Suncatcher: KI-Training per Satellit im Orbit

Rechenleistung, speziell für das Training von KI-Modellen, frisst ordentlich Ressourcen. Ein neues Forschungsprojekt unter dem Namen „Suncatcher“ nähert sich dieser Herausforderung aus einer neuen Richtung: Man verlagert hier die Rechenlast buchstäblich ins Weltall. Stattdessen will man die nahezu unbegrenzte und permanent verfügbare Solarenergie im Orbit nutzen.

Das Suncatcher-Projekt sieht den Aufbau eines Netzwerks aus spezialisierten Satelliten vor. Diese sollen nicht primär Daten senden oder empfangen, sondern als dezentrale Rechenzentren im All fungieren. Um die komplexen Berechnungen des maschinellen Lernens durchzuführen, sollen die Satelliten mit dedizierten KI-Chips ausgestattet werden. Konkret ist in den Veröffentlichungen die Rede von Tensor Processing Units (TPUs), wie sie auch Google einsetzt. Diese TPUs sollen direkt von der eingefangenen Sonnenenergie gespeist werden, um so eine massive und skalierbare Rechenleistung zu ermöglichen, die auf der Erde „energetisch kaum zu realisieren“ wäre.

Das Projekt befindet sich tatsächlich schon wieder als nur noch in der reinen Theoriephase. Kürzlich wurde ein wissenschaftliches Schreiben veröffentlicht, das sich mit den technischen Grundlagen von Suncatcher befasst.

Diese Publikation behandelt drei Kernbereiche:

  • Das Design der Satellitenkonstellation.
  • Die notwendigen Systeme zur Steuerung und Kommunikation des Netzwerks.
  • Erste Ergebnisse aus Strahlungstests mit den Google-TPUs, um deren Eignung für die raue Umgebung des Orbits zu prüfen.

Der nächste Schritt sei nun eine „Lernmission“, die in Kooperation mit dem Unternehmen Planet stattfinden soll. Bis Anfang 2027 sei demnach der Start von zwei Prototyp-Satelliten geplant. Diese Mission dient als fundamentaler Praxistest, um die Hardware unter realen Bedingungen im Weltraum zu validieren.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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2 Kommentare

  1. Die Kühlung der Chips muss doch ein Riesenproblem sein im Weltall.

  2. Abgesehen von der Kühlung. Allein die Transportkosten sind schon gigantisch. Je nach Quelle schwankt der Kilopreis für SpaceX. Nehmen wir im Mittel mal 2.000 Dollar pro KG und ca 1000kg für Space-Rack. Damit sind wir schonmal bei 2 Mio Dollar zusätzliche Transportkosten. Dazu die Entwicklung des eigentlichen Space-Rack. Auch diese sind völlig nutzlos verpulvert. Es steht ja immer im Gegensatz zu einem erdgebundenem Rechenzentrum. Damit hat man ein Rack oben. Wie viele stehen denn typischerweise in einem KI-Rechenzentrum. 100? 200? 300? Nehmen wir pauschal einfach mal 500 Mio Dollar zusätzliche Kosten. Wie viel Strom man dafür kaufen könnte….
    Wartung? Nope
    Aufwertung mit neuer Hardware? Nope
    Weltraumschrott? Yes
    Schöner Traum um Wagniskapital zu bekommen? Yes

    P.S. alles natürlich nur meine Meinung.

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