Prusa Day 2025: Neues CORE-One-Modell, OpenPrintTag-Standard und vieles mehr vorgestellt

Der 24. Oktober 2025 markierte einen durchaus spannenden Tag für Freunde des gepflegten 3D-Drucks. Der einzige europäische 3D-Drucker-Hersteller, Prusa Research, hatte jenen zum „Prusa Day“ auserkoren und allerhand Interessierte aus der Branche, aber auch diverse Größen aus der Influencer-Welt in Prusas Heimat Prag eingeladen, um dort einige Neuankündigungen zu zeigen, auf die man im Publikum schon sichtlich gespannt gewartet hatte. Eines vorweg: INDX von Bondtech, also die Multi-Toolhead-Lösung für den bereits erhältlichen Prusa CORE One (hier mein Test) war noch nicht dabei, was sicherlich für allerhand lange Gesichter gesorgt haben dürfte.
Josef Prusa verspricht aber, dass man das Ganze auf der Formnext in Frankfurt am Main sehen wird, welche noch in diesem Monat stattfinden wird. Stattdessen gab es einen kurzen Ausblick auf den neuen Prusa Slicer 3.0, ohne genauer auf Neuigkeiten einzugehen. Stattdessen gab es drei Teaserbilder zu sehen, aus denen man sich zumindest im Ansatz ein wenig etwas zusammenreimen könnte. Hier warten wir aber lieber auf offizielle Updates dahingehend.
Für den Prusa XL hat man ebenfalls eine Neuerung vorstellen können. So hat sich Prusa mit dem Start-up Filament2 zusammengetan, und einen Plug-and-Play-Werkzeugkopf entwickelt, mit dem der XL zukünftig Silikondrucke (später wohl auch andere 2-Komponenten-Flüssigmaterialien) ermöglichen kann. So lassen sich dann auch herkömmliche FDM-Materialien mit Silikon und Co. zu interessanten Projekten verbinden.
Zu sehen gab es außerdem auch noch einmal den wirklich schicken, aber streng limitierten CORE One in Holzoptik – den Prusa Signature Oak- der mit einer Auflage von 250 Geräten sicherlich auch nicht für jeden Geldbeutel gedacht ist:
Den kann man sich definitiv auch ins Wohnzimmer stellen, das nötige Kleingeld vorausgesetzt. Preise gibt das Unternehmen aber nur an Interessierte auf Anfrage heraus.

Dann wäre da aber auch noch – und da geht man preislich einen ganz anderen Weg – der neue, quelloffene Standard für Filament-NFC-Tags: der OpenPrintTag. Beginnend mit den eigenen Prusament-Spulen will das Unternehmen seine neuen, und für jedermann nutzbaren NFC-Tags verbreiten und hofft natürlich auf Adaption im breiten Kreise. Damit lassen sich dann auch bisher „dumme“ Spulen mit entsprechenden Etiketten ausstatten. Bisher haben hier andere Mitbewerber ihre eigenen Süppchen gekocht, quelloffen gab es dahingehend nichts.
Das Prusa-Etikett lässt sich mit allen wichtigen Daten (Material, Farbe, Eigenschaften, etc.) beschreiben und auch ohne Cloud-Anbindung von den Druckern abrufen. Zudem ist das Ganze wiederverwendbar, indem man Tags von leeren Spulen entfernt, auf neuen Spulen anbringt und jene dann per Smartphone einfach neu beschreibt.
Zu guter Letzt – und eigentlich handelt es sich dabei sogar eher um das eigentliche Highlight des Events – wurde auch ein neuer Drucker, der sogenannte CORE One L, vorgestellt. Hierbei handelt es sich aber nicht um eine komplette Neuentwicklung, eher um eine deutlich verbesserte und größere Version des bisherigen CORE One.
Wichtigste Upgrades? Der Bauraum misst nun 300×300×330 mm, dabei ist das Gerät selbst gerade einmal um 10 Prozent im Vergleich zum One gewachsen. Die Kammer lässt sich zudem auf bis zu 60 °C vorheizen, das Ganze dank verbessertem Lüftungssystem jetzt auch schneller denn je. Zudem öffnet der CORE One L seine Lüftungsschlitze an der Oberseite nun vollautomatisch, je nachdem, welches Material verdruckt werden soll. Über Umwege (GCode-Anpassungen und entsprechende Modelle vorausgesetzt) lässt sich so etwas bereits jetzt mit dem CORE One erledigen.
Zudem ist eine 1080p-Kamera von Haus aus im Lieferumfang enthalten – ein Feature, das viele Nutzer beim bisherigen Modell teils doch vermissten. Was sich in zukünftigen Tests sicher noch beweisen muss, ist außerdem das neue Heatbed, bestehend aus einem Aluminiumblock mit verbesserter Wärmeverteilung. Prusa verspricht hier eine maximal 2-prozentige Varianz über 99 Prozent der Heatbed-Oberfläche. Heißt für den Anwender, dass es im Grunde so gut wie keine Möglichkeiten mehr gibt, dass Zonen des Heatbeds deutlich kühler ausfallen als andere Bereiche, die Drucke sich dadurch unschön verziehen und misslingen.
Das Gewicht des CORE One L ist dann aber sogar ein halbes Kilo geringer als das den CORE One. Hintergrund ist die Materialwahl, welcher dann allerdings auch die magnetischen Eigenschaften des weiterhin stabilen Rahmens zum Opfer fallen. Die Seitenpaneele bestehen nun nämlich aus Aluminium. Den umfangreichen Blogbeitrag zum neuen Modell des CORE One findet ihr hier. Allem voran möchte das Unternehmen hier aber eben auch einen Drucker abliefern, der daheim nur noch ausgepackt und eingeschaltet werden muss – selbst das Kalibrieren der Hardware wurde bereits im Werk vorgenommen und muss nicht mehr vom Käufer abgehakt werden. WLAN ist weiterhin optional nutzbar, die Geräte funktionieren weiterhin auch komplett offline, sodass sich dann auch das WLAN-Modul auf Wunsch entfernen lässt, ohne dass den Drucker das stören müsste.
Monieren könnte man vielleicht, warum Prusa nicht einfach bis zur Formnext gewartet hat, um dann vielleicht auch zu offenbaren, inwieweit sich nicht nur der CORE One, sondern eben auch der CORE One L mit dem INDX-System von Bondtech sinnvoll erweitern lässt? Allgemein bin aber sicher nicht nur ich gespannt, wie das System allgemein umgesetzt und implementiert wird, ganz unabhängig vom wohl immer noch wichtigsten Faktor: dem Preis.
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Die Präsentation selber was schon mega, wenn man die Videos der bekannten Influencer sieht, die Möglichkeiten der Sternwarte, wo die stattfand, voll ausgenutzt.
Ich bin auf das OpenPrintTag-System am meisten gespanmnt und vor allem, welche Drucker- und Filamenthersteller sich dem alles anschliessen werden.
Als Bambu-Nutzer hab ich die Befürchtung, das Bambu es nicht machen und weiterhin ihr totes System mit verschlüsseltem RFID-Tags reiten wird.
Für mich schon lange keine Grund mehr, Bambu-Lab Filament zu kaufen.
Anfangs fand ich das RFID Zeug bei Bambu auch super, hab deshalb auch das Bambu Filament gekauft. Aber mittlerweile kauf ich auch wieder lieber „nicht Bambu Filament“ was auch ohne Probleme klappt, muss man halt schnell das Filament im Display selbst auswählen.
Aber wenn es jetzt was offenes gibt, ist das auf jeden Fall interessant.
Aber wie du schreibst, mal schauen wer das unterstützt…
Eben, in der Zeit wo das AMS die Rolle mit dem RFID-Tag scannt, hab ich das auch schon am Druckerdisplay manuell eingetragen – ist keinerlei Zeitvorteil mehr.
Die OpenPrintTag bieten zudem noch viel mehr Datenfelder, um Materialeigentschaften usw. mitzugeben – hab schon einen Satz der Leer-Tags bei Prusa letzte Woche bestellt und parallel auch 08/15 Tags um damit selber was zu bauen und zu testen.
Wäre schön wenn sich die Tags durchsetzen würden
Die überarbeitung des Slicers ist auch nice
Beim Kerngeschäft gerät Prusa leider immer mehr ins Hintertreffen, sollten vielleicht mal doch überlegen auf Klipper zu wechseln, bei ihren Delta haben sie es ja auch hinbekommen 🙂