Amazon Fire TV Omni Mini-LED: Premium-Fernseher mit KI-Unterstützung

Amazon brachte Anfang Juli frischen Wind in den Smart-TV-Markt und präsentierte zwei neue Modellreihen für Deutschland und Österreich. Die Reihe der Fire TV Omni Mini-LED zielt dabei auf das Premium-Segment ab und wartet mit einigen technischen Raffinessen auf. Den konnte ich nun in den letzten Tagen in Augenschein nehmen und möchte ein paar Worte verlieren.

Das LC-Display mit Quantum Dots (QLED) und einer Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung erreicht eine maximale Helligkeit von 1.400 cd/m² und arbeitet je nach Diagonale mit bis zu 960 Dimming-Zonen. Die Bildqualität profitiert von der Unterstützung der HDR-Standards Dolby Vision IQ und HDR10+ Adaptive. Eine neue KI-gestützte Intelligent-Picture-Funktion optimiert im Vergleich zu den Vorgängermodellen die Bilddarstellung in Echtzeit. Dabei analysiert ein Licht- und Farbsensor die Umgebungsbedingungen, während die Software verschiedene Bildszenarien erkennt und die Einstellungen automatisch anpasst.

Das große Problem habe ich immer mit diesen „Bis-Angaben“. Im Falle der Dimming-Zonen bin ich dem einmal nachgegangen. Keine Überraschung: Je mehr Zoll, desto mehr Dimming-Zonen. 960 dieser Zonen hat das Modell mit 75 Zoll, 768 hat das 65-Zoll-Modell und der 55er kommt noch auf 512 Dimming-Zonen. Wozu das Ganze? Ja, das ist beispielsweise bei dunklen Filmen recht nett. Dimming-Zonen generell sind Bereiche eines LED- oder LCD-Fernsehers, die unabhängig voneinander gedimmt werden können, um den Kontrast und die Schwarzwerte zu verbessern. Wobei das lokale Dimming besser als das globale ist. Bevor ich weiter aushole, meine Präferenz bei Panels: LCD > LCD mit QLED > LCD mit Mini LED > QD OLED / WOLED.

Grundsätzlich zum TV: Amazon verbaut ein Soundsystem im TV, die Rückseite ist aus Kunststoff und wirkt nicht annähernd so flach und wertig, wie die meines 5 Jahre alten OLEDs. Wobei der auch nicht so ein Soundsystem hat. Da mache ich also keine Abstriche oder gebe das als Kritik an. Das eingebaute 2.1-Soundsystem des Fernsehers wird als Dolby-Atmos- fähig angepriesen, was in Kombination mit dem neuen integrierten Subwoofer dazu beitragen soll, dem Klang etwas mehr Wumms zu geben. Grundsätzlich sind der Ton und auch das Volumen gut, mit allerdings etwas zu wenig in den Höhen.

Wohl dem, der eine Soundbar nutzt. Und viel Spaß (im negativen Sinne) all jenen mit Apple TV und Sonos-Lautsprecher, die auf die üblichen Probleme mit Streamingdiensten und Apps wie Plex und Infuse stolpern. Grundsätzlich bieten viele Streamingdienste eine tolle Qualität soundtechnischer Art, allerdings ist die deutsche Tonspur dann oftmals raus. Nervig. Und wenn man eigene Inhalte streamt, dann schalten Plex und Infuse ganz gerne mal auf Stereo-PCM, obwohl am Apple TV Atmos aktiviert ist. Da hilft dann auch kein Rütteln an Passthrough am TV. Aber das wird zu spezifisch, es soll ja um den TV gehen.

Über die Fire-TV-Schaltfläche werde ich nun nicht großartig sprechen, die ist, gerade bei den TV-Geräten, wenn man auf den Preis schaut, eine absolute Frechheit, da der Großteil der sichtbaren Fläche erst einmal Werbung ist, die man – sicherlich zufällig – aus Versehen leider zu oft anklickt beim Navigieren. Immerhin: die Oberfläche reagierte im Test jederzeit fluffig. Glücklicherweise kann man auch andere Zuspieler anschließen und in den Einstellungen festlegen, dass auf den zuletzt genutzten Eingang umgeschaltet wird. Und wenn man sich die normalen Verkaufspreise der neuen Fire-TV-Serie anschaut, dann muss man sich fragen, warum man da nicht mal eine andere Fernbedienung realisiert. Stell dir vor, du kaufst einen 75er für 1.900 Euro und dann hast du da so eine Kunststofffernbedienung dabei. Da wirken klassische Fernbedienungen, wenn auch aus Kunststoff, echt wertiger.

Oberfläche

Einstellungen

Bildmoduseinstellungen

Bildmoduseinstellungen

Bildmoduseinstellungen

Bildmoduseinstellungen

Toneinstellungen

HomeKit

Was steckt sonst so drin? Das Display bietet eine Bildwiederholrate von 120 Hz, die sogar auf bis zu 144 Hz erhöht werden kann. Er unterstützt verschiedene HDR-Formate, darunter Dolby Vision, HDR10+, HDR10 und HLG. In Bezug auf die Audio-Unterstützung ist der Fernseher mit Dolby Atmos ausgestattet, was theoretisch ein immersives Klangerlebnis ermöglicht. Er bietet vier HDMI-Anschlüsse, von denen aber nur zwei HDMI 2.1 unterstützen. Zudem ist ein eingebauter Tuner vom Typ ATSC 1.0 vorhanden. Die Gaming-Unterstützung des Omni Mini-LED umfasst 4K 144 Hz, VRR (inkl. AMD FreeSync Premium), ALLM sowie Dolby Vision und HDR10+ Gaming. Wi-Fi 6e und Ethernet-LAN runden das Ganze ab. Alexa-Sprachbedienung (auch im ausgeschalteten Zustand) ist natürlich auch dabei sowie die Anbindung von Alexa-Speakern als Lautsprecher.

Grundsätzlich bietet der TV allerlei Einstellung in Bezug auf Bild und Ton, Presets inklusive Filmmaker-Modus und Gaming-Gedöns. Das ist ganz nett, denn man kann die Einstellung per Port oder global festlegen. Ich selbst habe logischerweise andere Bildeinstellungen beim Eingang der Xbox als beim Apple TV, der auch im Test war. Ich habe nicht viel gemessen, sondern spreche subjektiv. Beim Ansehen eines HD-Streams lieferte der Amazon Fire TV Omni Mini-LED eine wirklich solide Upscaling-Leistung ab, wobei sowohl Texturen als auch Kontrast verbessert wurden.

Kurz gescrollt, schon in der Vollbildwerbung….

Die Farben waren insgesamt sehr gut, nachdem ich mich ein bisschen eingegroovt und meine Einstellungen gefunden hatte. Auch 4K-Dolby-Vision-Streams haben ordentlich abgeliefert. Das mit dem Kontrast klappte ganz gut, gerade in Bezug auf Dunkles und Helles. Empfehlung ist da für zukünftige Besitzer, sich ruhig einmal mit den Einstellungen und Presets auseinander zusetzen. Völlig andere Welt teilweise. Schwarzwerte fand ich auch klasse, entsprechende Testvideos machten durchaus Laune.

Grundsätzlich ist die Helligkeit ganz nett, wenn man in hellen Räumen schauen muss. Im Familientest haben alle anderen – außer mir – behauptet, dass sie „keine Unterschiede“ zum Referenzgerät sehen. Was allerdings allen direkt auffiel, ist der schlechtere Blickwinkel, der viele Details und Farben verloren gehen lässt. Und ihr solltet schauen, dass ihr den TV nicht direkt seitlich oder gar gegenüber von Fenstern / Lampen habt. Das ist schon extrem nervig dann, selbst bei seinen hohen Helligkeitswerten.

Der Amazon Fire TV Omni Mini-LED ist meines Erachtens ein guter Fernseher für Spiele. Dank seines geringen Input Lags bei 120 Hz und 144 Hz sowie seiner Gaming-Funktionen reagiert er in meinem Test sehr schnell. Aber auch hier gilt: Für den entsprechenden Port solltet ihr eure eigenen Einstellungen machen, VRR und Co. sind justierbar. Ich behaupte allerdings, dass ihr dennoch irgendwann mal auf eine, wenn auch nicht wirklich störende, Bewegungsunschärfe treffen könntet.

Was bleibt denn nun nach Film- und Serien-Sessions sowie Gaming auf der Xbox? Es ist besser als ich es hier darstelle, denn es ist ja subjektiv und ich komme aus einer anderen Panel-Klasse. Grundsätzlich ist der Amazon Fire TV Omni Mini-LED ein tolles Gerät, wenn auch mit den angesprochenen Schwächen. Ich fange mal an: Ich merke immer mehr, dass sich Nutzer an der Fire-TV-Oberfläche stören, aufgrund der Werbung. Kann ich jeden verstehen, aber das sind persönliche Präferenzen.

Grundsätzlich läuft alles und man muss eigentlich keinen anderen Zuspieler haben. Die Fernbedienung? Da könnte man vielleicht mal eine Sonderedition raushauen „Die Bedienung für unsere teuren Kisten“-Edition. Sound ist für einen TV ansprechend, aber auch kein Klangwunder. Die Gaming-Modi sind wirklich sehr gut, das spricht auf jeden Fall für dieses Gerät im Vergleich zu vielen älteren. Viel-Spieler sollten auch auf so etwas achten. Ganz cool: AirPlay und HomeKit-Einbindung, dazu easy Steuerung des Smart Home über Alexa. Auch die Eingänge und so lassen sich flugs per Sprache wechseln, das ist nett.

Würde ich das Gerät empfehlen? Definitiv nicht zum jetzigen Preis. Der 55er kostet 999 Euro, der 65er 1.299 Euro und der 75er 1.899 Euro. Zum Start gingen da einfach mal ein paar Euro runter, so gab es den 55er für 700, den 65er für 900 Euro. Wer da also geschielt hat, einfach mal abwarten, der nächste Sale kommt bestimmt. Oder einfach mal die Augen aufhalten, wenn die OLED-Hersteller neue Geräte vorstellen, denn dann gibts auf OLEDs immer fette Rabatte.

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9 Kommentare

  1. Für Diese Preise, wie schon im Artikel steht, nicht empfehlenswert. Da gibt’s schon ziemlich hohe Samsung Modelle mit dem großen Vorteil, dass sie eine vernünftig entspiegelte Oberfläche haben. Und nicht annähernd so viel Werbung in der Benutzeroberfläche

  2. 1900 für den 75er? O_o
    Für da selbe Geld bekommt man derzeit einen 75er SONY Bravia 7!!!
    1300, dann könnte man durchaus darüber nachdenken.

  3. Für eine Amazon Werbefläche sind die Angebote noch zu teuer.
    Da bleibe ich doch lieber bei TVx plus FireTV Stick.
    Für mich ist das Sideloading der wichtige Punkt bei der Sache.

  4. Christian says:

    Habe ich im Artikel jetzt die KI Funktionen aus der Überschrift übersehen?

  5. Ich würde mir persönlich keinen Fernseher kaufen mit einem OS von Amazon oder sonstigen anderen, als Google TV. Mit Google TV hat man Zugriff auf viele Apps und tolle Sachen von GitHub, was bei den anderen nicht der Fall ist. Via Sideloading geht auch einiges bei Amazon seinem fireOS, aber das kann sich jederzeit ändern.

  6. Narurtalent says:

    Ist bei diesen neuen Amazon TVs eigentlich auch Xbox Cloud Gaming integriert?

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