Verivox: Kostenfalle Grundversorgung, Milliardenpotenzial durch Tarifwechsel bei Strom und Gas

Millionen Haushalte in Deutschland befinden sich in Strom- und Gastarifen, die zu den teuersten am Markt gehören. Eine Analyse von Verivox zeigt, dass dies kein Nischenproblem ist, sondern einen erheblichen Teil der Verbraucher betrifft. Der Grund dafür sei oft nicht mangelndes Sparbewusstsein, sondern das Festhalten an der Grundversorgung.

Jene fängt laut Bundesnetzagentur jeden vierten Stromkunden (25 %) und jeden fünften Gaskunden (19 %) auf. Zwar bietet dieser Tarif maximale Flexibilität durch eine kurze Kündigungsfrist, doch diese wird mit einem deutlichen Preisaufschlag erkauft.

Was diese Preisdifferenz für den Einzelnen ausmacht, wird am Beispiel eines durchschnittlichen Haushalts (4.000 kWh Strom, 20.000 kWh Gas) deutlich: Durch einen Wechsel aus der Grundversorgung ließen sich pro Jahr im Schnitt 1.628 Euro einsparen, aufgeteilt in 671 Euro bei Strom und 957 Euro bei Gas.

Rechnet man dieses Sparpotenzial auf alle betroffenen Haushalte hoch, ergibt sich für das erste Halbjahr 2025 eine Summe von rund 3 Milliarden Euro an vermeidbaren Energiekosten. Die Basis für diese Kalkulation sind die durchschnittlichen Preise pro Kilowattstunde (kWh):

  • Strom: Hier kostete die kWh in der Grundversorgung durchschnittlich 43,96 Cent, während der günstigste Alternativtarif bei 27,85 Cent lag. Das entspricht einem Aufpreis von etwa 37 %.
  • Gas: In der Grundversorgung wurden im Schnitt 13,99 Cent/kWh fällig. Im Vergleich dazu stand ein günstiger Tarif mit 9,71 Cent/kWh, was den Preis in der Grundversorgung um rund 31 % verteuerte.

Die Sorge vor bürokratischem Aufwand oder einer Versorgungsunterbrechung hält viele vom Wechsel ab. Diese Bedenken seien jedoch in der Praxis meist unbegründet, so Verivox weiter. Der Wechselprozess selbst ist für den Kunden einfach gestaltet: Der neue Versorger übernimmt die Kündigung des alten Vertrags, und die durchgehende Belieferung mit Energie ist gesetzlich garantiert. Aber ja, ist sicherlich klar, dass ein Portal wie Verivox diese Zahlen veröffentlicht, hofft man doch sicherlich, dass Kunden mal wieder etwas mehr vergleichen und wechseln.

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46 Kommentare

  1. Das mag ja auf dem Papier schön aussehen. Aber wenn den Energieversorgern plötzlich 3 Milliarden an Einnahmen fehlen würden, dann wird es für alle teurer. In diesem Sinne finde ich es gar nicht so schlecht wenn die Menschen so wechselunwillig sind.

  2. Das Problem ist das viele Kunden sich böse die Finger verbrannt haben. Ich sag da nur Teldafax als Beispiel. Dann haben wir noch einen Großteil an Menschen, die sich damit nicht aus kennen und zwar wissen das es günstigere Lösungen aber Sorge haben das Sie was falsch machen oder erst garnicht die Möglichkeit haben.

    Die ganzen Anbieter im Briefkasten sind halt in der Regel ähnlich so teuer wie der Grundversorger. Und die Aussage das der Wechsel so problemlos abläuft, ist auch gelogen. Das mag sicher die Mehrheit sein, aber ich kenne genug Beispiele wo das schief gelaufen ist.

    Einfaches Beispiel wenn jemand einen Stromzähler hat wo im System keine Hausnummer gepflegt wurde. Du bekommst vom Versorger zwar alles mit Hausnummer zugeschickt aber intern ist das falsch gepflegt. Das führt dann immer wieder dazu das die Versorgung wegen „ungültiger Anschrift“ abgelehnt wird – oft kommentarlos. Der Kunde wird also nichtmal informiert.

    Sicher ein Sonderfall aber schon mehrfach gesehen. Eine Anpassung hat mich über 1 Jahr gekostet und viele Nerven. Und da bin ich nicht der Einzige.

    Oder bei Corona, wo Kunden dann aus dem Vertrag geworfen wurden (illegal) und gesagt wurde „verklagen sie mich doch, dann gehen wir halt in die Insolvenz“. Da sind dann Leute in die Grundversorgung gerutscht.

    Nicht falsch verstehen, mich hält das nicht vom Wechsel ab, aber viel andere!

    • Hier auch. Nach etlichen Problemen ist das bei uns auch »Never change a running System« geworden. Sonst sitzt du allein und ohne Strom da, bekommst doch wieder durch irgendwelche Klauseln Zusätze berechnet und am Ende des Jahres bekommst du einen Herzinfarkt wegen der Nachzahlungen. Dieses ganze Wechselgame ist auch eine Sache für sich, da die meisten ja Vermittlergebühren kassieren und ich da, wie bei Versicherungen, zumindest gefühlt nur noch belogen werden vor dem Abschluss.

      • Niemand sitzt in DE nach einem missglückten Versuch den Stromanbieter zu wechseln ohne Strom da. Die Versorgung wird automatisch von zuständigen Grundversorger übernommen. Selbstverständlich zum oftmals teuren Grundversorgungstarif. Diesen Vertrag kann man aber mit einer relativ kurzen Frist kündigen.

        Die hier verbreiteten Horrormeldungen sind vollkommener Blödsinn.

        Vermittlergebühren werden bei einem Anbieterwechsel für den Endverbraucher normalerweise nicht fällig. Um dem Gefühl des „belogen werden“ vorzubeugen, sollte man bestimmte Grundsätze beim Anbieterwechsel beachten. Das wären z.B. Preisvergleich ohne Einberechnung von Boni oder anderen Vergünstigungen, Höhe der Grundgebühr, Arbeitspreis pro kWh. Eine niedrige Grundgebühr macht sich besonders bei geringem Verbrauch bemerkbar. Deshalb immer die Gesamtkosten (Grundgebühr plus Arbeitspreis) im Blick behalten und für den geschätzten Verbrauch ermitteln.

        Auch die monatl. Abschlagszahlung sollte ein Entscheidungskriterium sein. Ist sie zu hoch, verschenkt man Monat für Monat Geld. Überzahlungen werden zwar bei der Endabrechnung gutgeschrieben, sie fehlen aber jeden Monat im eigenen Geldbeutel. Sind die Abschlagszahlungen zu niedrig, muss man mit einer Nachzahlung rechnen. Zu geringe Abschlagszahlungen kann man leicht anpassen. Eine Senkung der Abschlagszahlung ist bei den meisten Anbietern während der Vertragslaufzeit nicht möglich.

        Vertragslaufzeit, Preisgarantie: Verträge mit einer Laufzeit von mehr als 12 Monaten, sollte man bei der volatilen Lage auf dem Strommarkt nicht abschließen. Verträge mit dynamischen Tarifen können sich lohnen. Es kann aber auch teurer werden. Eine Preisgarantie kann der Anbieter nur für die von ihm erbrachten Leistungen gewähren. Die Kosten für andere Umlagen (Stromsteuer, Netzentgelte, usw.) geben die Anbieter 1 zu 1 an den Endkunden weiter.

        Um Zusatzkosten für sog. moderne Messgeräte sollte man normalerweise einen großen Bogen machen. Für Besitzer von größeren Solaranlagen (nicht BKW) und E-Autos kann es sich allerdings rechnen.

        Boni und andere Vergütungen können das Vergleichsergebnis beeinflussen. Sie sollten erst in Betracht kommen, wenn der Anbieter mit den günstigsten Gesamtkosten ermittelt wurde. Sofortbonus ist einem Bonus, der erst am Ende oder nach der Vertragslaufzeit ausgezahlt wird, vorzuziehen. Werden beide Arten von Boni angeboten, dann kann man sie mitnehmen.

        Payback-Punkte, andere Vergütungssysteme oder Cashback vom Vermittler (Verivox, check24, usw.) kann man gerne mitnehmen.

        Beim Wechsel des Energieanbieters liegt das Geld quasi auf der Straße. Man muss eben nur einige Dinge beachten, um es einzusammeln. Der Verbleib beim Grundversorger im teuren Grundversorgungstarif ist immer einer der größten Fehler.

        Der Wechselprozess wurde in den vergangenen Jahren stark vereinfacht und sollte eigentlich von jedem durchgeführt werden können. Wer es sich selbst nicht zutraut, sollte vielleicht mal im Freundes- und Bekanntenkreis rumfragen und sich helfen lassen.

    • Danke dafür! Habe ich auch schon mehrfach erlebt, dass die Abrechnungen auch schlichtweg falsch sind.

      • Jeder ist selbst in der Verantwortung auch seinen Zählerstand im Blick zu halten und auch ggf. die Werte, was auch online geht, zu übertragen. Seit dem her habe ich meine Probleme mehr.

    • In diese Kostenfalle ala Teldafax tappen dann aber auch nur die rein, die umgekehrt den Hals nicht voll kriegen können und sparen wollen, bis der Arzt kommt… Niemand, der sich auch nur minimal auskannte, hat dort einen Vertrag abgeschlossen. Von Vorauszahlungen, die man auf gar keinen Fall leisten sollte, ganz zu schweigen.

      Ich filtere meine Anbieter seit jeher auf Laufzeit, Preis, und dass nicht irgendein Bonus, der vielleicht irgendwann ausgezahlt wird, im angegebenen Preis enthalten ist. Fahre damit super. Ich zahle schon seit Jahren (auch in der Zeit nach Kriegsbeginn) 20-23 Cents.

    • > Das Problem ist das viele Kunden sich böse die Finger verbrannt haben. Ich sag da nur Teldafax als Beispiel.

      Einfach keinen Tarif mit Vorkasse abschließen und nur realistische Abschlagszahlungen akzeptieren. Dann ist das finanzielle Risiko praktisch nicht existent.

      > die sich damit nicht aus kennen und zwar wissen das es günstigere Lösungen aber Sorge haben das Sie was falsch machen oder erst garnicht die Möglichkeit haben.

      Dafür gibt es Anbieter wie SwitchUp oder auch Wechselpilot. Die kümmern sich für einen um alles und das auch jedes Jahr automatisch.

      > Einfaches Beispiel wenn jemand einen Stromzähler hat wo im System keine Hausnummer gepflegt wurde.

      Dafür gibt es die Marktlokationsidentifikationsnummer, findest du auf deiner Rechnung.

      > Oder bei Corona, wo Kunden dann aus dem Vertrag geworfen wurden (illegal) und gesagt wurde „verklagen sie mich doch, dann gehen wir halt in die Insolvenz“. Da sind dann Leute in die Grundversorgung gerutscht.

      Die Leute bleiben also in der Grundversorgung, weil sie sorge haben, dass sie noch in der Grundversorgung landen? Aha. Außerdem: Du musst nicht zu einem Wald-und-Wiesen Anbieter gehen. Auch ein Tarifwechsel zu einem der großen Stromanbieter (von denen keiner jemanden aus dem Vertrag geworfen hat!) ist mit erheblichen Ersparnissen verbunden.
      Wenn du zu einem der automatischen Wechselanbieter gehst, kannst du dies auch als Priorität angeben.

    • Marco S. : Zitat :“Dann haben wir noch einen Großteil an Menschen, die sich damit nicht aus kennen und zwar wissen das es günstigere Lösungen aber Sorge haben das Sie was falsch machen oder erst garnicht die Möglichkeit haben.“

      Das mag zwar stimmen, macht allerdings trotzdem keinen Sinn.

      In der heutigen Zeit geht man auf die Website des Grundversorger und ist nur einen Klick vom Wechsel entfernt.
      15 min. Zeit für den Vergleich seines eigenen Tarifs mit alternativ Tarifen des Grundversorgers liegen schon in der Verantwortung des Kunden.
      Man spart zwar nicht den letzten Cent aber die Grundversorger bieten zumindest ähnliche Tarife.
      Es gibt nur wenige Leute die kein Internet haben.
      Dann gibt es noch Leute mit Internet aber weniger Erfahrung. Aber auch hier gibt es meistens Freunde und Familie, wo man sich zumindest etwas Hiilfe bei der Bedienung suchen kann.

      90-95% der Bevölkerung haben also mit etwas Eigeninitiative die Möglichkeit, in einen zuverlässigen Tarif zu wechseln.

      Ich habe es übrigens ähnlich gemacht. Ich weiß also, wovon ich schreibe.

  3. Heinzelmann says:

    Wir haben zwar kein Gas, aber der jährliche Stromanbieterwechsel (oder zumindest der Check, aber i.d.R. ist ein Wechsel schon aufgrund der Neukunden Boni rentabel) gehört inzwischen dazu wie der jährliche Check des KFZ-Versicherers.

  4. Wenn ich mich im Freundes- und Bekanntenkreis umhöre liegt es sehr wohl am Sparbewusstsein.
    Viele haben einfach kein Interesse daran sich mit ihren Verträgen zu befassen und zahlen dann halt bereitwillig einfach teure Verträge weiter.

    • Ja, das ist definitiv so. Den Deutschen geht es ERHEBLICH besser, als man aufgrund des ständigen Wehklagens denken würde. Auch und gerade denen, die am lautesten rumjammern.

    • Dann sollen deine Freunde und Bekannte einen automatischen Tarifwechsel-Anbieter bemühen. Einmal beauftragt flattert dir da halt jedes Jahr eine E-Mail rein und schwupts hast wieder einen neuen günstigen Tarif.
      Idealerweise übernimmt der jegliche Kommunikation mit dem Stromanbieter für dich.

      • Wer den Anbieterwechsel selbst durchführt, kann mehr sparen. Erteilt man einem automatischen Tarifwechsel-Anbieter eine Vollmacht, gibt man die Anbieter-Auswahl vollkommen aus der Hand, bleibt aber Geschäftspartner des Energielieferanten.

        Automatische Tarifwechsel-Anbieter finanzieren sich nicht immer seriös und legen ihre Finanzierung nicht transparent dar. Teilweise werden Gebühren berechnet, denen höhere Verbrauchskosten zugrunde gelegt werden als tatsächlich vorhanden.

        Komfort hin oder her, für mich wäre das nicht das richtige.

  5. Leider ist es so, dass es die auch geben muss, die mehr bezahlen. Natürlich ist das eine Frechheit, dass man den Leuten mehr abzockt.

    Ich wechsle jedes Jahr. Über das Portal Check24, da kann man seine Daten sehr gut verwalten. Die haben auch eine sehr gute App. Der Aufwand ist minimal und geht wirklich sehr einfach.

    Man kann bei verschiedenen Anbietern den Neukunden Bonus mitnehmen, alleine das sind schon ein paar Hunderter. es gibt Sonderaktionen mit besseren Tarifen, wo man sich benachrichtigen lassen kann.

    Warum ich wechseln musste, war eine drastische Preiserhöhung meiner Grundversorger, bei denen ich aber Verträge hatte.

    Anbieter eins für Gas, wollte dreimal so viel Abschlag wie der billigste bei CHECK24, 150€ anstatt 45€.

    Anbieter zwei für Strom wollte um die 50 € mehr im Monat haben, 230€ anstatt 180€ beim billigsten Anbieter.

    Insgesamt habe ich durch den Wechsel fast 2000 € gespart. Ich kann’s nur jedem empfehlen, sich auf die Hinterbeine zu setzen und den Anbieter zu wechseln oder zumindest mal vergleichen.

    Das schlimme war, dass die Grundversorger eigentlich ähnliche Tarife hatten wie die günstigsten bei CHECK24. Keine Ahnung, was da passiert ist, plötzlich wurden von heute auf morgen die Preise drastisch erhöht.

    • Na ja, da wird immer ein Extrem gesucht, aber sie Rechnung, die der Einsparung im Beitrag zu Grunde liegt, ist bei uns in der Region schon realistisch.

      Wobei ich die abgenommenen Verbräuche für einen „Durchschnittshaushalt“ für heftig halte.

      Wir wohnen mit drei Teenagern in einem großen schlecht isolierten Haus mit klassischen Heizkörpern und jeder Menge elektrischen Geräten eher 3.500 kWh Strom und 16.000 kWh
      Heizenergie (Nahwärme). Glaube nicht dass der deutsche Durschnittshaushalt aus 6 Personen auf 300 m² besteht.

  6. Oft (nicht immer) bestimmt aber der Vermieter den Anbieter beim Gas. Da ist dann nichts mit wechseln.

    • Doch auch da ist wechseln möglich bei bedarf . Denn es gilt für den Vermieter auf Wirtschaftlichkeit zu achten . Also Grundversorgung ist schon mal ausgeschlossen

    • Das Problem hat man auch als Mitglied einer Eigentümergemeinschaft. Die Hausverwaltung bestimmt den Energieanbieter. Als Eigentümer erhält man keine Information, welcher Anbieter die verwaltete(n) Liegenschaft(en) zu welchem Preis beliefert. Erst mit der Jahresrechnung wird einem das deutlich.

      Wie bei Vermietern gilt bei der Hausverwaltung das Gebot der Wirtschaftlichkeit. Der Einfluss, den man darauf hat, ist leider relativ gering. Große Hausverwaltungen können mit den Energielieferanten Sonderverträge abschließen und Energie zu wesentlich günstigeren Preisen beziehen.

      Kleiner Tipp am Rande: Einfach mal bei der nächsten Eigentümerversammlung nachfragen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, da geht was!

  7. Dabei geht ein Wechsel doch inzwischen innerhalb von 2-4 min vonstatten.

    Mit Faulheit/Dummheit sollte man aber eh keinerlei Mitleid haben…

  8. PLZ 01768 günstigste derzeit:
    Gas 11,11c/kwh + 12€
    Strom 29,72c/kwh + 10€

  9. Wer den Stromanbieter nicht jährlich wechselt ist halt wirklich auch selbst schuld. Der verbrennt dann halt mehrere hundert Euro pro Jahr für nichts – jeder wie er will.

  10. Wenn das so ist, dass die Grundversorgungstarife über Sozialleistungen zu einem großen Teil vom Staat übernommen werden, wäre das doch ein Anlass für mehr Bürokratie oder?

    Also brauchen wir ein Marktpreiserstattungsgesetz, welches sicherstellt, dass der Staat nicht mehr als die üblichen regionalen Strom- und Gaspreise übernimmt.

    • Dierck Ziegler says:

      Nicht ganz richtig Dude, in SGB II (Bürgergeld) und SGB XII (Grundsicherung i. Alter) zahlen die Leistungsbezieher den Strom/Gas direkt aus dem Regelsatz. Was eigentlich gar nicht zu stemmen ist. Heizkosten werden glücklicherweise übernommen. D.h. aber auch, Leistungsbezieher sollten im eigenen Interesse möglichst günstige Verträge abschließen.

  11. Der Beitrag ist leider sehr oberflächlich – bzw. kommentiert die oberflächliche Meldung von Verivox in meinen Augen zu wenig. Ganz konkret hänge ich noch in der Grundversorgung aufgrund der Angst, bei alternativen Anbietern aufgrund der komplexen Strom-Situation bei mir mit PV, Batteriespeicher und einer Kaskadenschaltung – bei der sogar der Grundversorger immer wieder Probleme hat – gehörig gegen die Wand zu fahren. Es gibt genug Berichte, die von entsprechenden Problemen sprechen.

    • Spannend, dass du trotz der hohen Kosten in der Grundversorgung bleibst. War das Kaskaden-Setup bei dir wegen der Förderung oder wegen Vorgaben vom Netzbetreiber so geplant? Und wenn ja – lohnt sich die Förderung überhaupt noch, wenn du dadurch im teuren Grundversorgungstarif hängenbleibst?

      • die Frage die sich mir stellt – gibt es in dem Szenario nicht beim Grundversorger einen Tarif der preiswerter ist? Oder anders gefragt, bei welchem Grundversorger gibt es das nicht, bzw. warum nimmst Du nicht dort einen solchen Tarif?

  12. Dierck Ziegler says:

    Nicht ganz richtig Bro, in SGB II (Bürgergeld) und SGB XII (Grundsicherung i. Alter) zahlen die Leistungsbezieher den Strom/Gas direkt aus dem Regelsatz. Was eigentlich gar nicht zu stemmen ist. Heizkosten werden glücklicherweise übernommen.

    • Danke für die Aufklärung.
      Wobei Du mir nochmal erklären müsstest, wie Du *den Strom/Gas direkt aus dem Regelsatz. (…) Heizkosten werden glücklicherweise übernommen.“ meinst. Das einzige Gas im Haushalt, dass man nicht zum Heizen braucht, wäre das inzwischen selten gewordene zum Kochen.

      Wenn das also zumindest beim Strom so ist, dass es über den Regelsatz abgedeckt ist, fände ich das insofern gut, dass es so Anreize für einen Anbieterwechsel und sparsamen Umgang gibt, die man bei „einfacher Kostenübernahme“ ggf. nicht hätte.

      Nicht falsch verstehen. Es geht mir tatsächlich eher darum, dass es oft besser gebildeten und wohlhabenderen Schichten leichter fällt, Geld zu sparen, da sie mit den Mechanismen weniger überfordert sind und eher in den Genuss von Subventionen kommen, um sich z.B. ein neues e-Auto samt PV anzuschaffen. Wenn aber die Allgemeinheit z.B. die Heizkosten der Gas-Etagenheizung übernimmt, hat sie m.M.n. auch den Anspruch auf einen günstigen Vertrag.

    • Christian Voß says:

      Diese sogenannte Neiddebatte oder auch angebliche Gerechtigkeitsdebatte richtet sich aber immer nur gegen die Armen und Schwachen.
      Angeblich sind unsere Kassen wegen Migranten und Bürgergeldempfängern leer, nur es wird nie über die ganzen Subventionen für die andere Seite gesprochen … reduzierte Mehrwersteuer für Rennpferde und Hotels (die das damals nicht mal den Kunden weitergegeben haben), massive Steuerreduzierung für Finanz-Holdings (also auch die ganzen Holdings der Familien-Trusts) … Finanz-Holdings haben auf die Kapitalerträge einen Nachlass von 95% bei den Steuern (oder anders gerechnet: Finanz-Holdings haben einen Steuersatz von ca. 1,5% inkl. Gewerbesteuer) …
      Und wer treibt denn die Menschen in Arbeitslosigkeit, Armut und Bürgergeld? Wirtschaftsbosse, denen die Rendite nicht hoch genug ist … Wer drückt ständig die Löhne und erhöht gleichzeitig seine eigenen Preise? Wirtschaftsbosse, die …. Cum-Ex verursachte einen Schaden von knapp 30 Milliarden Euro und wurde von einer überschaubaren Clique aus der Oberschicht verursacht, und alles aus Habgier … Das Gesamtbudget 2025 fürs Bürergeld beträgt 36 Mrd. Euro und versorgt ca. 5 Millionen Menschen jährlich … Wenn Carsten Maschmeyer durch Cum-Ex Millionen illegal erwirtschaftet, sagt niemand was … Wenn das Bürgergeld um ein paar Euro erhöht wird (und sogar weniger stark als die Inflation im gleichen Zeitraum), schreit der Pöbel was von Ungerechtigkeit … Ein signifikanter Anteil an Bürgergeldempängern (m/w/d) ist ein Single-Elternteil, würde gerne arbeiten und bekommt schlicht und einfach keinen Kindergartenplatz (denn dafür ist ja mal wieder kein Geld da).
      Und wer befeuert dieses Treten nach unten? Die Presseerzeugnisse der grossen Medienhäuser, deren Eigentümer zu dieser Oberschicht gehören und NICHTS von ihrer bisherigen Komfortzone abgeben will …
      Bevor das nächste Mal wieder die Reflexe in Richtung Arme und Schwache aktiv werden: NACHDENKEN!

      • Du vergisst einen kleinen Unterschied in deiner eigenen Logik: Staatsausgaben kommen von bereits eingenommenen Steuern – oder Schulden. Steuersenkungen beziehen sich auf verdientes Geld. Es ist also ein gewaltiger Gerechtigkeitsunterschied, ob man Geld einsparen möchte, dass andere erst einmal verdient haben und das ihnen dann über Steuern abgeknöpft wurde, oder ob man die Steuerlast reduziert (evtl. damit sie es auch zukünftig bereit sind zu tun). Du lässt den Prozess des Steuerverdienens komplett außen vor und nimmst es als gegeben hin, dass Menschen, die arbeiten und wirtschaftliche Risiken eingehen, dies tun, weil es sich für sie lohnt. Das dies eben nicht selbstverständlich ist, sieht man in ausnahmslos allen Ländern, die ein System etabliert haben, das du vertrittst. Das nennet sich Sozialismus und hat neben wirtschaftlichem Desastern, Unfreiheit und Leid die meisten Toten in der Menschheitsgeschichte zu verantworten.

        • Christian Voß says:

          Ich bin Jahrgang 1980 und habe in meinem Leben sogar schon ALG II (Harzt IV), davor hatte ich gearbeitet und danach auch wieder. Aktuell baue ich mit einem guten Freund sogar ein Unternehmen auf. Ich bin also bestens mit allen Seitens des Erwerbslebens vertraut. Und eines vorneweg: Egal wie man es demnächst nennt, Sozialhilfe / ALG II / Bürgergeld / Neue Grundsicherung ist nichts, was auch nur ansatzweise komfortabel wäre. Ich hatte in der Zeit oft genug das Problem, dass es nicht mal für einen Satz normale Kleidung reichte oder eine defekte Waschmaschine unmittelbar existenzielle Nöte mit sich brachte. Und mit dieser Art Einkommen kann man sich dann auch nichts auf Raten kaufen, denn du bist nicht kreditwürdig.
          Was mir auch sauer aufstösst, ist der allgemeine Tenor, Bürgergeldempfänger(innen) seien an ihrem Schicksal selbst Schuld und hätten die Unterstützung nicht verdient. FALSCH! Da gibt zum einen die von mir bereits genannten alleinerziehenden Eltern, die wegen fehlender Kita-Plätze nicht arbeiten können. Dann haben wir jene, die trotz Vollzeitstelle aufstocken müssen, weil der gezahlte Lohn nicht ausreicht. Die in den Medien genannten „Totalverweigerer“ machen sogar nach offiziellen Angaben der Bundesagentur für Arbeit einen sehr sehr kleinen Anteil aus. Alle anderen gelten also als arbeitswillig, können aber aus den verschiedensten Gründen nicht aus dieser Mühle raus.
          Da sollten wir uns doch erstmal fragen, wie diese Hindernisse beseitigt werden können, für die jetzige aber auch künftige Generation(en). Macht aber keiner, lieber wird auf diesen Menschen rumgetrampelt und eine Debatte wie die deine geführt. Was für ein ärmliches Verständnis von Nächstenliebe und Miteinander wir doch transportieren!
          Unser Staat bekommt das Geld, was er braucht, IMMER von seinen Bürgern. Und das hat ja auch seine Richtigkeit, denn immerhin haben wir dafür ein System aus Sicherheit, Versorgung und Infrastruktur. Was aber auch zur Wahrheit gehört ist, dass unser Steuersystem diese Lasten ziemlich einseitig auf jenen ablädt, die keinen „Zugang zur Macht“ haben. Mit welcher Berechtigung muss z.B. eine Finanz-Holding nur einen Bruchteil dessen an Steuern bezahlen, was ich mit meinem Unternehmen zu leisten habe? Warum waren 2008 Milliarden über Mlliarden Euro zur Rettung der Banken da, aber gleichzeitig nicht mal ein paar Millionen für die Sanierung von Schulen?
          Dies alles hat nichts mit Sozialismus zu tun, sondern damit wer eine Lobby bei den Entscheidern des Staates hat und wer nicht. Die Wirtschaft und die Oberschicht hat es jedenfalls, das einfache Volk jedoch immer weniger bis gar nicht!
          Übrigens: Bisher hat KEIN Land dieser Erde echten Sozialismus oder gar Kommunismus gehabt. Es waren und sind ausnahmslos einfach nur linksgerichtete Diktaturen, die sich dieser Schlagworte bedienen. Für manche US-Amerikaner war / ist ja schon eine allgemeine Krankenversicherung Kommunismus!

      • W. Churchill: Der Sozialismus ist eine politische Religion, deren Gott der Staat ist und deren Priester Bürokraten sind … Eine Philosophie des Scheiterns, das Glaubensbekenntnis der Unwissenheit und die Predigt des Neids; seine Tugend ist die gleichmäßige Verteilung des Elends.

        • Christian Voß says:

          Hm, ein Monarchist und Konservativer aus der Heimat des Manchester-Kapitalismus hat ein Problem mit dem Sozialismus … Warum bin ich nicht überrascht?

  13. Dierck Ziegler says:

    Tbh kann sollte nicht nur die Strompreise vergleichen. Bekomme von Check 24 immer wieder vermeintlich günstige Angebote. Bei genauerem Hingucken zeigt sich, dass die Netzentgelte nie berücksichtigt werden. Da ich im Norden der Republik wohne, zahle ich hat leider höhere Netzentgelte als bspw. die söderigen Bayern. Sad.

    • Bitte mal eines dieser Angebote von Check24 benennen, bei dem die Netzentgelte nicht eingepreist wurden. So klingt das ziemlich unglaubwürdig und ist mir noch nie aufgefallen.

      Um die Unterschiede bei den Netzentgelten will sich ja die Bundesregierung kümmern. Ja, ich weiß. Die versprochene Senkung der Stromsteuer für alle wurde auch nicht umgesetzt. 😉

    • Oliver Wegner says:

      Das ist Unsinn. Der Arbeitspreis bei Check24, Verivox und Konsorten enthält die Kosten für Strombeschaffung, Netzentgelte sowie staatliche Abgaben und Steuern.

  14. „Beispiel eines durchschnittlichen Haushalts (4.000 kWh Strom…)“
    Unser Stromverbrauch liegt/lag zu dritt seit Jahren bei 1.600–1.800 kWh, und wir leben nicht wie Höhlenmenschen.
    Solange *durchschnittlich* 4k verbraucht werden ist der kWh-Preis doch das geringste Problem!?

    • Die hier teilweise genannte Einsparungen und auch das, was in der Werbung von Vergleichsportalen als Einsparung genannt wird, erzeugt bei mir starkes Kopfschütteln.

      Wieviel Energie muss ein Privathaushalt verbrauchen, um auf eine Einsparung >800€ zu kommen?

      Die individuellen Einsparungen dürften deutlich geringer ausfallen. Wahrscheinlich auch ein Grund, warum viele den Wechsel des Energieanbieters scheuen. Am meisten spart man mit jeder kWh, die nicht verbraucht wird. Allerdings sollte man nicht auf Teufel komm raus, alle Hausgeräte, die gerne als Energiefresser ausgemacht werden, neu anschaffen. Es gibt einfachere Möglichkeiten, mit den vorhanden Hausgeräten sparsam zu sein. Der Geschirrspüler z.B. sollte möglichst gut beladen sein, bevor man ihn anstellt. Ähnlich sieht es bei der Waschmaschine aus. Ein Programm mit geringerer Temperatur und geringerem Wasserverbrauch auswählen, hilft auch beim sparen.

    • Wir verbrauchen ohne den Strom für die beiden Autos ca. 5000kWh pro Jahr.

      • Sorry, falsche Zahl im Kopf. Hatte mich schon gewundert, warum wir nur knapp überm Durchschnitt liegen sollen. Es sind knapp 8000. Bin schon mehrfach gefragt worden, wie das zustande kommt. U.a. ein Meerwasseraquarium, Klimaanlage und Poolpumpe in den Sommermonaten. Den Strom für die beiden Autos hab ich wie gesagt rausgelassen, weil jemand, der 4000 schon für viel hält, sonst noch viel größere Augen macht…

        • @BigBlue007
          Danke für die Erläuterungen zu deinem überdurchschnittlich hohen Stromverbrauch. Bei 8000 kWh/Jahr rentiert es sich selbstverständlich noch mehr, die verschiedenen Anbieter und ihre Preise zu vergleichen.

          Aber auch als Durchschnittsverbraucher kann man da wirklich was sparen. Deshalb, immer vergleichen und zum günstigsten Anbieter wechseln! Es ist wirklich kein Hexenwerk.

  15. Habe gerade heute den Wechsel über Wechselpilot initiiert. Natürlich würde ich mehr spraren, wenn ich es jährlich selbst mache, aber Erfahrungsgemäß mache ich es nicht jährlich.

    Nun probiere ich diesen Dienst für paar Jahre mal aus.

    • @Salido
      Könntest du mal erklären, auf welcher Basis die Servicegebühr berechnet wurde? Bei Wechselpilot sind das üblicherweise 1×10% von der zu erwartenden Ersparnis und am Ende nochmal 10% von der tatsächlichen Ersparnis. Darüber, mit welchem Anbieter die Ersparnis ermittelt wird, schweigt sich Wechselpilot aus.

      • @Mr. T basierend auf deinen aktuellen Vertrag und Tarif werden anderen Anbieter verglichen. Ich war tatsächlich seit kurzem wieder beim Grundversorger für Strom und Gas, teilweise weil mein Anbieter weg vom Markt ist. Mir wurden drei Vorschläge gemacht von Wechselpilot (WP), zwei waren mit Provision für WP und einer wäre ohne Provision aber dennoch etwas günstiger.

        Ich denke die machen es wie Check24 und Co., nur führen den Wechsel jedes mal selbst durch. Als Neukunde bekommt man ja oft Bonus, und alleine dadurch lohnt es sich ja zu wechseln, solange der Anbieter mehr oder weniger seriös ist.

        Ich werden den Dienstleister mal ausprobieren und schauen, ob das Sinn macht. Es gibt wohl auch diverse andere die ähnliches anbieten.

  16. Leider wird hier nicht der Wechsel mit/über finanztip.de erwähnt/empfohlen.
    Letztendlich besser für alle, die sicherer selbst wechseln wollen.
    Sonst, für den automatischen Stromanbieter-Wechsel, ist Switchup.de hilfreich.
    Nur wer alles mitnehmen möchte wechselt über Cashback-Anbieter (wie Shoop.de, topcashback.de, …) und kommt dann zu Preisvergleich.de, Verivox oder Check24.
    Ich habe einen dauerhaften Tarif mit finanztip.de gefunden, der schon lange, immer noch der kostengünstigste Tarif ist.

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