Xiaomi 15T Pro im Test: Die Evolution der Leica-Kamera
Xiaomi hat heute mit den Xiaomi 15T und 15T Pro zwei neue Smartphones der gehobenen Mittelklasse präsentiert. Ich selbst konnte mir bereits vorab das Pro-Modell für euch anschauen und möchte meine ersten Eindrücke mit euch teilen. So konnte ich etwa speziell die Leica-Kamera bei einem Ausflug in die österreichischen Berge auf die Probe stellen.
Bisher habe ich dabei das Xiaomi 14T Pro aus dem Vorjahr als meinen Daily-Driver genutzt. Schon da hat mir die Kamera wirklich sehr gut gefallen. Doch es gibt auch abseits der Kamera Verbesserungen, die zum Beispiel das Design, das Display und natürlich den Chip betreffen. Zur Übersicht folgt erst einmal die Tabelle mit den technischen Daten.
| Kategorie | Xiaomi 15T Pro – Technische Daten |
|---|---|
| Kamera (Rückseite) | Leica VARIO-SUMMILUX 1:1.62-3.0/15-115 ASPH. Hauptkamera: 50 MP, f/1.62, OIS, Light Fusion 900 Sensor, 2.4 µm 4-in-1 Super Pixel, 23 mm äquivalentSuper-Telekamera: 50 MP, f/3.0, OIS, 115 mm äquivalent, 5x optischer Zoom, 10x optisches Niveau, Ultra Zoom 2.0 ab 20xUltraweitwinkel: 12 MP, f/2.2, 120° Sichtfeld (15 mm äquivalent) Video: HDR10+ über alle Brennweiten, LUT-Unterstützung, 8K (30 fps), 4K (30/60/120 fps), 1080p (30/60 fps), 720p (30 fps) |
| Kamera (Front) | 32 MP, f/2.2, 90° Sichtfeld, 21 mm äquivalent |
| Abmessungen & Gewicht | 162,7 × 77,9 × 7,96 mm; 210 g |
| Farben | Schwarz, Grau, Mocha Gold |
| Schutz | IP68 wasser- und staubdicht, Corning Gorilla Glass 7i, 6M13 Aluminiumrahmen |
| Display | 6,83 Zoll AMOLED, 2.772 × 1.280 Pixel (1,5K), 447 ppi 144 Hz Bildwiederholrate, bis zu 480 Hz Touch-Abtastrate Spitzenhelligkeit: 3.200 Nits DCI-P3 Farbraum, HDR10+, Dolby Vision DC-Dimmung, TÜV Rheinland Zertifizierungen |
| Prozessor | MediaTek Dimensity 9400+, 3 nm, bis zu 3,73 GHz, GPU Immortalis-G925 MC12, NPU 890 |
| Speicher | LPDDR5X + UFS 4.1, 12 GB RAM + 256 GB / 512 GB / 1 TB Speicher |
| Betriebssystem | Xiaomi HyperOS (Android 15) |
| Akku & Laden | 5.500 mAh (typisch), 90 W kabelgebundenes HyperCharge, 50 W kabelloses HyperCharge |
| Audio | Duale Lautsprecher, 3-Mikrofon-Array, Dolby Atmos, Hi-Res & Hi-Res Wireless |
| Konnektivität | Wi-Fi 7, Bluetooth 6.0 (Dual-Bluetooth), NFC Dual-SIM (Nano + Nano / Nano + eSIM / eSIM + eSIM) 5G SA/NSA, LTE FDD/TDD, WCDMA, GSM (breite Frequenzunterstützung) |
| Besondere Funktionen | Xiaomi Astral Communication, Xiaomi Offline Communication, Xiaomi 3D IceLoop Kühlsystem, Ultra Zoom 2.0 |
Im direkten Vergleich mit dem Vorgängermodell fällt z. B. auf, dass das Xiaomi 15T Pro einen um 500 mAh größeren Akku einsetzt, diesen dafür aber nur noch mit 90 statt 120 Watt aufladen kann. Der Bildschirm wiederum löst minimal höher auf und ist von 6,67 Zoll auf 6,83 Zoll Diagonale angewachsen. Dennoch ist das Smartphone nur minimal breiter und länger geworden, da der Rahmen um den Screen geschrumpft ist.
Für meinen Test habe ich im Übrigen die Ausführung mit 1 TByte Speicherplatz erhalten. Der LPDDR5X-RAM beträgt, wie beim Vorgängermodell, erneut 12 GByte. Der Speicher ist im Übrigen etwas schneller, denn der Hersteller ist von UFS 4.0 (14T Pro) auf UFS 4.1 (15T Pro) umgestiegen.
Ausstattung und Verarbeitung
Ich habe ja schon erwähnt, dass das Xiaomi 15T Pro zwar ein größeres Display nutzt, aber in den Maßen dennoch nicht so stark vom Xiaomi 14T Pro abweicht, da der Rand um den Screen noch schmaler geworden ist. Eine weitere Designanpassung erblickt man an der Rückseite. Beim Vorgängermodell haben sich sowohl der eigentliche Kamerahügel als nochmals die einzelnen Linsen vom Gehäuse abgehoben. Beim Xiaomi 15T Pro sticht zwar der Buckel an sich hervor, die Linsen jedoch nicht mehr. Das ist eine feine Sache, da sich so weniger Schmutz sammelt. Noch eine Anmerkung: Der Blitz ist rechts neben den Kamerabuckel in eine separate Aussparung gewandet.
Als Farbvariante liegt mir Mocha Gold vor. Die Rückseite setzt auf Metall ohne einen Glasüberzug, was ich sowohl haptisch als auch optisch klasse finde. Allerdings verschwindet jedes Smartphone bei mir sofort in einer Schutzhülle, da ich mich selbst kenne: Früher oder später wird es einmal zu Boden sausen. Da liegt im Lieferumfang auch direkt ein gar nicht mal so schlechtes Case bei, das ich persönlich aber doch möglichst rasch gegen eine Variante der Reihe Spigen Rugged Armor tauschen würde. Letztere nutze sich seit Jahren und bin extrem zufrieden mit den Hüllen.
Bloatware? Im Vergleich mit anderen Geräten hält sich das Ganze einigermaßen in Grenzen. Vorinstalliert sind Drittanbieter-Apps von Amazon, Amazon Music, Spotify, LinkedIn, AliExpress, Facebook, Netflix, TikTok, WPS Office und Opera News. Die Anwendungen lassen sich auf Wunsch deinstallieren. Auch Xiaomi betreibt ansonsten Profitmaximierung nach Apples Vorbild und legt mittlerweile bedauerlicherweise kein Netzteil mehr bei. Im Lieferumfang des Xiaomi 15T Pro findet hier aber noch eine SIM-Nadel, ein USB-C-Kabel sowie etwas Papierkram vor. Insgesamt macht das Smartphone einen wirklich wertigen Eindruck und weiß zu gefallen.
Benchmarks und Leistung
Auch wenn es synthetische Tests sind, so zeigen Benchmarkergebnisse durchaus ganz gut auf, wie stark die Leistung von einer Generation zur nächsten angewachsen ist. Nutzte das Xiaomi 14T Pro den MediaTek Dimensity 9300+ mit der GPU Immortalis-G720 MC12 und der NPU 790, so darf das Xiaomi 15T Pro den MediaTek Dimensity 9400+ mit der GPU Immortalis-G925 MC12 und der NPU 890 verwenden. In den Tests zeigt sich dabei, dass die CPU-Leistung zwar leicht angestiegen ist, insbesondere die Grafikleistung aber einen ganz erheblichen Sprung hingelegt hat.
So steigt die Punktzahl im GPU-Test von Geekbench 6 von 10.851 (OpenCL) bzw. 11.452 (Vulkan) für das Xiaomi 14T Pro auf jeweils 21.210 / 22.554 Punkte beim Xiaomi 15T Pro an. Doch auch in Geekbench AI ergibt sich dank der neuen NPU und GPU ein beachtlicher Sprung. Inwiefern sich das allerdings auf euren Alltag auswirken wird, hängt natürlich von den Anwendungen ab, die ihr nutzt.
Zum Beispiel bin ich absolut kein Mobile-Gamer, so gerne ich an PC und Konsole zocke. Daher ist der Leistungssprung in meinem Alltag mit Fotos knipsen, Todoist, Telegram, WhatsApp, YouTube, Spotify, Slack, einigen Shopping- und Social-Apps nicht wirklich zu bemerken. Da sind wir mittlerweile auf so einem hohen Niveau angekommen, dass es wohl den meisten Nutzern so gehen dürfte. Zumal die Oberfläche, HyperOS, sehr flüssig läuft – das ist aber auch schon beim direkten Vorgängermodell so gewesen.
Display und Kamera des Xiaomi 15T Pro
Das AMOLED-Display des Xiaomi 15T Pro bietet im Grunde die gleichen Konfigurationsmöglichkeiten wie beim Vorgängermodell. Etwa könnt ihr sowohl gezielt bestimmte Farbräume wie DCI-P3 oder sRGB als Vorgaben setzen oder auch einzelne Einstellungen wie die Farbtemperatur anpassen. Für die meisten Anwender dürfte aber „Originalfarbe Pro“ in Kombination mit „Adaptiven Farben“ das Gros der Szenarien abdecken. Hier sollte die Farbgebung den jeweiligen Inhalten entsprechen und auch das Umgebungslicht für die Darstellung einbezogen werden. Es gibt natürlich die Chance, eine noch akkuratere Einstellung zu erzielen, aber für den Hausgebrauch kommt ihr auf diesem Weg sehr gut weg.
Ebenfalls identisch sind die Möglichkeiten festzulegen, ob die Bildwiederholrate automatisch umschaltet oder z. B. stur bei 60 oder 120 Hz verbleiben soll. 144 Hz beherrscht das Xiaomi 15T Pro, wie das Vorgängermodell, nur in Kombination mit kompatiblen Games. Es gibt dann auch noch ein paar Zusatzoptionen wie die bekannte „Superauflösung“, die Videos in niedrigen Auflösungen automatisch hochskaliert.
Der Bildschirm des Xiaomi 15T Pro erzielt geringere Spitzenhelligkeiten als beim Vorgängermodell: 3.200 vs. 4.000 Nits. Dafür setzt er jetzt auf DC- statt PWM-Dimming, was einigen Menschen mit empfindlichen Augen entgegenkommen dürfte, welche das Flackern des PWM-Effekts vielleicht wahrnehmen. Ansonsten bleibt es bei der Unterstützung von sowohl HDR10+ als auch Dolby Vision. Nach wie vor ist die HDR-Wiedergabe sehr knackig. Ich empfinde das Display dabei weder als deutlichen Vor- noch Rückschritt gegenüber dem Vorgängermodell.
Doch kommen wir nun zur Kamera. Oben seht ihr einige (komprimierte) Beispiele für Low-Light-Aufnahmen mit dem Xiaomi 15T Pro. Die Außenaufnahmen sind mit dem Nachtmodus entstanden. Achten sollte man hier darauf, dass man die Helligkeit eher ein wenig herabsetzt, welche das Smartphone automatisch wählt. Sonst werden Highlights überbetont. Generell hat das Gerät, haargenau wie andere Modelle von Xiaomi, eine gewisse Tendenz zur Überbelichtung.
Mit der Weitwinkel-Kamera habe ich im Modus „Leica Authentic“ fotografiert, der recht neutrale Farben liefert. Alternativ könnt ihr „Leica Vibrant“ einsetzen, wenn euch ein etwas knackigerer, aber auch leicht übertriebener Look lieber ist. Dabei gibt es dieses Mal nicht den erheblichen Sprung, den ich etwa vom Xiaomi 13T Pro zum 14T Pro wahrgenommen habe. Statt einer Revolution findet dieses Mal mehr eine Evolution statt. Angesichts der Tatsache, dass der Kamerasensor identisch geblieben ist, vielleicht keine Überraschung. Die Bildschärfe hat dennoch tendenziell zugenommen, manchmal wirkt aber auch etwas zu stark überschärft. In Sachen Dynamik entstehen wirklich tolle Bilder, gerade mit aktiviertem HDR.
Auch Porträtaufnahmen gelingen gut und liefern eine noch natürlichere Tiefenunschärfe, insofern ihr den manuell anpassbaren Effekt nicht selbst zu sehr auf die Spitze treibt. Auch das Ausschneiden von Objekten funktioniert äußerst sicher.
Die Ultra-Weitwinkel-Kamera ist in Sachen Dynamik ebenfalls durchaus stark, verzerrt aber an den Rändern deutlich. Man kann damit aber dennoch schöne Panoramen einfangen. Hier ist das Xiaomi 15T Pro aber auf dem Niveau des Vorgängermodells verblieben.
Die oben erstellten Zoom-Aufnahmen (2x) finde ich sehr brauchbar, die Tele-Kamera ist aber so eine Sache. Sie kann aufgrund der angepassten Blende weniger Licht aufnehmen, aber dafür nun stärker verlustfrei zoomen. Xiaomi macht hier also im Grunde einen Schritt zur Seite.
Bei der Selfie-Kamera mit 32 Megapixeln hat sich die Blende von f/2.0 auf 2.2 verändert und das Sichtfeld von 80,8 auf 90° erweitert. Damit könnt ihr etwas leichter Aufnahmen von euch knipsen, bei wenig Licht kommt es aber eventuell schneller zu einem Einbrechen der Bildqualität. Auch hier funktioniert der Porträtmodus exzellent und man erhält leicht sehr gute Aufnahmen.
Videos sind in maximal 8K mit 30 fps oder 4K mit 120 fps möglich – bei der hohen Bildrate dann aber nur mit maximal 6 Minuten Länge. Geht ihr auf 60 fps runter, schafft ihr unbegrenzte Spieldauern. Ihr könnt in 4K / 60 fps auch mit HDR10+ aufzeichnen. Das beherrschte das Vorgängermodell nur mit maximal 30 fps.
Weitere Anmerkungen zum Xiaomi 15T Pro
Das Xiaomi 15T Pro intgriert dank Hyper OS auch zahlreiche KI-Funktionen. Die sind aber manchmal so eine Sache. Als ich zum Beispiel in der Galerie testweise eine Kuh aus einer Weide entfernen wollte, löschte das entsprechende Plugin zwar tatsächlich das ursprüngliche Rindvieh, fügte aber eine andere Kuh ein… Auch Erweiterungen von Bildern sehen immer etwas merkwürdig aus. Da passen Fortführungen von Wegen z. B. nicht zusammen oder Linien schlängeln sich merkwürdig.
Über langes Drücken des Power-Buttons ruft ihr Gemini auf und ein langes Drücken des Software-Home-Buttons, insofern ihr nicht die Gestensteuerung nutzt, ruft Circle to Search auf. Ansonsten erwarten euch mittlerwele übliche Funktionen wie Übersetzungs- und Untertitel-Optionen, die man aber auch schon vom Vorgängermodell kennt. Telefonieren könnt ihr mit dem Smartphone natürlich auch – das läuft, wie man sich das so vorstellt und mit guter Sprachverständlichkeit für beide Seiten.
Die Akkulaufzeit des Xiaomi 15T Pro hängt natürlich davon ab, was ihr so treibt, liegt aber bei meiner persönlichen Nutzung leicht über dem Vorgängermodell. Eine Aufladung alle zwei Tage dürfte vielen Usern ausreichen. Dass dies nur noch mit 90 statt 120 Watt möglich ist, finde ich schade, aber verschmerzbar. Auch die kabellose Aufladung ist weiterhin an Bord geblieben. Die intgierten Lautsprecher, für die ihr quatschigerweise auch Dolby Atmos anknipsen könnt, liegen auch in etwa auf dem Niveau des Vorgängermodells – gut, ersetzen aber nun nicht eure Earbuds oder Bluetooth-Lautsprecher
Mein Fazit
Das Xiaom 14T Pro ist gegenüber dem Vorgängermodell in meinen Augen ein erheblicher Sprung gewesen. Hingegen ist das Xiaomi 15T Pro, denke ich an meine ersten Eindrücke der letzten zwei Wochen, eher eine gelungene Evolution. Beispielsweise macht die Kamera in einige Szenarien Schritte nach vorne, manchmal aber auch eher welche zur Seite. Die Leistung, insbesondere von GPU und NPU, ist deutlich angestiegen, doch davon profitieren vor allem Gamer und Fans der lokalen KI-Features, die noch etwas unausgegoren sind.
Es gibt beim Xiaomi 15T Pro viele eher dezente Neuerungen, wie den Wechsel von PWM- zu DC-Dimming für das Display, der einige Anwender wird aufhorchen lassen. Auch das verfeinerte Design der Rückseite wird manchem Leser sicherlich gefallen. Wer aber das direkte Vorgängermodell besitzt und den es irgendwie in den Fingern juckt, der sollte vielleicht lieber noch ein Jahr abwarten, bis es wieder einen größeren Sprung gibt.
Für sich selbst stehend ist das Xiaomi 15T Pro ein absolut sauberes Smartphone der gehobenen Mittelklasse, dessen Kamera in diesem Preisbereich positiv hervorsticht. Das mir vorliegende Modell mit 1 TByte Speicherplatz kostet dabei zum Launch 899,90 Euro dank eines Early-Bird-Angebots. Es lohnt sich aber natürlich die Preisentwicklung zu beobachten, zumal Xiaomi generell nicht gerade um Deals verlegen ist.
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Guter Test
Der UVP ist aber absurder Mondpreis. Wurde bereits am Release-Tag gestern ja schon im Bundle mit Verträgen stark unterschritten
Netzteile sind laut EU bei neuen Handys verboten, es ist also keine Profitmaximierung!