TikTok: US-Verkaufsfrist läuft ab, Verhandlungen zwischen Trump und Xi Jinping im Fokus

Die Saga um TikTok und einen möglichen Verkauf an ein US-Unternehmen geht in die nächste, vielleicht entscheidende Runde. Einmal mehr steht eine Frist im Raum, die das Ende der populären Video-App in den USA bedeuten könnte, sollte keine Einigung erzielt werden. Dreh- und Angelpunkt ist nun ein für diesen Freitag geplantes Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Präsident Xi Jinping.

Nach Angaben von US-Finanzminister Scott Bessent haben sich die USA und China auf ein grundsätzliches Rahmenwerk für einen Verkauf geeinigt. Dieses sieht vor, dass die Kontrolle über TikTok an ein US-Unternehmen übergeht. Damit soll den Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit Rechnung getragen werden, die ursprünglich der Auslöser für die Forderung nach einem Verkauf waren. Allerdings ist der Deal damit noch lange nicht in trockenen Tüchern. Die endgültige Entscheidung hängt von der Zustimmung der beiden Staatsoberhäupter ab.

Knappe Kiste, denn die bereits dreimal verlängerte Frist für den Verkauf läuft diesen Mittwoch aus. China nutzte die Verhandlungen bisher offenbar als strategisches Druckmittel im Handelskonflikt und forderte im Gegenzug für eine Zustimmung Zugeständnisse bei Handels- und Technologiethemen, insbesondere eine Lockerung der US-Exportkontrollen für Computerchips. Die US-Regierung betonte wiederholt, man sei nicht bereit, die nationale Sicherheit für eine Social-Media-App zu opfern. Während sich Trump zuversichtlich über den Stand der Gespräche äußerte, bleibt ByteDance, der aktuelle Eigentümer von TikTok, still.

Parallel zu diesem Ringen um die Zukunft von TikTok eskaliert der Handelsstreit zwischen den USA und China an anderer Stelle weiter. Chinas Marktaufsichtsbehörde hat entschieden, dass der Halbleiterhersteller Nvidia gegen Kartellvorschriften verstoßen habe. Die Entscheidung bezieht sich auf die 7-Milliarden-Dollar-Übernahme des Netzwerkausrüsters Mellanox Technologies durch Nvidia im Jahr 2020. Obwohl aktuell noch keine direkten Konsequenzen verkündet wurden, erhöht dieser Schritt den Druck in den laufenden Verhandlungen zusätzlich.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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10 Kommentare

  1. Schaltet einfach die App ab und gut ist.
    Weniger Tode durch Kinder und irgendwelchen blödsinn von Arbeitslosen Jugendlichen/Influencer

    • Willst du auch Autofahren verbieten, weil es jährlich 25000 Tode im Straßenverkehr gibt, darunter auch viele Kinder? Was kann TickTock dafür, das Eltern ihrer Aufsichtspflicht nicht nachkommen? TickTock ist vielen Politikern ein Dorn im Auge, weil gewissen Leute dort ihre Meinung äußern können und bestimmte Parteien dort viel Zuspruch bekommen. Um mehr geht es da nicht. Es geht darum Macht über die Plattform zu bekommen und natürlich über dessen Inhalte. Ich nutze kein TickTock sehe aber Verbote mehr als kritisch.

    • Ich selbst nutze es zwar nicht aber wenn man sich die Zahlen anschaut, dann sollte klar werden, dass hier so einige ihren Lebensunterhalt finanzieren, ganz besonders in den USA. Auch der Shop scheint krasse Zahlen aufzuweisen.

      Ich vermute also, dass hier auch gewichtige wirtschaftliche Interessen eine Rolle spielen würden bevor es zu einer Sperre kommen würde. 6,64 Milliarden US-Dollar allein im 4. Quartal ’24 sind kein Pappenstiel…

    • Bestmögliche erste Antwort die du geben konntest. Glückwunsch.

  2. Die Sicherheitsbedenken starten erst NACHDEM das Unternehmen an ein US-Unternehmen verkauft wurde, denn chinesesische Unternehmen müssen ICE keine Auskunft erteilen, ein US-Unternehmen dagegen schon.

  3. Ich würde eher davon ausgehen, dass TikTok ein essentieller Bestandteil der Trump’schen Innenpolitik ist. Deswegen gibt es kein Verbot. Die kurzen, schnellen Clips sind das perfekte Viralmarketing für seinen Hass und seine Propaganda. Die Republikaner und neuen Rechten beherrschen dieses Medienwerkzeug nun einmal sehr viel besser als die Demokraten. Das sieht man auch bei uns in Deutschland, wo den rechten AfD Accounts oft hunderttausende folgen.

    Wegen mir kann das zwar nicht weg, müsste aber dringend reguliert werden. Demokratische Standards mit Verantwortung für die Unternehmen, die damit Geld verdienen. Aber das funktioniert ja schon bei Facebook, Instagram und den anderen nicht.

  4. TikTok hat sich zur besten Werbeplattform aller Zeiten entwickelt. Was da mittlerweile an deutschen Firmen unterwegs ist, ist schon krass. TikTok hat sich zu einem unzensierten Live Nachrichtenportal entwickelt. Man kann Live Nachrichten sehen und in der Regel ca 2 Tage später kommt in unseren Medien zensiert was davon und gerade der zweite Punkt ist vielen Regierungen ein Dorn im Auge, auch der deutschen. Ich finde TikTok cool, natürlich kommt da auch viel Schmarrn, den kann man aber gezielt raus filtern.

    • „unzensierten Live Nachrichtenportal“
      Du meinst Fake-News? Und das ist bestimmt alles nur kein Nachrichtenportal!
      “ in unseren Medien zensiert“
      Das hoffentlich ist nicht dein Ernst? Quer?

      • MeinNametutnichtszurSache says:

        Ok. Wo lese ich in den deutschen Leitmedien, inwiefern sich Pakistan im Rahmen der OIZ bzgl. Israel geäußert hat?

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