Pixel Buds 2a ausprobiert: Super ANC für 149 Euro

Parallel zur Vorstellung der Google Pixel Watch 4 hatte das Unternehmen vor geraumer Zeit auch seine neuesten In-Ears, die Pixel Buds 2a, vorgestellt. Ich durfte mir die Geräte in den vergangenen Tagen für einen Test anschauen und vor allem anhören, habe seit ihrem Release die Pixel Buds Pro 2 in den Ohren und kann derzeit vor allem damit ganz gut vergleichen. Wer meint, das sei angesichts der Preisklasse eher unfair, sei schon hier eines Besseren belehrt. Zuerst einmal die Specs der Buds 2a, neben den Pixel Buds A-Series und den ebenfalls schon älteren Pixel Buds Pro:

Funktion Pixel Buds A-Series Pixel Buds 2a (Aktuelles Modell) Pixel Buds Pro
Audio
Treiber Speziell entwickelter dynamischer 12-mm-Lautsprechertreiber Speziell entwickelter dynamischer 11-mm-Treiber Speziell entwickelter dynamischer 11-mm-Lautsprechertreiber
Aktive Geräuschunterdrückung (ANC) Nein (Passive Geräuschunterdrückung) Ja, mit Silent Seal 1.5 Ja, mit Silent Seal
Transparenzmodus Nein Ja Ja
Besonderheiten Adaptiver Sound Aktive Druckreduzierung im Ohr, 5-Band-Equalizer Volume EQ, Aktive Druckreduzierung im Ohr, Spatial Audio
Mikrofone & Anrufe
Mikrofone Zwei Beamforming-Mikrofone Zwei Mikrofone pro Ohrhörer Drei Mikrofone pro Ohrhörer
Besonderheiten bei Anrufen Glasklare Anrufe, winddichte Gitterabdeckungen Glasklare Anrufe, Knochenschallsensor, winddichte Gitterabdeckungen
Akku & Aufladen
Akkulaufzeit (Ohrhörer, ANC an) Bis zu 7 Stunden Bis zu 7 Stunden
Akkulaufzeit (Ohrhörer, ANC aus) Bis zu 5 Stunden Bis zu 10 Stunden Bis zu 11 Stunden
Gesamtlaufzeit (mit Lade-Case, ANC an) Bis zu 20 Stunden Bis zu 20 Stunden
Gesamtlaufzeit (mit Lade-Case, ANC aus) Bis zu 24 Stunden Bis zu 27 Stunden Bis zu 31 Stunden
Schnellladen 15 Min. Laden für bis zu 3 Std. Wiedergabe 5 Min. Laden für bis zu 1 Std. Wiedergabe (ANC an) 5 Min. Laden für bis zu 1 Std. Wiedergabe (ANC an)
Kabelloses Laden (Qi) Nein Nein Ja
Design & Schutz
Wasser- & Staubbeständigkeit Ohrhörer: IPX4 Ohrhörer: IP54
Lade-Case: IPX4
Ohrhörer: IPX4
Lade-Case: IPX2
Gewicht pro Ohrhörer ca. 5,1 g ca. 4,7 g ca. 6,2 g
Konnektivität & Sensoren
Bluetooth-Version Bluetooth 5.0 Bluetooth 5.4 Bluetooth 5.0
Multipoint-Verbindung Nein Ja Ja (automatischer Audio-Wechsel)
Steuerung Tippen Tippen Tippen und Wischen (für Lautstärke)
Intelligenter Assistent Google Assistant Unterstützung für Gemini Google Assistant

Mit dem aktuellen Verkaufspreis von 149 Euro müssen sich sie die neuen Pixel Buds 2a mitnichten vor den älteren Buds Pro oder den neueren Buds Pro 2 verstecken, wenngleich sie natürlich nicht über den vollen Funktions- und Hardwareumfang verfügen.

Die Google Pixel Buds 2a sind ein Upgrade der Pixel Buds A-Series und unterscheiden sich hauptsächlich durch das Hinzufügen einer aktiven Geräuschunterdrückung (ANC), eines verbesserten, luftigeren Designs für besseren Tragekomfort, einer höheren IP-Schutzklasse (IP54 für Staub- und Spritzwasserschutz) und der Verwendung des Tensor A1-Chips für verbesserte Leistung. Die Pixel Buds A-Serie bot diese Pro-Funktionen nicht und hatte eine geringere Widerstandsfähigkeit. Das vielleicht einmal als kleine Zusammenfassung.

Links die Buds Pro 2 (Case selbst gedruckt), rechts die neuen Buds 2a – Ähnlichkeit verblüffend

Allein von der Optik – von den Farben mal abgesehen – unterscheiden sich die Buds 2a kaum von den bisher von mir genutzten Buds Pro 2. Im Lieferumfang des neuen Modells sind nun insgesamt vier Silikonaufsätze enthalten, mit denen ihr den besten Sitz für eure Ohren ausprobieren könnt. Ob das am Ende dann auch wirklich so passt, prüft ein Teil des Einrichtungsprozesses für euch, auch wenn das nicht so umfangreich wie beim aktuellen Pro-Modell stattfindet, sondern auf Softwareebene läuft. Die kleinen Flügelchen auf der Rückseite der Buds sorgen jedenfalls auch hier wieder für einen angenehm sicheren Halt, selbst über längere Sessions hinweg. Das Gewicht ist so gering, dass man die kleinen Dinger schon fast vergessen könnte nach geraumer Zeit.

Als neue Features bringen die Buds 2a jetzt erstmals auch die aktive Geräuschunterdrückung (ANC) in die Geräte der A-Serie, hinzu kommt der Tensor A1-Chip, der vor allem die allgemeine Leistung interner Funktionen verbessern soll. Die Buds 2a reagieren auf Eingaben erneut flott und ohne Wartezeiten, da hatte ich aber auch schon mit den Vorgängern keinerlei Probleme. Auf „Hey Google“ warten die neuen Buds zudem auch, starten dann ohne Umschweife den KI-Assistenten Gemini für euch.

Das ANC ist hier für 149-Euro-Geräte echt richtig gut. Mit Silent Seal 1.5 verspricht Google hier eine 1,5-fach bessere Geräuschunterdrückung als bei den ursprünglichen Pixel Buds Pro. Schon ohne Musik auf den Ohren ist von der Umgebung kaum noch etwas wahrzunehmen, eine Gesprächserkennung fehlt hier allerdings. So stoppt die Wiedergabe eurer Musik dann nicht, wenn ihr eine Unterhaltung mit jemandem startet, dafür könnt ihr aber zumindest per Toucheingabe den Transparenzmodus aktivieren, um mehr zu verstehen. Mit an Bord ist dann aber ebenfalls Spatial Audio, hier aber in der abgespeckten Version ohne Erfassen der Kopfbewegungen und entsprechenden Anpassungen des Klangs. Da löst die Software den Raumklang dann auf ihre eigene Weise. Zudem klappt das Ganze – Stand jetzt – auch nur mit Pixel-Geräten ab dem Pixel 6 aufwärts.

Der Klang ist für die Preisklasse ebenfalls sehr, sehr gut. Den Bass bekommen die Pro-Modelle meiner Meinung nach noch wuchtiger hin, hier haben die Buds 2a in höheren Lautstärken etwas zu kämpfen. Ich habe hierfür unter anderem einer meiner Lieblingsplaylists auf Spotify im Einsatz. Das war aber schon das einzige, das ich als Nicht-Audiophiler am Klang der Buds 2a zu bemängeln hätte. Ansonsten kann ich meine Musik mit den Dingern echt genießen, Sprachansagen und Telefonate klingen zudem ebenfalls sehr sauber und frei von Störungen. Hier leisten die 11-mm-Treiber eine grandiose Arbeit, der A1-Chip erledigt den Rest.

Das Ladecase der neuen Buds 2a erinnert frappierend an das meiner Buds Pro 2 – nur eben ohne den gedruckten Android-Überzug. Sogar die kleine LED auf der Vorderseite ist dabei, lediglich das optionale Abspielen eines Geräuschs beim Einsetzen der einzelnen Buds fehlt. Da sich das Case aber auch orten lässt und dann akustisch mitteilen kann, wo es herumliegt, würde ich aktuell stark vermuten, dass Google da vielleicht nur in der Software noch etwas aktualisieren müsste. An dieses leise Pling und Plong meiner Buds Pro 2 beim Einsetzen habe ich mich viel zu sehr gewöhnt.

Das Case kann beim neuen Modell nicht kabellose geladen werden, hier muss das USB-C-Kabel her. Die Laufzeiten sind auch im besseren Mittelfeld unterzubringen: bis zu 7 Stunden mit aktiviertem ANC, bis zu 10 Stunden ohne. In Verbindung mit dem Ladecase sind dann maximal 20 Stunden möglich, das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen hier. Besonders cool finde ich aber an dieser Stelle, dass Google – genau wie bei der Pixel Watch 4 – hier erstmals einen austauschbaren Akku verbaut, im Case versteht sich. Sollte jener also mal den Geist aufgeben, dann muss nicht gleich ein neues Case/neue Buds her, sondern es gibt Reparaturmöglichkeiten. Pluspunkt auf der Nachhaltigkeitsliste. Bevor ich den Punkt vergesse: Multipoint-Verbindungen und Fast Pair können die Buds 2a natürlich auch.

Ich bin am Ende meiner ersten Testtage bereits überzeugt, dass es zumindest im Bereich der Pixel Buds keine tiefergehenden Argumente gibt, den neuen Pixel Buds 2a andere Modelle der Reihe vorzuziehen, auch wenn sie natürlich weiterhin mit ein paar Einschränkungen auskommen müssen. Als Musik- und Alltags-In-Ears sind die neuen Buds aber absolut eine Empfehlung wert und mit dem super ANC kann man über den Preis von 149 Euro dann auch wirklich nicht meckern.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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7 Kommentare

  1. Mich hält der Mangel an hochwertigeren Codes (LDAC etc.) vom Kauf ab.

    • Also erstens heißt es Codecs.
      Zweitens ist z.B. AAC mit variabler Bitrate (VBR) und Qualitätsstufe hoch oder sehr hoch für 99% aller Menschen transparent zur Originalquelle. Das ist alles im Blindtest verifiziert, nur wollen Dir heutzutage Hersteller und Streamingservices mehr Geld für „Premium“/ „Hi-Res“/ „True Wireless“ Gedöns abzuknöpfen. Ohne das Du einen realen Mehrwert davon hättest.
      Und drittens dürfte der Codec bei so kleinen In Ears mit begrenzten Möglichkeiten der Sounderzeugung sowieso die kleinste Quelle von Abweichungen/ Verzerrungen im Klangbild im Vergleich zum Original sein.

    • Man kann auch flac Dateien über einen Kassettenadapter abspielen

  2. Handelt es sich bei der rechten Spalte um die Pixel Buds Pro oder Pixel Buds Pro 2?

  3. Wenn man die Pixel Buds Pro 2 für den Preis bekommt ist das auf dem Papier wohl die bessere Wahl. Das ANC soll da ja auch noch besser sein, wobei ich das bei den Pro 2 auch nicht so toll finde. Von nichts mehr von der Umgebung ohne Musik mitbekommen kann da keine Rede sein… Aber mir fehlt der Vergleich, vielleicht geht das bei Ear Buds einfach nicht anders und die ganzen Lobeshymnen in den Reviews sind übertrieben.

    Wo sie punkten könnten ist beim Komfort, mir passen die Buds A deutlich besser als die Pro 2, die drücken nach einiger Zeit doch etwas unangenehm.

  4. Kann jemand was zur Sprachqualität sagen, wenn man in lauter Umgebung / draußen bei Wind unterwegs ist? Also wie gut man dann zum Gesprächspartner noch verstanden wird.

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