Nothing nimmt Stellung zur Werbe-Kontroverse

Dem Unternehmen Nothing schlägt aktuell eine Kritikwelle entgegen. Der Grund: Geplante Werbung auf einigen Geräten. Nun hat man sich etwas erklärt. Eigentlich sollte die Ankündigung erst nächste Woche erfolgen, aber das Unternehmen reagierte damit auf Fragen zur neuen Lock-Glimpse-Funktion. Die Smartphone-Branche sei demnach ein hartes Pflaster. Nothing habe es als einziger Neueinsteiger im letzten Jahrzehnt geschafft, sich zu etablieren. Das war kein Spaziergang, denn die Eintrittsbarrieren sind hoch – von den Entwicklungskosten bis zur komplexen Lieferkette.

Eine der größten Herausforderungen sind demnach die Stückkosten. Die liegen bei Newcomern meist höher als bei den etablierten Herstellern. Gleichzeitig arbeitet die Konkurrenz mit zusätzlichen Einnahmequellen wie vorinstallierten Apps. Das ist auch bei großen Namen wie Samsung gängige Praxis.

Nothing geht jetzt eben einen ähnlichen Weg – allerdings wolle man Augenmaß walten lassen. Bei ausgewählten Nicht-Flaggschiff-Modellen werden künftig Partner-Apps vorinstalliert. Der Fokus liege dabei auf Apps, die viele Nutzer sowieso direkt nach dem Kauf installieren, wie etwa Instagram. In manchen Fällen sollen die Integrationen sogar Vorteile bringen, etwa bei der Kamera oder beim Teilen von Inhalten.

Teil dieser Strategie ist auch die neue Lock-Glimpse-Funktion in Nothing OS 4.0. Sie bringt kuratierte Hintergrundbilder auf den Sperrbildschirm, aufgeteilt in neun Kategorien. Zusätzlich können aktuelle Updates und nützliche Inhalte angezeigt werden.

Wichtig: Bei der Phone (3a)-Serie ist Lock Glimpse standardmäßig deaktiviert und kann jederzeit in den Einstellungen aktiviert oder komplett ausgeschaltet werden. Der Zugriff erfolgt durch Wischen nach links auf dem Sperrbildschirm. Die Hintergrundkategorien sind anpassbar und in künftigen Updates sollen auch eigene Fotos verwendet werden können. Nothing versichert, dass keine persönlichen Daten weitergegeben werden.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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27 Kommentare

  1. Freddie Flintstone says:

    Das klingt alles sehr süß, aber eine Steigerung des Umsatzes bei Nothing erkenne ich so nicht. Eher im Gegenteil. Gute Nacht. Als ob es nicht genug Smartphone-Hersteller gibt, die einem mit Werbung den letzten Nerv rauben. Da liegt das Problem wohl im Geschäftsmodell an sich.

  2. Tja bei einigen Herstellern ist es besser z.B LinageOS zu nutzen.

    • Ich kaufe mir doch kein Smartphone wo ich erst ein customROM aufspielen muss. Wenn dann will ich dass es out of Box funktioniert ohne Werbung. Die Smartphones mit Werbung sind somit raus. Vorinstallierte Apps brauche ich auch nicht wie Instagram. Ich beschränke mich auf wenige produktive Apps die ich auch wirklich brauche. Der Rest geschieht im Browser. Damit ist Nothing als potentieller Hersteller auch raus. Werbung und vorinstallierte Apps nein Danke.

      • Was bleibt denn über? iOS hat vorinstallierte Apps die kaum jemand braucht, Pixel-Android ebenso. Samsung-Android ist da richtig die Pest.

        • „iOS hat vorinstallierte Apps die kaum jemand braucht…“

          Tja, so unterschiedlich kann das Nutzungsverhalten sein – ich nutze unter iOS zu 90% die vorinstallierten Apple-Apps, plus Banking-, Car-, Provider- App; Threema/ WA fürs Chatten und Waze als Navi. Das war’s.

        • Kann man bei iOS doch fast alle löschen. Wüsste nicht welche ich nicht löschen kann.

          • Den Großteil der Apps die man „löschen“ kann werden nur versteckt. Was dem „Deaktivieren“ unter Android entspricht.

        • Vorinstalliert finde ich nur schlimm, wenn man sie nicht deinstallieren kann. Das sind zumindest beim iphone nur vier Stück, soweit ich weiß. Und Werbung zeigen die nicht an.

        • Bei iOS zumindest wenn man einmal sein Smartphone entsprechend eingerichtet hat und einen Wechsel auf ein neues macht dann werden die Apps alle so übernommen wie man sie auf dem vorherigen Smartphone eingerichtet hat. Muss man nicht noch extra nochmals deinstallieren. Bleibt halt nicht viel übrig. 😉

        • @MuLu
          vorinstallierte Apps die Du nicht brauchst!
          Für Dich womöglich überraschend: Das Universum geht hinter Deinem Tellerrand weiter …

          • Für dich möglicherweise überraschend: „Kaum“ heißt nicht „keiner“.
            Eventuell nochmal die Schule drücken wenn du den Unterschied nicht kennst.

            • @MuLu
              Hab ich irgendwo behauptet, dass Du „keiner“ gesagte hättest? Nö! Du hast einen fundierten statistischen Beleg inkl Quelle dafür – abgesehen von deinen persönlichen Vorlieben, dass die vorinstallierten Apps „kaum“ einer braucht. Verstehendes Lesen – insofern mach das mal mit nochmal die Schule drücken.

      • Du brauchst auch kein Custom-ROM aufzuspielen, obwohl es in Sachen Know-how bestimmt keine schlechte Sache wäre und es garantiert besser ist, als Schnüffel-Varianten von Android von Samsung und Co. einzusetzen. Du kannst die Geräte auch direkt kaufen, bsp. von Murena mit /e/-OS.

  3. Großartig mit welcher Frechheit man so argumentiert. Wieder einmal der Beweis, dass auch Hersteller wie Nothing ein verkauftes Smartphone nach wie vor als ihr Eigentum betrachten, auf dem man, nach Belieben und mit fadenscheinigen Begründungen weiterhin Zugang erzwingt. Schon absurd worum sich die EU so alles kümmert, hier aber gar nichts entscheidenes tut.

    Man stelle such nur seine Wohnung/Haus vor, bei der das bauausführende Unternehmen, wie selbstverständlich, auch nach der Schlüsselübergabe einfach die Wände mit Werbung zupflastert … weil ja – bitte Mitleid – der Markt so schwierig sei. Oder sich das Auto nur dann öffnet, nachdem man mal „schnell“ mal ein, zwei Werbeblocks konsumiert hat.

    • Das mit dem Auto … da sind die deutschen Hersteller doch schon mit Abos für alles Mögliche unterwegs, Sitzheizung, Infotainment, … (nicht in der EU). Die Werbeblocks kommen dann bei den E-Autos, die haben ja eine große Bildschirmfläche.

      Warte ab, bis riesige Bildschirme nichts mehr kosten, dann hast einen Bildschirm statt der Tapeten in jedem Zimmer und 2 Jahre später auch die Werbung vom Häuslebauer drauf.

  4. Man hat sich entschieden, Software der oligopolistischen Tech-Giganten vorzu installieren? Weil es mehr Geld bringt?

    Wie viel mehr Geld zahlen die denn als der Telefonkunde?

    Ganz toll.

  5. Ist doch bei den Xiaomi Geräten auch nicht anders. Stört da aber keinen ,die lieben trotzdem ihre Handys.

  6. So lang es deaktivierbar/deinstallierbar ist, ist’s mir relativ wumpe. Mit 200€ Geräten verdient man nun mal kein Geld. Wenn die sie damit das Angebot aufrecht erhalten können, soll mir nur recht sein.
    Das Shitstürmchen müssen sie einfach aushalten. Die lautstarke Stänker-Tech-Bubble hat’s morgen schon wieder verdrängt – dem Rest der Welt ists egal. Isso.

    • Naja wie viel bringt es denn ein? Wenn’s 10€ sind wärs dann ohne Werbeapps ein 210€ Telefon.

      Also über drei Jahre etwa 27 Cent im Monat Differenz.

  7. Es ist standardmäßig deaktiviert, man kann es aber auch komplett ausschalten … das hört sich irgendwie schräg an. Was passiert denn im deaktivierten Zustand?

  8. So lange die Apps deinstalliert werden können ist mir das relativ egal was vorinstalliert ist.

  9. Ich gehe davon aus, dass die ähnlich wie früher bei xiaomi dann eher auf sehr günstige Geräte für Indien und China kommen wird. Bei redit bin ich immer wieder überrascht, wie groß der indische Anteil der User ist. Im Nachhinein aktivieren wäre wirklich eine blöde Idee. Aber ich bin bei den Business Entscheidungen des letzten Jahres echt skeptisch bei Nothing. Sie waren auf einem guten Weg und reißen gerade vieles ein..

  10. Alexander F. says:

    Nothing geht exakt den Weg den auch OnePlus gegangen ist. Und jede neue Brand die Carl Pei danach aufbauen wird wird auch denselben Weg gehen. Erst mit Investoren-Geld eine neue Marke aufbauen, und sie dann verwursten, wahrscheinlich übernommen von einer anderen asiatischen Marke.

    Das frühe Geschäftsmodelle als Neuling wie es OnePlus und Nothing am Anfang hatten ist eben nie ein dauerhaft lebensfähiges. Das muss sich jeder Enthusiast klar machen.

  11. wie so oft fehlt das Wörtchen „noch“. Wie immer bei so einer Salamitaktik ist es nur eine Frage der Zeit, bis das auf allen Geräten so ist, Apps nicht mehr deinstalliert werden können und die Daten eben doch verkauft werden…

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