Umfrageergebnis: Hohe Zustimmung für Social-Media-Nutzung ab 16 Jahren

Die Diskussion um ein Mindestalter für die Nutzung von sozialen Netzwerken ist nicht neu. In unserer letzten Monatsumfrage wurde die Frage gestellt, ob der Zugang zu solchen Plattformen erst ab einem Alter von 16 Jahren gewährt werden sollte. Das Ergebnis dieser Umfrage, an der sich insgesamt 5.690 Personen beteiligten, zeigt ein eindeutiges Meinungsbild unter unseren Lesern, bzw. denen, die abgestimmt haben.

Die überwältigende Mehrheit der Teilnehmer befürwortet eine solche Altersgrenze. Genau 4.537 der abgegebenen Stimmen, was einem Anteil von 80 Prozent entspricht, entfielen auf die Antwort „Ja“. Damit unterstützen vier von fünf Befragten die Idee einer späteren Freigabe von sozialen Medien für Jugendliche.

Eine deutlich kleinere Gruppe von 833 Personen, und damit 15 Prozent der Wähler, sprach sich gegen eine solche Regelung aus. Sie sehen offenbar keine Notwendigkeit für eine Anhebung des Mindestalters. Der verbleibende Anteil von 6 Prozent, was 320 Stimmen entspricht, zeigte sich unentschlossen und wählte die Option „Keine Ahnung“.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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40 Kommentare

  1. Wer kontrolliert und überwacht das?
    Wer wird bei Verstößen in welcher Form sanktioniert? Eltern haften für ihre Kinder, oder was?

    Eine Vorschrift ohne wirksame Kontrolle und ohne empfindliche Sanktionen bei Verstößen ist nämlich absolut wirkungs- und sinnlo und nur ein Papiertiger.

    • Eher … passiert was, egal was: selber schuld. War ja verboten.

    • Kontrolle ist möglich. Die EU hat eine datenschutzsichere Variante der altersprufung vorgestellt, die man auch nicht umgehen kann.
      Sanktionieren kann man die Unternehmen ohne Probleme.

    • geanu das und Three Strikes danach geht direkt ins Gulag… ;-P

    • Die Idee mit Eltern in die Verantwortung nehmen finde ich schon mal gut. Dementsprechend müsste man die dann auch bei Verstößen sanktionieren.

      Noch besser wäre natürlich, man fördert die Medienkompetenz bei den lieben Kleinen, anstatt schon wieder die Verbotskeule zu schwingen.

    • Übertrage das auf „Alkohol“, im Haushalt der Eltern.
      „Wer kontrolliert und überwacht das?
      Wer wird bei Verstößen in welcher Form sanktioniert? Eltern haften für ihre Kinder, oder was?“

    • BeziehungsweiseRevolution says:

      Ich habe dich für Ja gestimmt. Ich sehe das aber klar als Teil einer Gesamtstrstegie mit dem Ziel Social Media in seiner aktuellen Form zu überwinden.

      Da stellt sich die Frave anders, nämlich eher: wie sollen Produktionsverhältnisse in Zukunft gestaltet sein

  2. Das ist das Hauptproblem, dass es eigentlich niemand überwacht oder kontrolliert, außer die Eltern. Bildschirmzeiten können, ohne Probleme umgangen werden, zumindest bei Apple. Google ist da viel besser.

    • Das ist kein Problem, sondern einfach eine Tatsache. Wer sonst, als die Eltern, trägt denn die Verantwortung? Man kann nicht alles an die Gesellschaft delegieren.
      Und wer sich auf technische Hilfsmittel wie Bildschirmzeitbeschränkungen durch Betriebssysteme verlassen muss, hat bei der Erziehung bestimmt nicht nur einen Fehler gemacht. Es liegt im übrigen in der Natur von Kindern, Grenzen auszuloten und zu überschreiten. Dass das nicht ausufert, liegt in der Verantwortung der Eltern. Kita, Schule, Gesellschaft können da höchstens unterstützen, nicht aber die Verantwortung übernehmen.

    • „Das ist das Hauptproblem, dass es eigentlich niemand überwacht oder kontrolliert, außer die Eltern.“
      Ersetze die Thematik durch „Alkohol“. Ja, die Eltern.

  3. an alle Befürworter: euch ist schon klar, dass für die Umsetzung dessen eine Registrierungspflicht mit Klarnamen und Ausweiskontrolle Voraussetzung ist?!

    Das ist nichts anderes als eine Social-ID durch die Hintertür, getarnt als Jugendschutz!

    • Aber die Kinder… 😉

    • SchlitzerMcGurk says:

      Kreditkarte hinterlegen sollte reichen. Die kriegt man normal nicht vor 18.

      • Gibt auch Prepaid-KK.
        Und Kreditkarte würde ich fast weniger gern als Ausweis hinterlegen, am Ende buchen die Konzerne plötzlich eine Mitgliedsgebühr ab.

    • Schade, kann man nicht mehr so leicht im Internet anonym hetzen, gell?

    • So ist es. Und wer das für völlig unproblematisch hält, hat gar nichts verstanden.

      • Wer sich im sogenannten Real Life öffentlich äußert, ist auch nicht anonym.

        Warum sollte das im Internet plötzlich zu einem Problem werden?

    • Nein, das ist nicht klar.
      Es gäbe Möglichkeiten, nur das Alter über einen Drittanbieter (auch staatlich) anonym zu bestätigen.
      Autofahren erfordert auch Führerschein und Autozulassung.
      Alkohol wird auch nicht an Kinder verkauft, durch Sichtkontrolle oder Ausweiszeigen.
      Nur Beispiele.

      • Nein, gibt es nicht. Wenn es anonym möglich wäre, würde es nicht valide sein. Aus diesem Grund funktioniert das nicht ohne tatsächliche offizielle Dokumente. Beim Alkohol ist das im Zweifel der Ausweis, der von jeder Person gezeigt werden muss.

        Was Sozial Media ist, definiert eine Behörde. Und dann geht es eben auch ganz schnell, dass bestimmte Nachrichtenseiten als Social Media gelten, ebenso wie Foren und eigentlich alles, wo sich Menschen austauschen. Und eben dort wird überall ein Ausweis benötigt. Die komplette Überwachung der Bevölkerung unter dem Vorwand des Jugendschutzes.

        1984 lässt grüßen.

        (Wer weiß, vielleicht benötigt selbst dieser Blog irgendwann eine Ausweiskontrolle für die Kommentare – schließlich könnten Blog-Systeme inkl. Benutzerinteraktionen auch als Social Media gewertet werden)

        • Das ist sachlich falsch.

          Der Nutzer registriert sich bei Seite A. Für die Registrierung prüft Staatsseite B im Auftrag von Seite A, ob der Nutzer volljährig ist (es ist möglich, nur das abzufragen). Seite A erhält als Antwort daraufhin lediglich „volljährig“ oder „nicht volljährig“.

          Schon hast du einen anonymen Registrierungsprozess. Und selbst wenn die staatliche Seite B auch Namen usw. temporär abfragen würde, muss diese Information weder den Cache verlassen noch weitergegeben werden.

  4. Die Diskussion zu diesem Thema ist überflüssig. Das Meinungsbild ist, auch wenn es falsch ist, gefestigt und wird von Politikern aller Couleur, mehr oder minder sinnhaft, vertreten.

    Die Auswirkungen, wenn wir eine Generation herangezogen haben, die wieder einmal einer unaufhaltbaren Entwicklung hinterherläuft, kommen erst später zum Tragen. Aus den vorhandenen Desastern will man einfach nicht lernen. Der Abstieg von Nationen, die solche Reglementierungen oder gar Verbote planen, ist voraussehbar. Werden Kinder und Jugendliche zu spät mit neuen Medien konfrontiert, können sie nur schwer eigene Nutzungsstrategien entwickeln. Anstatt Kinder und Jugendliche auf die Härten des Alltags vorzubereiten, will man sie zu Hörigen machen.

    • „Die Diskussion zu diesem Thema ist überflüssig.“
      Trotzdem musst du noch deinen Diskussionsbeitrag abliefern…

      „Die Auswirkungen, wenn wir eine Generation herangezogen haben, die wieder einmal einer unaufhaltbaren Entwicklung hinterherläuft, kommen erst später zum Tragen. …
      Der Abstieg von Nationen, die solche Reglementierungen oder gar Verbote planen, ist voraussehbar.“
      Sieht man gut an der VR China. Sind wir noch zu etwas nütze, außer als Konsumenten chinesischer Produkte?

      • @Olli
        Geht’s auch mal ohne persönliche Angriffe?

        In China gibt es auch soziale Medien. WeChat z.B. ist in China quasi das Universalmedium.

  5. Meiner Meinung nach sollte man sich auch als Erwachsener lieber von den sogenannten sozialen Medien fernhalten. Ich beobachte in meinem Bekanntenkreis, dass einige immer mehr in den social media Strudel rein gezogen werden und echte Beziehungen, Job, die Erziehung ihrer Kinder massiv unter der Nutzung leiden und auf der anderen Seite „Aussteiger“ davon berichten, wie viel besser es ihnen ohne Facebook/Insta/X usw. geht. Als Ex-Datenschutzbeauftragter bin ich in der Frage wirklich etwas hin und her gerissen. Die (kommerziellen) sozialen Medien schaden ihren Nutzern und der Gesellschaft massiv. Kinder sind noch anfälliger für die negativen Auswirkungen der Nutzung. Das müssen wir als Gesellschaft irgendwie in den Griff kriegen. Verbote sind immer blöd, aber vielleicht kann man den großen Anbietern so hohe regulatorische Hürden in den Weg stellen, dass sie den europäischen Markt freiwillig verlassen, weil hier kein Geld mehr zu verdienen ist. Die freien, dezentralen und nicht-kommerziellen Alternativen sind einerseits datenschutztechnisch weniger problematisch und verzichten andererseits auf viele süchtig machende Elemente ihrer Vorbilder. Die Gründe dafür sind klar. Hier gehts nicht ums Geld verdienen.

    • >> Die (kommerziellen) sozialen Medien schaden ihren Nutzern und der Gesellschaft massiv.

      Da stellt sich doch die Frage, warum das so ist? Sind Nutzer und Gesellschaft im Umgang mit (kommerziellen) sozialen Medien falsch erzogen worden und können sich deshalb gegen die von den (kommerziellen) sozialen Medien ausgehenden Gefahren nicht schützen?

      Welche Rolle eine gefahren bezogene Erziehung spielen kann, sieht man z.B. beim Fahrradfahren. Die ältere Generation verzichtet lieber auf einen Helm, während jüngere Menschen durchaus bereit sind ihre Schädel zu schützen. Viele sind vom Anfang ihrer Fahrradfahrerkarriere darauf getrimmt worden, ganz ohne gesetzliche Pflicht einen Helm zu benutzen. Bei den E-Scootern sieht es dann schon ganz anders aus. Die Nutzer wurden nicht auf die Gefahren dieser neuen Mobilitätsinstrumente vorbereitet.

      Die Mehrheit der hier Umfrageteilnehmer, Politiker und andere wollen möglicherweise tatsächlich unsere Kinder später ins offene Messer laufen lassen. Anstatt ihnen möglichst früh den richtigen Umgang mit (kommerziellen) sozialen Medien beizubringen. Okay, es fehlt wahrscheinlich, wie überall, am Fachpersonal und Geld will man dafür auch nicht ausgeben. Da ist der Weg über Verbote eben der einfachere.

    • Völlig richtig, manche jüngere Kollegen sind kaum fähig zu arbeiten weil die Tätigkeit alle paar Minuten durch Aufploppen einer Social-Media-Nachricht unterbrochen wird. Eher wird der Konsum durch die Arbeit unterbrochen.

      Gewaltfilme oder die Allgemeinheit gefährdendes Autofahren hält man auch von Kindern fern – oder eben bei einer Minderheit leider nicht.

      • Da liegt es ja in der Hand des Arbeitgebers dies zu unterbinden. Er kann da recht einfach entsprechende Regeln festlegen.

      • Man muss schon unterscheiden. Im Falle der Arbeitsunterbrechung durch die Nutzung von Social Media, Smartphone und Rauchen, kann der Arbeitgeber, im Rahmen des Direktionsrechts, gewisse Regeln aufstellen. Werden diese nicht eingehalten, drohen arbeitsrechtliche Konsequenzen.

        Eine generelle Altersbeschränkung bei Social Media, wo die Definition noch fehlt, per Gesetz ist ein Eingriff in die Freiheitsrechte. Wie einige Kommentare schön verdeutlichen, können diese vom Alter abhängigen Eingriffe in die Freiheitsrechte und die damit einhergehenden Verbote kaum kontrolliert werden. Bestes Beispiel, das Jugendschutzgesetz. Viel Blabla, wenig Kontrolle!

        https://www.gesetze-im-internet.de/juschg/BJNR273000002.html

    • Wer definiert denn verbindlich, was Social Media ist?

      Caschy hat einen Blog inkl. Kommentarfunktion. Menschen können sich austauschen. Bitte also auch hinter eine Sperre packen, falls es Menschen gibt, die süchtig nach diesen Inhalten sind – es könnte sich ja auch um Kinder handeln.

      • Hier gibts keine Nutzeraccounts, keine personalisierten feeds, die durch intransparente Algorithmen beeinflusst werden und Caschys Reichweite und Werbeumsätze werden sich wohl auch deutlich von denen Metas unterscheiden. Ich seh jedenfalls einige sehr eindeutige Unterscheidungsmerkmale, die Blogs und andere Online-Medien von großen kommerziellen sozialen Netzwerken abgrenzen.

  6. Dass Jugendliche weniger SM nutzen sollten – das wünschen wohl fast alle. Die Frage ist, ob man dafür ein Gesetz und ein staatliches Verbot haben will. Wie soll das denn exekutiert werden? Man müsste mindestens jedem Bürger eine digitale ID zuweisen. Ein Albtraum für die Freiheit.

    • „Die Frage ist, ob man dafür ein Gesetz und ein staatliches Verbot haben will.“
      Wie funktioniert das denn beim Alkohol? Haben Kinder freien Getränkezugang zuhause und unterwegs?

      • Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. 😉
        Zugangsbeschränkungen für Tabak und Alkohol funktionieren nur deshalb datensparsam, weil das idR. von Angesicht zu Angesicht im Rewe/Aldi/Lidl vor Ort stattfindet.

        Im Internet würde man durch den Einsatz von Altersverifikationssystemen alle Nutzer quasi gläsern machen und deren Daten dabei zusätzlich noch amerikanischen und chinesischen Datenkraken frei Haus liefern. Aus Bürgersicht können wir das nicht wollen.

        Das wird die Politik aber wahrscheinlich nicht daran hindern, unser Recht auf informationelle Selbstbestimmung mit Verweis auf die armen Kinder zu beschneiden. Andersrum wird ein Schuh draus. Wer sagt denn, dass Instagram, TikTok und co. nur für Kinder schädlich sind?
        Das Problem ist in meinen Augen aber weniger die eigentliche Nutzung sozialer Medien generell sondern, dass die Geschäftsmodelle bei kommerziellen Anbietern darauf ausgelegt sind, zum eigenen Profit Menschliche Schwächen auszunutzen. Es gäbe durchaus Wege, diese Geschäftsmodelle derart einzuschränken (z.B. durch Werbeverbote, auferlegte zeitliche Beschränkungen pro Nutzer, hohe Steuersätze vergleichbar mit Alkohol, Tabak und Glücksspiel und letztendlich vielleicht sogar Zugangsbeschränkungen und ID-Kontrollen), dass es sowohl für Anbieter als auch Kosumenten unattraktiv wird, damit seine Zeit zu verschwenden. Gleichzeitig könnte man die Regeln so ausgestalten, dass kleine nicht-kommerzielle Projekte davon nicht behelligt werden.

      • Ab 14 dürfen Jugendliche zu Hause unter Aufsicht bzw. Zustimmung der Erziehungsberechtigten
        Alkohol trinken.

        Handelt es sich um Medikamente (z.B. häufig bei Hustensaft auch für Kinder anzutreffen), ist dies auch unter 14 erlaubt.

  7. Als nächstes bitte eine Kontrolle der KI Nutzung durch Jugendliche. Die Bälger sollen ihre Hausaufgaben wieder selber machen 😉

    • Auch das ist eigentlich ein altersunabhängiges Problem. Habe letzte Woche von einer Studie gelesen, bei der raus kam, dass selbst berufserfahrene Radiologen durch den regelmäßigen Einsatz von KI-Bilderkennung über längere Zeiträume signifikant schlechter darin werden, Röntgenbilder ohne Computerhilfe auszuwerten. KI lässt also nicht nur Kinder sondern selbst gut (aus)gebildete Spitzen-Fachkräfte mit der Zeit verblöden. Wie wir als Gesellschaft mit dieser Erkenntnis umgehen, halte ich für höchst relevant. Leider fehlt auch hier unseren Polikern die nötige Weitsicht. Ich hab da auch keine gute Lösung parat, aber mit Altersbeschränkungen wird man das Problem eher nicht in den Griff kriegen können.

      • Es ist keine Verblödung sonst wäre Arbeitsteilung ja auch Verblödung und die Steinzeitmenschen uns dann wohl intellektuell überlegen.

        Die Frage ist, wie wird die gesparte Zeit genutzt. Der Arzt kann nun vielleicht die Zeit nutzen, um mehr auf andere Dinge zu achten oder mehr Patienten zu versorgen. Das Gehirn wird also weiter in Anspruch genommen, nur anders.

        • Da hast du natürlich Recht, aber ich wollte mit diesem sehr aktuellen Beispiel deutlich machen, dass ziemlich viele Fähigkeiten, die wir als zivilisatorische und kulturelle Errungenschaften des Menschen sehen, nach und nach durch KI und Technologie ersetzt werden könnten und in der Folge verkümmern und dass es nicht nur die vermeintlich niedrig gebildeten trifft. Ich halte es schon für sinnvoll, wenn Radiologen auch in ein paar Jahren noch wissen, was sie für Diagnosen stellen, anstatt sich blind auf irgendwelche möglicherweise fehlerhaften KI-Tools zu verlassen.

          Einerseits ist es bequem, dass uns die KI das Formulieren von Texten abnimmt, aber damit verkümmert auch die menschliche Fähigkeit, Gedanken, Gefühle und Ideen sprachlich auszudrücken. Juristen, die sich ihre Plädoyers von LLMs schreiben lassen, verlieren nach und nach die Fähigkeit, logische Schlüsse zu ziehen.

          In meinem Umfeld wird von jung und alt z.B. immer weniger handgeschrieben. Und ich merke auch, dass ich Schwierigkeiten habe, fehlerfrei längere Texte mit der Hand zu schreiben, obwohl ich das in meiner Schulzeit noch gelernt habe. Irgendwann wird die Menschheit das wahrscheinlich ganz verlernen, weil (abgesehen von Naturkatastrophen, Krieg etc) überall elektronische Eingabegeräte verfügbar sein werden.

          Was aber, wenn Spracherkennung irgendwann so gut funktioniert, dass die Leute abgesehen von ein paar Spezialisten und Nerds das Tippen verlernen? Das kann man immer weiter spinnen. Ist das wirklich die Art von kultureller Weiterentwicklung, die wir für uns als Menschheit wollen?

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