YouTube: Lip Sync via KI und weitere neue Funktionen

YouTube hat im Rahmen des jährlichen Made-on-YouTube-Events neue Funktionen für die Videoplattform vorgestellt. Viele der Neuvorstellungen setzen unter der Haube auf künstliche Intelligenz. So etwa ein Tool zur Ähnlichkeitserkennung. Hierbei wird es ermöglicht, KI-generierte Videos, in denen Gesichter ohne Zustimmung verwendet wurden, schnell zu identifizieren und diese zu verwalten. Die Funktion startet für Teilnehmer des YouTube-Partnerprogramms ab sofort in die offene Beta-Phase.

Spannend liest sich auch das KI-unterstützte Lip-Sync-Feature. Hierbei werden Lippenbewegungen in Videos an die übersetzte Sprache angepasst. Dies soll, so YouTube, Auto-Dubbing auf ein neues Level heben und für globale Reichweite mit authentischem Zuschauererlebnis sorgen. Zum Start unterstützt die Funktion Sprachpaare zwischen Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Französisch und Deutsch. Auch Europa ist mit in der Pilotphase dabei. Man testet hier aber bisher im kleinen Kreis.

Googles generatives Videotool Veo (genauer Veo 3 Fast) zieht in die YouTube Shorts ein. Creator können hierbei auf Hintergründe, Videoclips oder gar Requisiten mit wenigen Klicks und das kostenlos zurückgreifen. Mit neuen Veo-Funktionen lassen sich in Shorts Bewegungen hinzufügen, Figuren animieren sowie neue künstlerische Designs und Objekte einfügen. Die neuen Veo-Funktionen werden allerdings erst in den kommenden Monaten einziehen. Zudem gibt es die Funktion, einen Song aus dem Gesprochenen zu generieren. Letztgenannte Funktion wird derzeit im kleineren Kreis getestet und soll in den kommenden Wochen erst einmal weiteren US-Nutzern zugänglich gemacht werden.

Auch Werkzeuge in YouTube Studio werden ausgebaut. So gibt es A/B-Tests für Video-Titel (bis Ende des Jahres weltweit verfügbar) und der KI-Assistent „Ask Studio“ zieht ein, der YouTuber mit zugeschnittenen Tipps zur Kanaloptimierung versorgen soll, jedoch vorerst US-Nutzern vorbehalten ist. Darüber hinaus gibt es ein neues Tool zur automatischen Erstellung von Shorts aus ganzen Episoden, was Google auf die wachsende Podcast-Community zugeschnitten hat.

Außerdem führt man mit Collabs die Möglichkeit ein, zwei Künstler bei einer Kollaboration, etwa einem gemeinsamen Musik-Video, zu entlohnen und das Video auf beiden Kanälen und somit einer größeren Zielgruppe zur Verfügung zu stellen.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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8 Kommentare

  1. Gestern dazu eine Demo gesehen und es scheint besser umgesetzt zu sein, als im ersten Moment befürchtet. Trotzdem würde ich am allerliebsten einstellen, dass die Sprachen die ich kann, nur im Original abgespielt werden. Gilt fast noch mehr für übersetzte Titel. Ich bin mittlerweile so ein grumpy old man, dass ich mich an manchen Tagen ausgetrickst fühle, wenn ein potentiell deutsches Video dann auf englisch kommt, dass ich im meinem Hass oft gleich den ganzen Kanal blockiere. Leider hat das bisher keine Wirkung gezeigt und nicht die Flut solcher Videos eingedämmt. 😉 (Gilt auch für reddit, da nervt das auch)

    • Mit der Erweiterung „YouTube Anti Translate“ werden Titel, Ton und mehr auf Original Sprache eingestellt.

    • Geht mir aber genau so. YouTube zwingt es uns halt auf, damit genau das passiert. Du denkst es wäre nativ Deutsch und klickst. Reicht ja erstmal, wenn davor noch Werbung läuft, um die Zahlen zu schönen.

      • Die Behauptung ist Unsinn. YouTube übersetzt die Videotitel nicht, um dich hereinzulegen oder absichtlich zu täuschen, sondern weil das ganze System auf automatischer Lokalisierung basiert – wie bei Google Translate eben auch. Der Gedanke, dass du auf ein Video klickst, nur weil der Titel auf Deutsch ist, und YouTube damit schon profitiert, ist schlicht falsch. Werbung wird nämlich nicht automatisch bei jedem Klick ausgespielt, und selbst wenn: Ein sofortiger Absprung nach ein, zwei Sekunden bringt in der Regel weder dem Creator noch YouTube irgendwas. Im Gegenteil – Videos mit hoher Absprungrate performen schlechter, werden vom Algorithmus seltener empfohlen, und die gesamte Nutzererfahrung leidet. Das schadet YouTube mehr, als dass es nützt. Das System mag nervig und schlecht umgesetzt sein, aber es steckt kein manipulativer Masterplan dahinter. Es ist einfach ein weiteres Beispiel dafür, wie maschinelle Übersetzung im Alltag oft mehr verwirrt als hilft.

        • Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass ein Unternehmen wie Google (eher Alphabet) nicht weiß, dass deren Übersetzungen in einige Sprachen totaler Müll sind. Deutsch ist hier von Anfang an immer großer Mist gewesen. Und wenn man so etwas weiß, dann sollte das Feature wenigstens deaktivierbar gestaltet werden. DeepL bekommt die Übersetzung z.B. wesentlich besser hin, ohne den finanziellen und technischen Background, den man bei Youtube hat. Also hat man bei Alphabet einfach nur keinen Bock. Da kann man durchaus böse Absichten unterstellen.

  2. Google arbeitet, wie immer, GEGEN seine Nutzer. Der ganze Mist sollte, auch OHNE PlugIns, deaktivierbar sein. Es ist schon bezeichnend, dass Google es nicht mir überlässt, ob ich z.B. shorts sehen will oder nicht. Da muss ich ein PlugIn laden? Ernsthaft?

    Wenn die freie Kapazitäten haben sollten die mal ihren Empfehlungs-Algorithmus auf Vordermann bringen.

    Ständig werden mir Videos vorgeschlagen, die ich schon vor einem Jahr/Monat/Woche/Tag gesehen habe.

    Ständig werden mir AFD/Kirchen Videos vorgeschlagen, obwohl ich jedes einzelne Video mit gefällt mir nicht und/oder keine Videos von diesem Kanal mehr empfehlen kennzeichne.

    Entweder ist die KI total scheiße ODER es interessiert YT einen Scheiß was ICH sehen will. Hauptsache die können Menschen gegeneinander aufhetzen.

    • Die Erfahrung habe ich auch gemacht. Gefällt mir nicht oder will ich in Zukunft weniger sehen anklicken nützt gar nichts.

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