Barrierefreier ICE L erhält grünes Licht für Deutschland

Bildquelle und -rechte: Deutsche Bahn

Der neue ICE L hat die Betriebszulassung für Deutschland erhalten. Der spanische Hersteller Talgo bestätigte der DB die Zulassung. Die ersten vier Züge werden noch in diesem Jahr auf deutsche Schienen rollen. Die Premiere des neuen Fernverkehrszugs findet am 17. Oktober in Berlin statt. Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2025 werden die Züge zunächst auf der Strecke Berlin-Köln eingesetzt. Die ursprüngliche Zeitplanung konnte nicht eingehalten werden, Lieferengpässe bei Talgo und ein längeres Zulassungsverfahren führten zu Verzögerungen.

Der ICE L bringt einige Neuerungen mit sich. Als erster Hochgeschwindigkeitszug der DB kommt er ohne Stufen oder Hublift aus. Das macht den Ein- und Ausstieg mit Gepäck, Rollstuhl oder Kinderwagen deutlich einfacher. Im Innenraum setzt die Bahn auf ein neues Konzept mit wohnlichen Materialien und einer Beleuchtung, die sich der Tageszeit anpasst. Die kürzeren Wageneinheiten schaffen eine angenehmere Raumatmosphäre, meint die Bahn.

Die Fenster des ICE L sind so konstruiert, dass Mobilfunksignale direkt ins Innere gelangen können, ohne den Umweg über Repeater. Das verbessert den Empfang für die Fahrgäste.  Die Sitze wurden in umfangreichen Tests mit 1.600 Probanden optimiert. Neben verbesserter Ergonomie bietet jeder Platz einen großzügigen Klapptisch sowie Halterungen für mobile Geräte.

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35 Kommentare

  1. dirk der allerechte says:

    schön endlich stolpere ich nicht mehr besoffen über die Kante beim Einsteigen. Darauf habe ich echt schon lange gewartet es tut sich was in Deutschland es geht Bergauf Pünktlichkeit ist Nebensache hier

    • Ja stell dir vor es gibt auch Leute mit Rollstuhl die nicht immer den Mobilitätsservice anrufen und einfach mobil sein wollen. Leider gibt es nur drei Rollstuhl Plätze im ganzen Zug..

      • Die Logik hab ich auch noch nie verstanden warum auf mehrere hundert Sitzplätze (hab grad was von nem xxl ICE4 gelesen wo 900 Menschen platz haben sollen) nur 3 Rollstuhlplätze kommen. Das ist immer noch echt schwach.

        Super ist aber das der Endlich barrierefrei ist. Bleibt nur zu hoffen das der dann auch bei kleineren Bahnhöfen hält, da diese oft keinen Service haben.

        Wie du schon schreibst will nicht jeder den service anrufen um zu reisen (Klappt erfahrungsgemäß selbst dann manchmal nicht.
        Dazu kommt noch ein wichtiger Punkt: Fußgänger können Bahn Fahren wann sie wollen und sind an keine Zeiten gebunden. Rollifahrer sind an die Arbeitszeiten des servece-personals gebunden (Bis 22 Uhr glaub ich). Danach pech gehabt.

    • Ist das:
      a) ein Troll-Versuch
      b) unreflektierte Wut
      c) blinde Ignoranz?

    • Genau „dirk der allerechte“! Absolut nur pünktliche Züge dürfen auch ausreichend barrierefreie sein … und bis die Züge endlich pünktlich kommen, sollen doch die ollen Rollstuhlfahrer gefälligst auf dem Bahnsteig versauern. Ich wäre vorsichtig, schlechtes Karma ist eine Bitch und kommt gern zurück … in jedem Fall aber hast Du dir die Gesichtspalme des Tages wirklich redlich verdient ….

    • Mit neueren Zügen sogt man doch für weniger Störungen und der Hublift kostet bisher auch teilweise viel Zeit beim Einsteigen. Also adressiert die Bahn mit dem neuen Zug auch die Pünklichkeit. An dem Hauptgrund – der veralteten Infrastruktur kann sie ja nichts machen. Die liegt nicht in ihrer Hand.

  2. Das Eine hat doch mit dem Anderen nichts zu tun? Was spricht denn gegen Barrierefreies neues Zugmatierial? Unpünktlichkeit ist viel Infrastruktursache aber auch alte Störanfällige Fahrzeuge.

    • >> Was spricht denn gegen Barrierefreies neues Zugmatierial?

      Barrierefreiheit beginnt nicht mit dem Zugmaterial, sondern bei den Bahnsteighöhen. Es lohnt sich einen Blick in das „Bahnsteighöhenkonzept der DB AG“ zu werfen.

      Die unterschiedlichen Bahnsteighöhen sind historisch bedingt und u.a. der Lebensdauer der Bahnsteige geschuldet.

      • Trotzdem hast dann immernoch eine Stufe im ICE beispielweise, die du beim Talgo eben nicht hast. Im Nahverkehr gibt es viele Barrierefreie Züge

      • Die Barrierefreiheit wird auch nicht abgebaut sondern weiter zementiert.
        Mir unerklärlich, warum es für S-Bahn und restlichen Verkehr unterschiedliche Höhen braucht.
        Die Hochgeschwindigkeitszug CEs brauchen ja auch die S-Bahn Bahnsteigshöhe und haben daher diese Stufen, innen.

        • Das liegt daran, dass Nahverkehr Ländersache und Fernverkehr Bundessache ist. Die Länder bestellten/bestellen halt andere Züge. Ist das gut? Nein. Aber da müssen Bund und Länder ran. Ist aber m.W.n. Teil des Bahnsteighöhenkonzepts.

        • Das liegt unter anderem daran, dass die Farhrzeughöhe bzw der Raum des Fahrzeugs sich anders nutzen lässt.
          S-Bahn: durchgehender Schlauch ohne Stufen, somit muss der Einstieg überhalb der Achsen und der Kupplungen liegen
          Nahverkehr: Doppelstockzug für mehr Kapazität erfordert zwangsweise Treppen. Um auf beiden Ebenen eine gewisse Raumhöhe zu erzielen muss die untere entsprechend tief liegen, was die Umsetzung der Barrierefreiheit erschwert.

          Bei den bisherigen ICEs hat man eben analog zur S-Bahn einen ebenen Durchgang gewünscht, da dies auch das Reisen mit Koffer erleichtert. Der ICE L kann dies aufgrund der Einzelradaufhängung bieten. Jedoch hat die Einzelradaufhängung Nachteile gegenüber der Achse (z.B. kein Sinuslauf)

          • Danke Thomas für die Ausführung.
            Was ich jedoch noch nicht verstehe – warum muss bei der Doppelstockvariante im Nahverkehrszug der Einstieg tiefer liegen als für ICE und S-Bahn ideal wären. Bei höherem Einstieg müsste man eben eine Stufe weniger hoch gehen, bzw. eine mehr nach unten.

            • Wär sicher möglich, damit hätte man im Bezug auf die Barrierefreiheit leider nichts gewonnen. Bei der niedrigeren Einstiegshöhe gibt es jedoch die Möglichkeit die untere Ebene mit einer Rampe zu erreichen und was ein Vorteil für Rollstuhlfahrer ist. Jedoch kostet das Platz und hat weniger Sitzplätze zur Folge. (Deshalb hat das oft nur ein Wagen im Zug)

  3. Einfach ein Bier mehr und die Verspätung wird hinfällig. 🙂

    Ne, schon verstanden. Hast vollkommen Recht, wenngleich Barrierefreiheit auch wichtig ist.

    • Ich finde Barrierefreiheit wichtig und eine Selbstverständlichkeit bei neuen Zügen, aber eigentlich ist das kein ICE. Der fährt Spitze 230. Sorry aber das ist kein Hochgeschwindigkeitszug.

      Der ersetzt im Wesentlichen die alten ICE1, die man irgendwann mit höheren Zuschläge statt der IC und IRs eigensetzt hat. Auch ein Fortschritt, denn weder die alten ICs noch die ICE1 sind barrierefrei.

      • Aus Sicht der Bahn ist alles, was über 160 fahren soll ein Hochgeschwindigkeitszug.

        Bis 160 wird erwartet, daß der Fahrer das ggfs. in ein-zwei Kilometern stehende Signal erkennt, er passend darauf reagiert und ggfs. Im Vorbeifahren punktgenau bestätigt, um eine Zwangsbremsung zu vermeiden.

        Bei mehr als 160 sind die linienförmige Zugbeeinflussung LZB oder auch ETCS Pflicht: der Fahrer bekommt in einem Display angezeigt, mit welchem Signal er wann zu rechnen ist, welche Geschwindigkeit er wann erreichen oder auf welche Geschwindigkeit er abbremsen muss, jegliche Signale kann er ignorieren (wenn sie nicht sogar während seiner Vorbeifahrt abgeschaltet werden). Und die im Display angezeigten Signale beachtet und bestätigt er entsprechend.

        Wenn man also etwa im ICE auf der Schnellfahrstrecke bei einiges an Verspätung mit gemächlichen 160 fährt: ist vermutlich die LZB ausgefallen (etwa: Kupferkabel-Diebe) und der Fahrer fährt quasi „auf Sicht“ wie ein oller Regionalzug.

        In jedem Fall : 230 ist mehr als 160, also – Hochgeschwindigkeitszug.

        Und bereits beim ICE4 (250 km/h) hatte die Bahn ja festgestellt, dass wesentlich mehr Geschwindigkeit kaum erreicht werden kann, weil alle 50 Kilometer irgendein Bundesland einen ICE-Halt gefordert hat.

        • Danke für die Aufklärung aus Sicht der Bahn bzw der Technik.

          Vielleicht hätte ich besser in Taiwan auf die Nutzung von deren Hochgeschwindigkeitszügen verzichtet.
          Scheint der falsche Maßstab zu sein.

          • Danke für eure sachlichen Kommentare, sieht man leider viel zu selten, daher wollte ich das nicht unkommentiert lassen 🙂 Habt einen schönen Tag.

  4. Bin immer noch entsetzt, dass die das Ding „ICE“ nennen.

    • Warum denn nicht. Ist eben ein Hochgeschwindigkeitszug und die heißen bei uns eben so.

      • @Mario
        230kmh nennst du Hochgeschwindigkeit?
        Wow

        • Mehr geht in Deutschland nur auf einer Neubaustrecke. Auf den anderen Strecken fahren nachts Güterzüge mit 80 km/h und die dürfen nicht aus der überhöhten Kurve kippen, während höhere Geschwindigkeiten größere Überhöhung nötig machen.

  5. Qua Definition ist es ab 200kmh Höchstgeschwindigkeitsverkehr und ein Zug ein Hochgeschwindigkeitszug. ICE ist eine Produktklasse der DB und umfasst auch einiges mehr als Vmax, wie z.B. Bordrestaurant, ICE Portal, am Platz Service. Was die DB ICE nennt, bestimmt allein die DB völlig unabhängig davon ob irgendwer meint, dass er anders aussieht, Lok-bespannt ist oder 230 fährt (wie auch der ICE T). Haters gonna hate.

    • Daher sind bei uns ja auch zuerst alle IRs durch ICs und später durch ICEs ersetzt worden.
      Fahrzeit (im seltenen Fall einer pünktlichen Ankunft) exakt gleich, Zuschlag höher.

      Aber dafür Service am Platz. klingt nach einem guten Deal.

  6. Für viele Menschen klingt das nach einem guten Deal, ja. Wer billig ohne Klimaanlage in alten, eng-bestuhlten IC-Wagen durchs Land tuckern will, kann Flixtrain nehmen. pünktlicher sind die allerdings auch nicht, was aber bei allen Bahnen weniger an den Zügen liegt, sondern an alten Anlagen und überfüllten Knotenbahnhöfen.

    • Trainspotter says:

      Flixtrain hat den gleichen Wagontyp bei Talgo bestellt.
      Talgo Wagons gelten leider als unkomfortabel, wegen einer speziellen Achskonstruktion.

      • Nur wird es bei Flixtrain statt 44 Sitzen pro Wagen 52 geben. Also zwei Reihen mehr bei selbem Platz. Angenehmer wird die Fahrt durch Klimaanlage und deutlich weniger Fahrtgeräusche wohl trotzdem.

  7. Trainspotter says:

    Durch den ebenerdigen Zustieg, sollte sich auch die Pünktlichkeit verbessern. Wenn man einmal den Aufwand der bisherigen Hublösungen angeschaut hat, dann kann das hier nur Zeit sparen.
    Jetzt müssten nur noch alle Bahnsteige für Menschen mit Einschränkungen erreichbar werden. Wenn so ein wichtiger großer Knotenpunkt wie Dortmund erst vor kurzem Aufzüge erhalten hat, dann sieht es woanders sicherlich noch schlimmer aus.

    • Das stimmt. Ist ja bei einem Zug aussteigen mit lift, zum anderen Rollen und wieder mit hublift hoch gefahren werden, das kostet Zeit. Noch enger wird es dann wenn Mehrere mobilitäts eingeschränkte Menschen gleichzeitig fahren wollen und der Service nicht mehr nach kommt.

      Das mit den barrierefreie Bahnhöfen ist auch so ne Sache. Vor allem kleine kommen da in der Planung zu kurz.

      Die Hublösung im ice 4: Da möcht ich echt gern mal wissen wer den konstruiert hat. Mag zwar funktionieren, wird aber kaum genutzt weil der noch aufwändiger in der Bedienung ist das die mobilen auf dem Bahnsteig. Zumal die mobilen schon mit Rolli hochgefahren werden können bis der Zug da steht was Zeit Spart. OK, das ist jetzt nicht ganz fair dem eingebauten System gegenüber: der kann ja erst auf gefaltet werden wenn der zu steht und die Tür offen ist.

  8. Hätte ich mit meinen 2,05 Metern doch nur einer der 1.600 Personen sein dürfen, die die Sitzplätze getestet haben… Interessanterweise hat die DB nämlich in neueren ICE-Typen die Sitzabstände zumindest in der 2. Klasse deutlich verkürzt – und das, obwohl die Menschen in Europa immer größer werden. Von dem schon so häufig propagierten Komfortgewinn kommt bei mir leider nie was an. Allerdings nicht nur in Bahnen, sondern auch und insbesondere in Flugzeugen. Ich bin gespannt, wann die DB analog zur „Economy Plus“ die 2. Klasse Plus einführt. Der Fluch der Ökonomie für die Menschheit 😀

    • Dann fahr lieber nie mit Flixtrain sobald sie die gleichen Züge von Talgo bekommen. Die bekommen noch ein paar Sitze mehr unter.

  9. Ebenerdiges einsteigen ist nicht nur für Rollstuhlfahrer gut sondern auch für Kinder, Menschen mit Gepäck, Menschen die nicht mehr, aus welchem Grund auch immer, gut zu Fuß sind. Tolle Sache also. Vor allen in der Altenrepublik ein Gehen mit der Zeit

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