Altersfreigaben für Social Media: Persönliche Haftung von Managern im Gespräch
Ich hatte die Debatte ja schon mehrfach aufgegriffen: Sowohl in Deutschland als auch in der Europäischen Union (EU) denkt man laut über erweiterte Altersbeschränkungen für soziale Netzwerke nach. Der Ausschuss für Verbraucherschutz im EU-Parlament hat nun Vorschläge, welche auch die Konzerne hellhörig machen dürften. Denn bei schweren Verstößen wird darin eine persönliche Haftung der Plattform-Manager ins Spiel gebracht.
Es wäre dann also nicht mehr das abstrakte, größere Unternehmen, das zur Verantwortung gezogen würde, auch individuelle Menschen müssten sich ihrer Verantwortung stellen. Das ist keine neue Idee, denn das ist z. B. auch im britischen Online Safety Act genau so vorgesehen, um stärker abzuschrecken. Gefordert wird dabei im Papier des Ausschusses auch erneut ein EU-weites Mindestalter von 16 Jahren für die Nutzung von nicht nur sozialen Netzwerken, sondern auch von Video-Plattformen (z. B. YouTube) und von KI-Begleiten (etwa Copilot). Sollten die Eltern zustimmen, könnte die Altersfreigabe für die individuellen Jugendlichen auf 13 Jahre sinken.
Schon jetzt ist die Nutzung von Social Media, wie Instagram oder TikTok, erst ab 13 Jahren erlaubt. Wirksam kontrolliert wird dies aber im Grunde derzeit nicht. Daher schlägt der Ausschluss vor, zur Alterskontrolle das EUDI-Wallet zu verwenden. Was man ausblendet, sind wieder Probleme mit Overblocking, Missbrauch der Technologien zur staatlichen Überwachung und ein Verlust des Rechts auf Privatsphäre bei sowohl Kindern als auch Erwachsenen.
Plattformen sollen ihre Empfehlungsalgorithmen entschärfen
Der Ausschuss für Verbraucherschutz im EU-Parlament fordert ebenfalls, dass die Plattformen ihr eigenes Design überarbeiten sollen. Die Elemente mit dem größten Suchtpotenzial sollen wegfallen. Empfehlungsalgorithmen sollen also ihrer Sogwirkung beraubt werden, die manche Menschen stundenlang am Herumwischen hält. Auch will man das Profiling von Minderjährigen verbieten, mit dem Jugendlichen passende Werbung ausgespielt wird, die auf ihren Interessen basiert.
Dazu sollen Glücksspiel-Mechaniken wie Lootboxen in Online-Spielen verboten werden. Man will hier also über den Digital Services Act, der eher von Fall zu Fall greift, hinausgehen. Es geht um grundsätzliche Verbote, welche die ganze Branche treffen würden. Einarbeiten könnte man diese Regularien etwa in den geplanten Digital Fairness Act der Europäischen Union, auf welchen im Entwurf auch mehrfach angespielt wird (via Netzpolitik). Da soll es im 4. Quartal 2026 mehr Details geben.
Last but not least will man auch sogenannte Kidfluencer, also minderjährige Influencer, eindämmen. Deren Inhalte sollen sich nicht mehr direkt über die Plattformen monetarisieren lassen. Allerdings dürften jene immer noch eigenständig Werbe-Deals abschließen, was aktuell ohnehin in jenem Bereich die größte Einnahmequelle darstellt.
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Ich frage mich was diese Politiker wohl dazu sagen würden, wenn man vorschlägt eben jene auch persönlich haftbar zu machen. Wobei, das frage ich mich nicht wirklich, die Antwort dürfte bekannt sein.
Dennoch sollte es bei groben Verstößen durchaus möglich sein Pensionen etc. bei Politikern zu kürzen oder auch ganz zu streichen. Wenn Politiker durch grobe Fehlentscheidungen (ich denke da. u.a. an den Scheuer und Spahn) den Staat viel Geld kosten, dann sollte das nicht nur den Steuerzahler treffen, sondern insbesondere den Politiker, der den Mist zu verantworten hat. Kann irgendwie nicht sein, dass ein Politiker Bockmist ohne Ende bauen kann und das für ihn wenig bis gar keine (finanzielle) Konsequenzen hat.
Ja gehe ich mit aber dann wird gar nichts mehr passieren, noch weniger als jetzt schon, eben aus Angst dass man haftbar gemacht wird. Sind ja meistens auch keine Alleingänge, sonder da hängen noch drölftausend Bürokraten im Hintergrund mit drin.
Es muss aber trotzdem was passieren, was die Politiker da manchmal machen, geht einfach auf keine Kuhhaut mehr.
Persönliche Haftung ist schon mal ein guter Ansatz denke ich. Auch die anderen Punkte finde ich sinnvoll, also das Suchtpotential zu senken. Dass man mit Daten von Kindern keine Geschäfte machen darf, sollte selbstverständlich sein (Profiling). Kritik am EUDI-Wallet bzgl. Datenschutz kann ich in diesem Zusammenhang nicht nachvollziehen, denn man könnte ja auch einfach die Plattform nicht nutzen, dann hat man auch kein Problem, oder sehe ich das falsch? Man meldet sich doch nicht bei Facebook usw. an und hat dann Sorgen bzgl. des Datenschutzes beim EUDI-Wallet…
Ganz allgemein finde ich muss man das Problem der Umsetzung von wirksamen Jugenschutzmaßnahmen auf die Betreiber verlagern. Man kann doch vorschreiben, dass sie z.B. Kindern unter einem bestimmten Alter die Nutzung nicht ermöglichen dürfen, inkl. entsprechender Strafen. Wie sie das machen ist doch das Problem der Betreiber, sie wollen doch einen Dienst anbieten.
Ja, nur muss man dem Betreiber ja auch irgendwas an die Hand geben, was er dann auch irgendwie prüfen kann.
Der Gerichtsstand hat angerufen, er hätte gerne seinen Winterkorn zurück…
Ich denke wenn die das durchhaben, dann wird keiner mehr soziale Netzwerke nutzen, weil es nur noch ein Überwachungs- und Verdoofungsvehikel ist.
Naja auf Betreiberseite sehe ich da schon Schwierigkeiten. Verpflichtend für alle BundID /EUID. Dann wären wir aber bei gläsernen Bürgern.
Ich weiß nicht in wie weit man bei iOS oder Android ein Kinderaccout Smarphone beschneiden kann. Aber man kann ja z.B DNS-Server von dnsforge.de verwenden die echt viel filtern in der strengsten Stufe.
Bei iOS lässt sich das gut über eine mobilconfig Datei regeln die dann für alle Verbindungen des iPhone gillt.
Ich denke in erster Instanz sind die Eltern gefragt ihren Sprößlingen ein vernünftigen Umgang mit Smartphone und Internet bei zu bringen.
Aber grundsätzlich bin ich der Meinung, dass in Spielen für Kinder und Jugendliche weder Werbung noch In-Appkäufe was zu suchen haben.
Wer den richtigen Umgang mit SM, Smartphone und Internet gelernt hat, braucht auch kein staatlichen Schutz. Gegen Mobbing über SM wird man sowieso herzlich wenig machen können.