Ugreen NASync DH4300 Plus: Ein erster Blick auf das 4-Bay-NAS
Seit einigen Wochen steht das Ugreen NAS DH4300 Plus von Ugreen in meinem Büro. Ich hatte in der Vergangenheit schon NAS-Systeme von Ugreen unter die Lupe genommen und behaupte, da mittlerweile recht gut im Thema zu sein. Da wollte ich einmal schauen, wie sich das günstigere Modell im Alltag schlägt.
Nach dem Auspacken fällt sofort die doch hochwertige Verarbeitung auf. Das Gehäuse macht einen soliden Eindruck, auch wenn der magnetisch gehaltene Deckel zunächst etwas gewöhnungsbedürftig ist. Die Festplatteneinschübe aus Kunststoff wirken robust, die Gummidämpfer sind sauber eingepasst.
Die Montage der Festplatten erfordert zwar einen Schraubendreher, den Ugreen praktischerweise gleich mitliefert, geht aber schnell von der Hand. Das hat mein Sohn erledigt, da konnte der 11-Jährige gleich ein bisschen was zum Thema lokale Cloud lernen.
Die Schächte nehmen sowohl 3,5- als auch 2,5-Zoll-Laufwerke auf. Nach dem Einsetzen rasten die Schubladen mit einem Klick ein. Wirklich eine Sache von wenigen Minuten. Das Einrichten des Systems selbst ist ebenfalls flott erledigt. Installation des Systems, Benutzer einrichten – fertig. Zumindest, wenn man den flotten Weg geht, das Einrichten über den Remotezugriff über Ugreen hätte man auch machen können, so etwas überspringe ich gerne. Entweder ich nutze so etwas gar nicht oder ich greife über mein eigenes VPN auf die Kisten im Netzwerk zu.
Im täglichen Betrieb zeigt der verbaute Rockchip RK3588, was in ihm steckt. Der 8-Kern-Prozessor reagiert flott auf Eingaben, die Weboberfläche läuft flüssig. Selbst mehrere parallel laufende Docker-Container bringen das System nicht ins Schwitzen.
Die 8 GB RAM reichen für die üblichen Aufgaben völlig aus. Ugreen hat mittlerweile viele, fast zu viele, NAS-Produkte im Angebot, das DH4300 Plus richtet sich sicherlich eher an die Multimedia-Nutzer, nicht an die, die KI-Workloads oder virtuelle Maschinen haben wollen (die eh nicht vom System unterstützt werden).
Das vorinstallierte UGOS Pro hat in den letzten Monaten spürbare Fortschritte gemacht, wer das Thema bei uns begleitet, hat das vielleicht mitbekommen. Zwar fehlen noch einige Features wie iSCSI oder Link Aggregation, die grundlegenden NAS-Funktionen sind aber alle an Bord – leider noch keine echte Verschlüsselung.
Die Docker-Integration funktioniert tadellos. Jellyfin, Home Assistant und andere Container laufen stabil. Die werdet ihr auch brauchen, wenn ihr in die Ecke schielt, denn native Apps sind Mangelware, selbst für Plex muss man noch Docker bemühen.
Positiv fällt der 2,5-GBit-Netzwerkanschluss auf – wobei andere Geräte natürlich schon mehr haben, im Budgetbereich ist das aber noch okay. Im Test erreiche ich damit Transferraten von über 250 MB/s, wobei ich da persönlich nicht mehr so drauf schiele, da wirklich viel drahtlos bei uns zu Hause passiert. Da ist also immer was los im Netzwerk.
Die drei USB-Ports mit 5 GBit/s sind ebenfalls eine willkommene Zugabe, etwa für schnelle externe Backups (1x USB-C, 2x USB-A). Nein, leider kann man so ein NAS aus Gründen nicht als externe Platte nutzen. HDMI ist übrigens auch dabei. Ihr könnt die Kiste am TV anschließen und das integrierte Mediacenter zum Schauen von Filmen oder so nutzen (max. 4K @60 Hz). Bedauerlicherweise unterstützt das Ganze nur die Ugreen-Software, keine Dritt-Server.
Die Lüftersteuerung tatsächlich ein Lob. Selbst unter Last bleibt das System (für mich)angenehm leise. Die Luftführung von oben nach unten funktioniert effektiv, die Festplatten bleiben im grünen Temperaturbereich. Nach mehreren Wochen Dauerbetrieb zeigt sich: Für den Preis (oft unter 400 Euro) bietet das DH4300 Plus erstaunlich viel NAS. Klar, mit SSDs oder mehr RAM erweitern ist nicht drin, das Ganze ist aber eine gute Out-of-the-box-Lösung für sicherlich viele Anwendungsfälle. Und es gilt: Unbedingt die mobile App anschauen. Die taugt, auch für Backups.
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Warum das denn? Natürlich stimmt der Begriff (Private) Cloud gemäß der Definition; https://de.wikipedia.org/wiki/Cloud_Computing. Oder was soll das sonst sein? Ein System, auf das mehrere Geräte zugreifen können, um Daten zu speichern oder Applikationen zu nutzen. Warum kann eine Cloud nicht lokal sein? Weder muss die extern sein, noch muss diese externe Geräte zulassen. Mit VPN oder Tailscale löst man das Problem auch ohne Portfreigaben. Eventuell solltest du deinen Kompass noch einmal neu ausrichten.
Ich halte die DH-Modelle aber nicht für interessant. Gerade die M.2-NVMe fehlen, um Docker auf einem schnellen Speicher ohne bewegliche Bauteile zu betreiben. Im Gegensatz zu Synology können dann die HDDs in den Ruhestand versetzt werden. Somit bleiben bei den Geräten nur die 2,5″ SSD-Laufwerke, welche aber bei einer größeren Datenmenge viel zu teuer sind. Eine DXP2800 bietet mit 2 × 3,5″ und 2 × NVMe mehr Features, neben einer Intel-CPU und erweiterbarem RAM mit über 32 GB. Eine VM z. B. für HA ist dann auch problemlos möglich. Der geringe Aufpreis zu der DXP2800/4800 ist marginal und bei der geplanten Laufzeit zu vernachlässigen.
„Unbedingt die mobile App anschauen. Die taugt, auch für Backups.“
Da hätte ich gerne mehr erfahren.
WD Ex2 Ultra bei mir seit 10 Jahren in Nutzung. Die App für irgendwas auf dem iPhone zu nutzen ist eine Katastrophe. Dazu muss ich auch mein NAS in die Cloud schicken also aus dem WEB erreichbar machen. Mir bleibt eben nur das Manuelle Backup oder Drittanbieter zu nutzen.
Vielleicht hast du Lust extra einen Beitrag über die Funktionen der App zu machen und was möglich ist?
Du kannst ein NAS auch per VPN von außen erreichbar machen. Bei Synology kannst du dann auch deren Apps nutzen, um bspw. auf die Fotos zuzugreifen.
Wird zwar lokal betrieben, aber es werden trotzdem Cloud-Prinzipien umgesetzt. Daher kein Widerspruch, und ein längst etablierter Begriff. Die Nackenhaare müssen also nicht aufgestellt werden.
„In die Cloud“ bedeutet schlicht: weg vom Endbenutzergerät und die „lokale Cloud“ ist einfach eine Cloud, die am Rand des (Inter)Netzes hängt, also halt näher am Endgerät. Oder wie man bei Unternehmen häufig sagt: on-premises, also im eigenen Hause.
Es ist und bleibt aber eine Cloud da die Daten nicht lokal auf dem Endbenutzergerät liegen sondern dieses Gerät „online“ sein muss um dran zu kommen.
Was Du meinst wären „lokale Daten“: hiermit mein man i.d.R. die Daten direkt auf dem Endgerät.
Sorry selten so ein Dumfug gehört.
Netzwerk icl NAS ist keine Cloud!! Also können ach Daten nicht direkt auf dem Endgerät liegen.
Und nein ein eigenes Netzwerk funktioniert auch offline!!
Mit Cloud sind im engeren Sinne Daten gemeint die eben nicht lokal sondern durch andere Firmen über die Internetverbindung hergestellt werden.
Gähn. Statt zu spekulieren empfehle ich einen Blick in die Norm zum Begriff: https://www.din.de/resource/blob/754746/65621bd748c2d4fae0c26019860132be/digitale-sicherheit-cloud-computing-data.pdf
Dann erübrigt sich die ganze Alltagsheuristik.
Alter, ehrlich? Einen Zugriff auf ein lokales Netzwerk bezeichnet man ebenfalls als „online“… Online bedeutet nicht zwangsläufig Internet, sondern einen Netzwerkzugang ganz allgemein. Klar, seit der Zeit des Internets verstehen die meisten Menschen unter „online“ tatsächlich den Internet-Zugriff aber das ist semantisch eigentlich nicht korrekt.
Als Beispiel nehme ich einfach mal den Begriff LAN: LOCAL Area Network im Gegensatz zu WAN: Wide Area Network.
Nichts anderes ist die lokale Cloud, analog zum lokalen Netz (LAN) welches zumeist zum Zugang zur lokalen Cloud genutzt wird.
Wenn Du übers Internet (WAN) via VPN auf Deine lokale Cloud (die z.B. physisch in Deinem Heim oder Unternehmen steht) zugreifst, spricht man dann von privater Cloud im Gegensatz zur öffentlichen Cloud der großen Dienstleister.
Der Rest steht im PDF von DIN welches Tandeki verlinkt hat.
Gibt es in UGOS inzwischen die Möglichkeit, die Daten automatisiert (Zeitplan) auf ein externes USB Laufwerk zu sichern? Ohne z.B. Duplicati in Docker installieren zu müssen.
https://www.youtube.com/watch?v=lMDkDdj1mqE
Danke für den Link!
Moin Cashy,
Absicht oder Versehen, dass Deine Frau und Dein Kind im Bild zum Artikel sind?
Na, das macht nix, ist keine Absicht, aber war halt bei dem Foto mit drauf.
Falsch. Cloud heißt nur dass deine Daten (und bei Bedarf Programme) zentral abseits deines Clients (Notebook, Smartphone,…) gespeichert werden. Ob die Cloud nun zuhause ist oder in einem großen Datencenter macht technisch keinen wirklich Unterschied. Der Begriff „lokale Cloud“ ist also ziemlich treffend.