Immobilienscout24 hat laut Gericht irreführend für den SCHUFA-BonitätsCheck geworben
Immobilienscout24 kennen sicherlich die meisten Leser. Über die Plattform könnt ihr nach Wohnungen und Häusern zum Kauf oder zur Miete suchen. De facto ist der Anbieter in Deutschland aktuell führend und dominiert den Markt. Allerdings hatte der Verbraucherzentrale Bundesverband Immobilienscout24 wegen irreführender Werbung und mangelndem Datenschutz verklagt. Vor dem Landgericht Berlin hat man nun auch Recht bekommen.
Konkret richtete sich die Klage gegen die Immobilien Scout GmbH. Stein des Anstoßes war die Werbung für den kostenpflichtigen SCHUFA-BonitätsCheck auf immobilienscout24.de bzw. in der mobilen App. Diese Dienstleistung kostete 29,95 Euro und wurde als einfacher Weg beworben, mit dem potenzielle Mieter schon bei einer Wohnungsbesichtigung ihre Zuverlässigkeit gegenüber Vermietern nachweisen könnten. So wurde mit weiteren Formulierungen der Eindruck verschärft, dass Vermieter schon bei einer Besichtigung eine Bonitätsauskunft verlangen könnten. Das ist rechtlich nicht der Fall, auch wenn der Wohnungsmangel tatsächlich dazu geführt hat, dass viele Suchende schon zu so einem Termin entsprechende Unterlagen freiwillig mitbringen.
Das Landgericht Berlin sieht das Vorgehen von Immobilienscout24 ebenfalls als irreführende Werbung an, da es eben gerade nicht rechtmäßig ist, bereits bei einer Wohnungsbesichtigung eine Bonitätsauskunft zu verlangen. Darauf wies die Plattform zwar ebenfalls sozusagen im Kleingedruckten hin, es dominierten aber die prominenten und irreführenden Angaben zur kostenpflichtigen SCHUFA-Auskunft, die beworben wurde.
Im Ergebnis hat das Landgericht Berlin nun der Immobilien Scout GmbH untersagt, mit irreführenden Angaben für den kostenpflichtigen SCHUFA-BonitätsCheck zu werben.
Immobilienscout24 betrieb auch unzulässige Datenverarbeitung
Weiterer Streitpunkt: Immobilienscout24 verarbeitete auch weitere, personenbezogene Daten auf unzulässige Weise. Dafür nutzt man ein Formular mit dem Titel „Selbstauskunft“ und erhob allerlei personenbezogene Daten ohne Rechtsgrundlage. Dieses Formular ließ sich nach der Registrierung ausfüllen und dem Nutzerprofil hinzufügen. Abgefragte Punkte waren etwa die Beschäftigungsart, das Nettoeinkommen, Raucher/Nichtraucher und Co.
Die Plattform behauptete, die Selbstauskunft sei datenschutzkomform und sicher. Sie helfe angeblich der Plattform, ein besseres Bild vom Suchenden zu erhalten. Das Landgericht Berlin hat jedoch entschieden, dass die Rechtsgrundlagen für die Datenverarbeitung eben gar nicht vorgelegen hätten. Es hätte dafür die freiwillige und unmissverständliche Einwilligung durch die Nutzer vorliegen müssen. Auch dieses Verfahren müsste also eingestellt werden.
Aber: Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Denn die Immobilien Scout GmbH hat gegen das Urteil bereits Berufung eingelegt.
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Mit dem Premium Account konnte man dann tatsächlich sehen wieviel Prozent der Interessenten für eine Wohnung Tiere haben, rauchen usw. Ich hab meine Wohnung so bekommen, weil drin stand, dass zumindest Tiere nicht gewünscht sind. Von daher für mich ein Vorteil.
Die Vorwürfe gegen IS sehe ich aber alle als begründet.
Wie asozial, arrogant und erniedrigend sich dann Vermieter größtenteils verhalten, ist ein anderes Blatt.
Bin vor zwei Jahren in die erste Wohnung gezogen und ImmoScout war aufgrund der Bekanntheit meine erste Instanz für die Suche in der Großstadt. Erstmal schnell die Einsicht: Ohne das perfide Abo kann man´s eh sein lassen, zumindest im Ballungsgebiet ist das eindeutig so. Selbst mit Abo (man ist bei der Suche verzweifelt genug und wählt auch gern die längerfristig-bindende, dafür vergünstigtere Option…) ist die Antwortrate wirklich niedrig. Auf ungefähr 50 Anfragen insgesamt nur etwa 5 Rückmeldungen und das nicht mal in den wirklichen Metropolen wie Hamburg/Berlin… im Gegensatz dazu gab es bei etwa 15 Anfragen über Kleinanzeigen ungefähr 12 Rückmeldungen mit Angebot. Kann allgemein von ImmoScout eher abraten, vorallem (leider) von der Free-Version. Allgemein wirkt Kontaktaufnahme zu Vermietern dort eher wie ne´ Audienz beim Kaiser..