Lobotomie am Staubsaugerroboter: Neato Robotics stellt Cloud-Dienste ein

Die Nachricht kommt vielleicht nicht unerwartet, trotzdem ist sie für viele Besitzer eines Neato-Saugroboters keine schöne: Die Cloud-Dienste des Herstellers werden eingestellt. Bereits 2023 hatte Neato Robotics als Teil der Vorwerk-Gruppe den Betrieb eingestellt. Vorwerk hatte damals zugesagt, die Cloud-Dienste noch fünf Jahre weiterzubetreiben.
Jetzt, zwei Jahre später, zieht man einen Schlussstrich. Der Grund liegt laut Unternehmensaussagen in den gestiegenen Anforderungen an Cybersicherheit und neuen regulatorischen Rahmenbedingungen. Die bestehende Cloud-Infrastruktur lässt sich unter diesen Voraussetzungen nicht mehr zukunftssicher betreiben. Eine Modernisierung der Systeme wäre technisch nicht sinnvoll. Und damit meint man vermutlich, dass man keine Kohle mehr in die Saugroboter stecken möchte.
Für Besitzer eines Neato-Saugroboters bedeutet das konkret: Die smarten Funktionen über die Cloud werden nicht mehr zur Verfügung stehen. Die gute Nachricht ist aber, dass die Roboter weiterhin manuell funktionieren. Ein Knopfdruck genügt, um eine komplette Reinigung zu starten. Klingt für mich so, als würde es nur nocjh eine manuelle „alles oder nichts“-Reinigung geben.
Vorwerk schreibt, dass die Entscheidung nicht aus Bequemlichkeit getroffen wurde. Vielmehr geht es darum, die Privatsphäre und Sicherheit der Nutzer in einem veränderten technologischen Umfeld zu schützen. Von der Einstellung der Cloud-Dienste sind ausschließlich Neato-Produkte betroffen. Andere Vorwerk-Produkte und -Services laufen unverändert weiter.
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Niemals ein Produkt kaufen mit Cloud Diensten, so liest sich das für mich. Sowas sollte auch lokal via App steuerbar sein, wenn das nicht geht, Finger weg
Ich hadere ja schon damit wenn es nur mit bestimmter App steuerbar ist. Hersteller verliert das Interesse, App ist nicht mehr kompatibel und schon haben wir den Salat. Schade nur, dass meines Wissens keiner auf ein Web-Interface setzt.
Ich sags immer wieder – lass die Finger von Cloud-basierten System für euer Zuhause – aber die Leute geiern ja jedem Schrott hinterher, selbst schuld.
Richtig.
Oder zur Not ein Modell nehmen, wo man noch z.B. mit Hilfe von Valetudo eine Firmware ohne Cloudzwang aufspielen kann.
Neato steht leider nicht auf der Liste der Kompatibilitätsliste
Leider gibt es oft keine Alternativen bzw. sie sind deutlich teurer und/oder schlechter.
Deswegen ist eine EU weite Regulierung nötig. Das verschlimmert sich momentan nur mit den IoT Geräten.
Andauernd sind Meldungen von Geräten die auf einmal nachträglich ein bezahl Abomodell fordern, Funktionen einstellen oder auch gar nicht mehr nutzbar sind.
Ein Wort, eine Firma, nix Wert! Leider in vielen Unternehmen kein Einzelfall. Ich meide inzwischen Unternehmen die sich an ihren Zusagen nicht mehr halten. Zukünftig also wohl auch Vorwerk.
Es ist ein Wahnsinn. Warum über die Cloud?
Kunden müssen dringend vor dem Kauf genau darüber informiert werden, welche Funktionen über eine Cloud laufen und bei deren Abschaltung nicht mehr zur Verfügung stehen.
Naja beim Staubsauger macht das Sinn: De läuft normalerweise wenn man nicht zu Hause ist und dann möchte man den von Unterwegs kotrollieren. Oder ein bei mir ser häufiger Fall: Ich bereite alles vor, verlasse das Haus und vergesse den Sauger zu starten und es fällt mir erst auf wenn ich schon weit weg bin. Dank cloud reicht jetzt ein Knopfdruck. Ansonsten hätte ich dann am Abend eine dreckige Wohnung. Ohne cloud macht für mich so ein Ding wenig Sinn. Ich gebe dir aber recht: Es sollte alternativ immer eine Möglichkeit geben die Einstellungen wie Zeitpläne und Räume und ähnliches im lokalen Netzwerk zu machen, falls die cloud ausfällt.
Das hat aber nicht zwangsläufig was mit Cloud zu tun. Wenn die Geräte einfach nur Matter sprechen können, dann kannst du die in das Smart-Home-System deiner Wahl integrieren (sei es Google, Apple oder etwas freies) und auch unterwegs darauf zugreifen.
Dafür braucht es keine Hersteller-Cloud!
Oder noch anders: Wenn man sie lokal per App konfigurieren könnte, brauchst du nur ein VPN auf dem Handy nach Hause. Das haben mittlerweile immer mehr Menschen.
Matter hilft da nicht viel. Da kannst du keine Karten anlegen und verwalten, Zonen ausschließen, …
Start, Stop und Akkustand wirst du wahrscheinlich abrufen können. Viel mehr gibt der Standard – der uns alle retten soll – hier leider nicht her.
Ähm, das geht auch alles per VPN und mittlerweile so komfortabel, dass sich das VPN bei bestimmten Apps automatisch aktiviert oder man ist wie ich dauerhaft mit seinem VPN verbunden.
Der Käufer braucht keine Cloud. Die braucht der Hersteller, um die Kunden abhängig zu machen oder ggf. seinen Abo-Mist zu verkaufen.
Von unterwegs kontrollieren, für was? Wenn er irgendwo hängen bleibt und sich abschaltet, weil er meint das Handy-Ladekabel auf sich runterziehen, samt dabei stehendem Blumentopf, kannst ihm über die Cloud sowieso nicht helfen.
Starten, dafür gibt es Zeitpläne. Da vergisst man es nicht.
Wegen einer ausgefallen Reinigung soll die Wohnung dreckig sein? Wie schaffst du das?
Also nein, eigentlich braucht man die Cloud nicht. Sehe ich dafür eher als Spielerei an. Vor allem, wenn ich von unterwegs die Zeit damit verbringe, das Ding zu starten und zu kontrollieren, kann ich auch gleich daheim bleiben und selbst putzen.
Auch wenn es schön ist, dass das alles geht, eigentlich sollten die selbst mit einer Ad-oc-Verbindung ohne Internet konfigurier- und benutzbar sein. Da sind wir uns dann einig :-).
Zeitpläne sind gut, wenn man auswärts den Tag verbringt und weder Kinder noch Haustiere hat.
Wenn man im Home-Office arbeitet, will man ja den Staubsauger vielleicht gar nicht hören, und startet diesen, wenn man das Haus verlässt, oder man reinigt gezielt einzelne Räume.
Wenn man Kinder und Haustiere hat, will man ja vor dem Losschicken des Roboters noch die Wohnung checken, damit der Staubi eben nicht ein Kabel samt Blumentopf runterzieht. Wobei normalerweise sind das Kleidungsstücke, Spielzeuge und Essensreste, die der Roboter nicht schlucken sollte.
> Wegen einer ausgefallen Reinigung soll die Wohnung dreckig sein? Wie schaffst du das?
Das Kind hat Essen zubereitet, das Tier hat Sand aus seinem Klo auf dem Boden verteilt, man ist mit dreckigen Schuhen aus dem Garten in die Küche gelaufen…
Der Rocky macht’s wieder sauber.
Und hat man ihn vergessen zu starten, erwartet einen eine dreckige Wohnung.
So produziert man Elektroschrott. Die Aussage das man den Saugvorgang per Knopf starten kann stimmt an sich, aber die Kunden die sich „damals“ einen Neato gekauft haben, wollten ein „schlaues“ Gerät. Ansonsten hätte es auch was einfaches gereicht.
Firmen die ihre Zusagen nicht einhalten (wollen) verspielen das Vertrauen ihrer Kunden.
„… gestiegenen Anforderungen an Cybersicherheit…“
Was ein Quatsch. Bei dem Thema muss man immer wachsam bleiben und „mitgehen“. Erstaunlich, wieviel Naivität hinter dieser Aussage steht und gleichermaßen ein Armutszeugnis für die „Spezialisten“(not) dort.
Ja. Warum sind die nicht ehrlich. Lohnt sich nicht mehr, anstatt dass sie X Euro in die Modernisierung der Infrastruktur stecken lieber X/2 nehmen und das an die Restkunden auszahlen als Entschuldigung und damit die sich was neues kaufen können oder so…
Nur Ausrede ist es nicht. Ich denke man zielt auf NIS-2 ab und die ist im Fall der Fälle richtig aufwändig.
niemals Cloudgeräte ausser man kann sie hacken. Seit einer Woche läuft ein zweiter Roborock S5 (für 50€) mit Valetudo im OG.
Musik kommt von Squeezeboxen (ja nach Modell 20-50€) mit lokalem Lyrion Server.
Dank Cloud bekomme ich gute Geräte gebraucht fürn Appel und n Ei.
Weiter so!
S5 ist aber sehr alt, kann den Boden nicht wischen und hat keine Absaugstation.
Einen Qrevo mit Valetudo hätte ich gerne.
Wenn im OG Teppich liegt, kann man auf wischen sehr gut verzichten.
Hatte auch mal einen und war eigentlich ganz zufrieden. Das man da ne App-steuerung einzig von der Cloud abhängig macht ist ein Unding, aber Leiter Gang und gäbe. Würde auf die Masse gerechnet bestimmt ordentlich traffic einsparen würde der ganze Kram wie Grundriss, No-Go-linien usw. gar nicht erst in der Cloud landen. Denn das wird nicht gestreamt sondern vor jedem Reinigungsvorgang heruntergeladen. Also haben die Roboter soviel internen Speicher das da keine Cloud nötig ist, nur dann wenn jemand aktiv von unterwegs das Ding steuern will. Das würde die Cybersicherheit erheblich erhöhen wenn das Gerät gar nicht erst online gehen muss (um beim Argument von Vorwerk zu bleiben).
Es gibt ja auch Leute die den Roboter ohne App gar nicht bedienen könne, weil nicht erreichbar. Da ist es eben sehr frustrierend wenn der Teure Roboter sich mit dem Wlan koppeln lässt aber nur wegen fehlender Cloud die App meldet der Roboter ist Offline.
Ich hatte mal einen Hochflor-teppich, mit dem D7 kein Problem. Dann kam der Vorwerk und siehe da die Seitenbürste verfängt sich jedes mal. (mittlerweile ist der Teppich weg).
Echt schade seine eigenen aussagen nicht einzuhalten.
Das geht mir gerade gewaltig auf die Nüsse. Ich habe seit 2018 einen und zufrieden, gewesen. Bleibt öfter einfach hängen, kennt den weg nachhause nicht mehr etc. Hat aber in 7 von 10 Fällen einfach gemacht und war auch ertragbar. Jetzt wollte ich eine neue Batterie etc. Ich lasse es eben in Intervallen machen, wenn ich nicht da bin. Jetzt geht das eine oder andere nach 7 Jahren flöten und wollte die Teile austauschen, daher ist das Ding im „Urlaub“ deswegen. Jetzt ist aber auch Müll. Der macht bei mir eben die Oberflächenreinigung. Das Grobe, damit es nicht rumliegt. Einmal die Woche geht man dann kurz mit der richtigen Maschine drüber. Kurz: ab in den Müll jetzt. War das der Grund, wieso weder Google Home noch Siri die letzten Monate funktioniert hatte? Das ärgert mich jetzt echt. Ich wollte die „Nur-Cloud“-Geräte und der Sauger war die einzige Ausnahme. Das habe ich davon. Gibt es einen „D“-förmigen Staubsaugerroboter, der Homekit fähig ist oder Google Home, OHNE Wischfunktion, idealerweise mit Absaugturm?
Sowas wäre zumindest zu lindern, wenn man gesetzlich eine Pflicht vorschreiben würde, dass bei Abschaltung von Serverdiensten innerhalb eines gewissen Zeitraums nach verkauf des letzten Produkts die Source-Codes veröffentlicht werden müssen, sowohl vom Server als auch vom Client.
Dann würden die Hersteller wenigsten bis ablauf der Frist ihre Server betreiben, um sich die Peinlichkeit der veröffentlichung ihrer Ranz-Software zu entziehen.
🙂
Oder zumindest eine Matter Pflicht. Dann braucht es teilweise zwar sowas wie Home Assistant, aber immerhin gäbe es dann eine Möglichkeit.
Es gibt eine Petition, die sich gegen die Abschaltung der Neato-Cloud wendet: https://www.openpetition.org/au/petition/online/vorwerk-muss-aufhoeren-funktionierende-hardware-zu-zerstoeren-lasst-die-neato-cloud-weiterleben
Hersteller müssten gezwungen sein die Software an die Kunden zu geben die für den Betrieb nötig ist.