Googles Verifizierungsprozess für Android-Apps: Weitere Details

Android und das Thema Sideloading werden aktuell stark beäugt. Wir hatten ja neulich darüber berichtet, was Google vorhat. Da sollen sich Entwickler bei Google verifizieren, wenn sie wollen, dass ihre Apps auf zertifizierten Android-Smartphones laufen. Das betrifft dann eben nicht den Play Store, sondern auch das Sideloading. Sprich: Nicht jeder kann einfach eine App realisieren und diese frei verteilen. Da gibt es noch immer zahlreiche offene Fragen, allerdings hat Google auch schon ein bisschen Aufklärungsarbeit betrieben, indem man die Ankündigung erweiterte.

Für Hobby-Entwickler und Studenten hat Google eine kostenlose Alternative geschaffen. Das „Limited Distribution“-Konto im Android Developer Console ermöglicht weiterhin die App-Entwicklung, allerdings mit Einschränkungen bei der Anzahl der Apps und Installationen. Der Verifizierungsprozess soll dabei unkompliziert ablaufen. Google hat nicht verraten, wie da die Begrenzungen aussehen werden.

Die Entwicklung und das Testen von Apps bleiben aber auch über Android Debug Bridge (ADB) ohne Registrierung möglich. Diese Option richtet sich eigentlich an Entwickler, die ihre Apps noch nicht für die breite Masse freigeben möchten oder diese noch in der Entwicklungsphase sind. Vermutlich kann man zukünftig dann auch Apps so generell sideloaden.

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15 Kommentare

  1. Das wär mal wieder was, wo die EU sinnvoll einschreiten könnte. Schon bei Apple hätten sie statt dieser weirden Altstores einfach das sideloading erzwingen sollen. Das ist ja die machtstrategisch viel relevantere Capability. Ein zweiter Store ist dagegen einfach nur ein zweiter Gatekeeper – braucht niemand.

    • Die Altstores sind nicht das schlimme an Apples Umsetzung, sondern dass sie weiterhin jede App kontrollieren und Apps die ihnen nicht passen jeder Zeit killen können, wie sie lustig sind. Dazu kommen noch die absolut unverschämten Zusatzkosten zusätzlich zu den ohnehin schon absurden Kosten für das „privileg“ für iOS entwickeln zu können.

  2. >allerdings mit Einschränkungen bei der Anzahl der Apps und Installationen

    Was geht es den verdammten OS-Hersteller an, wie oft eine App installiert wurde?
    Aber was soll’s, Kampf gegen Windmühlen.

  3. ADB und sideload werde ich definitiv für keine App Erlauben

  4. Schon der Begriff „sideloaden“ zeigt, wie die Gehirnwäsche der Massen durch die Hersteller funktioniert. So als habe es etwas Anrüchiges, Zwielichtiges, ja geradezu Kriminelles an sich, Apps von außerhalb der Appstores zu installieren.

    Man „sideloadet“ keine Apps. Man *installiert* Apps, die man will, aus Quellen seiner Wahl, auf dem Gerät, das einem gehört, das man rechtmäßig gekauft und mit saftig viel Geld bezahlt hat. Und dem will Google einen Riegel vorschieben und damit weiter die gesetzlichen Eigentumsrechte der Käufer beschneiden.

    Ganz zu schweigen davon, dass es damit zum Komplizen staatlicher Zensur und Überwachung macht, indem es Entwickler von Apps, die derlei Vorgaben umgehen, dem Risiko direkter Repressionen aussetzt.

    • Recht haste.

      Die Frage ist, ob die Möglichkeit über ADB wirklich bleiben wird und ob ein darüber installierter F-Droid oä dann weiterhin frei Apps installieren kann.

      • Keine sorge, wenn Google versucht F-Droid zu killen, wird die EU nicht tatenlos zusehen können. Mit was sie sich aktuell noch bei Apple zufrieden geben ist schon erbärmlich und sendet das Signal, man würde den DMA nicht ernst meinen. Wenn man jetzt zulässt, das Android massiv restriktiver wird, hat man auf ganzer Linie versagt und niemand wird sich mehr an solche Gesetze halten.

    • Danke. Aber das sind die gleichen „Fachleute“, die „UNVERANTWORLICH!!!!“ schreien, wenn man sich die Geräte nicht mit „Firewalls“ und „Antivirus“ vollballert.

      Was Google da tut, ist nicht anderes als eine neue Geldquelle zu erschliessen und im Vorübergehen OpenSource und Tools wie „ReVanced“ zu killen.

      Die größte „Sicherheitslücke“ auf einem Android ist der ganz legale Datenabfluss zu Google. Und nein, Apple ist nicht besser, nur anders.

  5. Und so endet eine Ära. Es wird mal wieder Zeit für eine Alternative. Diese Enshittification ist nicht auszuhalten. Leider braucht man wegen Banking Smartphones. Schön abhängig gemacht, alle.

    • Kannst ja dein eigenes Telefon bauen und ich brauche für Banking keine App, ich kann. hier immernoch zur Filiale und dort am Automaten überweisungen tätigen oder Geld abholen oder das sogar am Schalter machen. Aufwändiger aber nicht unmöglich.

      • Nein, du kannst nicht dein eigenes Telefon bauen. Wenn du solche Lügen schon von dir gibt’s, Versuch sie doch Mal zu beweisen. Die Konsumer-ARM-Welt ist nicht wie die x86 Welt – oder die Business-Welt, wo es selbst mit ARM keine Probleme gibt – in der du dir einfach selbst ein Gerät bauen kannst, Linux drauf und fertig. Es gibt absolut keine einzige nennenswerte Alternative zu Android und iOS. Genau deswegen muss die EU auch massiv gegen solche Vorhaben vorgehen. Es kann nicht sein, dass die bisherigen Maßnahmen zur Öffnung der Platzformen kaum umgesetzt werden und jetzt alles noch viel nutzerfeindlicher werden soll.

      • meine güte, da kann man nur den kopf schüteln.

    • Thomas Höllriegl says:

      Also ich brauche für Banking kein Smartphone. Da hast du dich selber abhängig gemacht.

  6. Habe mir vor kurzem eine DJI Drohne gekauft. Die notwendige APP hierzu ist ausschließlich per manuellem Download auf der DJI Homepage und anschließendem manuellen installieren verfügbar. Ich hoffe das diese in Zukunft weiter funktioniert. China APP und Google wird mit der aktuellen Regierung in den USA schwierig denke ich. Zumal DJI in Amerika eh ein verdammt schweren Stand hat…

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