Meta: Keine politischen Werbeanzeigen mehr in der EU

Meta folgt einer EU-Regulation zur politischen Werbung. So gab der US-Tech-Gigant bekannt, dass Meta, wie auch andere Plattformen, ab Oktober keine politischen, wahlbezogenen oder sozialen Anzeigen mehr in der EU zuzulassen.

Grund ist die EU-Verordnung zur Transparenz und Zielgruppenansprache bei politischer Werbung (TTPA). Hierbei werden die „Möglichkeiten der Werbetreibenden eingeschränkt, ihre Zielgruppen zu erreichen“ – Nutzer sehen so weniger relevante Inhalte.

Meta setzt die Maßnahmen vor allem aufgrund von rechtlicher Ungewissheit um. Man sieht politische Online-Werbung weiterhin als relevanten Bestandteil von „moderner Politik“, so Meta. Man setze sich weiterhin für eine politische Meinungsäußerung und faire Wahlen ein. Ab Anfang Oktober 2025 werden wir auf den Plattformen in der EU keine Anzeigen zu politischen, wahlbezogenen und sozialen Themen mehr zugelassen.

Man sieht TTPA als erhebliche Zusatzverpflichtung für Prozesse und Systeme, deren Maß an Komplexität und Rechtsunsicherheiten man sich nicht beugen möchte. TTPA sieht beispielsweise weitreichende Beschränkungen für das Targeting und das Ausspielen von Werbung vor, was weniger relevante Werbungen mit sich bringt und personalisierte Werbung bedrohe. Werbetreibende erreichen so möglicherweise nicht mehr ihre gewünschte Zielgruppe.

Man hat sich daher für den radikalen Schritt entschieden, keine Werbung für wahlbezogene und politische Themen mehr in der EU zuzulassen. Man sieht sich von politischen Entscheidungsträgern und der EU zu dieser Wettbewerbs-einschränkenden Auflage gedrängt. Andernorts wird man weiterhin „authentische und transparente politische Werbung“ bereitstellen und hier auch mit personalisierter Werbung und Targeting arbeiten.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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16 Kommentare

  1. Mann weiß, ja was man bei Meta, X & Co. für „authentische“ politische Werbung erwarten kann.

    • Wo hast du schon jemals authentische politische Werbung gesehen?

      • Wenn Elon auf X Werbung für rechtsextreme Parteien in Europa machte, war das „authentisch“?

        • Nein, ich habe meine Aussage auch nicht auf eine Richtung bezogen, sondern allgemein gehalten. Wenn du das auf eine Richtung beziehst, sagt das einiges über dich aus, nicht aber über mich.

      • In der Informationssicherheit bezeichnet Authentizität die Eigenschaften der Echtheit, Überprüfbarkeit und Vertrauenswürdigkeit.

        • Echtheit mag noch passen, aber Überprüfbarkeit ist tatsächlich null gegeben. Es wird heute irgendetwas versprochen und morgen das Gegengeil gemacht. Konsequenzen gibt es keine. Vertrauen geht so verloren, das ist bei den meisten Parteien auch schon passiert, ist aber eine persönliche Entscheidung von jedem einzelnen.

          • Nicht der Inhalte, sondern der Sender. Natürlich. 😀

            Also es geht nicht darum ob Bob am Ende tatsächlich macht, was er sagt. Es geht darum, ob Bob tatsächlich Bob ist und das was da steht tatsächlich das ist, was Bob möchte, dass da steht.

  2. Nebenan schrtieb ich sinngemäß „a) geil, b) Einordnung?“, und wundere mich etwas. Das steht so auch im Blog bei fb. Was heißt das nun genau? Können die AfDeppen keine Messermänner-Horrorstories mehr lostreten? Kann man FB ans Bein pissen, wenn sie Kremlpropaganda „empfehlen“? Seh ich einfach nur keinen Merz mehr Bullshit behaupten, wenn irgendwo ein Landtag gewählt wird? Ist das grade nur ein Publicitystunt, damit nun aber schnell alle Lobbyisten die EU-Kommission zum Schwanzeinkneifen bringen, bevor sie ihre Social-kampagnenteams entlassen müssen?
    Fragen über Fragen.

    • Wenn ich das richtig verstehe, geht es darum, dass z.B. Meta keine diesbezüglichen Anzeigen/Werbung mehr schaltet.

  3. Sehr gut. Dann muss man diesen Dünnpfiff der EU Kommision also auch nicht mehr lesen.

  4. Mit politischer Werbung verärgert man zumindest in Deutschland immer mindestens 75 % – aber was ist mit sozialer Werbung gemeint?

  5. Die Einschränkung von Grundrechten, die von den EUrokraten als verhältnismäßig betrachtet wird, funktioniert.

  6. Sehr gut, ich danke Meta dafür.
    Als ob jemand etwas vermissen würde, wenn es eine bestimmte Art der Werbung nicht mehr gibt. Ich musste laut auflachen, als ich las dass sie sich zu etwas gedrängt fühlen … bla bla bla … die können einem echt leid tun

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