Europäische Union: 2024 stoppte man Produktfälschungen im Wert von 3,8 Mrd. Euro

Die Europäische Union (EU) hat nach eigenen Angaben im Jahr 2024 rund 112 Mio. gefälschte Produkte vom Binnenmarkt ferngehalten. Der Wert der Waren hat sich nach Schätzungen der Verantwortlichen auf rund 3,8 Mrd. Euro belaufen. Das teilt unter anderem das zuständige European Union Intellectual Property Office (EUIPO) in einer offiziellen Meldung mit.

Gleichzeitig hat man für genauere Bewertungen der Lage eine interaktive Plattform namens IP Enforcement Detentions Dashboard ins Rennen geschickt. Dient vor allem der anschaulichen Aufbereitung der Ergebnisse und ist auch für euch online hier erreichbar. Spannend ist vielleicht, dass die Menge der Produktfälschungen gegenüber 2023 zwar um fast 26 % abgenommen hat, der Wert aber um über 11 % gestiegen ist. Offenbar werden also häufiger hochwertige Marken und Produkte Ziel der Kriminellen.

Laut den zuständigen Behörden waren 74 % der Fälschungen CDs und DVDs (auch mit Software), Spielzeuge, Kleidung / Modeaccessoires, Zigaretten (inkl. E-Zigaretten), Parfüms und Kosmetika. Jene Produktgruppen sind also von Fälschungen am häufigsten betroffen. Die meisten der Produktfälschungen stammen aus China (42,38 %). Auf Rang 2 folgt die Türkei mit 18,38 % Anteil, gefolgt von den Vereinigten Arabischen Emiraten mit 5,46 %. Der Rest der Fälschungen geht dann auf ein buntes Mischmasch aus Herkunftsländern zurück.

Eingeführt werden die meisten Fälschungen per Seefracht, danach folgt der LKW-Verkehr und erst dann das Flugzeug. 90 % aller Produktfälschungen, die in die EU eingeführt werden sollen, laufen über nur sieben Mitgliedstaaten. Speziell in Italien laufen bzw. fliegen besonders viele Imitate auf (68,63 %).

Falls ihr tiefergehendes Interesse habt, könnt ihr euch auch den gesamten Report mit 20 Seiten als PDF hier herunterladen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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Ein Kommentar

  1. „Offenbar werden also häufiger hochwertige Marken und Produkte Ziel der Kriminellen.“

    Nein, dies ist nicht der Fall und das macht der Report auch deutlich: „driven by a sharp increase in unit prices“ – es handelt sich also um Preiserhöhungen und diese Zahl ist übrigens der __geschätzte__ Wert der Ware wenn sie ORIGINAL wäre. Folglich haben die europ. Hersteller der Original einfach ihre Preise erhöht.

    Auch interessant: die gesamten Importe aus z.B. China (dem bei weitem wichtigsten Importer der EU) betrugen €517.8 Milliarden. Der Anteil an chinesischen Fälschungen an allen Fälschungen beträgt 42,38 % von €3.8 Milliarden also €1.6 Milliarden.

    Bedeutet also, dass 0,3% aller chinesischen Importe Fälschungen waren wenn man den Preis des Originals zugrunde legt (der ist natürlich zumeist real weitaus niedriger).

    99,7% sind folglich also keine Fälschungen… nur um das mal in die korrekte Perspektive zu setzen. Sicherlich nicht wenig aber ganz sicher auch keine Rechtfertigung für „Die Chinesen fälschen doch alles“ so wie es gerne mal medial vermittelt wird (nicht hier).

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