Smartphones im Grundschulalter? – Viele Eltern erlauben sie ihren Kindern

Die Postbank Digitalstudie 2025 ist da. „Studie“ ist hier jedoch etwas hoch gegriffen, denn es handelt sich vielmehr um eine Meinungsumfrage, die im Mai und Juni 2025 durchgeführt worden ist. Die Ergebnisse sind durchaus interessant, wenn man sich zum Beispiel den Themenbereich der Smartphones betrachtet. Viele befragte Eltern erlauben diese ihren Kindern bereits im Grundschulalter – und setzen nur zum Teil hinreichende Regeln.

Knapp die Hälfte der befragten Eltern unter 40 Jahren erlaubt seinen Kindern bereits vor dem 10. Geburtstag ein Smartphone. Gleichzeitig fordern wiederum über 80 Prozent der befragten Eltern ein Handyverbot an Schulen, was ein interessanter Kontrast ist. 85 % der befragten Eltern sehen sich dabei als gutes Vorbild für ihre Kinder, was die Smartphone-Nutzung betrifft – was natürlich nicht heißen muss, dass sie das tatsächlich sind. Mit zwölf Jahren haben 71 % der Mädchen und Jungen der befragten Eltern ein eigenes Smartphone, und 44 % der Kinder nutzen eines noch vor dem Ende der Grundschulzeit.

Jüngere Eltern im Alter von unter 40 Jahren erlauben dem Nachwuchs häufiger ein Smartphone (49 %) als die Eltern, welche älter als 40 Jahre sind (38 %). Knapp die Hälfte der Eltern schränkt den Zugriff auf bestimmte Apps oder Webseiten am Smartphone ein. Nur etwas mehr als jedes zweite Elternpaar (53 %) begrenzt die Zeit, die Kinder im Internet verbringen dürfen, auf zwei Stunden pro Tag. Acht von zehn Eltern überprüfen immerhin gelegentlich die Social-Media-Nutzung ihrer minderjährigen Kinder. Das finde ich insgesamt eher mau und spricht nicht für die Erziehungs- und Medienkompetenz der Befragten.

Nur rund die Hälfte aller befragten Eltern verbietet den Gebrauch während der Schulzeit und beim Lernen. Jüngere Eltern unter 40 Jahren greifen häufiger zu zeitlichen und situativen Einschränkungen: 40 % erlauben den Zugang zum Handy nur zu bestimmten Tageszeiten, das sind 12 Prozentpunkte mehr als bei den Eltern über 40 Jahren.

Fast die Hälfte der befragten Eltern glaubt, dass Handys im Klassenzimmer die Konzentration und den Unterricht stören. Knapp ein Drittel hält ein Handyverbot für sinnvoll, möchte aber für bestimmte Situationen Ausnahmen gestatten. Was Social Media betrifft, dazu läuft ja auch hier im Blog just eine Umfrage, halten 60 % der befragten Eltern eine Altersbeschränkung für notwendig.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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40 Kommentare

  1. Ah jetzt ergibt das Sinn warum junge Menschen nichtmehr normal reden können und wie die absoluten assis sprechen.

    • Sprache entwickelt sich weiter. Ein Grund dafür, dass junge Menschen andere Worte benutzen als ihre Vorfahren. Akademiker nutzen oft auch andere Worte als Menschen mit geringerer Schulbildung.

      Die Postbank Digitalstudie 2025 spiegelt das inkonsistente Meinungsbild. Meinung wird selbstverständlich auch von Wahrnehmung geprägt. Wenn sich tatsächlich 60% der Eltern für eine Altersbeschränkung bei sozialen Medien aussprechen, dann ist das von der öffentlich dargestellten Meinung stark beeinflusst. Schön auch an den anderen abgefragten Themen zu sehen. Dort, wo die öffentliche Debatte unterschwelliger ist, sind es auch die Ergebnisse.

    • Nein, dass nennt sich auch Generationenkonflikt und war schon bei Sokrates Thema:
      „Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.„

    • Lies deinen eigenen Kommentar noch einmal, bevor du andere wegen ihrer Sprache verurteilst.

      • Sprache ist mehr als Zeichensetzung und Groß-/ Kleinschreibung.
        Bei Syntax, Semantik und Vokabular liegen wohl die Probleme der Generation ?.

        • Aber da fängt’s an und zeugt auch von Respekt gegenüber potentiellen Lesern. Vokabular ist einfach nur ein anderes.

  2. Schwieriges Thema. Ich bin mir sicher, dass Medienkompetenz heute anders vermittelt gehört, als das noch vor 20 Jahren er Fall war.

    Früher war es einigermaßen ausreichend, den Kindern beizubringen, dass auch in renommierten Medien hin und wieder eine Glosse auftaucht, und dass deshalb „steht in der Zeitung“ nicht zwingend ausreicht, um als Quellenangabe herzuhalten. Außerdem ist „Quelle: Bild“ nur zulässig, wenn man den Unsinn der Bild anderen Publikationen gegenüberstellen will, und „Quelle: Wikipedia“ darf es bitte gar nicht geben. Das ist heute deutlich komplizierter.

    Ich bin mir absolut sicher, dass ein Großteil der Eltern ihren Kindern das nicht ausreichend beibringen. Ich bin mir aber ebenso sicher, dass ein zusätzliches Schulfach weder von heute auf Morgen an den Schulen umgesetzt werden könnte noch im Gesamtpensum, das man Kindern auf den Weg ins Leben vermitteln will, einfach so Platz findet.

    Insgesamt bin ich aber überzeugt, dass „ihnen wegnehmen, bis sie erwachsen sind“ auch keine Lösung sein kann. In der echten Welt haben Menschen ständig ihr Hany bei sich. Jeder Handwerker hat sein Handy in der Tasche, jeder zweite nutze es im Job. Der Elektriker dokumentiert seine Unterputz-Kabelführung per Foto. Anstatt sich Maße für eine zu errichtende Treppenüberdachung aufzuschreiben, fotografiert der Metallbauer lieber den Zollstock. Der KFZ-Mechaniker schickt mir ein Foto des Auspuffs, den er gerne tauschen will. Und bei jedem Schreibtischjob liegen die Dinger auf dem Schreibtisch. In der Schule so zu tun, als wäre das Handy in unserer Gesellschaft ein Spielzeug, das 9-5 daheim bleibt, halte ich für Quatsch. Stattdessen muss man den jungen Menschen beibringen, wie und dass sie sich von dem Ding eben nicht ablenken lassen dürfen. Auch das Nutzungsverhalten gehört irgendwie zu Medienkompetenz, die ich gerne in der Schule vermittelt sehen würde.

    Andererseits habe ich keine Kinder. Ich bin Informatiker und Ausbilder, und mein Kontakt zu jungen Leuten mit Defiziten in dem Bereich beschränkt sich auf Bewerber. Wer Anwendungsentwickler (Web) werden will und im Alltag ohne Handy lebt (weil die Schule „Handy hat im Job nichts verloren“ vermittelt hat), hat den falschen Beruf gewählt, wer anstatt zu arbeiten ständig daddelt oder auf WhatsApp abhängt aber auch.

  3. Unsere Tochter in der dritten Klasse hat ein Smartphone.
    Ein ausrangiertes Galaxy S9 mit dem sie nur Telefonie, Messages und die Kamera/Fotos App nutzen kann. Alles andere ist über Family Link gesperrt, während der Unterrichtszeiten ist der Schulmodus aktiv.

    Wir nutzten vorher eine Xperia X6 SmartWatch, mit der wir nur schlechte Erfahrungen gemacht haben. Sowohl was Empfangsleistung angeht als auch Akkulaufzeit waren unterirdisch.
    Da ist uns ein Smartphone einfach zuverlässiger gewesen.

    Ein Verbot zu fördern ist immer einfach, wenn einem die technischen Möglichkeiten nicht bewusst sind, die einem Google und Apple an die Hand geben, um die Smartphones zu reglementieren…

  4. Hab auch 2 Kinder im Grundschulalter und beide haben ein Smartphone. Damit dürfen sie im Notfall nach Hause telefonieren und sonst gar nichts. Nur weil die Kinder eins bekommen bedeutet das nicht immer, dass die Kinder damit unkontrolliert konsumieren. In den jeweiligen Klassen sieht die Situation identisch aus. Wenn Handy / Smartphone dann nur für den Notfall.

  5. Bekloppt. Die Welt verändert sich, und alte Leute halten an Schiefertafeln fest, weil sie selber nicht mit den Geräte umgehen können und es ihren Kindern nicht richtig beibringen können.

    Meine Tochter hatte von Geburt an Zugriff auf ein Tablet, und sobald sie lesen konnte sofort ein Handy. Ich ermuntere sie, Dinge möglichst digital zu lösen und nicht mehr, wie ich immer halb scherzhaft sage, „mit Kratzstiften auf Stinkepapier rumzuschaben“.

    Komisch, dass sie praktisch die einzige in ihrem Jahrgang ist, die vernünftig mit ihrem Handy umgeht und Bildschirmzeiten unter 30 Minuten/Tag hat — eben weil sie das Gerät jederzeit nutzen darf, während des Essens, bei den Hausaufgaben, — genau deswegen tut sie es nicht.

    Und ihre Freundinnen mit der Kontrollsoftware auf dem Gerät und reglementierte Zeiten nutzen auf Krampf jede Sekunde.

    • PS: Entlarvt habe ich dich, weil du schreibst, dass ein Grundschulkind *vernünftig* mit dem Smartphone um ginge, wenn man dieses nicht reglementiert. Das war die Schlüsselinformation um erkennen zu können, dass du gar keine Kinder hast und noch nie hattest… .

      • OK, ich sag’s meiner Tochter, dass sie nicht existiert. Wird sie freuen, denn wer nicht existiert, braucht ja auch sein Zimmer nicht aufräumen. Bis es dann nächsten Samstag kein Taschengeld mehr gibt, denn wer… :shrug:

    • Hans Günther says:

      Wenn wir unseren Kindern erlauben würden, das Smartphone jederzeit zu nutzen, würden sie dies auch tun!
      Pausenlos.

      Man sollte nicht immer von sich auf andere schließen.

      Zudem zeigen doch mittlerweile die Erfahrungen, dass bspw. lernen sowie arbeiten mit dem Tablet in der Schule den normalen Schulbüchern unterlegen ist.
      Schweden sammelt die iPads wieder ein, andere werden folgen!

      • > Wenn wir unseren Kindern erlauben würden, das Smartphone jederzeit zu nutzen, würden sie dies auch tun!

        „Würde“ heisst, Du hast es nicht ausprobiert. Woher weisst Du dann das Ergebnis?

        Natürlich heisst das nicht, dem Kind ein Handy in die Hand zu drücken und zu sagen „Hier, viel Spaß“. Man muss ganz viel begleiten, aufklären, erklären. Dann braucht man auch keine „Schutzsoftware“. Führerschein statt Airbag.

        Meine Tochter kam bis zu ihrem 14. Lebensjahr von sich aus mit der jeder App, die sie installieren wollte, zu mir, und wir haben zusammen die Permissions angeguckt. Ich habe das nie eingefordert.

        Ich finde, in der Diskussion wird der Elefant im Raum ignoriert: Dies ist die letzte Generation, die noch etwas mit der Hand schreiben lernt oder Schreibschrift lesen kann. So wie wir heutzutage Omas Sütterlin nicht mehr lesen können, wird das ganze „Schreiben mit der Hand“ und „Rechnen im Kopf“ nun verschwinden. Schlicht, weil niemand das mehr macht.

        Ich finde es schlimm, den jungen Menschen das noch aufzudrücken. Sie werde es nie brauchen. Es gibt auch keine weiterführenden Kompetenzen mehr, die darauf aufbauen. Unsere ganze Gesellschaft ändert sich gerade, Beziehungen gehen ins virtuelle, Single-Haushalte explodieren geradezu, Essen bestellt man, Kommunikation geht von (Telefon-)Gespräch weg hin zu Messages — das letzte, was noch irgendwo gebraucht würde, sind Offline-Kompetenzen. Das ist die ausgestorbene Welt aus Pippi-Langstrumpf-Filmen.

        Die „Erfahrungen“ zeigen mal wieder nur, dass Experten, Pädagogen messen, was ihre Erwartungen sind: „Au weia, wer viel mit dem iPad macht, kann nicht mehr mit der Hand schreiben, längere Texte verfassen, hat eine schlechtere Hand-Augen-Koordination,…“ — was ich daran Blödsinn finde, ist: Wir leben jetzt in einer Gesellschaft, in der all das nicht mehr gebraucht wird! In jedem Personalgespräch bekomme ich zu hören: Kommunikation nie länger als 3 Sätze — und es stimmt, ich stelle immer wieder fest, dass mehr überhaupt nicht mehr gelesen wird, die Leute fragen Dinge zurück, die im fünften Satz standen. Handschrift? Kopfrechnen? Kann ich mit 56 doch schon selber nicht mehr, weil es im Alltag Null vorkommt. Schriftlich dividieren musste ich neu lernen, um bei den Hausaufgaben helfen zu können, weil seit seiner 4. Klasse niemand von uns das je wieder gemacht hat in einer Welt, wo in jedem Radiergummi noch’n Taschenrechner eingebaut wurde.

        Lasst uns die alten Zöpfe abschneiden. Statt der ewigen Bedenken Vollgas ins Digitale, lieber zu viel als zu wenig, in einer Schule, die damit VORNE ist statt hinterher. Weg mit dem Papier, den Stiften, dem Kopfrechnen und Handschreiben, den analogen Musikinstrumenten und dem Malen auf Papier. Stattdessen alles digital, Photoshop statt Tusche, KI statt Aufsätze!

        • André Westphal says:

          Schreibschrift und Kopfrechnen sind grundlegende Kulturtechniken, die sehr wohl wichtig sind. „Ich finde es schlimm, den jungen Menschen das noch aufzudrücken. Sie werde es nie brauchen.“ – weil du hier nur an der Oberfläche denkst.

          Mit der Hand zu schreiben, stimuliert kognitiv und motorisch auf ganz andere Weise als einen Text abzutippen, was für Lernprozesse und die Lernentwicklung sehr wichtig ist. Das ist auch hinreichend durch Studien belegt. Kopfrechnen ist wiederum für das grundlegende Verständnis von abstrakten Zahlen und den Umgang mit ihnen ebenfalls eine Basis.

          Du argumentierst in etwa, dass man dem Kind nicht mehr das Laufen beibringen soll, sondern nur noch das Autofahren. Kann man machen, wird aber irgendwann in Zukunft mal sehr schwierig für große Teile der Bevölkerung…

          • nur weil wir Zugang zur Technik haben, müssen wir doch trotzdem wissen wie es ohne funktioniert.

            Ich meine ja auch die Technik erscheint nicht einfach von alleine und außerdem ist es ja auch interessant wie die Technik funktioniert.

            Ich befürchte, dass es in Zukunft immer schwerer sein wird die Notwendigkeit des „eigenen Wissen“ an Jugendliche ran zu bringen.

    • Deine Schiefertafel hat wenig mit der Fähigkeit der „Alten“ mit modernen Medien zu tun.
      Diese Alten sind meist schon Großeltern und nutzen dennoch ein Smartphone.
      Das schreiben auf der Schiefertafel ist ein feinmechanisches Training für die Hand.
      Die Technik schreitet zwar fort, der Mensch ist dennoch biomechanisch darauf angewiesen das Muskeln und die Hand-Augenkoordination ganz traditionell trainiert werden.

    • Ui, Altersdiskriminierung. Ganz dünnes Eis für Menschen, denen Demokratie ein Wertmaßstab ist. Vermutlich haben etliche Menschen, denen du ein Urteilsvermögen absprichst, erheblich bessere IT-Kenntnisse als du (sie jemals haben wirst).
      … „von Geburt an Zugriff auf ein Tablet“, „Stinkepapier“ „während des Essens“..: selten so mit mit Bitternis gelacht.
      Möglicherweise versteht deine Tochter mehr von IT-Nutzung als du, trotz schlechter Erziehung.

      • > Vermutlich haben etliche Menschen, denen du ein Urteilsvermögen absprichst, erheblich bessere IT-Kenntnisse als du (sie jemals haben wirst).

        Da bin ich aber gespannt, als Senior ITler, der zu Beginn der 80er mit BASIC und 6510-Assembler angefangen hat und heute Prozesse mehrerer größerer eCommerce-Lösungen mitverantwortet, in denen Du wahrscheinlich schon eingekauft hast… wie wenig ich davon verstehe…

        Also, im Ernst: Wenn Du mit der Familie isst und bist deutlich eher fertig als die anderen – holst Du nicht das Handy raus?
        Wenn Du mit der Familie am Sonntag den Tag planst und dein Partner fragt, wie das Wetter wird — holst Du nicht das Handy raus?
        Wenn ihr beim Essen ein bisschen Musik hören wollt – holst Du nicht das Handy raus?
        Wenn ihr zusammen esst, und jemand anderes behauptet, in Spinat wäre viel Eisen — holst Du nicht das Handy raus?

        Ich nutze das Gerät. Dafür habe ich es. Und ich sehe keinen Grund, warum ich am Frühstückstisch nicht Zeitung lesen sollte, nur weil die Zeitung 4,7″ groß ist statt eines Papierlappens.

  6. Interessant. Ich beobachte in öffentlichen Verkehrsmittel täglich, wie Kleinkindern, sogar noch im Kinderwagen sitzend, das iPad oder Handy gegeben wird. Aus klarem Grund: das Kind ist wie hypnotisiert und der verantwortliche Elternteil genießt die Ruhe. Eine vermeintlich einfache Lösung, die sich meines Erachtens aber später wieder rächt. Dennoch habe ich erst kürzlich einen Bericht über Handys an Schulen gelesen. In etlichen Schulen gab es bei Umfragen zum Handyverbot eine deutliche Mehrheit in der Schülerschaft, die für ein solches Verbot war. Ein Ergebnis, das meiner Ansicht nach Hoffnung macht.

    • >> In etlichen Schulen gab es bei Umfragen zum Handyverbot eine deutliche Mehrheit in der Schülerschaft, die für ein solches Verbot war.

      Umfragen mit anderen Ergebnissen finden in den Mainstream-Medien keine Beachtung. Die ganze Debatte über Handyverbot und Altersbegrenzung für Social Media ist Meinungsmache vom Feinsten.

      Wenn es nur die genannten Umfragen gäbe, warum legen die Schüler dann nicht aus freien Stücken zur Seite? Wurde den Kids etwa die Verbotskultur als Wert vermittelt, dass sie gar nicht mehr ohne Verbote durchs Leben kommen?

      • Danke! Dies!
        Dinkel-Dörte aus Eimsbüttel hat Angst vor dem Neuen, vermutlich strahlt dieses Handydings ja auch.

    • Einige Kommentare sind einfach Immer wieder gut zu lesen, kurz , knapp und treffend

      Als Ergänzung ein Bericht des Berliner Kuriers der die DIHK Umfrage zusammenfasst
      Zitat
      Bewerbern fehlen Grundvoraussetzungen
      Vor allem Defizite in der grundlegenden Leistungsfähigkeit sowie im Arbeits- und Sozialverhalten der jungen Menschen sind dabei der Grund für die Besetzungsschwierigkeiten. 87 Prozent der Unternehmen sehen Mängel bei den Ausbildungsvoraussetzungen, und zwar insbesondere bei Belastbarkeit, Disziplin, mentaler Leistungsfähigkeit sowie Leistungsbereitschaft und Motivation. 56 Prozent der Betriebe sagen: Jugendliche halten Stress nicht aus, brechen schnell ein. 44 Prozent der Betriebe melden massive Azubi-Probleme beim mündlichen und schriftlichen Ausdruck.

      https://www.berliner-kurier.de/news/wirtschaft/kein-deutsch-kein-rechnen-keine-lust-so-schlimm-sind-unsere-azubis-li.2346230

      Wie schon einige geschrieben haben, die Mischung macht es, ein Handyverbot würde ich z.B. nicht als Verbot sondern als Auszeit o.ä. bezeichnen.

      Ich bin mir sicher der Gesellschaft wird es gut tun wieder einiges selber bis zum Schluss zu erarbeiten als einfach vorgesetzt bekommen.

      • Ist es nicht ein Armutszeugnis für unsere Arbeitswelt, wenn Stressresistenz zu den Ausbildungsvoraussetzungen gehört? Jeder weiß, welche Auswirkungen Stress auf unsere Gesundheit hat. Vielleicht sollten die vom DIHK befragten Unternehmen lieber ein Netzwerk gegen arbeitsbedingten Stress gründen?

        • Es gibt den „Stress“ der Beruf mit sich bringt und es gibt den „Stress“ für die Jugendlichen Leistung im Beruf zu zeigen / bringen.
          Beides zusammen ist vielen zu viel.

          Dein Vorschlag ist ein gutes Wunschdenken, wird aber letztendlich daran scheitern dass , allen voran in D-Land, kein Geld dazu da ist und der Markt mittlerweile international aufgestellt ist.

  7. Guten Morgen zusammen,

    ich habe als Kind der 80er (Xennial) verschiedene technische Geräte benutzt. Es gab damals natürlich auch noch ein Haufen analoge Geräte/Spielsachen. Vielleicht findet sich der ein oder andere in der folgenden Auflistung. Ich denk wenn man sich bewusst wird, was man selbst als Kind/Jugendlicher genutzt hat…. wie die Kindheit damals war…. dann ist doch das Smartphone nicht das Problem.
    Social Media und Internetinhalte, die nicht altersgerecht sind, sind vermutlich die Gefahr.

    Und natürlich wenn man alles übertreibt.

    Mögliche Einsatzzwecke des Smartphones:

    Wecker
    Taschenlampe
    Kamera (Foto & Video)
    Navigationsgerät (Auto, Outdoor, Fahrrad)
    Festnetztelefon
    Radio
    MP3-Player/CD-/Kassetten-Player/Walkman
    Armbanduhr/Taschenuhr/Chronograph
    Fernbedienung (TV, Smart Home, Licht, Geräte)
    Ticketautomat/Fahrkarten/Papiertickets
    Babyfon
    Bücher/E-Book-Reader
    Zeitung/Magazin
    Diktiergerät
    Taschenrechner
    Wasserwaage
    Kompass
    Notizbuch
    Kalender
    Adressbuch
    Landkarte/Stadt-/Straßennavigationsplan
    Autospiegel/Schminkspiegel
    Scanner
    Übersetzer/Wörterbuch
    Spielekonsole (handheld)/Spieleplattform
    Kochbuch
    Fahrpläne (Bus, Bahn, Flug)
    Stoppuhr/Timer
    Mini-Computer/Laptop (für einfache Aufgaben)
    TV-/Radio-Gerät (Streaming, Webradio)
    Stimmgerät für Musikinstrumente
    Thermometer (mit Zubehör/Apps)
    Wetterstation (Sensoren & Apps)
    Impfausweis/Gesundheitsdaten/Medizinische Apps
    Zahlungskarten (Girocard, Kreditkarte)/Banking
    Stadtführer/Reiseführer
    Barcode-Scanner
    Bedienungsanleitungen (gedruckt)
    Smart-Home-Controller
    Schlüsselfunktionen (Auto, Haus, Hotel)
    Spiegel (durch Selfie-Kamera)
    Digitale Verwaltung von Ausweisen & Dokumenten
    TV-Zeitschrift/Fernsehprogramm
    Digitale Lernhilfen und Nachschlagewerke
    QR-Code-Scanner
    Einkaufszettel
    Timer/Küchenuhr
    Veranstaltungsplaner
    Lichtsteuerung (Smarthome)

    -Tamagotchi-

    Erinnert euch zurück mit was ihr so eure Zeit verbracht habt 🙂

    Grüße Thomas

    • „Autospiegel“?

      Hier unterhalten sich mehrere KIs miteinander, und das nicht einmal gut.

      • >> Hier unterhalten sich mehrere KIs miteinander, und das nicht einmal gut.

        Passt aber irgendwie zum Niveau, auf dem solche Debatten geführt werden. Der Stammtisch könnte neidisch werden. Prost!

    • Eben. Ohne Smartphone bekommt man bei mir nicht alle Lichter in der Wohnung an und kann keine Filme auf dem Fernseher gucken. Und die Schule schränkt allen Ernstes die Nutzung dieses Alltagsgeräts ein, statt das zu fördern und zu lehren.

      Das ist so lächerlich. Ein Smartphone gehört längst fest zu einer Person wie eine Hose und der Hausschlüssel. Was fehlt, ist das Lehren des Umgangs damit.

      • Jörg danke.

        sorry für den „falschen“ ausdruck… ich meine den „Autospiegel“ in der Sonnenblende. aber ist ja auch nicht so schlimm.

        Dein letzter Absatz gefällt mir richtig gut.

        Das Handy ist aus der Welt nicht mehr wegzudenken.

        Ich liebe die Diskussionen, das Smartphone ist ein fester Bestandteil des Lebens geworden. Sowohl im privaten Bereich wie auch beruflich.
        Das Smartphone den Kindern vorzuenthalten und erst ab einem bestimmten Alter den Zugang zu ermöglichen ist absolut falsch.

        Die Nutzung muss den Kindern beigebracht werden. Eben wie sprechen und laufen.

        Und sorry, die Nutzung ist eben nicht nur das ein und ausschalten und was anklicken.

        Wenn wir als Gesellschaft immer das gleiche machen, dann brauchen wir uns nicht wundern wenn nichts vorangeht.

        Grüße Thomas

      • Mit Smartphone in der Hose und Smart-Lock an der Haustür wird sogar der Hausschlüssel überflüssig. 😉

      • Du hast das Smartphone, wie man deinen Kommentaren entnehmen kann, zum Single Point of Failure deines gesamten Lebens gemacht; und bist offenkundig auch noch stolz drauf. Aber sonst geht es dir gut, ja?

  8. Die Eltern sind eben das Problem, weswegen es auch verboten und sanktioniert werden muss. Oder zumindest eine Teilschuld verbuchen, wenn man den Tätern in die Hände gespielt hat.

  9. Wir haben die Mediennutzung für unsere 3 Kinder immer begrenzt und begleitet.

    Ihr Smartphone haben sie mit dem Wechsel in die weiterführende Schule bekommen, bzw. zur Eingewöhnung in den Sommerferien davor.
    Da sie ab dann mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die nächste größere Stadt fahren mussten und es dort immer spannende Herausforderung gibt, war das auch sinnvoll. Außerdem hätte man sie ansonsten auch sozial ausgeschlossen.

  10. Man sieht wie schnell Kinder von Technik begeistert sind und sollte dies fördern und nicht ab würgen. Meine große Tochter ist fünf und hat ein Tablet, welches speziell für die Nutzung durch ein Kind eingerichtet ist, mit entsprechenden Zeitkontigen, voreingestellten Apps und diese auch noch einmal mit Limits. Das Tablet muss von mir aktiv freigeschaltet werden. Bei schönen Wetter bleibt es aus, bei Regen kommt es eher mal zum Einsatz. Wir haben ein Lernprogramm für Vor- und Grundschüler installiert. Sie ist dadurch beim Rechnen und geometrische Formen in meinen Augen bereits gut auf die Schule vorbereitet. Es gibt auch kreative Apps zum Malen und Zeichnen (spart Papier). Da die Grundschule fußläufig erreichbar ist, denke ich, wird ein Smartphone noch nicht nötig sein.

    • >> Wir haben ein Lernprogramm für Vor- und Grundschüler installiert. Sie ist dadurch beim Rechnen und geometrische Formen in meinen Augen bereits gut auf die Schule vorbereitet.

      Den klassisch ausgebildeten Pädagogen dürfte ein Kind, das mit Tablet und Lernprogramm auf die Schule vorbereitet wurde, ein Dorn im Auge sein? Für die Bildungsverantwortlichen in DE ist das alles Teufelszeug und muss verboten werden.

      Jahrzehnte später sucht man dann ehrenamtliche Digitallotsen, die den Senioren beibringen, wie sie ihr Smartphone nutzen können und sich damit in der Welt zurechtfinden. Deshalb sollten Menschen möglichst früh mit der vorhandenen und sich weiter entwickelnden Technologie vertraut gemacht werden und diese samt ihrer Möglichkeiten auch selbst entdecken können.

      • So ist es.

        wenn man den Zugang nicht ermöglicht passiert unter Umständen seltsame Sachen.
        Künstliche Verknappung steigert auch das Bedürfnis…
        Dann hat das Kind das Smartphone in der Hand und wird unter Umständen aggressiv wenn es das „teuflische Ding“ weg legen mu

      • So ist es.

        wenn man den Zugang nicht ermöglicht passiert unter Umständen seltsame Sachen.
        Künstliche Verknappung steigert auch das Bedürfnis…
        Dann hat das Kind das Smartphone in der Hand und wird unter Umständen aggressiv wenn es das „teuflische Ding“ weg legen muß.

      • Danke, dass Sie mich bestätigen. Ich arbeite auch im IT-Umfeld und möchte meinen Kindern in der Hinsicht auch etwas mitgeben.

  11. Gerne.

    so wie ich gezeigt habe, wie man sich die Schuhe bindet, genau so habe ich auch gezeigt wie man was auf dem Tablet Zeichnet oder auch wie man mit Werkzeug was zusammenbaut.

    Das Thema „Vorsicht“ im Internet oder auch beim Nachhauseweg gehört eben auch zur Erziehung.

    auch das beibringen ob Informationen als richtig oder falsch einzuschätzen sind. ich frag manchmal: wie realistisch denkst du ist es… wie wahrscheinlich ist es…

    Die Erziehung der Kinder ist eben nicht nur „bitte“ und „danke“ sagen.

    Unser Leben ist eben digital geworden… und unser Auftrag ist es unsere Kinder darauf vorzubereiten. ob es uns nun mal passt oder auch nicht.

    Ein Verbot ist ganz bestimmt nicht der richtige Weg.

    Smartphone um Kinder zu erreichen, kurz Nachricht: ich bin gut in der Schule ankommen.
    Ist doch eine mega coole Sache.

    Mama Papa der Bus hat Verspätung… oder bei uns in der Stadt: die U-Bahn ist ausgefallen.

    Auf der einen Seite vegan, Bio und co und auf der anderen Seite aber nicht wissen ob das Kind tagsüber oder auf dem Weg Probleme hat.

    das Thema Smartphone und Internet ist eben allgegenwärtig und aus der Gesellschaft nicht mehr wegzudenken.

    Ist eben ein Alltagsgegenstand

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