Shelly 2PM Gen4 ausprobiert: Unterputzmodul für Rollläden mit Matter-Unterstützung

Im Rahmen der CES 2025 hatte Shelly die vierte Modellgeneration seiner Komponenten vorgestellt. Shelly setzt mit Gen 4 im Rahmen einer Multi-Protokoll-Lösung jetzt erstmals auch auf den Funkstandard Zigbee. Diesen beherrscht der Chipsatz jetzt zusätzlich zu WLAN und Bluetooth. Die Gen-4-Geräte kommen zudem ab Werk mit einer Matter-Zertifizierung (Matter over Wi-Fi) und lassen sich in diversen Smart-Home-Plattformen nutzen. (Gen 3 hat man inzwischen mit einem Firmware-Update versorgt). Sprich: Google Home, Alexa, Apple Home oder gar Samsung SmartThings sowie Home Assistant sind da kein Problem. Neben Matter ist auch eine Steuerung über Websocket oder MQTT möglich. Zum Start hat man den Shelly 1 und 1 PM sowie den 1 Mini sowie 1 PM Mini auf die vierte Modellgeneration gehievt. Diese sind seit dem Frühjahr bereits im Handel erhältlich.

Erst kürzlich hat man das Gen-4-Portfolio zudem um den Shelly 2PM Gen 4 aufgestockt. Die Besonderheit des 2PM ist das Steuern von zwei Stromkreisen (beispielsweise für zwei dedizierte Beleuchtungskreise) und eine separate Stromverbrauchsüberwachung für jeden Kanal. Die meisten setzen den 2PM jedoch zur Steuerung von bidirektionalen Motoren ein. Hiermit lassen sich unter anderem Rollläden, Jalousien oder auch Vorhänge sowie Markisen intelligent ansteuern. Unterstützt wird eine automatische Kalibrierung für eine präzise Positionierung beim Öffnen, Schließen sowie Stoppen sowie eine Neigungssteuerung von Jalousien-Lamellen. Ich konnte den Shelly 2PM Gen 4 jetzt ebenfalls ausprobieren. Verwendungszweck bei mir ist das smarte Ansteuern von elektrischen Rollläden.
Vorneweg direkt der Hinweis: Einen Anschluss der Komponenten sollte lediglich qualifiziertes Elektrofachpersonal vornehmen. Strom kann (lebens-)gefährlich sein. Es wird entsprechend in diesem Beitrag keinerlei Tipps und Hinweise zum Thema Verkabelung geben.
Ein Neutralleiter ist zum Anschluss erforderlich. Wer dennoch wissen will, wie das Anschlussprozedere abläuft (Achtung, das lässt sich auch nicht mit jeder Verkabelung blind mit den Farben übertragen! Packt das also wirklich nur mit entsprechendem Know-how an, oder sucht euch eben professionelle Unterstützung.), dem seien die folgenden Videoinstruktionen ans Herz gelegt:
Funktioniert mit entsprechendem Know-how problemlos und flott und passt hier auch problemlos in die Unterputzdose hinter dem Schalter. Klar, ein etwas kompakteres Format für den entspannteren Einbau wäre da immer gerne gesehen. Es gibt aber nach wie vor nichts in Richtung 2PM Mini. Ebenso wäre es durchaus mal etwas gewesen, Shelly würde bei der vierten Modellgeneration auf Federkraftklemmen oder Ähnliches setzen – aber das ist Meckern auf hohem Niveau.

Die Einrichtungsprozedur funktioniert wie mit jedem Matter-Gerät. QR-Code scannen (hier testweise in der Apple-Home-App) und fertig. (Es stehen aber auch die üblichen Einbindungswege über die Shelly-App zur Verfügung.) Per Multi-Admin-Setup können anschließend, ebenfalls wie gewohnt, auch weitere Plattformen mit Matter-Unterstützung verbunden werden. Und so war auch Alexa flott verbunden und neben Siri und der Apple-Home-App kann jetzt auch Amazons Sprachassistentin auf Zuruf mit den Rollläden interagieren.

Das Gerät ist jetzt mit dem Wi-Fi verbunden. Hier unterstützt Shelly inzwischen übrigens Wi-Fi 6 wenngleich nach wie vor nur auf der 2,4-GHz-Freqzuenz. Auch in Home Assistant ist das Gerät jetzt direkt nutzbar oder alternativ über sämtliche Shelly-Schnittstellen (MQTT, Websocket, etc.) ansprechbar. Alles lokal, ohne Cloud und ohne Hickhack. Die weitere Konfiguration (beispielsweise den Zigbee-Modus, das Einstellen von Tastern) kann dann mit der Shelly-App (die bedarf allerdings eines Nutzerkontos), respektive das Web-Interface, vorgenommen werden. Ich finde das Web-Interface übersichtlicher und würde nicht zur App greifen.

Prima Sache: Nach dem Einrichten ist mein Shelly direkt im Cover-Modus und hier passte auch direkt die Schalterkonfiguration mit zwei Einzelschaltern (einmal hoch, einmal runter). Beim einen Schalter war die Richtung falsch angeklemmt, aber sowohl der Zustand „Geöffnet“ bzw. „Geschlossen“, als auch der Input des Schalters lassen sich über das Web-Interface umkehren. Also absolut kein Problem und bedarf nicht nochmal einer kompletten Neuverkabelung. Ich habe direkt ein Firmware-Update auf die neuste Version durchgeführt, danach war auch der Rollladen direkt und als passende Gerätekategorie in Apple Home verfügbar (und auch erreichbar). Flott noch die automatische Kalibrierung durchlaufen lassen. Passt, man muss jedoch bedenken, dass 50 Prozent eben nicht gleichbedeutend damit ist, dass das Fenster zur Hälfte abgedunkelt ist.
Den zweiten Shelly 2PM Gen4 konnte ich tatsächlich erst nicht via Matter-Code einwählen. Nachdem ich ihn über die Shelly-App eingerichtet hatte (und alle Updates durchgeführt habe) und er im WLAN zu finden war, hat es dann auch mit Matter auf Anhieb geklappt.

Kleinigkeit zum Matter-Code: Shelly liefert einen entsprechenden Aufkleber mit QR-Code mit, der auf dem Gerät platziert werden kann. Es wäre jedoch nett gewesen man hätte zumindest den Zahlencode direkt und ohne Sticker auf dem Gerät, so kann man das direkt zuordnen. Zumal der Sticker ohne Zuschnitt auch nicht aufs Gerät passt. Das ist gerade für größere Installationen sinnvoll. Ansonsten: Der Matter-Code kann auch über das Web-Interface angezeigt werden.
Alternativ zum Einrichten über Matter lässt sich der 2PM der vierten Generation in den Zigbee-Modus versetzen. (Das kann direkt bei der Ersteinrichtung per Tastendruck am Gerät oder auch erst im Nachgang per Web-Interface erfolgen. Ohne Wi-Fi sind aber diverse Konfigurationen nicht durchführbar.) Entsprechend müsst ihr zwischen Matter und Zigbee wählen. Für die Integration in weitere Systeme bedarf es dann an einer Smart-Home-Plattform wie Zigbee2MQTT bzw. Home Assistant oder einem (Alternativ-)System, welches beispielsweise als Matter Bridge fungiert. Per Zigbee werden neben dem Schalten und Walten auch die Leistungs- und Energiedaten unterstützt.
Der Shelly 2 PM unterstützt auch eine Verbrauchsmessung (erkennbar am PM im Namen). Falls ihr das, wie ich, am Rollladen betreibt wohl wenig sinnvoll. Verbrauchsdaten sind über die Shelly-App (und Web) sowie auch per Zigbee abrufbar. Über Matter werden die Werte wohl ebenfalls übermittelt, da hapert es dann aber oft an der Unterstützung der entsprechenden Matter-Version: So klappt das in Apple Home (noch) nicht. Ebenfalls konnte ich den Shelly bei Home Assistant per Matter Multi Admin nicht erfolgreich einklinken: Da stehen die Optionen zum Schalten nicht zur Verfügung.
Ansonsten? Die gewohnten Shelly-Funktionen lassen sich bei Anbindung per Wi-Fi (auch Matter) wie gewohnt nutzen. Dazu zählt die Möglichkeit smarte Zeitpläne sowie Szenen oder lokale Aktionen direkt auf dem Gerät anzulegen. Mittels Scripting kann man direkt über die Weboberfläche Skripte anlegen und ausführen lassen. Außerdem kann der Shelly 2PM Gen4 ebenfalls als Bluetooth-Gateway für Bluetooth-Komponenten im Smart Home dienen.

Unterm Strich? Der Shelly 2 PM Gen4 ist eine solide Lösung, um Rollläden um eine smarte Steuerung fit zu machen. Dank Matter und den offenen Shelly-Schnittstellen auch problemlos mit sämtlichen üblichen Smart-Home-Plattformen kompatibel. Klar, der Preis ist teurer (und auch von Generation zu Generation teurer geworden und man liegt jetzt bei knapp unter 40 Euro), es gibt jedoch mit Zigbee neue und ergänzende Möglichkeiten, die vor allem mehr Flexibilität bieten. Wenn ihr die nicht braucht, könntet ihr unter Umständen auch zur Gen3 greifen. Dort ist jedoch Vorsicht geboten, denn wenn ihr auf Matter (beispielsweise für Apple Home setzt) werden Rollläden mangels Cover-Mode (aufgrund des schwächeren Chipsatzes) nicht als solche angezeigt. Ich könnte mir mit Blick auf die Gen3-Preise auch gut vorstellen, dass es bald auch entsprechende Angebote für Bundles mehrerer Aktoren geben wird.
Eine vertane Chance möchte ich an dieser Stelle ebenfalls noch ansprechen. Shelly setzt mit dem ESP32-C6 auf einen Chipsatz, der es erlaubt nicht nur per Zigbee-Funkstandard, sondern auch per Thread zu kommunizieren. Das junge Smart-Home-Protokoll hätte ich gerne gesehen, zumal es hier an Unterputzmodulen keine wirklichen Optionen derzeit auf dem Markt gibt. Mit Matter over Thread könnte man das Modul dann auch komplett ohne Shelly-App einrichten und betreiben – vielleicht ist es ja gerade das, was die Implementierung abhält. Theoretisch ist die Option per Update in Zukunft noch möglich, fraglich nur, ob sie jemals kommt. Auch dann ist übrigens auch eine Kommunikation per MQTT und optional die eigene App möglich – Nuki macht es beispielsweise vor.
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Warum nicht über thread?
verstehe nicht,kannst du erklären was du meinst?
welche vorteile gegenüber dieser methode und warum?
einsteiger fragt
thx
Bei den Namen komme ich nicht mit. 2pm gibt es verschiedene, verschiedene Generationen, verschiedene Protokolle.
Aber warum gibt es nochmal die „Shutter“ in verschiedenen Generationen und verschiedenen Protokollen, wenn auch die 2pm Jalousien steuern können?
Gibt es eine Übersicht aus der hervorgeht, welche Einstellungen nur per WiFi möglich sind?
Ich habe meine noch nicht installiert (warte auf den Eklektiker), aber kann man die Dinger nicht auch über Bluetooth + App konfigurieren? Damit sollte ja auch alles gehen, wenn Wifi wegen Zigbee nicht verfügbar ist?
haben sie Matter Unterstützung oder sind sie Matter zertifiziert?
oder andersherum gefragt, verhindert der gesperrte Bootloader das flashen mit Tasmota?
Bei den Shelly bildet der 2.5 die erste Generation der Shelly für den 2 Kanalbetrieb in einer Unterputzdose hinter dem Schalter. Danach kamen die die 2PM Generationen. Die 2te Generation hieß dann Plus 2PM, danach 2PM Gen3 und folgend 2PM Gen4.
In der Generation 1 wurden noch die ESP8266 eingesetzt, in den folgenden Generationen erst auf verschiedene ESP32 Versionen/Generationen (erkennbar an der Bluetooth Unterstützung) und später wurde mWn. auch wiederum ein eigens für die Shelly entwickelter Baustein eingesetzt. Zudem wurden in jeder Generation weiter am Schaltungslayout und der Standfestigkeit gearbeitet.
Mit der jüngsten Firmware werden von den letzten beiden Generationen auch Matter unterstützt. Die Wahl wurde damit begründet, das Matter wohl die breiteste Unterstützung erhält.
Genauere Informationen zu den einzelnen Modellen erhält man hier -> https://kb.shelly.cloud/knowledge-base/devices
Zudem gibt es bei Github auch eine HomeKit kompatible Firmware für viele Modelle bis zu Generation 1 zurück. Im Gegensatz zur Tasmota Firmware ist dort auch ein funktionierender Fallback integriert.
Grundsätzlich sind alle Funktionen über die HTTP-Oberfläche zu bedienen. Ebenso lassen sich die Shelly auch per MQTT bedienen (nicht mit der Moongoose Homekitfirmware). Und es gibt noch die Möglichkeit die Funktionen per Webhook anzusprechen. Somit kann man seine Hausautomationen auch per simpler HTML-Seite und entsprechenden Hyperlinks realisieren.
Nachtrag: die Beschattungshöhe lässt sich nicht prozentual ansteuern bei der Shelly Lösung, hier wird nur die Zeit des Fahrwegs gemessen und gespeichert. Da sich aber beim Auf- und Abwickeln des Rolladenpanzers der effektive Kerndurchmesser ändert, sind 50% nur die Hälfte der Aktionszeit und nicht die Beschattungshöhe. Hierzu dürfte die Rechenleistung des verwendeten Controller nicht ausreichen.
Diese Eigenart besteht schon seid Generation1, ich habe diese mit der HomeKit Firmware (GitHub) Einsatz. Bei den bodentiefen Fenstern entspricht 50% Beschattung etwa 65-68% Fahrweg. Je nach Firmware (nach einem Update z.B.) variiert das etwas. Einfach eine neue Kalibrationsfahrt durchführen und die Werte stimmen dann wieder.
Man kann den Rolladen händisch auf die korrekte Postion fahren und dann den prozentualen Wert auf der HTML-Oberfläche ablesen und für die Bequemlichkeit auch in einer Szene hinterlegen.
Habe mir auch zwei von den Shelly 2PM Gen4 gekauft, da ich die alten Gen3 ablösen wollte mit dem Ziel, auf Zigbee zu gehen und die Geräte nicht weiter über WLAN im Home Assistant anzusprechen.
Jedoch habe ich es nicht geschafft, die Geräte mit Zigbee im Home Assistant über ZHA zu koppeln. Habe es manuell am Shelly selbst versucht als auch über den Pairing Button in der Weboberfläche.
Anscheinend haben einige derzeit Probleme damit. Hat es jemand von euch schon versucht und klappt es bei euch?
Wird es auch irgendwann eine neue, kleinere Version vom Dimmer geben?
Als Lösung für 24V DC Shutter wäre es schön gewesen wenn eine Polumschaltung für einen DC Motor integriert wäre. So braucht man leider noch ein zusätzliches Modul für Polumschaltung. Schade! Zum Beispiel konnte das Qubino ZMNHAD1 mit Z-Wave aber das gibt es leider nicht mehr.
Fehlt denn unter Zigbee eine Funktion?
Wie sieht es denn mit Festfrier – Schutz und Hinderniserkennung aus? .. Würde ja via Stromaufnahme gehen…
caschy+team
fragen eines anfängers…
nicht jeder kann oder will es in die wand
gibts für die schalter ne rückwand um es geschloßen zu haben?
und wie geht die anbindung an dieses touchpad das es jetzt kleiner gibt?
wlan und/oder e/sim?
thx