio oder Streaming-Dienst hört ist – na sagen wir mal relativ unbedeutend im Verhältnis zu Technikfolgen beispielsweise bei der Art der Energiegewinnung, Mobilität oder anderer wirklich für die Gesellschaft bedeutsamer Dinge.

        Letztlich geht es gerade bei Unterhaltungsmedien – Musik, Film, Belletristische literatur, Soaps und so – um ein bißchen Tralala und Hopsasa.

        Da macht mir KI in relevanten Publikationen, z. B. politischen oder wissenschaftlichen Texten und Beiträgen viel mehr sorgen und diese Technikfolgen sind wirklich gesellschaftlich bedeutend und sollten lieber vorher als nachher bewertet werden.

        Wenn KI singt wie andrea Berg , und man sie nicht mehr vom original unterscheiden kann, ist das für Deutschland und die Welt bedeutungslos.

  20. Das ist jetzt keine Sensation: 90 % würden sicher auch keinen echten Polizeiausweis von einem nachgemachten unterscheiden können – wie auch? Es gäbe unzählige Beispiele aus allen Lebensbereichen wo das so ist.

    Dennoch sollten KI-Inhalte immer als solche gekennzeichnet sein.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht. Es besteht kein Recht auf die Veröffentlichung eines Kommentars.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Kommentar-Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.