EU-Kommission: Temu verstößt gegen EU-Regeln

Die Bundesregierung will sich den Online-Shop Temu genauer anschauen.
Die EU-Kommission hat heute erste Ergebnisse ihrer Untersuchung gegen den Online-Marktplatz Temu veröffentlicht. Der chinesische Händler soll gegen den Digital Services Act (DSA) verstoßen haben, indem er die Risiken illegaler Produkte auf seiner Plattform nicht ausreichend bewertet hat. Die Kommission führte einen Testkauf durch, der zeigte, dass EU-Verbraucher auf Temu mit hoher Wahrscheinlichkeit auf nicht konforme Produkte stoßen. Dies betrifft vor allem Babyspielzeug und kleine elektronische Geräte. Die von Temu im Oktober 2024 vorgelegte Risikobewertung basierte laut Kommission auf allgemeinen Brancheninformationen statt auf konkreten Daten des eigenen Marktplatzes.

Die Untersuchung läuft weiter und umfasst auch mögliche Verstöße bei der Wirksamkeit von Gegenmaßnahmen, den Einsatz süchtig machender Design-Elemente, die Transparenz der Empfehlungssysteme und den Datenzugang für Forscher. Temu hat nun die Möglichkeit, die Untersuchungsakten zu prüfen und Stellung zu nehmen. Parallel wird das European Board for Digital Services konsultiert. Bei einer Bestätigung der vorläufigen Erkenntnisse droht Temu eine Geldstrafe von bis zu 6 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes. Die EU-Kommission arbeitet bei der Untersuchung mit nationalen Behörden zusammen. Parallel laufen eine separate Untersuchung des Consumer Protection Cooperation Network und eine erste Produktsicherheitsprüfung.

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19 Kommentare

  1. Wasser ist nass

  2. Richtig so, wer den Wettbewerb durch solch illegale und teils auch gefährliche und gesundheitsschädliche Produkten verzerrt muss zur Rechenschaft gezogen werden.

    • Kennst du VW? Dachte für einen kurzen Moment, die EU hat beim Dieselskandel so reagiert wie du es beschreibst. Muss wohl kurz im Paralleluniversum gewesen sein.

  3. Endlich geht es dem Müllproduzenten an den Kragen!

    • ? Die produzieren doch gar nichts. Das ist sowas wie ebay oder aliexpress.

      • Jemand Anders says:

        Das wissen die wenigstens, urteilen aber im Voraus.

        • Ja, weil es auch überhaupt keine Rolle spielt, denn das Geschäftsmodell von Temu basiert einzig und allein auf solchen Wegwerfwaren. Wer das ursprünglich einmal produziert hat, ist unerheblich.

          Und man sieht ja an den Verkaufszahlen, dass hier wegen des einen oder anderen Grundes eine Regulierung her muss. Der gemeine Homo sapiens hat nämlich leider genug nicht genügend Intelligenz, um zu verstehen, dass die Temu-Angebote für niemanden gut sind. Nicht einmal für die Produzenten, auch wenn sie kurzfristig ein paar Cent Gewinn machen.

          • >> Der gemeine Homo sapiens hat nämlich leider genug nicht genügend Intelligenz, um zu verstehen, dass die Temu-Angebote für niemanden gut sind.

            Was für ein herabwürdigender Satz. Anscheinend fühlt sich da jemand der Spezies nicht zugehörig und strotzt ja nur so von Intelligenz. 😉

            Temu & Co. werden ganz bestimmt einen Weg finden, um ihren angeblichen Schrott auch weiterhin in der EU zu verhökern. Die ganze Anti-China-Politik führt doch höchstens dazu, dass man sich irgendwann die seltenen Erden unter den Fingernägeln rauskratzen muss.

          • > das Geschäftsmodell von Temu basiert einzig und allein auf solchen Wegwerfwaren

            Ne da gibts auch normales Zeug. Die großen Marken haben sie jetzt noch nicht. ..aber gabs nicht letztens erst diese Meldung mit Wurstbaron? Du kannst da jetzt auch Bratwurst kaufen. Ist halt ne Verkaufsplattform.

            Die bestehen ja sicherlich nicht drauf, dass alles was du da verkaufst billiger Mist aus China ist, denke ich mal. 😀

      • In der EU und im deutschen Recht ist es egal wer es produziert, hier haftet wer verkauft. Und nach Rechtsauffassung verkauft hier das Portal, die nehmen ja auch das Geld entgegen

  4. Freakyno1 says:

    Höhere Löhne, weniger Schrottkäufe. 😛

    • Niemals, denn Geiz ist bekanntermaßen Geil und da schaltet dann auch der Verstand aus, so dass giftige Inhaltsstoffe, miese Produktionsbedingungen usw. beiseite geschoben werden.

      • Ich denke schon, dass das zumindest einen Teil ausmacht, denn es wird auch gerne beiseite geschoben, dass leider immer weniger Menschen ungiftige Inhaltsstoffe und gute Produktionsbedingungen auch bezahlen können. Aber anstatt sich darum zu kümmern, dass hierzulande gute Produkte zu vernünftigen Preisen hergestellt werden können, wird lieber viel Energie darauf verwendet, denen, die es können, Steine in den Weg zu legen. Das mag aus verschiedenen Gründen gut und richtig sein, das erfolgt aber immer unter dem Deckmantel des Verbraucherschutzes, und im Sinne der Verbraucher ist es gerade nicht.

  5. Nabend

    Durch den sogenannten Weltpostvertrag können Produkte aus Fernost enorm günstig verschickt werden, sogar günstiger als wie ein deutscher Händler innerhalb Deutschlands es kann. Das ist unter anderem der Grund, warum viele Artikel von solchen Plattformen so derartig günstig sind. Hinzu kommen andere Faktoren wie günstigere Löhne in der Herstellung, sowie Spezialisierung der Maschinen im Herstellungsland auf Massenproduktion und diversen Subventionierungen.
    Alles ohne Gewähr. Mein aktueller Wissenstand dazu.

  6. Und nicht nur Temu. Auch Amazon macht munter weiter mit dem Angebotsbeschiss.
    Dort war zuletzt ein Ugreen Ladegerät mit -46% im „Angebot“. Dann steht natürlich vom UVP daneben.
    Jedoch sollte sich der Vergleichspreis auf den Durchschnittsverkaufsspreis der letzten ich glaube 6 Monate normalerweise beziehen. Tuts aber nicht. Der UVP ist ein Phantasiepreis, der eh nie abgerufen wurde. Ich hoffe die Wettbewerbshüter gehen da mal weiter nach.

    • Eigentlich sollte einem als Käufer die prozentuale Angabe der Preissenkung gegenüber dem UVP und alle anderen, als Angebotspreis angegebenen, Preise egal sein. Wichtig ist doch nur zu welchem Preis man das Produkt erwerben kann und ob es einem das wert ist.

      So wie Angebote präsentiert werden, ist es reine Verkaufspsychologie. Der Käufer wird durch hervorgehobene Einsparmöglichkeiten geködert. Anstatt nach irgendwelchen Wettbewerbshütern zu rufen, einfach mal das Hirn einschalten.

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