Googles Werbegeschäft im Fadenkreuz: EU verhängt Strafe in Milliardenhöhe

Der Online-Werbemarkt ist ein komplexes Feld, in dem Google bekanntermaßen eine zentrale Rolle spielt. Doch genau diese Rolle hat den Konzern nun ins Visier der EU-Kommission gebracht, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Das Ergebnis ist eine Geldbuße von 2,95 Milliarden Euro wegen des Vorwurfs, den Wettbewerb im sogenannten Adtech-Bereich unrechtmäßig eingeschränkt zu haben.

Im Kern der Auseinandersetzung steht die Doppelrolle von Google. Der Konzern ist nicht nur selbst einer der größten Anbieter von Werbedienstleistungen, sondern stellt eben parallel auch die Technologie und den Marktplatz zur Verfügung, auf dem ein Großteil des Handels mit Online-Werbung abgewickelt wird.

Die EU-Wettbewerbshüter sehen genau darin einen Interessenkonflikt. Ihre Untersuchung ergab, dass Google seine marktbeherrschende Stellung, die der Konzern seit mindestens 2014 innehat, dazu genutzt hat, die eigenen Dienste systematisch gegenüber denen von Konkurrenten zu bevorzugen. Dieses Vorgehen stellt laut der Kommission einen klaren Missbrauch dar.

Der Konzern selbst wies die Vorwürfe zurück, bezeichnete die Entscheidung als „falsch“ und kündigte an, Berufung einzulegen. Aus Sicht des Unternehmens schade der Schritt der EU-Kommission letztlich vielen europäischen Betrieben. Die Kommission hat Google eine Frist von 60 Tagen gesetzt, um darzulegen, wie der Konzern diesen Interessenkonflikt in seinem Geschäftsmodell auflösen will.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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4 Kommentare

  1. Das wird bestimmt ganz schön teuer für Europa. Trump wird den Steuerhammer auspacken und ordentlich draufhauen. Die US-amerikanischen Tech-Giganten stehen durch ihre Schleimerei unter seinem persönlichen Schutz. Da kann EU-Uschi nicht gegenhalten.

    Naja, die EU-Wettbewerbshüter müssen die Zeche ja nicht zahlen, das machen die EU-Steuerzahler.

    • Und um seinen Erpressungen Nachdruck zu verleihen, hat er schon das Verteidigungsministerium in Kriegsministerium umbenennen lassen.
      Der Mann ist die Verkörperung reiner Willkür.
      Die EU muss dagegen halten oder man kann gleich die Rechtsprechung den Launen des US Präsidenten überlassen.

      • >> Die EU muss dagegen halten…

        Womit soll die EU den dagegen halten? Mit Uschi Silberlocke bestimmt nicht. :))

        • Naja mit Strafzöllen/Besteuerung von US-Tech Dienstleistungen. Die wurden ja auch bei dem ganzen Handelsdefizit Quatsch von Trump gekonnt ignoriert.
          Und aus dem europäischen zurückziehen können diese Firmen sich nicht, weil er für viele (Appel, Google…) der größte Markt ist. Deutlich größer als der US-Markt.
          Man hat da als EU schon einen Hebel und kann da auch mal durchziehen.

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