Apple Watch: FDA gibt grünes Licht für Blutdruck-Warnungen
von Olli | 19 Kommentare
Apples neue Blutdruck-Benachrichtigungen für die Apple Watch sind offiziell von der US-Gesundheitsbehörde FDA genehmigt worden und rollen ab nächster Woche in über 150 Ländern aus, auch hierzulande. Die Funktion analysiert über 30 Tage hinweg per optischem Sensor die Reaktion der Blutgefäße und warnt Anwender frühzeitig bei Anzeichen für chronisch hohen Blutdruck.
Die Benachrichtigungen sind für die neuen Modelle Series 11, Ultra 3, aber auch für Series 9, Series 10 und Ultra 2 verfügbar. Wir berichteten bereits über die Abwärtskompatibilität. Apple spricht davon, dass die Funktion kein Ersatz für eine medizinische Diagnose ist, aber helfen kann, gefährliche Trends früher zu erkennen und rechtzeitig gegenzusteuern.
Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.
Wird geladen ...
wie kann es eigentlich sein, dass Apple immer relativ einfach solche Funktionen in 150 Ländern ausrollen kann und Garmin zb. bei ihrer EKG-Funktion gefühlt Jahre benötigt hat, die Funktion auch mal ausserhalb der USA überhaupt genehmigt zu bekommen? :/
Vermutlich macht sich da einfach die Manpower und auch der Einfluss von einem Unternehmen wie Apple bemerkbar.
Bin selbst (noch) kein Bluthochdruckpatient, aber immer an der Schwelle. Wenn ich die Funktion richtig verstehe, werden ja nur signifikante Abweichungen gemeldet. Da ich aber schon an der oberen Schwelle bin, wird dieser Zustand von der Uhr als „normal“ für mich interpretiert, oder? Soll heißen, komme ich also in den laut WHO geltenden Bluthochdruckbereich passiert bei mir nichts, da die Abweichung nicht deutlich höher ist als mein Normalzustand, oder?
Also bei bisherigen Warn-Funktionen berücksichtigt Apple eigentlich schon geltende medizinische Standards. Heißt, bis du im Bluthochdruck-Bereich, wirst du auch eine Warnung bekommen, selbst wenn das für dich inzwischen eigentlich schon normal ist.
Wenn ich das Prinzip richtig verstanden habe, beobachtet der Sensor in der Uhr die Reaktion deiner Adern bei Herzschlägen und leitet daraus ab, ob die sich typisch für zu hohen Blutdruck verhalten. Das sollte also unabhängig davon funktionieren ob Du bei Beginn der Messung schon zu hohen Blutdruck hattest.
Da würde ich eh nicht auf Technik vertrauen wenn du an der „Schwelle“ bist solltest du das eh mal mit einer Langzeit Messungen, die nervig sind mal mit einem Arzt machen und dann wird das Organische Gründe haben oder du musst was an deiner Ernährung / Körperlichen Bewegung machen. Da kann der Arzt dir dann aber auch entsprechende Beratungen verschreiben, das nutz aber alles nicht wenn du nicht den Willen hast was zu ändern, ich kenne das aus persönlicher Erfahrung habe hier auch ne Withings Blutdruck Manschette hier rumliegen ……
Nein, es werden schon die Standards berücksichtigt und du musst zwingend Vorher auch drei Blutdruckmessungen mit einer entsprechenden Manschette durchführen und die Werte in Health hinterlegen. Danach dauert es weitere 30 Tage bis dein System anfängt, dir einen Trend anzuzeigen.
Mich würde interessieren wie das technisch funktioniert. Bei einem herkömmlichen Blutdruckmessgerät ist es ja klar: Vene und Arterie werden per Druck abgeklemmt und die beiden Schwellwerte beim Druckablassen sind dann quasi der Blutdruck.
Aber die Apple Watch klemmt ja weder was ab, noch arbeitet sie mit Druck. Optisch ist hier auch ein weiter Begriff… es ist ja weder Röntgen, noch Ultraschall, noch Magnetresonanz. Es wird nur Licht genutzt – wie bei der Herzfrequenzmessung auch. Also die Technik eines Pulsoximeters.
Aber Apple braucht ja irgendeinen Referenzwert. Wenn die Vene stärker pulsiert bzw. mehr Volumen braucht, dann mag das ja auf einen höheren Blutdruck hinweisen, aber einen absoluten Wert wie beim konventionellen Blutdruckmessgerät bekommt die Uhr wegen technischer Gegebenheiten nicht.
Es dürften also nur Richtwerte nach Erfahrungswerte sein. Also quasi eine Vergleichsmessung. Da jeder Mensch irgendwie doch unterschiedlich ist, wege ich die Genauigkeit zu bezweifeln.
Die Uhr misst den Puls und die Form der Pulswellen und kann daraus die Pulswellengeschwindigkeit ableiten. Bei höherem Blutdruck sind die Blutgefäße weniger elastisch und die Geschwindigkeit der Pulswelle ist in Relation höher als bei niedrigem Blutdruck. Ich vermute, dass die Millionen von Trainingsdaten ins ML gekippt haben und irgendwann ein ausreichend treffsicheres Modell hatten.
Korrektur: Eben gelesen, dass für die Blutdruckmessung nur die Arterien relevant sind. Das macht es ja noch interessanter: Wie kann man mit Licht die tief im Arm sitzende Arterie erreichen?
So tief liegen die am Handgelenk nicht. Den Puls kannst du an der Innenseite selbst fühlen. Das Gewebe wird mit rotem und infraroten Licht angestrahlt. Aus dem Intensitätsverlauf des zurückgeworfenen Lichts bei den verschiedenen Wellenlängen kann die Pulsfrequenz und die Sauerstoffsättigung des Blutes bestimmt werden. Auf den Blutdruck kann aus dem Verlauf der Pulswelle und der Laufzeit geschlossen werden. Das ist aber mit größeren Messunsicherheiten als bei der klassischen Methode mit aufblasbarer Manschette am Oberarm verbunden. Ich würde der Methode nur in Kombination vertrauen. Manschette für gelegentliche Kontrollmessungen und die Uhr als Hinweis für Schwankungen.
Es ist halt immer ein Kompromiss aus Invasivität und Genauigkeit. Für genaue Druckmessung muss man einen Katheter in die Arterie legen (wird z.B. auf Intensivstation und im OP gemacht), die Messung mit Manschette ist ungenauer und die mittels Uhr noch ungenauer.
So wie ich es verstanden habe, wird das ganze, wie bei fast jeder Medizinischen Funktion als Medizin-Produkt zugelassen. Das bedeutet das eine hinreichende Funktion gewährleistet sein muss. Weiter schreibt Apple selbst bezüglich der Funktion: „….sofern eine Warnung ergeht soll 7 Tage der Blutdruck gemessen und dokumentiert werden.“. Ich gehe stark davon aus das dies keine bloße Wellnessfunktion sein wird und hier sicher einigen Menschen geholfen werden kann.
Eine „Blutdruckmessung“ ohne das das Handgelenk (Handgelenk finde ich eh als „Blödsinn,macht keiner im Krankenhaus) komprimiert wird? LOL
Fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker ob das sinnvoll sein kann.
Oder Fragen sie einfach Kommentatoren im Internet. Dein Apotheker hat aber sicherlich eine wesentlich höhere Kompetenz als die FDA.
ROFL, Arzt hier. Das Verhalten der Blutgefäße in Systole und Diastole lässt sich per optischem Sensor wunderbar beobachten (es gibt bereits medizinische Monitoring – Geräte, die ohne Manschette genau auf dieser Technik basierend für unkritische Überwachungssituationen konzipiert sind), und Abweichungen auf der Watch sind dann wunderbar geeignet, um dem Benutzer zu sagen: es wäre sinnvoll, dass Du deinen Blutdruck mal mit einer vernünftigen Diagnostik abklären lässt.
Also noch mal: ROFL LOL – informier Dich halt erstmal. Troll.
Entschuldigung Herr Doktor,das ich als Pflegefachkraft für „unkritische Überwachungssituationen“ keine Zeit finde.
Wie sieht es denn mit zu niedrigem Blutdruck aus? Gibt es da auch eine Warnung? Oder lässt sich nur zu hoher Blutdruck messen.
Zu niedrigen Blutdruck merkst du selber recht schnell. Zu hoher Blutdruck macht weniger Beschwerden und führt zu mehr Schäden. Er wird deshalb auch oft als „stiller Killer“ bezeichnet.
Obwohl ich die Funktion als Bluthochdruckpatient generell begrüße, muss ich, gemessen daran, wie gut (oder besser, wie schlecht) das Schlaftracking funktioniert sagen, dass dies eher nichts ist, worauf ich mich verlassen würde. Für eine verlässlichere Aussage würde ich da eher zu anderen Herstellern greifen.