Opera reicht Beschwerde gegen Microsoft ein: Edge-Browser-Tricks in der Kritik

Opera hat bei der brasilianischen Wettbewerbsbehörde CADE eine Kartellbeschwerde gegen Microsoft eingereicht. Der Vorwurf: Microsoft soll seine marktbeherrschende Stellung im Windows-Ökosystem ausnutzen, um den hauseigenen Edge-Browser zu bevorzugen. Im Kern geht es darum, dass Microsoft Edge nicht nur vorinstalliert ist, sondern durch verschiedene Mechanismen die Nutzung alternativer Browser erschwert wird. Opera-Justiziar Aaron McParlan kritisiert dabei vor allem die Exklusivvereinbarungen mit PC-Herstellern und die technischen Hürden, die Microsoft für Nutzer aufbaut.

Die Taktiken von Microsoft seien vielfältig: Wenn Nutzer in Edge nach alternativen Browsern suchen, werden sie durch Warnhinweise verunsichert. Selbst wenn ein anderer Browser als Standard festgelegt wurde, öffnet Windows bei bestimmten Aktionen wie dem Anklicken von E-Mail-Links oder dem Öffnen von PDF-Dateien trotzdem Edge.

Diese Praktiken beschränken sich nicht auf den brasilianischen Markt. Opera geht auch in der EU gegen Microsoft vor. Dort könnte Edge als Gatekeeper-Dienst im Sinne des Digital Markets Act eingestuft werden.

Die Beschwerde in Brasilien zielt auf konkrete Verbesserungen ab: PC-Hersteller sollen die Freiheit bekommen, andere Browser vorinstallieren zu können. Zudem fordert Opera einen neutralen Auswahlbildschirm für Browser und ein Ende der manipulativen Designelemente in Windows.

Machen wir uns nichts vor: Microsoft fiel in der Vergangenheit durch weitere fragwürdige Methoden auf. Anfang des Jahres verwendete das Unternehmen eine nachgeahmte Google-Benutzeroberfläche für Bing-Nutzer, die nach Protesten schnell wieder entfernt wurde. Und der ganze Quatsch in Windows 11 wird gefühlt auch immer schlimmer. Windows 10 ist dahingehend out of the box das bessere System für ablenkungsfreies Arbeiten.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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10 Kommentare

  1. „Und der ganze Quatsch in Windows 11 wird gefühlt auch immer schlimmer. “
    Vielleicht nicht der sachlichste Beitrag aber kann ich so auch unterschreiben. Defakto so sehr dass ich privat umgestiegen bin auf ein anderes System. Beruflich nicht, aber privat wollte ich gerne ein OS haben das nicht übermorgen vielleicht ein seltsames Feature erzwungen bekommt wie „Windows Recall“.
    Und mein OS sollte bitte nicht wie eine Werbeplattform für eine Cloudumgebung wirken.

  2. Die gut getarnte Werbung zum Beispiel, wo man was aktivieren muss um diese nicht sehen zu müssen. Tips und Tricks, usw.

  3. Wenn ich überlege was die EU alles so die letzten Jahre von Apple verlangt hat, so wäre es wünschenswert sie würden Microsoft auch mal an den Kragen gehen. Achja im die nutzten ja selber Microsoft PC´s.

    • EU Regeln wie Hersteller neutrale Ausschreibung gelten für ALLES, aber wie immer nicht für Microsoft! bei dem Sprung in die Cloud hätte man ganz prima für mehr Wettbewerb Sorgen können, aber nein, auch darauf wurden die Ausnahmen erweitert… ich versteh es nicht! diese Firma arbeitet seit 40 Jahren immer nach dem gleichen Schema, und alle Politiker und Firmen machen mit… dass einem da zwangsläufig Bestechung in den Sinn kommt, ist glaube ich jetzt nicht bösartig!

  4. Edge auf Windows ist super nervig. Abgesehen von dem völlig überladenem Erscheinungsbild… man wird es nur schwer los, weil Microsoft noch immer agiert wie vor 15, 20 Jahren ..ätzdend

  5. „Aktionen wie dem Anklicken von E-Mail-Links oder dem Öffnen von PDF-Dateien“
    Firefox – Thunderbird – Sumatra
    Diese auf neuem Windows zuerst installieren.
    Dann eine halbe bis ganze Stunde *sämtliche* Systemeinstellungen (auch alte Systemsteuerung) mit Unter-, Untermenüs durchgehen, verstehen und ggf. deaktivieren. Anschließend ist es benutzbar.

  6. …und ich bin mit meinem Brave-Browser sehr glücklich. Windows Recall wird damit auch blockiert, er ist schnell und zuverlässig. Mit der richtigen Einstellung nervt auch keinerlei Werbung!!

  7. NanoPolymer says:

    Unter Windows nutze ich bis auf das OS gar nichts. Das vorgeworfene Verhalten kann ich überhaupt nicht bestätigen. Sowohl das installieren eines alternativen Browser ist ohne weiteres möglich und auch alles Links öffnen sich im neuen Browser nach einmaliger Bestätigung. Windows fragt da bei mir zumindest einmal nach. Nachdem ich den Browser vor kurzen von Chrome zu Vivaldi gewechselt habe wurde erneut gefragt (Chrome war parallel noch installiert).

    Wenn das alles so ein Problem wäre, wie kommt es das Chrome so einen hohen Marktanteil hat? Genau es gibt kein Problem.

    Opera hätte wohl am liebsten eine Liste mit Browsern und sie sind ganz oben mit Auszeichnung und Sternchen.

    Generell bin ich eher dafür das ein OS grundlegende Dinge wie ein Browser und Mail schon mitbringt. Unter MacOS nutze ich fasst alles von Apple außer Safari. Es sollten aber keine Steine für Alternativen in den Weg gelegt werden. Und wenn man die Systemprogramme entfernen kann gibt es noch ein Pluspunkt.

    • keine Ahnung was bei dir anders ist, aber Windows 11 stellt mir gefühlt nach jedem Monatsupdate die Programme wieder auf Standard zurück. dann muss ich erst meinen Browser wieder von Edge weg wechseln, werde noch 2x gefragt, in ich nicht doch nochmal Edge probieren will. Auch irfanfiew muss ich immer wieder neu zum Standard für Bilder machen… usw.
      ich scheine da nicht der einzige zu sein, und ich finde den Vorstoß von Opera gut!

  8. Jörg Baudisch says:

    Die login.microsoft.com brachte bei mir gestern Opera mehrmals zum Absturz Das war zuvor noch nie passiert.

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