Elektronische Patientenakte (ePA): Interesse fällt gering aus

Die elektronische Patientenakte (ePA) erhaltet ihr automatisch, es sei denn ihr widersprecht bei eurer Krankenkasse. Somit dürfte bereits eine breite Basis passiver Nutzung entstanden sein. Doch die Anzahl der aktiven Nutzer ist offenbar eine ganz andere Sache. Denn da soll das Interesse laut dem Bundesvorsitzenden deutschen Hausärzteverbandes bislang gering ausfallen.

Um es zu verdeutlichen: die Techniker Krankenkasse (TK), die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) und die Barmer GEK kommen zusammen auf etwa 44 Millionen eingerichtete elektronische Patientenakten. Von diesen 44 Mio. werden aber nur 1,2 Mio. wirklich aktiv genutzt (via RP). Der Bundesvorsitzende des Hausärzteverbandes, Markus Beier, befürchtet daher ein Scheitern der ePA. Zumal die Technik störanfällig sei. Laut ihm vergehe kaum eine Woche, in der die Arztpraxen nicht mit irgendwelchen Störungen zu kämpfen hätten.

Abseits der technischen Infrastruktur, die verbessert werden müsse, sieht Beier die Krankenkassen in der Pflicht. Diese müssten die Patienten besser aufklären. Statt koordinierter Informationskampagnen seien aber bestenfalls vereinzelt Briefe an die Versicherten gegangen. Deswegen hätten viele Menschen passiv eine ePA erhalten, würden praktisch aber nichts davon wissen oder diese zumindest nicht nutzen. Dabei könnte man die „riesigen Verwaltungsbudgets“ der Krankenkassen endlich mal produktiv nutzen, so Beier.

Wie steht es da bei euch? Ich selbst habe der ePA früh aktiv widersprochen, da ich Sicherheitsbedenken habe. Ich beobachte das Ganze daher erst einmal in Ruhe.

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65 Kommentare

  1. Ich bin (als Mitarbeiter einer Kasse) noch dabei, beobachte das aber immer kritischer.

  2. Ich habe irgendwann die Anmeldung gemacht, man brauchte drei verschiedene Apps bei meiner KK. Dann noch meinen Personalausweis, dann habe ich eine PIN für die eGK besorgt und weiß Sie nicht mehr, seit dem kann ich mich nicht mehr anmelden.
    Mir ist klar, ich wäre der erste der rumheult und rummeckert, wenn meine Gesundheitsdaten im Internet ungeschützt landen würden.
    Aber ich blicke bei der AOK Nordwest nicht durch, wie ich mich anmelden muss und da es über drei Apps hinweg geschah, habe ich auch das interesse verloren, das leben ist zu kurz für einen Mist.
    Die sollen mir erlauben ein Passwort im Passwortmanager zu kreieren und zu nutzen und gut ist, von mir aus auch eine 2FA. Aber aktuell blicke ich da einfach nicht durch und will mich damit auch nicht mehr weiter beschäftigen. Deswegen warte ich jetzt erstmal ab, dass die den Prozess extrem vereinfachen.
    Wenn der Authentifizierungsprozess vereinfacht wurde, kann man wieder dran denken es zu nutzen, ich werde immer älter und kränker.

    • Andreas H. says:

      Hat nichts mit älter werden zu tun. Bei der hkk genau derselbe mist. Außerdem wird man ständig abgemeldet oder die Systeme spinne. Davon abgesehen, dass die Apps extem kompliziert aufgebaut sind und einfach kacke Programmiert wurden.

    • Moin,
      bin auch bei der AOK Nordwest. So eine Katastrophe habe ich noch nie erlebt. Genau wie du es beschreibst. Ich habe dann auch widersprochen. Den Quatsch tue ich mir nicht an.

      • Katastrophe bei der AOK kann ich nur bestätigen, so ein umständliche Anmeldung habe ich noch nie erlebt! Irgendwie hat es irgendwann dann funktioniert. Antwort vom AOK Support damals, das komplexe Anmeldeverfahren hängt mit dem Datenschutz zusammen, man will ja das die Kundendaten sicher sind.
        Wollte mich letzte Woche wieder in der App anmelden, habe es nach mehreren Versuchen aufgegeben.
        Daher würde ich sagen alle Banken haben Null Datenschutz und die AOK einen super Datenschutz in Perfektion , da man sich nicht anmelden kann!

    • Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen.
      Ist bei der IKK Südwest nicht anders.
      Ich halte mich für halbwegs technikaffin und es hat mich trotzdem Nerven gekostet überhaupt dahin zu kommen, wo ich jetzt mit der App bin.

      Mich wundert es nicht, dass das kaum genutzt wird.
      Das Interesse ist mit Sicherheit da, aber es scheitert an der Umsetzung …

    • Ich denke auch, dass der Anmeldevorgang viel zu aufwändig ist.

    • Du brauchst für die ePA bei der AOK zwei Apps: AOK Ident und AOK Mein Leben.
      „AOK Ident“ ist rein für die Anmeldung, während „AOK Mein Leben“ für die ePA und E-Rezept zuständig ist – die Anmeldung in „AOK Mein Leben“ geht automatisch über „AOK Ident“. Auch die GesundheitsID wird in „AOK Mein Leben“ verwaltet.

      Dann gibt es noch „Meine AOK“. Diese App benötigt man für den Ausstausch von Dokumenten, auch das Ausstellen von Bescheinigungen und Patientenquittungen geht über diese App.

    • Mir ging es ähnlich. Als ich dann aber sah, dass eine Zahnarzthelferin nur eine 4 stellige Pin eingeben braucht und Zugriff , bis dato, auf alle meine Daten hatte und sogar sehen konnte bei welchen Apotheken ich meine E-Rezepte eingereicht hatte, habe ich widersprochen. Ende vom Lied.

    • Bei der DAK ist das genau der gleiche Zirkus. Wie ältere Menschen damit klarkommen sollen ist mir ein Rätsel. Als das dann endlich funktionierte, habe ich ein bisschen damit herumgespielt, keinen Mehrwert entdeckt und das Ganze eingestampft. Kompliziert, irgendwie unnütz und ein Sicherheitsrisiko. Brauch ich nicht.

  3. Als jemand, der mal bei einem IT-Dienstleister der Krankenkassen gearbeitet hat, kann ich sagen, dass das Ding von vornherein eine Totgeburt gewesen ist.

    Das fängt damit an, dass die Gematik die Spezifikationen vorgibt, es aber drei „Industriepartner“ gibt, die für das jeweilige Kassenlager eine ePA bauen. Geldverschwendung ohne Ende. Aber hey, der Beitragszahler hat es ja.

    Die Krankenkassen selbst sehen keinen wirklichen Nutzen in der ePA, sonst würden sie das mehr pushen. Sie sehen ihre eigenen Apps eher im Fokus, als dass sie da noch zusätzliche Aufwände in eine App geben wollen, die ihnen vorgeschrieben wird.

    • Gut dass ihnen was vorgeschrieben wird. Von selber würden sie nix oder eine eigene Lösung umsetzten die dann nur für sie funktioniert umd genauso unsicher ist. Ärzte dann für jede KV extra Zugang und du musst deine Akte jedes mal neu Aufbauen wenns mal nen Wechsel gibt.

      Ist nicht ideal in der Umsetzung aber vom Konzept her eine gute Sache.

  4. Weltraummann says:

    Solange die gravierenden Sicherheitsmängel nicht behoben sind, bekommen sie meine Zustimmung nicht.
    Das ganze Projekt wurde wie auch so viele anderen so schlampig konzipiert dass es nur ein Rohrkrepierer werden kann. Wenn ich in meinem Job so was einfach „hinschei***“ würde, hätte ich mir schon längst nen anderen Job suchen müssen.

    Die andere Seite ist Aufklärung. Wie, wo, was… Der Großteil der Bevölkerung ist nun mal nicht so Affin.

    Dennoch kenne ich auch einige die froh sind dass es nun die ePA gibt. Mit chronischen Krankheiten ist das definitiv ein Benefit. Muss halt jeder für sich entscheiden ob es wert ist dass auch Hinz und Kunz an die Daten rankommen.

    • Im Rahmen solcher Diskussionen wird mit solchen Aussagen leider immer wieder der Eindruck erweckt, dass die Daten dann ganz plötzlich für alle und jeden frei zugänglich wären – was natürlich nicht der Fall ist. Und das finde ich ausgesprochen schade.

      • wenn Leute mit böser Absicht darauf zugreifen ist das aber der Fall, dann können wenn’s nur halbwegs schiefläuft die Daten im Netz landen und hinz und kunz drauf zugreifen

        das dafür keine awareness besteht finde ich schade 😉

        • Leute mit bösen Absichten kommen auch an Papierunterlagen oder die volldigitalen Dokumemtenverwaltungen der Krankenhäuser.

          Sicherheit ist wichtig und es sollte alles dafür getan werden, gleichzeitig muss man irgendwo anfangen. Für mich überwiegt der Mehrwert.

          • Hallo de13370e,

            „Leute mit bösen Absichten kommen auch an Papierunterlagen oder die volldigitalen Dokumemtenverwaltungen der Krankenhäuser.“

            Du vergißt bei diesem Vergleich einiges:

            1. Beim Zugriff auf physisch gespeicherte Daten, also papier , Karteikarten usw. muß der Datendieb physich vor ort sein, er muß physische Sperren überwinden und dann die Daten rauben oder mühsam kopieren.
            2. Auch die lokale elektronische Datenbank beim Arzt oder Krankenhaus muß irgendwie vor Ort angegriffen werden, es sei denn der Pc hängt im Internet.
            3. In beiden Fällen ist der Schaden lokal und auf wenige patientendatensätze eingrenzbar.

            Bei der EPA wird zentral gespeichert und das – im Moment – für alle in Deutschland gesetzlich versicherten:
            1: Kein Datendieb muß sich die Mühe machen in jede Praxis oder Krankenhaus so richtig mit körperlicher anstrengung einzubrechen, es geht einfach übers netz, ggf. auch aus dem Ausland (z. B. „Schurkenstaaten“ wie China, rußland).
            2. Die zahl der Datensätze ist im Vergleich zu denen einer Praxis riesig und der Gesamtschaden schwer einggrenzbar.

            Also: das berühmte Prinzip der „großen zahl“ potenziert die Risiken.

            Von daher Widerspruch als einzig rationale Reaktion.

            Vor allem weil ganz geplant ja auch Daten z. B. an die Farma-Forschung und Industrie abfließen sollen – ja pseudonymisiert heißt es.
            Aber da jeder individuelle Datensatz genau so einmalig ist wie die Gesundheits-Vita jedes menschen ist das auch nicht wirkliche Sicherheit vor „Rückrechnung“-.

        • Ja, richtig, das Risiko besteht. Das kann aber immer und überall passieren, bei Deiner Krankenkasse, Deiner Bank, Deiner Versicherung, Deinem Arbeitgeber … es mag was dran sein, dass alles auch eine negative Seite hat, aber ebenso doch auch eine positive. Und die geht hier leider völlig unter.

          • Das liest sich ein bisschen so wie wenn einem Anthros erzählen, Globuli hätten ja auch den Effekt, dass Hypochonder dadurch weniger tatsächlich Medis nehmen.

            Also klar gibt’s einen positiven Effekt. Der steht aber in keinem Verhältnis mit den Risiken der aktuellen ePA und schlimmer noch: den enormen sozialen Kosten wenn wir die ePA jetzt einfach so schlecht machen, dass das Thema über Jahre verbrannt ist.

            …und das alles ohne Not. Kein Patient hätte was gegen ne gute ePA. Vollverschlüsselt, granulare durch den User gesteuerte Zugriffsrechte, volle Transparenz über den Zugriff, etc.

            Aber wir sind halt schlecht. Das Handwerk, das wir unsere Verwaltung nennen, setzt für eine gute ePA ein Maß an Fähigkeit voraus, das wir hier in Deutschland halt nicht mitbringen.

  5. Alexander Adam says:

    Ich nutze die ePA, aber die Krankenhäuser und Ärzte nutzen diese nicht. War gerade in einem grossen KH zu einer OP und habe aktiv nach Zugang der Behandlungsdaten, Röntgenbilder etc. gefragt. Intern sind sie voll-digitalisiert. Musste diese abfotografieren und dann per Doctolib an den nächsten Facharzt übermitteln. Medikamentionsplan ? Nicht vorhanden….

    Die Hausärzte haben es doch auch gechafft, für Akzeptanz bei eRezept und eAU zu sorgen. Papier-Alternativen kosten dann halt eine Bearbeitungsgebühr.

    Als ITler muss ich sagen, die ganzen Sicherheitshürden bei der Anmeldung schränken die Akzeptanz doch deutlich ein. Das muss einfacher werden, sonst wird Oma/Opa nie damit klarkommen.

    • Naturtalent says:

      Ab Oktober 2025 erst müssen die Behandler / Ärzte über die e-Patientenakte bereitstellen.
      Aussage der Patientenberatung.
      Ob Zahnärzte ebenso dazu zählen ist mir bisher nicht bekannt.

      • Und dann ?

        Es gibt sicher gute und gewissenhafte Ärzte.
        Bei den Ärzten muss aber meistens eher schnell gehen.
        Da ist eine ePA hinderlich.
        Schon heute finden viele Ärzte irgendwelche Befunde nicht einmal in der eigenen Datenbank und fragen eher den Patienten.

        Für das Einstellen in eine ePA und das Abrufen ist schlicht keine Zeit und eine Lust.
        Ausnahmen bestätigen hier vermutlich wieder die Regel.

        • Naturtalent says:

          Hast du den Belege für deine Vermutungen / Behauptungen oder sind es Befürchtungen deinerseits?

          Also: ich hab mir mal die epa angeschaut und tatsächlich hatte ich Einträge drin.
          Und diese Einträge waren eben nicht von großen Krankenhäusern oder größeren Einrichtungen, sondern im Gegenteil von Arztpraxen. Ich würde meinen, dass die Daten eigentlich auch schon länger verfügbar sein könnten, da die Daten z. B. in Form von Abrechnungsdaten mit der Kassenärztlichen Vereinigung vorliegen. Ich kenne keinen Arzt der mit seinen Helferinnen, die es ja meist sind, MFA genannt am Ende des Quartals ein dickes Buch rausholt und dann die Abrechnung in einem dicken Paket an die Kassenärztliche Vereinigung schickt. Aber gut, nun ist es eben so wie es ist. Bei großen Krankenhäusern wie z. B. der Charité, da z. B. die zahnärztliche Versorgung, von der weiß ich es, weil ich sie selbst vor ein paar Wochen aufsuchen musste, dass dort bisher z. B. keine Röntgenbilder in die epa übertragen werden. Da kann man nun einerseits auf die Krankenhäuser eindreschen, was ich weder bisher getan habe oder tue, sondern vielmehr oft auch daran, dass schlicht das sogenannte „Fachpersonal“ dafür, die IT, in diesen großen Krankenhäusern nicht adäquat bezahlt wird. Oder warum sucht z. B. der öffentliche Dienst so viele IT Fachleute oder Lehrer oder Sachbearbeiter usw.?

          Davon abgesehen hab ich einfach jemandem, @Alexander Adam, schreiben wollen weshalb da möglicherweise noch nicht viel steht in seiner epa. Also eine Information weitergeben. Die Info mag einem persönlich gefallen oder nicht: ich bin nicht Initiator dieser Information oder habe den politischen Beschluss darüber gefasst. Politischer Aktivist bin ich ebenso wenig. Aber man sollte andersrum auch nicht versuchen die epa politisch zu instrumentalisieren. Leider könnte man manchmal den Eindruck gewinnen, dass es darum geht.

  6. Wir meine Frau und Ich haben selbstverständlich der ePA wiedersprochen,
    sehen starke probleme beim Datenschutz !

  7. „Auch, wenn Du Dich nicht für die elektronische Patientenakte interessierst – sie interessiert sich für Dich!“ 🙂

    Im Ernst: Irgendwann werde ich mich damit beschäftigen, wie ich über die Krankenkassen-Apps Einblick erhalte. Viel aktuelles kann’s nicht sein, und Ärzte werden kaum Zeit haben, alten Kram hochzuladen. Wenn’s zu viele Daten sind oder werden, werde ich widersprechen.

  8. benKenob1 says:

    Naja ich hab mir Weihnachten den Vortrag bei CCC angesehen. Dazu die paar Folgen Logbuch Netzpolitik. Mich und meine Familie Sofort angemeldet. Wenn man iwie das Gefühl hätte, dass die Sicherheitsprobleme ernsthaft angegangen werden. Aber das wirkt gerade eher so als würde man das eher aussitzen.

  9. Na ja, ich bin 57. Wenn man sich mal ein bissel konzentriert hinsetzt und die PINs individuell setzt (die Passwörter auch), dann sollte das ganz easy gehen. Kriege ich schließlich auch hin. Das gilt zumindest für die ePA der Bitmarck-Kassen (fast alle BKKen, IKKen, DAK, hkk). Was die AOKen sich da zusammengebrutzelt haben, weiß ich nicht.

    • Naja, habe andere Erfahrungen gemacht. Bin schon sehr früh dabei. Habe mich für die DAK App mit Hilfe meines elektronischen Ausweis anmelden können. Danach kam die ePatientenakte. Anfangs lief es auch. Dann wird man regelmäßig ausgeloggt und muss sich entweder mit der Gesundheitskarte und PIN oder mit Personalausweis mit PIN anmelden. Nichts nur mit PIN und Co. Bei Geräte ohne NFC ( z.B. IPad) kann ich mich jetzt gar nicht mehr anmelden (freischalten ging vorher mit der App auf dem Smartphone)!!!! Gesundheitskarte oder Personalausweis zwingend nötig!!!! Geht aber ohne NFC am IPad nicht. Habe Arztpraxen und Krankenhäuser freigeschaltet, aber keiner ist in der Lage oder hat Interesse Dokumente hochzuladen.
      Jede Bank App ist besser

  10. Grundsätzlich finde ich die Idee einer digitalen Patientenakte durchaus sinnvoll.
    Aber so lange das nicht sicher ist, lasse ich die Finger davon. Daher habe ich auch widersprochen.

    • Es gibt keine 100 prozentige Sicherheit, wenn hoch sensible Gesundheitsdaten in einer Cloud gespeichert werden. Das ist das Problem.

      • Wäre halt schön, wenn man es versucht, 99% sicher hinzubekommen und sich nicht mit 30% Sicherheit zufrieden gibt.

  11. Dierck Ziegler says:

    Hab‘ sofort Widersprochen. HEK hat das schriftlich bestätigt. Ey, der rechtsradikale Linnemann (CDU) hat öffentlich angekündigt Daten psychisch Erkrankter absaugen zu wollen – geht ja wohl gar nicht.

    • hast du da mal eine Quelle für mich?

      • Das DLF-Interview von Linnemann finde ich nicht mehr, aber hier hat das jemand archiviert: https://patientenrechte-datenschutz.de/register-fuer-psychisch-kranke-menschen-eine-forderung-von-cdu-generalsekretaer-linnemann-die-an-finsterste-zeiten-in-deutschland-erinnert/
        Ich war wegen einer Angststörung mit Panikattacken selbst schon in psychischer Behandlung und bin erschüttert, dass die CDU so jemanden einfach weiter machen lässt. Diese Partei ist für mich gestorben.

        • Hallo Roland,

          das Beispiel von Herrn Linnemann zeigt, welche Gefahr in zentralen Datenbanken liegt:

          sie wecken Begehrlichkeiten bei Politik und Lobbyverbänden – auch die GdP z. B. ist in diesem Sinne ein lobbyverband.
          Bester Schutz vor staatlicher Ausspähung wäre bei der digitalisierung auf die Anlage zentraler Datensammlungen zu verzichten und z. B. die EGK als Datentresor für Befunddaten und die individuelle Krankengeschichte zu nutzen.

          Dann sind die Daten verteilt in jedermanns hand und ein zentraler Zugriff und vor allem die Verbindung der Datensätze aus unterschiedlichen Datenbanken – einwohnerrregister, Schuldnerregister, EPA und und und wäre zumindest erheblich erschwert.

          Dein beispiel zeigt daß Gesundheitsdaten sensibler und intimer sind als Bankkontobewegungen.

          Und die sind besser abgesichert, weil Banken Sicherheit schon immer mitgedacht hatten – auch der klassische bankschalter und die lochkarten-EDV-der Banken war von vornherein besser gesichert als der thresen in der Anmeldung der Artzpraxis oder das Hängerregister im Krankenhaus.

  12. Tobias Dklm says:

    Die vom CCC aufgedeckten Sicherheitslücken sind doch nicht beseitigt worden. Man hat eine Tapete darüber geklebt, mehr nicht. Es ist einfach nur ein einziges Trauerspiel wie hier in Deutschland mit der Sicherheit seiner Bewohner umgegangen wird.
    Davon abgesehen, der CCC hat viel zu weit oben angesetzt. Man gehe 2 oder 3 Stufen niedriger und pule dort an verschiedenen Stellen. Bereits da werden Sicherheitslücken sichtbar.

    Von den Hürden, die man als KK-Mitglied bzw. Patient auferlegt bekommt, um sich mit zig Apps Zugang zu seiner ePA verschaffen, ist das nächste Trauerspiel.

    Dazu das selbstverständliche Opt-in, dass die Daten (angeblich anonym) zu Forschungszwecken und Auswertung(en) von Pharmakonzernen und Internetkonzernen wie Meta, Google und Co. genutzt werden dürfen … Gehts noch …

    Deutschland und Digitalisierung. Nein, das schaffen wir nicht. Guckt man mal in den Norden Europas oder ins Baltikum, da kann man von lernen. Kann und oder will man in Deutschland nicht. Wir machens hier so kompliziert, so schwer wie möglich, so teuer wie möglich …

    Selbstverständlich habe ich der ePa widersprochen. Das bleibt auch so, bis all das und noch so einiges mehr korrigiert wurde.

  13. Grundsätzlich eine gute Sache und ich leide auch nicht an Paranoia, aber wie hier schon erwähnt wurde: Der Anmeldeprozess ist Otto Normalverbraucher nicht zuzumuten. Ich bin wirklich technikaffin und trotzdem fast verrückt geworden. Mehrere Apps, PINs, Anmeldecodes, zwischendurch immer wieder Bestätigungs-Mails mit weiteren Codes und Links. Katastrophe.

  14. Naja, man muss eben auch erst mal ne Akte aufbauen. Aktuell fallen hier nur die üblichen Impfungen und Zahnvorsorge an. Die Infos hab ich in der KK-App sowieso drin. Aktuell hätte ich gar keinen Grund mich mit dem Thema zu beschäftigen. Zumal das Ganze ja offensichtlich noch sehr unausgereift und problematisch ist.

  15. Wenn man so etwas will, muss die Nutzung lebensnah und praxisnah möglich sein. Das ganze Ding wurde von Theoretikern konzipiert. Dann kommen noch Dinge wie Datenschuitz und Sicherheit hinzu.

    Am Ende hat man ein Konstrukt, dessen Nutzung komplizierter ist als Onlinebanking. Das ist genau der Knackpunkt. Onlinebanking ist so ein schöner Indikator, weil immer noch viele Menschen davor zurück schrecken.

    Die ePA wurde nie aus der Sicht des Patienten gedacht.

  16. Ich habe die ePA genutzt. Jetzt wollte ich neulich die Zugriffsrechte meiner Ärzte anpassen.
    Die Desktop-App sollte Mitte Juli neu aufgelegt werden. Jetzt ist die Sache auf Mitte Aug verschoben.
    Meine Smartphone-App verweigert mir jetzt den Zugriff. Ging früher.
    Laut KK passt der Android-Stand. Rückfrage beim Dienstleister – Antwort: Mein drei Jahre altes Smartphone erfüllt die Sicherheitsvorgaben nicht mehr.
    Als das Ganze noch lief, empfand ich die Anmeldung als benutzerunfreundlich.

  17. benKenob1 says:

    Naja ich hab mir Weihnachten den Vortrag bei CCC zum Thema angesehen. Dazu die paar Folgen Logbuch Netzpolitik. Mich und meine Familie Sofort abgemeldet. Wenn man iwie das Gefühl hätte, dass die Sicherheitsprobleme ernsthaft angegangen werden. Aber das wirkt gerade eher so als würde man das eher aussitzen.

  18. Die EPA ist , typisch deutsch, von allen Seiten kaputt konzipiert worden. Es hätte so schön sein können, dein Arzt, dem DU den Zugriff gewährst, liest und aktualisiert deine Krankenakte. Was die Gematik und die Lobbyisten draus gemacht haben ist leider alles andere.
    Also findet diese Zukunft ohne mich statt.

  19. PastaDisposal says:

    Ich finde die grundsätzliche Idee hinter der ePA sehr gut und halte die ePA grundsätzlich für wichtig.
    Allerdings sollte diese nicht an den Nutzenden im laufenden Betrieb zu einem fertigen Produkt reifen.
    Insbesondere das Thema Datenschutz sehe ich in Hinsicht auf die ePA kritisch.
    Daher habe ich der ePA bis auf weiteres widersprochen.

  20. „Ich selbst habe der ePA früh aktiv widersprochen, da ich Sicherheitsbedenken habe. Ich beobachte das Ganze daher erst einmal in Ruhe“

    So habe ich es auch gemacht. Bei mir besteht auch nicht wirklich ein Bedarf. Mein Zahnarzt geht auch absolut überhaupt nichts an, welche Diagnosen andere Ärzte stellen und die Apotheke schon lange nicht. Man sollte daran erinnern, was vor 4-5 Jahren war….

    • Ich kann mich da ehrlichgesagt an keinen bestimmten Datenschutzvorfall erinnern. Hilfst du uns auf die Sprünge?

    • Man muss dem Zahnarzt keinen Zugriff gewähren, dafür gibt es ein Berechtigungsmanagement in dem der Patient das selbst festlegen kann.

      • Nee… kann man eben nicht!

        Ich zitiere mal:

        „Man kann nur generell Befunde streichen, allerdings auch nur, wenn man die ePA-App installiert hat und über das notwendige Fachwissen verfügt. Was geht aber einen Zahnarzt der urologische Befund eines Patienten an? Zwar kann man dem Zahnarzt Zugriffsrechte auf die Patientenakte verweigern, allerdings sieht er dann auch nicht mehr die für ihn möglicherweise notwendigen zahnärztlichen Befunde. Eine spezifische Freigabe ist nicht möglich.

        Bei der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) heißt es auf BR24-Anfrage, mit Einführung der „ePA für alle“ sei das „feingranulare Berechtigungsmanagement“, das es früher in der ePA gab, zum Großteil verworfen worden. Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass man vor dem Zahnarzt-Besuch Einträge von anderen Fachärzten verbergen könnte. Nach dem Termin könnte man sie dann wieder freischalten und gleichzeitig die Zugriffsdauer für den Zahnarzt reduzieren. Das sei aber schon aufwändig für den Versicherten, heißt es bei der KVB.“

        Quelle: https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/kritik-an-elektronischer-patientenakte-epa-befunde-allen-aerzten-zugaenglich,Uk1gh60

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