Deutschlandticket: Bundesländer wollen Finanzierung bis 2030 festklopfen


Da ist wieder mal ordentlich Feuer zwischen Bund und Ländern beim Deutschlandticket. Die Länder haben heute ihre Meinung zu den Plänen der Bundesregierung kundgetan – und die fällt erwartungsgemäß kritisch aus. Klar ist: Die 1,5 Milliarden Euro vom Bund für 2026 sind schön und gut, aber den Ländern reicht das nicht. Die wollen nämlich Planungssicherheit bis mindestens 2030. Die Länder pochen darauf, dass die Finanzierung langfristig im Regionalisierungsgesetz verankert wird. Gleichzeitig muss der Verteilungsschlüssel zwischen den 16 Bundesländern noch mal überarbeitet werden.

Ein weiterer Knackpunkt ist das Deutschlandticket Job, das Ende des Jahres ausläuft. Auch hier drängen die Länder auf eine schnelle Verlängerung. Zeit ist dabei ein wichtiger Faktor, je früher das Gesetz durch ist, desto besser können sich Länder und Verkehrsunternehmen vorbereiten. Die Länder machen klar: Ein günstiges Ticket allein reicht nicht. Der ÖPNV müsse auch qualitativ stimmen, und dafür braucht es mehr Geld vom Bund. Nur so können die steigenden Kosten gedeckt und neue Strecken eingerichtet werden.

Jetzt geht der Ball erstmal an die Bundesregierung, die sich zu den Forderungen der Länder äußern kann. Danach ist der Bundestag am Zug – und am Ende muss der Bundesrat noch mal ran. Bleibt spannend, wie der Poker um die Zukunft des Deutschlandtickets ausgeht, das ja erst einmal teurer wird.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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14 Kommentare

  1. Von der CDU habe ich nichts anderes erwartet, außer Zaudern.
    Die spielen auf Zeit, weil ihnen ein leicht zugänglicher ÖPNV nichts bedeutet.

    Mit dieser Taktik torpediert man das Projekt im Kleinen, immer alles im Ungewissen lassen und möglichst viel Frust. Kurz vor Knapp kommt dann eine Lösung, damit der Anschein bestehen bleibt, dass sie das Projekt beibehalten möchten, der Flurschaden ist da schon angerichtet.

    Es bleibt die Frage, wie CDU/CSU die Klimaziele einhalten möchte, wenn alles nur nach torpediert wird, was diese Ziele erreichbar machen. E-Autos, ÖPNV, Erneuerbare oder die Wärmepumpe. All das bekämpft die Politik gerade mit größtmöglichen Verunsicherung, damit alle nur noch abgefuckter werden und die Fossile Lobby weitere bestehen kann.

    • Hallo Dominik,

      dieses Umwelt-Junktim beim D-Ticket ist für mich völlig unsinnig.

      Seinen eigentlichen Wert bekommt es durch die Einfachheit und Niederschwelligkeit des Zugangs zum ÖPNV, unabhängig davon wo man ihn gerade benötigt, ob am Wohnort oder ganz woanders.

      Denn spätestens außerhalb des eigenen Tarifgebietes ist ÖPNV-Nutzung zu kompliziert: Zahlgrenzen, und die ganzen Tarifzonen, ist wie früher beim Mobiltelefonieren: Abend, Wochenend, Normalzeit und Super-Rabatt-Tarife – und dann kam:

      SIMYO! Weil einfach einfach einfach ist.
      Und auf einmal wurde mobil telefonieren „Volkssport“.

      Das DT ist Simyo für den Bus. Nicht mehr und nicht weniger. Das ist sein Wert. Der ist so groß , da muß man nicht mit irgendwelchen „Klimazielen“ kommen um das DT- zu begründen.

      In einer immer komplizierteren Welt wollen Menschen einfache Lösungen. Das DT ist einfach, also bitte bleiben.

  2. Das größte Problem des Tickets ist nicht, dass hier dörfler gegen stätdler sind und der Nahverkehr noch schlecht ausgebaut ist, das größte Problem ist dieses hin und her. Keiner weiß, ob es das Ticket jetzt dauerhaft gibt, keiner weiß wie teuer es wird. Mit so einer Ungewissheit wird auch keiner wirklich von Auto umsteigen wollen.

  3. Die Länder und Kommunen könnten alternativ auch mal anfangen, ihre Dutzenden von Verkehrsverbunde zu reduzieren bzw. konsolidieren, um kostentreibenden Faktoren zu reduzieren. Solange Deutschland da ein Flickenteppich bleibt mit unzähligen Doppel- und Dreifachstrukturen, solange wird das Deutschlandticket auch mit den jährlichen Kostensteigerungen von 8-10% konfrontiert werden.

    Kann den Bund schon verstehen, warum man das Fass ohne Boden nicht unendlich subventionieren möchte.

    • Ich kann nicht verstehen warum man sowas wie Dienstwägen und Flugzeugkerosin subventioniert während man sowas wie das Deutschlandticket immer wieder (absichtlich?) verschlechtert.
      Vor allem wenn man dann gleichzeitig meckert das es so viel Individualverkehr gibt.

    • Ich kann nicht verstehen, wieso die Politik sich so schwer tut, der eigenen Bevölkerung auch mal was zugute kommen zu lassen. Und wenn es mal was gibt, wird es stückweise immer unattraktiver gemacht, dafür gibt es kaum ein besseres Beispiel als das Deutschland-Ticket. Geld ist nicht das Problem, es ist der politische Wille.

      • Die Politik tut der Gesellschaft etwas gutes? Es handelt sich doch nur umverteilte Steuergelder also um dein und mein und unser Geld.

  4. Seit der Einführung des Deutschlandtickets wird über dessen Finanzierung diskutiert. Sparbemühungen der Länder und der Verkehrsverbünde – Fehlanzeige. Mehr Geld fordern – immer her damit.

    Weg mit dem Deutschlandticket – Ende der Diskussion um dessen Finanzierung. Danach mal ernsthaft über eine Reform mit dem Ziel der Neustrukturierung des ÖPNV in DE diskutieren.

    • Sehe ich auch so.

      Habe das Deutschlandticket auch zwischendurch mal genutzt, aber die unpünktlichke Bahn mit ihren ständigen Ausfällen hat einem so oft den Rest gegeben, dass man es schon wieder direkt gekündigt hat.

      Dem Saftladen noch steuerliche Subventionen in den Rachen schmeißen? Die sind der größte Vorteil die den DB Konzern, gerade auch, weil mit dem Deutschlandticket praktisch kein Cent an den Kunden an Entschädigung gezahlt werden muss.

      Wenn die Bahn dann irgendwann mal wieder im Stande ist ein vernünftiges Angebot zu bieten, kann man das Thema nochmal anfassen.

  5. Deutschlandticket Job endet? Staune hat mir mein Arbeitgeber noch gar nix gesagt. Wie soll das denn für diese Nutzergruppe weitergehen ab Januar? Wieder Nahverkehr Vollpreis`?

  6. In de Regierungspressekonferenz wurde letzte Woche ja schon gesagt das das DT 2026 wieder teurer wird, womit die vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag der Festschreibung ohne veränderungen bis 2029 gebrochen wurde.

    Der Hammer war aber das Argument „Ja es gibt ja einen sozialausgleich, zb. in Berlin für 19€ DT“ Einfach nur schockierend das mit am dicht besiedeltste Gebiet mit nahezu perfekt ausgelastetem Nahverkehr als Beispiel zu nennen.

    Ist leider schwer nachzuvollziehen aber ich gehe davon aus das das DT sein Ziel mehr Leute in ÖPNV zu bekommen massiv verfehlt hat, denn die meisten die es nutzen sind eh die, die vorher schon Zeitkarten hatten und jetzt einfach nur noch günstiger unterwegs sind.

    Somit macht das DT den ÖPNV eigentlich mehr kaputt als das es ihn besser auslastet.

  7. Tja schön und gut, wenn alles an Kosten steigt, die Löhne für die meisten Arbeitnehmer jedoch nicht.

    Mit höherem Preis für das Ticket klnnen sich das doch immer weniger Menschen leisten und die restliche Kaufkraft sinkt immer weiter.

  8. Abseits von Dauerabonennten sollte das DT einfach als Ticket mit 30 Tagen Gültigkeit angeboten werden. Dann könnte man das auch mal spontan in der Urlaubszeit nutzen.
    Aktuell benötige ich es nicht zum Pendeln und nutze es daher und wegen der fixen Monatsgültigkeit ohne Berücksichtigung des Kaufdatums garnicht – könnte für mich persönlich also auch ganz weg.

    • Das wird nicht passieren, weil es dafür nicht gedacht ist.
      Es hatte ein offensichtliches Ziel und ein weniger offensichtliches:

      1: Mehr Leute REGELMäßIG vom Auto in die Öffis zu bekommen. Also offensichtlich für den Arbeitsweg, der Rest macht meist eh nicht mehr als 20% aus mangels endlicher Zeit der Person. Wenn man nur 1-2 Monate im Jahr bucht ist logisch das man zu wenig Geld ausgibt um das System am laufen zu halten und zusätzlich sind dann die Öffis in den „nichtUrlaubszeiten“ zu gering ausgelastet. Also das Fitnessstudioprinzip nur andersrum xD

      2: Digitalisierung, das heißt möglichst viele Zahlungsmittel mit Emails/ Smartphones verknüpfen. Zum einen für nachverfolgbarkeit und zum anderen für mehr und schnelleren Konsum der Endkunden in anderen Bereichen. (Dadurch das man das Zahlungsmittel auf dem Smartphone hinterlegt)

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