Dolby Vision 2: TV-Hersteller reagieren eher verhalten
von André Westphal | 15 Kommentare
Im Rahmen der IFA 2025 hat Dolby eine neue Version seines HDR-Standards Dolby Vision vorgestellt: Dolby Vision 2 soll an Smart-TVs nicht nur die HDR-Wiedergabe noch filigraner gestalten, sondern berücksichtigt jetzt auch die Bewegungsdarstellung. Zudem gibt es eine neue Max-Version. Doch auf der Messe in Berlin reagierten die Hersteller bisher eher verhalten.
Klar, Dolby hat schon Hisense als ersten Partner bestätigt. Doch sonst herrscht derzeit eher betretenes Schweigen. Samsung dürfte als Marktführer auf dem TV-Markt ohnehin weiterhin Abstand halten. Bislang versucht das Unternehmen vor allem HDR10+ zu pushen und bindet Dolby Vision nicht für seine Fernsehgeräte ein. Doch auch LG, ein weiterer Platzhirsch, hält (noch) zu Dolby Vision 2 Abstand.
So hat der südkoreanische Hersteller gegenüber Tech Radar erklärt, derzeit keinerlei Pläne zu haben, um Dolby Vision 2 zu unterstützen. Zudem sei man der Auffassung, dass nachträgliche Updates für bereits veröffentlichte Fernsehgeräte generell nicht möglich seien. Da gibt es offenbar aber einige Unsicherheiten. Denn andere Industrievertreter stellen wohl in den Raum, dass Smart-TVs mit dem SoC MediaTek Pentonic 800 grundsätzlich Upgrades für Dolby Vision 2 erhalten könnten. Allerdings hänge es auch da vom Einzelfall und der exakten Hard- und Software-Kombination ab.
Sony äußert sich verhalten zu Dolby Vision 2
Sony wiederum hat sich zu Dolby Vision 2 bedeckt gehalten. Man befinde sich mit Dolby natürlich im Gespräch, habe aktuell aber keine weiteren Ankündigungen auf Lager. Bei TCL hat es zumindest vage Andeutungen gegeben, dass Dolby Vision 2 Unterstützung finden könnte. Der einzige, feste Partner bleibt damit zunächst Hisense. Das Unternehmen will den dynamischen HDR-Standard unter anderem an seinen RGB-Mini-LED-TVs einbinden.
Warum wirken die TV-Hersteller nun in Bezug auf Dolby Vision 2 so zurückhaltend? Dass die Unternehmen an Updates für bereits erhältliche Fernsehgeräte wenig bis kein Interesse zeigen, überrascht nicht. Schließlich kosten solche Upgrades die Hersteller erst einmal viel Geld. Da wirkt es attraktiver, stattdessen kommende Geräte mit der Technik zu vermarkten, um zum Neukauf anzuregen.
Obendrein wollen vermutlich viele Anbieter erst einmal abwarten, bis es überhaupt Inhalte bei Streaming-Anbietern gibt, die für Dolby Vision 2 optimiert worden sind. Vorher gibt es aufseiten der Kunden keinen echten Bedarf und so wird man sich wohl erst einmal beobachtend zurücklehnen wollen.
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klar reagieren sie verhalten. Wenn die jetzt sagen würden: wir bringen zu CES 26 neue TVs mit DolbyVision 2, dann würde doch jetzt der Umsatz zurückgehen 😀
zusätzlich werden die Lizenzgebühren weiter steigen. Da würde ich mich für anstehende Verhandlungen auch bedeckt halten. Die Hersteller sollen lieber auf HDR+ setzen bzw. diesen Standard mit Samsung gemeinsam weiterentwickeln.
HDR+ ist technologisch nur ein Abfall von Dolby Vision und entsprechend auch nicht technisch ebenbürtig.
HDR10+ ist schon schlechter als Dolby Vision, zumindest auf Discs. Da kann Dolby Vision in der FEL-Version (Full Enhancement Layer) ein schon erheblicher Mehrwert sein, weil eine zusätzliche Bildspur dazukommt, meines Wissens bietet HDR10+ soetwas nicht.
Mich würde auch interessieren wie stark das Thema Dolby Vision überhaupt bei der TV Auswahl zieht.
Kann das jemand außerhalb der Tech-Blog Bubble verstehen und die es verstehen, sehen die überhaupt einen Nutzen (Blu-Ray und/ oder Premium Streaming [Abo / VoD]).
Prinzipiell sollte es ein großes Kaufargument sein, da DV deutlich höherwertiger als HDR+ ist. Jedoch nutzt Samsung seine Marktmacht entsprechend aus und entsprechend ist es kaum Thema bei Kaufberatungen im Geschäft vor Ort…
Das zieht mit Sicherheit. Die Leute kennen Dolby halt seit Jahrzenten aus dem Kino. Das ist dann für einige Leute ein Zeichen für besten Ton/Bild wie im Kino. Der eine TV im MM hat dann zahlreiche Sticker/Siegel drauf, der andere TV nicht.
Nicht grundlos steht selbst auf 20€ Lautsprechern oder winzigen Notebook Lautsprechern Dolby Atmos drauf (trotz der Lizenzkosten). Für micht bedeutet es immer noch 7.1.2 (auch wenn mein Sonos Arc Ultra+Era 300+Sub die Deckenlautsprechern nur über Reflektion erreichen)
5.1.2 ist auch eine ganz offizielle Variante von Dolby Atmos. Nicht jeder hat hinter dem Sofa noch Platz, bevor die Wand kommt, aber eine Decke haben alle Wohnzimmer. Daher ist 5.1.2 der Weg, wenn das Sofa an der Wand steht und man daher keine Lautsprecher nennenswert hinter dem Zuschauer anbringen kann.
Spielt absolut keine Rolle nach meiner Erfahrung. Ich werde häufig nach Empfehlungen gefragt. Auf die Rückfrage nach HDR/DV blickt man in ratlose Gesichter. Mittlerweile bekommt man zwar vermehrt nur UHD Geräte. Würde man aber auch hier die Frage stellen FHD/UHD würde das ähnlich aussehen.
Bringt sowieso keinen weiteren Vorteil. Die normalen günstigen Fernseher, die mit 4K und HDR werben, sind fast alle viel zu dunkel, um wirklich die Vorzüge von HDR anzeigen zu können. Erst die Teuren können das wirklich vernünftig darstellen.
Auf meinem billig Fernseher von TCL , wo mit 4K und Dolby Vision, Dolby Atmos und HDR+ geworben wird, ist schon zwischen normalen Filmen und HDR kein besseres Bild sichtbar.
In dem Fall ist der Tv dann technisch durch seine maximal Helligkeit einfach limitiert und der Nutzen von HDR wird hier nur sehr marginal sichtbar sein, auch wenn der TV die genannten Formate unterstützt.
Korrekt ist die Angabe jedoch trotzdem. Die Hersteller schmücken ihre TVs natürlich gerne mit den ganzen Labels, auch die gerate selbst womöglich „zu schwach“ sind um den gesamten Effekt sinnvoll darstellen zu können.
Dann kann Deine Gurke aber echt nicht viel taugen. Bei meinem alten Samsung Q6F aus dem Jahre 2018 macht HDR schon einen gewaltigen Unterschied. HDR10+ freilich nicht, da dieser Standard leider nichts taugt. Mit Dolby Vision 2 wird der Abstand noch größer.
Das z. B. Sony wundert mich und auch wieder nicht.
Nicht verwundert, weil sie mit der Konsole auch bereits eigene Wege eingeschlagen hatten
und Dolby Atmos zumindest in der Anfangszeit nicht unterstützt wurde. Ist zwar Audio und
ob das noch so ist, weiß ich nicht. Meine aber gelesen zu haben, dass Sony wieder näher an
Dolby herangerückt sei / heranrücken wollte. Und daher verwundert es mich dann doch.
Ich finde an sich Standards oder Standardisierungen schon mal nicht schlecht. Man denke
z. B. an viele unterschiedliche Toilettenbecken in Baumärkten aus denen man sich ggf. die
passende Größe selbst heraussuchen muss. Meine jetzt natürlich bezüglich Abfluß.
Aber ja, ist schon richtig, dass für jedes neue Format dann auch separat für jedes Gerät
Lizenzgebühren bezahlt werden müssen. Bin mir nicht ganz sicher, wieviele Spiele
z. B. bei der Sony Konsole, 3rd Party, dann auch das Sony Audio nutzen.
Konole sehr viele Spiele
Bei unserem neuen TV gibt es bei schnellen Bewegungen immer einen Grünstich im Schwarzen.
Wenn das z. B. über eine der Dolby Versionen Standard wäre, dass schwarz auch schwarz in der
Bewegung bleibt, dann wäre das ja vielleicht unterstützenswert.
Ich glaube nicht, dass die Fernsehhersteller darauf warten, bis es Inhalte geben wird. Das haben sie damals bei Dolby Vision auch nicht getan. Im Gegenteil war es so, dass es die letzten 7 Jahre keine nennenswerten neuen Standards oder Technologien gegeben hat. Klar gab es fortwährend kleine Verbesserungen wie immer kleinere MiniLED-Zonen oder DolbyVision IQ, aber keine so richtigen Paukenschläge wie DolbyVision, QLED oder OLED.
Das macht es schwierig, sich von der Konkurrenz abzusetzen. Wenn es jetzt mit DolbyVision 2 endlich wieder einen handfesten, mit Logo behafteten Fortschritt gibt, dann werden die Hersteller das nicht liegen lassen. Wenn im Fernsehgeschäft (oder bei der Online-Auswahl) alle relevanten Merkmale der Geräte gleich sind, aber das eine damit wirbt, DolbyVision 2 zu können, während das andere noch auf dem alten DolbyVision sitzt, dann ist klar, wofür die Kunden sich entscheiden werden – selbst wenn ersteres 50 € mehr für Lizenzgebühren kostet.
Im Moment sehe ich den Effekt, dass es kaum Neuigkeiten dazu gibt und die bestehenden daher überbewertet werden. Hisense hat nicht einen einzigen DolbyVision 2-Fernseher auf dem Markt, sondern lediglich das Marketinggeschick, sofort „hier, wir werden das 2026 anbieten“ zu schreien, während die anderen Hersteller sich noch intern abstimmen müssen, wann sie welche Statements veröffentlichen – und daher zunächst verhalten auftreten. Das heißt aber mitnichten, dass Hisense der erste Hersteller sein muss, dessen DolbyVision 2-Fernseher tatsächlich den Markt erreichen. Gleiches gilt für TCL, von denen es noch gar kein Statement gibt, die aber auf der IFA ein Gerät ausgestellt hatten, auf dem verschämt ein DolbyVision 2-Logo geklebt hat (spannenderweise wohl ein Gerät, das bereits verkauft wird. Ich vermute, dass es den MediaTek Pentonic 800 enthält und ein Firmware-Update bekommen wird).
Sony beispielsweise war schon immer ein felsenfester Verfechter von DolbyVision. Anders als Hersteller wie Philips oder Panasonic, die sich beide Türen offenhalten und in manche ihrer Geräte beide Standards eingebaut haben, hat Sony immer fest zu DolbyVision gehalten. Da kann mir keiner erzählen, dass die nicht schon längst daran arbeiten, Geräte mit DolbyVision 2 anzubieten. Tatsächlich ist es so, dass bei den Modellen ohne OLED (die bei Sony auf QLED basieren, auch wenn Sony das nicht in den Datenblättern erwähnt) im Jahre 2025 nur die Billigmodelle Bravia 3 und Bravia 5 modernisiert wurden. Die Edelfernseher Bravia 7 und Bravia 9 verkauft Sony als Modelle aus dem Jahre 2024 weiter. Wenn wir jetzt davon ausgehen, dass Sony gute Connections zu Dolby hat und frühzeitig wusste, dass 2026 DolbyVision 2 kommt, dann ergibt das auf einmal Sinn, denn Sony wird zuerst die edlen Produktlinien damit ausstatten wollen. Ich bin überzeugt, dass wir 2026 (vermutlich im Sommer) neue Nicht-OLED-Modelle des Bravia 7 und Bravia 9 sehen werden, die beide mit DolbyVision ausgestattet sein werden.
Auch LG kann sich nicht leisten, DolbyVision 2 zu ignorieren.
Dachte DV2 wäre allein etwas was am TV verarbeitet wird. Wenn jetzt die Inhalte an der Quelle dafür auch noch aufbereitet sein müssen kann man es direkt lassen.
Es ist wie mit den Audioformaten. Es nützt halt nichts praktisch 16 Kanäle und mehr zur Verfügung zu haben und dann nicht mal 5.1 auszureizen. Genauso ist es bei DV. Da hast du einen Film der den Effekt entweder gar nicht zeigt oder einmal an einer Stelle irgendwo.
Viele TVs heute zeigen auch ohne DV ein super Bild an. Die brauchen das gar nicht mehr. Dazu gibt es zwei informative Videos auf hifi de. Da ist auch jemand aus dem Bereich im Interview und wirft überhaupt noch mal ein neues Bild auf das Thema. Und da spiegelt sich eben meine Erfahrung mit Audio wieder.
Im Netz findet man übrigens Auswertungen der DV Layer. Die unterscheiden sich teils deutlich von Disk zu Streaming. Auffallend ist aber das die Filme trotzdem insgesamt sehr dunkel gemastert sind, selbst an Stellen wo es gar Sinn machen würde mal mit der maximalen Leuchtkraft zu spielen.