Homematic IP bringt neuen Fußbodenheizungscontroller mit motorischen Stellantrieben

eQ-3 hat für Oktober einen neuen Fußbodenheizungscontroller angekündigt. Das kompakte Gerät kommt mit acht Kanälen daher und setzt auf motorische Stellantriebe, eine Kombination, die nicht nur bei Wärmepumpenbesitzern für Begeisterung sorgen dürfte. Fußbodenheizungen sind ja bekanntlich manchmal etwas träge, wenn es um Temperaturanpassungen geht. Der neue Controller nimmt sich genau dieser Herausforderung an und regelt die Wärmeverteilung intelligent. Das System führt dabei automatisch einen hydraulischen Abgleich durch und sorgt so angeblich für eine gleichmäßige Wärmeverteilung in allen angeschlossenen Räumen.

Die motorischen Stellantriebe arbeiten laut Hersteller nahezu stufenlos und verbrauchen dabei weniger Strom als herkömmliche Ventile. Mit an Bord sind auch die bis zu sechs programmierbaren Heiz- und Kühlprofile pro Raum. Bei der Installation hat man mehrere Möglichkeiten: Hutschiene, C-Schiene oder klassische Schraubmontage. Ein beleuchtetes Display zeigt den Status der einzelnen Ventile an.
Der Controller lässt sich entweder standalone betreiben oder mit bis zu acht Homematic IP Wandthermostaten koppeln. Wer möchte, kann das Gerät auch in ein bestehendes Homematic IP System integrieren und über die zugehörige App steuern. Ab Ende Oktober gibts den neuen Controller für 149,95 Euro im Handel.
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Hmmm, wo ist der Vorteil zu dem bestehenden HomeMatic Fußbodenheizungsaktor?
Eventuell hat man damit das Problem von „Konfigurationsdaten stehen zur Übertragung an“ gelöst, welches hier bei meinem seit 2 Jahren angezeigt wird. 😉 Bisher hat nichts geholfen, um das Problem loszuwerden.
Da gibt es kein generelles Problem. Hast du die Leiste mal gelöscht und neu hinzugefügt? Hast du vielleicht mehr als 8 Heizkreise an einem Thermostat?
Maximal 3 Heizkreis an einem Thermostat. Gelöscht und neu hinzugefügt. Das Problem war temporär weg, ist dann aber wieder gekommen.
Home Assistant oder iOBroker mit der Installation verknüpft?
Ich habe drei Stück ohne solche Probleme im Einsatz. Hatte aber immer wieder eine solche Fehlermeldung bei den Rollladenaktoren, wenn iOBroker mit der Installation verbunden war.
Ich verwende das alte Modell schon länger, habe aber auch kein solches Problem. Was sag denn der Support dazu? Hast du das Gerät mal zurückgesetzt (und dann neu angelernt)?
Was ist denn der Unterschied zum bestehenden Homematic IP Controller, den es schon gibt?
Und ein bisschen komisch finde ich die 8 Kanäle. Wenn das Gerät für Wärmepumpeninstallationen gedacht sein soll, würde ich da mehr erwarten. Warum? Weil man, wenn man z.B. neu baut oder kernsaniert, die Verlegeabstände der Fußbodenheizungsrohre möglichst eng wählt (idealerweise bis runter auf 10cm). Damit erhöht man die Heizfläche, die Wärmepumpe muss dann nur 25-30 Grad Vorlauf liefern und läuft extrem effizient. Der Nachteil daran ist, dass man pro Raum mehrere Heizkreise braucht, denn man sollte wegen des Strömungswiederstandes nicht über 100m Rohrlänge pro Kreis gehen.
Bei mir führt das dazu, dass ich selbst für einen kleinen 14qm Raum 2 Kreise brauche, da sind dann 8 Kreise schnell weg.
In einem Raum musst Du die Kreise ja nicht unabhängig regeln. Bei uns sind teilweise zwei bis drei Heizkreise an einem Ausgang des Reglers angeschlossen. Das sind allerdings on/off-Stellantrieben, ob das bei diesen hier geht weiß ich nicht.
@kOOK: Dieser Fußbodenheizungscontroller hier ist nur für „spezielle“ motorische Stellantriebe – da kann man pro Kanal immer nur einen Stellmotor anschließen.
Es gibt ja – wie du selbst geschrieben hast – auch (noch?) das Gerät mit 12 Kanälen: HmIP-FALMOT-C12. Die Frage wäre, ob das neue Gerät mit 8 Kanälen das Gerät mit 12 Kanälen ablösen oder ergänzen wird.
Meiner Erfahrung werden bei modernen Neubauten / umfangreichen Sanierungen tendenziell eher mehrere Heizkreisverteilerkästen verbaut, als dass da deutlich mehr als 8 oder gar 12 Kreise in einen solchen Kasten laufen.
Falls es künftig die Geräte mit 8 und 12 Kanälen parallel dauerhaft gibt, finde ich das gut und man könnte ja die ggf. auch kombinieren.
Sowas gibt doch schon von Homematic-IP!?
Was sind die Vorteile / Nachteile im Vergleich zum aktuellen Modell, außer das etwas andere Design? Sind die Stellantriebe die gleichen? Lohnt sich ein Wechsel aufs neue Modell?
Der Vorteil ist, dass im Bestand häufig 8 Heizkreise ausreichend sind und man nun eine kleinere Version der FALMOT hat. Technisch sind die Leisten identisch.
Cool. Die 8er Leiste hätte ich vor einem Jahr gebraucht…. 🙂
Aber schön, dass es jetzt mehr Flexibilität gibt.
Die Hauptursache für die träge Reaktion einer Fußbodenheizung ist die hohe thermische Masse des Bodens.
Das kann dieser Fußbodenheizungscontroller auch nicht ändern. Meine Ventile reagieren auch sofort und öffnen oder schließen sich je nach Vorgabe des Temperaturfühlers und der Thermostateinstellung.
bei einer Fußbodenheizung geht es nicht um schnelles reagieren sondern um (vorausschauendes) Regeln, nämlich die Trägheit der Wärmeübertragung richtig zu beachten um ein übersteuern zu verhindern.
Genau das habe ich ja implizit auch gesagt. Vielleicht kannst du jetzt erklären, wie dieser Fußbodenheizungscontroller das besser macht. Abgesehen davon, einfach den magischen „hydraulischen Abgleich“ zu nennen.
Ganz vereinfach ausgedrückt: Die „alten“ Controller / Stellmotoren können nur „auf“ und „zu“. Ganz alte Systeme wechseln den Zustand alle paar Stunden, neuere im Bereich von 15 Minuten (bspw. 5 Minuten auf, 10 Minuten zu). Je nachdem wie es genauer aussieht kann es also zu Situationen kommen, dass viele Heizkreise gleichzeitig komplett geöffnet sind: Die Zentral-Heizung schaltet also auf „volle Leistung“ um, weil sie merkt, dass viel Wärme benötigt wird. Kurze Zeit später machen viele Ventile zu und die Heizung schaltet sich ab.
Die Lösung hier mit motorischen Stellantriebe stellt statt ständig zwischen „5 Minuten auf – 10 Minuten zu – 5 Minuten auf“ beispielsweise einfach das Ventil auf 30%. Und regelt dann ein paar Prozent nach. Damit kann die Zentralheizung gleichmäßiger laufen. Und gerade Wärmepumpen laufen effizienter und langlebiger, wenn sie stundenlang gleichmäßig durchlaufen statt ständig ein- und ausgeschaltet zu werden.
Und im Idealfall kann man auch eine geringere Vorlauftemperatur einstellen: statt 5 Minuten lang 40°C Wasser zu erzeugen durchlaufen zu lassen und danach wieder 10 Minuten abzuschalten ist es besser, einfach permanent bspw. 28°C Wasser durchlaufen zu lassen.
Danke! Es macht also das, was andere moderne Fußbodenheizungsregler ebenfalls können. Was macht diesen hier nun so besonders?
Wir haben bei unserer Fußbodenheizung an einer alten Gastherme vor ca. 15 Jahren eine Einzelraumregelung nachrüsten lassen, weil die Heizkreisverteiler sowieso ausgetauscht werden mussten. Der einzige Grund warum ich das wieder machen würde ist, dass es eventuell Pflicht für eine Förderung ist, ansonsten bringt mir die ERR keine Vorteile. Dafür aber Nachteile, wie z.B. der Batteriewechsel, den man bei jedem Thermostaten regelmäßig machen muss. Vergisst man den, schaltet der Regler in ein 50% Programm, dann ist der Raum zu kalt. Dazu ist das Heizsystem so träge, dass eine sinnvolle Regelung, die sich an den aktuellen Raumheizbedarf anpasst und gleichzeitig noch gegen die witterungsgeführte Regelung der Therme „kämpft“ totaler Quatsch ist. Ein Ausgleich kurzfristiger Einflüsse wie z.B. ein warmer oder besonders kalter Tag in der Übergangszeit, den sporadisch betriebenen Kaminofen im Wohnzimmer, kann das System nicht ausregeln.
Ein Vorteil von diesem System hier könnte sein, dass es einen hydraulischen Abgleich jederzeit ausführen kann, das kann unseres nicht. Ansonsten bin ich der Meinung, dass ein guter manueller hydraulischer Abgleich bei einer Fußbodenheizung ausreicht, wenn man nicht Räume hat, die man wochenweise rauf- oder runterregeln will.
Sehe das absolut gleich. Wir haben eine Wärmepumpe mit Fußbodenheizung und Heizkörpern. Wenn man einen hydraulischen Abgleich gemacht hat und die Heizkurve richtig eingestellt hat, braucht man i.d.R. gar keine Thermostate. Zugegeben, das ist viel Trial-and-Error, aber das macht so ein Gerät wie dieses meiner Meinung nach überflüssig. Mal eben hoch- oder runterregeln funktioniert wegen der Trägheit und niedrigen Vorlauftemperatur ohnehin nicht mehr.
Wir haben unsere Fußbodenheizung seit bestimmt 40 Jahren drin und genauso alt ist auch der Mischer mit seinen manuellen Reglern. Es gibt nur eine handvoll Tage in Jahr in denen das Wetter derart umschlägt, dass die Heizung etwas über/unter-reagiert. Und das grundsätzliche „Problem“ der Trägheit bekommt man auch nur bedingt in den Griff.
Es gibt in Sachen Heizung Dinge wo ich sofort sage, das macht absolut Sinn, z.B. der Tausch durch hocheffiziente Umwälzpumpen, aber grade bei Fußbodenheizung bleibe ich lieber bei 70er/80er Jahre Technik. Einfach und unverwüstlich und quasi wartungsfrei.
Der größte Heiz-Komfortgewinn war für mich der Wechsel auf dezentrale Funk-Heizthermostate an den Heizkörpern. Ich messe jetzt entfernt vom Heizkörper die Raumtemperatur und das klappt zigmal besser als mit den alten Stellventilen.
Dass diese System sehr träge sind, stimmt selbstverständlich. Dennoch habe ich die Erfahrung gemacht, dass Einzelraumregelung sinnvoll ist.
Beispiele:
– bei 5°C Außentemperatur braucht ein Zimmer mit großen Südfenstern und täglich prallem Sonnenscheint deutlich weniger Heizleistung als das gleiche Zimmer in einer total trüben regnerischen Woche
– wenn du die Fußbodenheizung zusätzlich in Verbindung mit einer Wärmepumpe auch zum Kühlen benutzt, muss das Südzimmer, welches im Winter vielleicht wegen der vielen Sonne eher unterdurchschnittlich beheizt werden muss (d.h. Ventil eher gering öffnen) im Sommer beim Kühlen eher überdurchschnittlich gekühlt werden (d.h. Ventil eher größer öffnen)
Insgesamt sind die Systeme sehr träge, aber es zählt eher die eingebrachte (oder entzogene) Wärmeenergiemenge bspw. pro Tag (bzw. pro 48 Stunden). Das heißt, wenn ein motorischer Stelltrieb mal 6 Stunden auf 50% steht und dann 6 Stunden auf 25% steht und dann 12 Stunden auf 20% steht, dann stimmt es im Durchschnitt bzw. in der Summe, dass das träge System dann eine gute Temperatur hat.
Für kontinuierliche Energieeinträge stimmt das schon, aber auf Änderungen unter der Zeitkonstante des gesamten Heizsystems kann die Regelung nicht ausgleichend wirken. Besonders in der Übergangszeit, wenn es mal 24 Grad Außentemperatur hat, am nächsten Tag nur 11 Grad und dann wieder über 20 Grad, gibt es immer Probleme. Bei schlechter Gebäudedämmung hat man dann zu kalte Räume, bei guter Dämmung eventuell zu warme.
Zum Kühlen kann ich nichts sagen, damit habe ich keine Erfahrung, klingt aber logisch.
Ich habe meine Stellmotoren 2012 abgeklemmt und die Ventile manuell so eingeregelt, dass die Temperaturen im Raum passen (Stichwort: Hydraulischer Abgleich).
Dazu dreht man alle anfangs auf vollen Durchfluss und dreht dann soweit zu wie erforderlich.
Seitdem habe ich das nicht mehr angefasst.
Eine FBH ist sowieso zu träge als dass man da groß was regulieren könnte/sollte.
Klar, man könnte komplette Räume unbeheizt lassen, aber das macht in einem modernen, bewohnten Haus auch keinen Sinn.
Genauso hab ich es auch gemacht. Leider erst nachdem ich mir für jeden Raum ein HmIP BWTH hab anderen lassen. Hat etwas gedauert, bis ich mich im Trubel des Neubaus genug in das Thema eingelesen hab. Die HmIP BWTH haben dafür gesorgt, dass die Wärmepumpe mehrere Dutzend Male am Tag getacktet hat. Mittlerweile sind alle Räume gut eingestellt und wenn ich in der Wettervorhersage sehe, dass es zB deutlicher kälter wird, ändere ich den Fußpunkt um 0,5 bis 1 grad.