Turtle Beach Burst II Pro: Gaming-Maus mit 8K-Polling-Rate ausprobiert
Turtle Beach hat mit der Burst II Pro eine neue Gaming-Maus auf den Markt gebracht. Diese folgt demselben Trend wie schon der Razer Wolverine V3 Pro 8K: Sie soll mit einer extrem hohen Polling-Rate von 8.000 Hz punkten. In der Praxis haben davon aber wohl vor allem E-Sportler mit entsprechender Gerätekette einen Vorteil. Ich habe mir das Eingabegerät einmal für euch angeschaut.
Die Turtle Beach Burst II Pro wiegt gerade einmal 57 g. Das kann be quiet! zwar mit seiner Dark Perk noch um 2 g unterbieten, aber ansonsten bewegt man sich hier schon am absoluten Minimum. Die Turtle Beach Burst II Pro könnt ihr wahlweise per Kabel oder auch kabellos via Bluetooth bzw. 2,4 GHz nutzen. Für die zuletzt genannte Verbindung liegt dann ein passender USB-Dongle bei. Die genannte Polling-Rate will man dabei auch kabellos erreichen und so eine Latenz von gerade einmal 0,125 ms ermöglichen. Da wird die Maus jedenfalls keinesfalls zum Flaschenhals in Sachen Eingabeverzögerung.
| Spezifikationen der Turtle Beach Burst II Pro | |
|---|---|
| Konnektivität | Kabellose 2,4-GHz-Verbindung Bluetooth Kabelgebundene USB-A-Verbindung |
| Kabel | 1,8 m langes Ladekabel, USB-C-zu-USB-A |
| Switches | Titan Switch Optical, 100 Millionen Klicks Produktlebensdauer |
| Sensor | Optischer Owl-Eye Sensor mit 30.000 DPI Einstellbare Lift-off-Distanz Beschleunigung: 70 g IPS-Verfolgungsgeschwindigkeit: 750 Minimum-DPI: 50 Maximum-DPI: 30.000 Auflösungsgenauigkeit: 99,8 % |
| USB-Abtastrate | Bis zu 8.000 Hz |
| NVIDIA Reflex-Unterstützung | Ja |
| On-Board-Speicher | Ja |
| Software | Swarm II |
| Produkt-Gewicht | 57 g (annähernd) |
| Lieferumfang | |
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Zu bedenken ist, dass Turtle Beach die Maus zwar mit einer Akkulaufzeit von rund 150 Stunden bewirbt, das gilt dann aber wiederum nur bei reduzierter Polling-Rate von 1.000 Hz. Legt ihr die vollen 8K an, dann sind es nur noch 40 Stunden Betriebsdauer. Im Übrigen wirbt der Hersteller auch mit Kompatibilität zu Nvidia Reflex. Was der Spaß kostet? Der Hersteller selbst bietet die Burst II Pro zum Preis von 129,99 Euro an.
- Unerreichte Geschwindigkeit und Abtastung, Kabellose 8.000-Hz-Abtastung mit einer Latenz von 0,125...
Ausstattung und Verarbeitung
De Turtle Beach Burst II Pro ist zwar eine symmetrisch gestaltete Gaming-Maus, trotzdem aus meiner Sicht aber eher etwas für Rechtshänder. Das liegt daran, dass an der linken Seite die beiden Daumentasten und der Button für den schnellen DPI-Wechsel sitzen. Das geringe Gewicht der Maus lässt einen dabei erst vermuten, man müsste noch eine Batterie einlegen, was aber natürlich nicht der Fall ist. Beschweren könnt ihr die Maus im Übrigen nicht, es liegen keine Gewichte bei, sollte euch die Maus zu leicht sein. Anpassungsoptionen gibt es aber über die eingangs erwähnten Klebefüße, die unter anderem auch für spezielle Mauspads aus Glas geeignet sind.
An der Unterseite der Maus findet ihr auch einen Schalter, mit dem ihr zwischen der Bluetooth- und der 2,4-GHz-Verbindung wechseln könnt. Kein Gamer, der etwas auf sich hält, wird schließlich beim Zocken auf Bluetooth setzen wollen. Das treibt den Input Lag nämlich in ungeahnte Höhen. Das Scrollrad finde ich im Übrigen etwas zu schwergängig und haptisch nicht sehr hochwertig. Die matte Beschichtung gefällt mir hingegen richtig gut, zumal sie auch recht unempfindlich wirkt.
Beim Design hat man sich ansonsten auf das wesentliche beschränkt, auch wenn man sich darüber streiten kann, ob der Pseudo-Chrom-Akzent an der Oberseite hätte sein müssen. Auf eine RGB-Beleuchtung verzichtet die Turtle Beach Burst II Pro und bietet als kleinen Akzent lediglich eine LED am DPI-Button an der Seite. Ich bin selbst kein Fan von Beleuchtungsspielereien und empfinde das daher nicht als Nachteil. Insgesamt macht die Maus, gerade für Gaming-Zubehör, einen sehr cleanen und neutralen Eindruck.
Praxistest der Turtle Beach Burst II Pro
Die Turtle Beach Burst II Pro ähnelt in ihrem Design der sogar noch etwas leichteren Burst II Air. Ich habe die Gaming-Maus im Claw-Grip genutzt, meiner normalen Haltung. Zur hohen Polling-Rate gleich eingangs etwas: Verwendet habe ich das Eingabegerät in Kombination mit einem OLED-TV mit maximal 120 Hz, an dem ich üblicherweise spiele, und an einem Gaming-Monitor eines Freundes, der immerhin auf 144 Hz kommt. Hier ist die hohe Abtastrate so semi-sinnvoll, da eigentlich der Screen zum Flaschenhals für die Eingabeverzögerung wird. Aus meiner Sicht reicht daher der Betrieb mit 1.000 Hz in vergleichbaren Szenarien locker aus. Zumal dann die Akkulaufzeit in der Tat ungefähr die angegebenen 150 Stunden erreicht, wenn man per 2,4 GHz verbindet, was ja der Standard für kabelloses Gaming bleibt.
Ansonsten habe ich meinen eigenen Gaming-PC als Teststation genutzt. Üblicherweise spiele ich auch an jenem Gerät mit einem Controller, konnte mich aber schnell an die Turtle Beach Burst II Pro gewöhnen. Ich finde es persönlich auch gut, dass man sich auf die wesentlichen Tasten beschränkt. Der DPI-Wechsler an der linken Seite ist vor allem in Shootern hilfreich, wenn man etwa mit einem Scharfschützengewehr heranzoomt und sehr fein justieren möchte. Kann aber natürlich auch abseits von Games, bei etwa der Bildbearbeitung nützlich sein. Ihr könnt über die Begleit-App fünf DPI-Stufen manuell festlegen, zwischen denen ihr dann über den Button flink wechseln dürft.
Wobei sich mancher Gamer vielleicht gewünscht hätte, dass man den DPI-Wechsel stattdessen über die Vor- und Zurück-Tasten abgewickelt hätte. Denn mit einer einzelnen Taste müsst ihr im Zweifelsfall mehrere Stufen durchschalten und könnt nicht direkt sowohl hoch- als auch herunterschalten. Das Klickgefühl der Maus würde ich als sehr gut beschrieben. Die Burst II Pro ist relativ leise, was sie auch für die Office-Verwendung sehr angenehm macht.
Was ich etwas kritisch sehe: Um das Gewicht zu reduzieren, ist die Gaming-Maus unten mit tiefen Aussparungen versehen. Da kann sich natürlich schnell Schmutz und Staub ansammeln. Dank des optischen Sensors Owl-Eye 30K mit satten 30.000 DPI arbeitet die Turtle Beach Burst II Pro extrem präzise. Ihr könnt die DPI-Werte dabei in 50er-Schritten einstellen. In diesem Bezug fand ich die Begleit-App Swarm II auf jeden Fall brauchbar, sie ist aber, genau wie Razer Synapse, etwas überladen.
In der App könnt ihr auch andere Aspekte, wie die Lift-Off-Distanz, natürlich die Polling-Rate und mehr einstellen. Auch für Firmware-Updates wird die Anwendung benötigt. Ich habe die Maus dabei wirklich vorwiegend fürs Gaming genutzt, aber auch etwas Browsing und leichte Office- und Multimedia-Arbeit mit Affinity Photo und LibreOffice damit betrieben. Dabei fand ich die Maus auch zum Arbeiten exzellent, auch wenn ich mich an das geringe Gewicht gewöhnen musste – da nutze ich sonst eine Logitech MX Master.#
Die maximalen 30.000 DPI habe ich zwar ausprobiert, mir war das aber doch sowohl im Spielen als auch im Desktop-Modus zu extrem. 15.000 DPI habe ich daher für sehr feine Szenarien eingestellt, bin im sonstigen Zocker-Alltag aber eher mit 10.000 und 12.000 DPI gut gefahren. Das ist aber Geschmackssache, meine Frau z. B. bevorzugt noch niedrigere Werte und ist immer irritiert, wie bei mir der Mauszeiger bei minimalen Bewegungen über den ganzen Screen rast.
Mein Fazit
Die Turtle Beach Burst II Pro hat bei mir persönlich gut in der Hand gelegen und mit viel Präzision Sessions in „The Outer Worlds 2“, „Vampire – The Masquerade: Bloodlines 2“ oder auch „Dispatch“ easy gemeistert. Das geringe Gewicht ist gewöhnungsbedürftig, aber ein Vorteil, wenn man das Eingabegerät lange nutzt. Die Polling-Rate von 8.000 Hz ist „nice to have“, aber vor allem für E-Sportler relevant, deren anderes Equipment auch voll auf minimale Eingabeverzögerung abgestimmt ist.
Optisch und haptisch wirkt diese Gaming-Maus trotz des geringen Gewichts wirklich wertig und die flexiblen Anschlussoptionen sprechen für sich. Bei den Buttons hat man sich auf den Standard beschränkt. Auch verzichtet man auf eine RGB-Beleuchtung. Beides stört mich nicht, solltet ihr jedoch wissen. Ich empfinde die Turtle Beach Burst II Pro als exzellente Gaming-Maus, die im Grunde keine Wünsche offen lässt.
- Unerreichte Geschwindigkeit und Abtastung, Kabellose 8.000-Hz-Abtastung mit einer Latenz von 0,125...
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„Die Turtle Beach Burst II Pro wiegt gerade einmal 57 g. Das kann be quiet! zwar mit seiner Dark Perk noch um 2 g unterbieten, aber ansonsten bewegt man sich hier schon am absoluten Minimum.“
Die Lamzu Inca wiegt ca. 40g, die Pulsar X2 Crazylight sogar nur 36g.
Selbst meine Cooler Master für 25€ wiegt nur 53g, hat aber auch keinen Akku verbaut.
Hatte früher auch recht hohe DPI Werte eingestellt. Da bin ich mittlerweile aber eher bei 1600 unterwegs. Die Pollingrate reduziere ich auch immer auf 125. Merke da schlicht keinen Unterschied außer das Batterien und Akkus quasi ewig halten. An meinen Bedarf geht das zumindest Meilen weit entfernt vorbei und wenn ich mich so umgucke bei mir auch bei vielen anderen.