Elektromobilität in Deutschland: Lademarkt wächst – so wie die unterschiedlichen Preismodelle

elvah hat seinen Lademarktreport zum 1. Halbjahr 2025 vorgelegt. Darin schlüsselt man auf, wie sich die Elektromobilität bzw. die Ladeinfrastruktur in Deutschland und weiteren Ländern Europas so entwickelt hat. Dabei verweist elvah darauf, dass es dabei nicht nur um rein technische Kennzahlen geht. Vielmehr bestimmen die Daten auch Investitionsentscheidungen, Standortstrategien und die Akzeptanz der E-Mobilität bei Verbrauchern.

Bisher ergibt sich da im 1. Halbjahr 2o25 in Deutschland ein stabiles Wachstum: Die Zahl der Ladevorgänge ist um rund 16 % gegenüber dem zweiten Halbjahr 2024 angewachsen. Parallel verschärft sich der Wettbewerb. Die Anbieter buhlen mit Rabattaktionen, flexiblen Tarifen und dynamischen Preismodellen um Kunden.

Das Wachstum in Deutschland ist allerdings geringer als in vielen anderen Ländern Europas. Belgien (+45 %) und die Niederlande (+41 %) verzeichneten etwa einen wesentlich kräftigeren Anstieg der Ladevorgänge. In Deutschland hat es aber immerhin im 1. Halbjahr 2025 rund 29 Millionen Ladevorgänge gegeben. Gleichzeitig ist die Zahl der aktiven Ladepunkte in Deutschland im ersten Halbjahr um 21 % bzw. auf über 211.000 gewachsen.

EnBW bleibt Marktführer

Am höchsten sind die Wachstumsraten in Berlin, Bremen und Hessen mit jeweils 19 bis 21 %. Hamburg bleibt wiederum Spitzenreiter bei den Ladevorgängen pro Kopf. Nordrhein-Westfalen ist dafür der größte Einzelmarkt. Am wenigsten stark entwickelten sich Thüringen, Sachsen und das Saarland. Marktführer im Bereich Schnellladung bleibt dabei EnBW. Erst mit erheblichem Abstand folgen dann Ionity und Aral Pulse. Auffällig ist jedoch laut Elvah die Effizienz von Fastned und Ionity, die ihre Infrastruktur am besten ausnutzen, wenn man auf die Auslastung blickt.

Genau da verbleiben nämlich Herausforderungen: Zahlreiche Standorte können keine tragfähige Auslastung vorweisen. Das verschärft den Wettbewerb unter den Betreibern, um Kunden zu gewinnen. Für die Ladesäulenbetreiber (CPOs) wird es entscheidend, ihre Standorte nicht nur technisch, sondern auch wirtschaftlich optimal zu nutzen. Das führt eben zu dem schon erwähnten Preiskampf. Weitere Hürden ergeben sich durch politische Unsicherheiten. Etwa hat es ja schon Vorwürfe aus der Industrie gegeben, die der Politik unterstellen, E-Mobility vor allem für Besserverdiener und Firmen zu fördern.

Falls ihr Interesse am kompletten elvah-Lademarktreport zum 1. Halbjahr 2025 habt, dann findet ihr hier das kostenlose Download-Angebot.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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28 Kommentare

  1. MeinNametutnichtszurSache says:

    Tesla wird erst gar nicht erwähnt?

    • Nein.

    • Die sind doch weg vom Fenster..

    • Und daran sieht man, dass solche Marktreports das Papier nicht wert sind, auf dem sie stehen. Liegt bestimmt auch daran, dass Tesla nicht am Roaming teilnimmt und damit ihre Daten dort nicht auftauchen.

    • Das Thema Tesla ist fürs erste erledigt, dafür hat Musk durch sein Verhalten mit gesorgt.

    • Die Tesla-Fahrer hangeln sich von SC zu SC und tun sich den Murks mit den anderen Anbietern nur an wenn es denn unbedingt sein muss. Allen Unkenrufen zum Niedergang Teslas zum Trotz kann ich das sehr gut verstehen, hat schon seine Vorteile, wenn der Hersteller ein eigenes Ladenetz hat, was viel bequemer und auch noch viel günstiger als der Rest ist. Nur an der heimischen Steckdose ist noch günstiger.

  2. „Die Anbieter buhlen mit Rabattaktionen, flexiblen Tarifen und dynamischen Preismodellen um Kunden.“

    Dass der Gesetzgeber dabei immer noch zu schaut und noch keine Verordnung verabschiedet hat, die diesen Quatsch unterbindet zeigt, dass die Ladeanbieter entweder sehr gute Lobbyisten beschäftigen oder es dem Gesetzgeber einfach egal ist.

    Man stelle sich mal vor, man müsste sich vorher an einen Tankstellenbetreiber vertraglich binden, bevor man seinen Verbrenner günstig bedanken kann.

    • Man stelle sich Mal vor, die Preise für ein Produkt ändern sich völlig willkürlich über 20 Mal am Tag. Unglaublich dass das dem Gesetzgeber völlig egal ist.
      Alles eine Sache der Wahrnehmung.

      Ja die Preisstruktur bei Ladeanbietern ist unübersichtlich aber stabil. In 12.000 km habe ich einmal geschaut, wo ich wieviel bezahle und 2 Ladeapps heruntergeladen. Seitdem hat sich an der Preisstruktur nichts geändert. Ich brauche nicht nachdenken, sondern lade einfach bei einem der Anbieter oder es ist mir ganz egal und zahle dann an egal welcher Säule immer ca 12 Euro für 100km Schnellladung.

      Beim Verbrenner habe ich immer vorm Tanken geschaut, welche Tankstelle auf meinem Nachhauseweg heute die günstigste war. Bis ich dann da war, hat es oft schon nicht mehr gestimmt.

      • Ja, wenn man sich auf Tesla SuC und EWEgo beschränkt, dann fährt man gut. Aber die gibt es oft nicht in der City und da variieren die Preise an der gleichen Säule übel.
        Dazu kommt: Blase verlassen und ins Ausland fahren und schon sieht es noch schlimmer aus.

        • Da musst du aber schon recht weit fahren, um von Deutschland aus ein Ausland zu erreichen, um mit Tesla SuC auf der Langstrecke nicht mehr parat zu kommen.

          Was „City“ angeht, hast du recht. Das Gewürge mit Stadtwerken und anderen Krautern tut man sich als Ortsfremder am besten erst gar nicht an.

          • So weit musst du gar nicht fahren: Es reicht, wenn du in den Nachbarländern etwas jenseits der Hauptsrecken fährst: CZ nicht Richtung Prag? Da wird es knapp. Davon gibt es leider einige.

      • Coping.

        Insbesondere das, was EnBW beim Roaming veranstaltet mit Preisen zwischen 0,59 € und 0,89 €, ist schlimm. Bei technikaffinen Menschen hier im Blog ist das vielleicht noch eine andere Sache, aber ich kann schon verstehen, dass Dieter keine Lust darauf hat, auf der Langstrecke oder im Urlaub erstmal die App zu studieren, damit er nicht abgezockt wird. Und was anderes als Abzocke sind 0,79 € und erst recht 0,89 €/kWh nicht.

        Ich bin normalerweise kein Fan von staatlichen Eingriffen, aber hier braucht es endlich Regulierung, die im besten Fall zu einem Preis für alle führt, unabhängig von irgendwelchen Ladetarifen, Grundgebühren oder dem Fabrikat.

        • Mit der AFIR gibt es ja schon eine EU-Verordnung, die das Roaming unterbinden soll. Es kontrolliert nur niemand.

          • AFIR regelt bei weitem nicht das Roaming oder gar desen Unterbindung.
            AFIR sorgt dafür das man Ad-Hoc an der Säule laden kann.
            Ab 50kW dann eben sogar mit Terminal an der Säule.

        • Ad-Hoc Map App nutzen und Ladekarten wegwerfen. Nur so kann man dem Ladekartell die Stirn bieten. Laden muss günstig und einfach sein!

  3. Die Anzahl der Ladesäulen steigt um 21% die Anzahl der Ladevorgänge um 16 %. Das bedeutet, dass die Menge der freien Ladesäulen weiter zunimmt.
    Das ist erstmal positiv, weil es die, nach meiner Erfahrung in der Regel unbegründete, Sorge von andauernd blockierten Ladesäulen reduzieren könnte. Umgekehrt bedarf es aber auch einer gewissen Auslastung, dass sich die Investition für die Anbieter lohnt. Denn so eine Ladesäule samt Infrastruktur wird auch ein paar Euro kosten.

    Ist ein bisschen wie im Flugzeug oder Zug. Jeder ist gerne günstig allein unterwegs. Nur leider widersprechen sich die beiden Wünsche und entsprechend haben einige Ladenetzbetreiber schon eine Reduzierung der Ausbaugeschwindigkeit beschlossen.

  4. Ja, es ist ein Trauerspiel, was die Regierung (sowohl Alte, als auch Neue) da abliefert. Sowohl auf der Elektro- als auch auf der fossilen Seite. Aber das nennt sich freier liberales Markt.
    Die Hunde bellen, aber die Karawane zieht weiter…..

  5. Von welchem Preiskampf wird denn im Arikel gesprochen? Ist damit der Preiskampf nach oben gemeint, also wer mit noch höheren Preisen auftrumpfen kann? Denn als Kunde sehe ich nur, wie die Preise stetig nach oben gehen.

    • Den Preiskampf sehe ich auch noch nicht.
      Preiskampf wären für mich 30-40cent pro kWh.

      Also ohne Monatsgebühr oder ähnliches.
      Bin gespannt, wie sich das in den nächsten 2-3 Jahren entwickeln wird.
      Gerade auf dem Weltmarkt wird das interessant werden.

      • @Nighty.
        So lange es keine gesetzliche Regeln gibt werden 30 Cent nie möglich. Weil man das der Kurs ist für den man nun mal einkauft. Also aktuell. Kannst ja selbst schauen was der Strom aktuell zu Hause kostet.
        Und 40 Cent. Hm. Laufende Kosten sind so 10-15 Cent pro kWh.
        Da wird es auch sehr knapp

      • Eben. Am Wochenende für 1,52€ Super E5 getankt, da fahre ich mein 5L MHEV noch ein paar Jahre weiter ohne mich mit dem Tarifdschungel der E-Mobilität herumzuschlagen. Wenn’s ad-hoc Laden -ohne App., Registrierung, etc.pp.- zum guten Kurs gibt, werde ich umsteigen.

        • Das ist sinnvoll, insbesondere wenn man keine Wallbox zu Hause, keine Lademöglichkeit auf der Arbeit oder günstig im Umfeld hat und/oder sehr viele unterschiedliche Langstrecken fährt.

          Aus eigener Erfahrung: Der Tarifdschungel bei den Ladeanbietern wirkt nur anfangs verwirrend, am Ende ist es eigentlich sehr einfach überschaubar:
          Wenn man viel extern lädt, muss man über einen Vertrag mit Grundgebühr nachdenken, wenn nicht reicht EweGo als Ladekarte, es sei denn man hat z.B. über seinen Autohersteller, Stadtwerke oder den Automobilclub noch eine weitere günstige Option.
          Wenn man unbedingt Kosten optimieren will, kann man nochmal schauen, ob es irgendwo attraktive Adhoc-Säulen (Supermarkt, Jet) gibt. Wenn ich mir anschauen, wie viele Menschen morgens oder an der Autobahn tanken, scheint das aber nicht für alle wichtig zu sein.

          Wenn man viel pendelt oder sich im Umkreis von 150 km bewegt, spielt das externe Laden defacto keine Rolle. Und ein großer Teil der im Schnitt 12.500 km pro Jahr und Auto wird im.Unfeld gefahren.

          Bei meinen bisher über 12.000 km in diesem Jahr habe ich ca. 70kwh an Schnelllader geladen.

    • Öhm.
      TEAG und JET bieten 49 Cent an.
      Es gibt auf der Google Maps Karte von Gerd Bremer eine große Auswahl an Säulen mit über 50kW und unter 50 Cent.
      Der Wettbewerb geht also langsam los.
      Und wenn man Strom für 30 Cent kauft muss man eben etwas drauf schlagen für Bau, Wartung und vllt noch ein paar Cent Gewinn 😉

  6. AFIR regelt bei weitem nicht das Roaming oder gar desen Unterbindung.
    AFIR sorgt dafür das man Ad-Hoc an der Säule laden kann.
    Ab 50kW dann eben sogar mit Terminal an der Säule.

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