Google Pixel 10 im Test: Eine gute Weiterentwicklung

Es ist fast wieder Herbst und damit Zeit für neue Hardware aus dem Hause Google. Neben den beiden neuen Pro-Modellen hatte man mir auch ein Testgerät des Pixel 10 zukommen lassen. Für diesen Test wurde mir die Speichervariante mit 128 GB in der Farbe „Lemongrass“ zur Verfügung gestellt. Gleich vorweg: Wenn ihr etwas zu Pixelsnap und anderen Features lesen wollt, die es ebenfalls bei den beiden Pro-Varianten des Pixel 10 gibt, dann verweise ich an dieser Stelle auf meinen Test der beiden. Ich möchte mich hier ein wenig auf die Einzelheiten konzentrieren, die beim „kleinen“ Pixel 10 dann doch etwas anders sind.

Auch hier: Wer ein aktuelles Pixel-Modell besitzt, wird das Design des Pixel 10 sofort wiedererkennen. Google hält an der etablierten Designsprache fest, was für eine gewisse Kontinuität sorgt. Der Kamerasteg auf der Rückseite bleibt das dominante Gestaltungsmerkmal, wurde aber sichtbar nahtloser in den Rahmen aus poliertem Aluminium eingearbeitet. Dadurch liegen die Übergänge angenehmer in der Hand.

Der Farbton Lemongrass ist ein helles, zurückhaltendes Grün, das je nach Lichteinfall variiert. Mit seiner 6,3-Zoll-Diagonale hat das Gerät eine Größe, die einen guten Kompromiss zwischen Handlichkeit und ausreichend Displayfläche für Medieninhalte darstellt. Auch wenn ich das Moonstone vom Pixel 10 Pro XL am stärksten feiere, Lemongrass steht bei mir direkt auf Platz 2 der interessantesten Farben der neuen Serie.

Beim Bildschirm verbaut Google sein sogenanntes „Super Actua Display“. Technisch bietet es eine adaptive Bildwiederholrate, die sich zwischen 60 und 120 Hz bewegt. Wichtiger für den Alltag ist jedoch die gesteigerte Spitzenhelligkeit. Bei direkter Sonneneinstrahlung ist der Bildschirminhalt durchgehend gut ablesbar. Die Farbdarstellung ist ab Werk eher natürlich kalibriert und nicht überzeichnet. Softwareseitig wurde die Anpassung der Farbtemperatur an das Umgebungslicht optimiert.

Im Inneren arbeitet natürlich ebenfalls der neue Tensor G5. Ich erwähnte es schon zuvor: Die Strategie des Unternehmens zielt weniger auf maximale Benchmark-Ergebnisse ab, sondern auf die Effizienz bei der Ausführung von KI-gestützten Funktionen. Dieser Fokus macht sich im Betrieb bemerkbar. Sprache-zu-Text-Eingaben werden sehr schnell verarbeitet und Foto-Funktionen wie der „Magische Radierer“ und dergleichen arbeiten zuverlässig und vor allem flott.

Die allgemeine Systemleistung ist flüssig, Apps starten zügig und die Navigation durch die Benutzeroberfläche erfolgt ohne Ruckler. Bei rechenintensiven Anwendungen, wie zum Beispiel grafiklastigen Spielen, wird eine deutliche Erwärmung des Gehäuses spürbar, die Leistung bleibt dabei aber über einen längeren Zeitraum stabil. Die Akkulaufzeit erwies sich im Test als solide. Ich komme stets problemlos durch einen vollen Nutzungstag, oft mit einer Restkapazität für den nächsten Vormittag.

Die Kamera ist bekanntlich eine Stärke der Pixel-Geräte. Das Pixel 10 führt diesen Weg fort und setzt auf das Zusammenspiel von Hardware und softwarebasierter Bildverarbeitung in einem Dreifach-Kamera-Setup. Der 48-Megapixel-Hauptsensor wurde mit einer lichtstärkeren Blende kombiniert, was vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen zu besseren Ergebnissen führt. Die Fotos sind detailreich und weisen ein geringes Bildrauschen auf. Der Porträtmodus trennt Vorder- und Hintergrund sauber, die erzeugte Tiefenschärfe wirkt dabei recht natürlich.

Gerade bei der Kamera gibt es dann aber auch ein paar Dinge anzumerken, welche ihr in Pixel 10 Pro und Pro XL bekommt, im einfachen Pixel 10 aber nicht. Statt dem neuen Pro-Resolution-Zoom bekommt ihr beim Pixel 10 dann aber „nur“ einen bis zu 20-fachen Super-Resolution-Zoom, was vermutlich aber für viele noch immer ausreichend sein dürfte.

Im Vergleich dazu die 100x-Aufnahme vom Pixel 10 Pro XL ohne und mit KI:

Videos werden maximal in 4K statt in 8K aufgenommen, dafür aber maximal in 4K60. Auch hier wird der Zoom inhaltlich beschränkt, statt 20-fachem Super-Resolution-Zoom gibt es im Pixel 10 einen bis zu 20-fachen digitalen Zoom. Die Frontkamera löst mit 10,5 MP auf, bei den Pros sind es hingegen 42 MP. Ebenfalls fehlen dem einfachen Pixel 10 weiterhin die Pro-Features der Kamera, sprich die manuelle Kamerasteuerung. Das Wichtigste, und das sind bei Google nun einmal in den neuen Modellen die KI-Funktionen – die sind aber dann am Ende dennoch dabei.

-> Album mit einer Auswahl an Fotos vom Pixel 10

Also auch der Kamera Coach, das aktuellste Nano-Modell von Gemini on device und – wenngleich hier noch nicht verfügbar – auch Magic Cue. Das Google Pixel 10 ist am Ende also keine Revolution, wie es zum Launch der Vorserienmodelle viele erhofft hatten, sondern eine logische und gut umgesetzte Produktpflege. Das hellere Display, die verbesserte Haptik und die ausgereiften Software-Funktionen ergeben ein stimmiges Gesamtpaket. Es richtet sich nicht an Nutzer, die auf der Suche nach der maximalen Leistung oder den umfangreichsten Einstellungsmöglichkeiten sind. Vielmehr ist es ein Gerät für solche, die Wert auf eine super „Point-and-Shoot“-Kamera, intelligente Software und ein durchdachtes Nutzererlebnis legen.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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36 Kommentare

  1. Ein weiterer Grund für mich gegen das nicht-Pro-Modell ist der fehlende UWB-Support.

    Insgesamt finde ich das P10-Lineup eher enttäuschend. Ich hätte mir mehr erhofft.
    Mal schauen also, was P11 bringt.

    Bis dahin muss mein Pixel 6 noch halten.

    • Ich wollte von meinem Realme GT2 Pro auf das Pixel 10 Pro XL wechseln. Jetzt bin ich allerdings sehr enttäuscht von dem „Update“ Pixel 9 auf 10. Da ich vor ein paar Wochen Android 15 auf mein Gerät bekommen habe, warte ich dann jetzt auch auf das Pixel 11.

  2. Frage: Funktioniert das Google Pixel 10 Pro XL im Tesla Model Y in der Ladeschale? Also wird es problemlos aufgeladen?

    Frage 2: Ich hatte bisher immer ein iPhone, und will jetzt zum Google Pixel 10 Pro XL wechseln; gibt es etwas vergleichbares wie Apple AirTags, was genauso gut funktioniert?

    • MeinNametutnichtszurSache says:

      Jein. Die MotoTags sollen noch am nächsten hinkommen.

      • Jupp, die Mototags sind bisher die einzigen UWB Tags, das Google Pixel 10 Pro XL sollte auch UWB haben also passt es. Und da es auch Blutooth 6 hat funzen auch die neuen Chipolo Tags, die haben auch das 6er.

  3. Wirklich sehr nervend ist, dass das Pixel 10 (in dem Fall pro XL) nicht mit alter wireless charging hardware zusammenarbeitet. Ich hatte bis letzte Woche das 9 pro XL und das lud problemlos an allen Wireless-Chargern die ich so hatte (Nachttischlampe, Auto, Headset stand) und an keinem davon lädt das neue Pixel 10 mehr (fängt kurz an und stoppt dann wieder). Ich hoffe, dass da evtl. noch was nachgepatcht werden kann, weil das so wirklich mehr als mies ist.

    • Moin eigentlich ist Qi2.2 zu 2.0 und 1.0 abwärtskompatibel. Ich hoffe für dich das es nur ein Softwareproblem ist.

      Also beim iPhone 16 habe ich noch nicht von solchen Problemen gehört.

      Aber in der Vergangenheit war bei den Pixel zu Marktstart doch immer irgendwas, was dann so in 2-3 Monaten und x Patches behoben werden konnte.

      Aber Auto ist echt mies wenn man da wieder mit Kabel rumhantieren muss oder sich ein extra Lader kaufen muss.

      • GoogeldiDoodeli says:

        Im Auto, sofern Fahrer, nutze ich wireless charging nicht und empfehle es auch niemandem in Verbindung mit Android Auto. Das Handy wir merklich wärmer und es erscheint nach einer Weile die Meldung, dass es abkühlen muss.

  4. Seit wann werden hier Posts kommentarlos gelöscht, die sachlich auf ein Problem mit dem im Artikel beschriebenen Produkt hinweisen?!
    Wenn man mal kurz sucht, wird man auch feststellen, dass dies ein verbreitetes Problem ist (wireless charging) …

  5. Wieso wieso wieso, gibt es keine größeren Speichervarianten von der grünen Farbe????

  6. Bin mir noch unsicher. Den gestrichene Support für Reverse Charging finde ich schon schade.
    Habe ich gerne im Hotel z.B. genutzt. Beim Schlafen Phone umdrehen, Pixel Buds drauf und Case nachts laden.
    Qi in der Pixel Watch + Reverse Charging im Pixel wäre genial gewesen, dann spart man sich da auch das Schlappen vom Kabel.

  7. Fragen: Kann man die „Monet“ Farbgebung abstellen? Gibt es endlich die Möglichkeit, pro SIM unterschiedliche Klingeltöne einzustellen? Kann die Farbtemperatur den Displays endlich kalibriert werden?

  8. Crazy wo wir angekommen sind. Sieht aus wie das neue iPhone, während alle iPhones aktuell aussehen, als wären sie zehn Jahre alt und altbacken.

    • Was würdest du denn anders machen? Ein Smartphone bleibt halt ein schwarzer Quader. So crazy ist das dann auch wieder nicht…

      • Findest du? Schau dich mal um, da gibts Unterschiede. Mir ist das egal. Bleib bei meinem alten iPhone und warte darauf, dass sie die Notch komplett weg bekommen. Aber iPhone wirkt im Vergleich irgendwie stehengeblieben.

    • Hä, der ikonische Kamerabalken ist eine Erfindung von Google, erstmals zu sehen im Pixel 6. Zeig mir mal ein iPhone mit diesem Kamerabalken. Dass Smartphones vorne eine Display haben und meist einen Alurahmen ist die einzige Gemeinsamkeit von allen Smartphones.

      Aber ja mit dem iPhone hast du recht, immer dasselbe Design seit etlichen Jahren.

      • Man könnte schon meinen, dass in Sachen ikonischem Kamerabalken gewisse Ähnlichkeiten zum Nokia N8 bestehen…

        • Das ist einfach ein Kamerabump über die ganze Länge damit es nicht ganz so unerträglich wackelt wenn es auf dem Tisch liegt.

          Wahnsinn. Welch enorme Innovation. Bahnbrechend. 😀

          Geschrieben auf einem Pixel 7 Pro

          • Du bescheibst es ganz gut, wie man mit ein bisschen nachdenken und einer kleinen Designänderung ein lästiges Problem aus der Welt schaffen kann. Kriegt Apple seit Jahren nicht hin. Und ja, liebe Applefans, man kann ne Hülle drum machen und schon ist das Problem erledigt. Jaja…

  9. Kapitalismus und Wettbewerb???

  10. Das Problem ist halt, wenn es Apple und Samsung tun, muss es jeder tun. Man will ja kein 1 Jahr altes Gerät kaufen, wenn Apple und Samsung gerade ein neues veröffentlicht haben. Da ist deren Marktmacht zu gross.

  11. „Die Innovation dahinter liegt bei Null.“

    Tatsächlich nö. Den KI-verbesserten Zoom finde ich schon seeehr geil und vermisse ich beim P7Pro tatsächlich. Also zumindest seit ich weiß, dass das P10P den hat. 🙂

    Ansonsten gibt es aber tatsächlich wenig Gründe, vom noch immer absolut flüssig laufen, fehlerfreien P7Pro zu wechselnh.

    • Ich habe auch ein P7Pro und wechsel jetzt zum P10Pro XL. Allerdings bekommt meine Frau mein altes Smartphone und wir tauschen ihr P6. Da wäre zwar erst nächstes Jahr Supportende, aber es hat schon einen Displayschaden und Trade-In macht die Geschichte attraktiv.

      Gibt aber paar Kleinigkeiten beim P7Pro, welche dann den Umstieg noch versüßen. So kann das P7Pro kein DP Alt mode.

      Da das Pixel 10 pro fast sieben Jahre Support hat, werden wir es wohl lange behalten.

  12. Wenn die Akkuleistung bereits im Neuzustand nur gerade so für einen Tag ausreicht, dann wird das bald nicht mehr der Fall sein. Spätestens wenn die Google billig Akku Drossel, über die hier schon berichtet wurde, zuschlägt. schade. Mindestanforderung ist, hält einen Tag.

    • „Mindestanforderung ist, hält einen Tag.“

      Ach so. Und ich dachte bis jetzt immer, dass das von der Nutzungsdauer des Users abhängt. Tut es das nicht?

      Im Text steht zudem: „Die Akkulaufzeit erwies sich im Test als solide. Ich komme stets problemlos durch einen vollen Nutzungstag, oft mit einer Restkapazität für den nächsten Vormittag.“

      Also wo ist dein Problem jetzt genau?

  13. Hab mir vor 2 Monaten erst das Pixel 9 Pro vergleichsweise günstig geholt und bin jetzt ganz froh, doch nicht auf das 10er gewartet zu haben. Die Hardware-Updates sind marginal und neue KI Features entweder in D nicht verfügbar oder meiner Meinung nach größtenteils Spielerei

    • Wechsel zu TSMC und 3nm sind für dich also „marginal“. Okay, alles klar.

      • Ja natürlich. Das ist ein Witz. Telefone laufen seit 2020 flüssig. Was genau machst du denn mit dieser tollen neuen Prozessorarchitektur? Startet MS Teams bei dir jetzt noch viel schneller? 😀

        • Darum geht es doch überhaupt nicht. Es geht um eine technische Weiterentwicklung die definitiv effizienter ist, als die vorherige. Marginal ist sie deswegen nicht. Also, werde erstmal erwachsen…

        • „Was genau machst du denn mit dieser tollen neuen Prozessorarchitektur?“

          Mööönsch Jannik, steht alles im hervorragenden Text oben. Musst den auch mal lesen.

          • Du hättest hier jetzt antworten können, dass die KI Bildverarbeitung schneller läuft, oder das Gerät bei Spielen weniger warm wird. … aber das hast du nicht. Weil das alles triviale Verbesserungen sind, die man im Alltag nicht bemerkt.

            Dachtest bestimmt du belässt es bei einem allgemeinen Verweis – das würde stärker wirken. 😀

  14. Fritz Mukula says:

    Ich weiß ja nicht welche große Innovation Du erwartest. Schließlich haben alle Smartphones in der Premium-Klasse so ziemlich jedes Feature, das aktuell technisch möglich ist. Die jährlichen Releases sollen in erster Linie auch nicht die Kunden zum Kauf eines aktuellen Smartphones bewegen, die sich erst ein Jahr zuvor eines geholt haben, sondern neue Käufer (möglichst von der Konkurrenz) zum Wechsel locken.

  15. Ich hadere noch, mein Pixel 8 ist ansonsten noch gut, aber dass der Akku nachlässt, merkt man schon nach 2 Jahren, gerade mit 2 aktivierten Sim/eSim. UWB hätte ich auch gerne, gerade weil ein Fahrzeugwechsel ansteht, was das eben auch könnte, aber die Preise sind schon heftig geworden. Das 9er habe ich ja schon ausgelassen weil es kaum Neuigkeiten gab.

  16. Hat jemand Erfahrung mit dem Trade-In bei Google? Erhält man die angegebene Summe, oder wird für jeden kleinen Kratzer etwas abgezogen, sodass es sich nicht mehr lohnt?

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