Mammotion LUBA mini AWD LiDAR im Test

Ich hatte in den letzten Jahren so einige Mähroboter im Garten, auch Kandidaten von Mammotion waren dabei. Mit dem LUBA mini AWD LiDAR möchte Mammotion jetzt das Thema Navigation neu auflegen. Kein Begrenzungsdraht, keine externe RTK-Antenne, stattdessen erstmals ein fest verbautes Solid-State-LiDAR-System, wie man es sonst eher aus dem autonomen Fahren kennt. 144 Laserkanäle, 200.000 Referenzpunkte die Sekunde, dazu KI-Vision und Allrad. Klingt erstmal nach einem runden Gesamtpaket und wenn man schon mal mit dem Unternehmen in Kontakt gekommen ist, weiß man, dass die in der Regel auch gut liefern.

Beim Auspacken fällt sofort das LiDAR-Modul ins Auge, das jetzt anstelle des Kamera-Moduls beim normalen LUBA mini zum Einsatz kommt. Das Unternehmen baut hier regelrecht einen Technik-Turm auf das Gehäuse, drei LiDAR-Sensoren plus KI-Kamera sind hier verbaut. Das wirkt eigenartig klobig, aber gleichzeitig auch futuristisch, und gibt dem Roboter einen komplett anderen Charakter. Die Verarbeitung und das Material sind wie üblich hervorragend. Hier gibt es keine Unterschiede zu den anderen Modellen, die aus diesem Haus kommen. Alles sitzt stabil und klappert nicht. Trotzdem bleibt Kunststoff dominierend.

Einziges Manko beim Design: Durch das LiDAR-System ist das Gerät insgesamt rund 30 cm hoch und damit zu hoch für viele tiefe Mähergaragen oder niedrige Gartenmöbel. Wer eine flache Robo-Garage hat, wird also umbauen müssen. Immerhin, die gesamte Montage beim ersten Aufbau ist wie üblich kinderleicht. Drei Stecker, vier Schrauben und das Ding ist fertig. Die Ladestation wirkt dagegen wie üblich ein bisschen billig, ist aber vollkommen zweckmäßig. Generell finde ich, dass die Ladestationen breiter und länger sein können, damit der Roboter selbst nicht „zuwächst“.

Die Inbetriebnahme ist ebenfalls schnell erledigt, da kein RTK, Draht oder Antennen notwendig sind. Ladestation platzieren, per Strom verbinden, App starten, fertig. Das Setup läuft direkt per App (Bluetooth/WLAN). Beim ersten Scan rotiert der Roboter einmal auf der Stelle und kartiert grob die Umgebung. Dann stehen zwei Kartierungsmodi bereit – automatisch (KI unterstützt) für strukturierte Gärten, manuell (mit App-Joystick) für Verwinkeltes. Die automatische Kartierung funktioniert zwar, ist für meinen Garten aber keine Option. Ich bin per Remote mit dem Roboter spazieren gegangen und habe damit die Grenzen gezogen. Habt ihr einen Bereich gemacht, macht ihr den nächsten und den nächsten. Danach werden diese mit Kanälen verbunden. Funktioniert so bei jedem anderen Rasenmäherroboter (außer bei den Drahtmodellen). Ihr könnt euch dann in der App auch die generierte 3D-Karte dazu anschauen. Schon krass, wie weit der Laser kommt.

Wie sieht es mit dem Mähen aus? Der LiDAR-Bot scannt mit seinen Sensoren nicht nur Wege und Kanten, sondern auch Hindernisse und Gartenobjekte. Die Navigation ist auch bei dichtem Baumbestand, unter Bäumen oder bei schlechtem Wetter immer noch möglich. Damit hat der Kollege einen Vorteil gegenüber allen RTK-Lösungen, die regelmäßig GPS-Signal verlieren oder mühsam nachjustiert werden müssen. Wichtig zu wissen ist, dass Mammotion generell eine 4G-Konnektivität mitliefert (1 Jahr kostenlos) und damit das Gerät auch in Bereichen ohne WLAN betriebsfähig macht. Mit der 4G-Antenne ist der Roboter außerdem in der Lage, besser zu navigieren. Kombiniert man das Ganze zusätzlich noch mit einer RTK-Antenne (geht auch mit dem Modell) kann der Roboter bis auf 1 cm genau navigieren. Hindernisse wie Katzen, Gartenspielzeug oder Gartenmöbel werden erkannt und zuverlässig umfahren. Bei kleinen, richtig bodennahen Objekten (unter anderem einem Gartenschlauch) hat der Laser aber gelegentlich Probleme.

Zusammen mit den omnidirektionalen Rädern und Allrad packt der LUBA mini AWD LiDAR Steigungen bis 80 Prozent, bahnt sich Wege durch enge Passagen und dreht zuverlässig auf der Stelle. Da gab es überhaupt keine Probleme. Die Routenplanung ist smart und damit sind die Fahrwege stets sauber geplant. Statt Kreisen oder Chaos fährt der Roboter systematisch alle Flächen ab und erzeugt so auf Wunsch auch schöne Muster. Die Navigation war auch bei Regen, wechselndem Wetter und verwinkelten Beeten durchweg präzise. Nur extrem flache Objekte sind, wie erwähnt, manchmal durchgerutscht.

Mit 88 Watt Motorleistung, 6-Messer-System und 20 bis 65 mm Schnitthöhe macht der LUBA mini einen sehr gleichmäßigen Rasenschnitt und kommt auch mit längeren Halmen zurecht. Selbst der erste Schnitt sieht hier schon gut aus. Das ist aber bisher bei allen Mammotion-Kandidaten so gewesen. Mit 20 cm Schnittbreite und Laufzeiten von 150 bis 200 m² pro Akkuladung ist er jedenfalls kein Rekordhalter für Flächen. Man möchte mit Gründlichkeit, statt mit Schnelligkeit punkten. Ich mähe hier zwei Grundstücke mit dem Roboter und wechsle im Tagesrhythmus, sodass immer je zwei Flächen alle zwei Tage abgedeckt werden. Das reicht vollkommen und das schafft der kleine Kerl auch immer innerhalb von wenigen Stunden. Er kümmert sich, warum also eilen?

Die Mammotion-App ist aufgeräumt, logisch aufgebaut und grafisch übersichtlich. Maps lassen sich flexibel bearbeiten, Mähaufträge und No-go-Zonen sind mit wenigen Tipps angelegt. Live-Tracking und Fernsteuerung klappen auf Anhieb, Zeitpläne und Wettersteuerung sind auch dabei. Einzig Nutzer mit großem Smartphone oder Tablet müssen mit kleineren Darstellungsfehlern leben. Hier und da kommt es auch vor, dass der aktuelle Fortschritt erst nach einer Weile geladen wird. An dieser Stelle wäre also etwas Optimierung notwendig. Nützlich ist die intelligente Ladeoptimierung, mit der der Roboter berechnet, wie viel Energie er noch für den aktuellen Auftrag braucht, und nur so viel nachlädt, wie nötig.

Auch die Wartung des Roboters ist einfach. Die verbauten Sensoren arbeiten zuverlässig, auch das Anheben oder Kippen wird sofort erkannt und gestoppt. Die 6 Messerklingen lassen sich schnell wechseln, alles ist ziemlich wartungsarm. Lediglich die Schrauben verursachen manchmal Ärger. Diese können sich durch Aufsetzen etc. abnutzen und dann ist von dem Kreuzschlitz nicht mehr viel übrig. Sollte man gelegentlich kontrollieren. Der LiDAR-Turm kann mit dem beiliegenden Pinsel oder einem Tuch gesäubert werden. Wechsel-Akku für die Langzeitnutzung gibt’s optional.

Das Fazit

Wer Technik liebt, anspruchsvolle oder verwinkelte Gärten und keine Lust auf eine RTK-Antenne hat, bekommt mit dem MAMMOTION LUBA mini AWD LiDAR aktuell eine sehr gute Alternative zu anderen System. Die Navigation ist sehr gut, die App durchdacht und die Montage ist einfach. Schwächen konnte ich lediglich bei der Erkennung von sehr flachen Gegenständen ausmachen. Der Preis ist mit knapp 2.300 Euro leider auch nicht ohne.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei X (Twitter), Threads, Instagram, XING und Linkedin, per Website oder via Mail

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8 Kommentare

  1. „Mit der 4G-Antenne ist der Roboter außerdem in der Lage, besser zu navigieren. Kombiniert man das Ganze zusätzlich noch mit einer RTK-Antenne (geht auch mit dem Modell) kann der Roboter bis auf 1 cm genau navigieren“.
    Verstehe ich es richtig, dass er nur mit vollem „Programm“ (Lidar, RTK und 4G, welches ab 2026 kostenpflichtig wird) in der Lage ist bis auf 1cm genau zu mähen? Wie genau ist er denn nur mit dem Lidar? 10cm?
    So ein Aufwand und Kosten und Erhöhung des Risiko eines technischen Defekts nur für das kabellose Mähen und dann im Ergebnis so ungenau? Oder verstehe ich etwas falsch?

  2. Auch wenn die Mammotion-Roboter in Teilen ganz gut sind, die Firma hat ein Problem und das ist fehlende Nachhaltigkeit und damit die Ersatzteilversorgung über mehrere Jahre – Besitzer des Luba 1 werden ein Lied davon singen können.

  3. Wir haben den Luba Mini 800 AWD mit RTK-Station. Dafür haben wir extra einen Wi-Fi-Hotspot im Garten installiert, alles läuft perfekt. Der Luba mäht wie mit der Schnur gezogen.

    Ist LiDAR ohne RTK nun besser oder schlechter?

  4. Nachtrag: Das grösste Ärgernis bei Mammotion ist die App. Wir sind es gewohnt, bei den Robotern einfach ein iPad oder iPhone zu schnappen das gerade herumliegt, um etwas zu kontrollieren oder zu justieren.

    Bei Mammotion muss man sich jedoch JEDES MAL neu anmelden und die Benutzerbedingungen akzeptieren, sobald das Gerät gewechselt wird. Das geht mit der Zeit ganz schön auf den Sack.

  5. Was man auch noch erwähnen kann ist das die Mammotion Dinger eine der wenigen (oder sogar die die einzigen) sind die inoffiziell mit Home Assistant (teilweise) funktionieren. Nach dem jetzt ja ein paar der Saugroboter Hersteller auf der IFA auch Mähroboter vorgestellt haben wird sich die Anzahl der die mit HA funktionieren nächstes Jahr dann hoffentlich erhöhen. Das ist nämlich einer der wenigen Punkte die mich an meinem Navimow richtig nerven, weil damit könnte man das Ding etwas smarter machen

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