Energiemarkt in Bewegung: Millionen Deutsche wechseln Strom- und Gasanbieter

Der deutsche Energiemarkt zeigt laut der Bundesnetzagentur deutliche Anzeichen einer Normalisierung. Nach den turbulenten Jahren der Energiekrise nutzen immer mehr Verbraucher die Chance auf günstigere Tarife durch einen Anbieterwechsel. Über 10 Millionen Wechsel im Strombereich und 3 Millionen im Gassektor wurden 2024 registriert. Klaus Müller von der Bundesnetzagentur sieht in dieser Entwicklung ein positives Signal für den Wettbewerb. Deutsche Haushalte konnten durch geschicktes Wechseln ihrer Verträge im vergangenen Jahr etwa 2,2 Milliarden Euro einsparen.
Die Grundversorgung verliert weiter an Bedeutung. Der Anteil der Stromkunden in der Grundversorgung sank auf 23 Prozent, bei Gas auf 16 Prozent. Ein Blick auf die Preise mache die Vorteile eines Wechsels deutlich: Während der durchschnittliche Strompreis bei 40,1 Cent pro Kilowattstunde liegt, bieten Wettbewerber Tarife für 38,2 Cent an. Auch beim Gas locken alternative Anbieter mit günstigeren Konditionen von durchschnittlich 11,6 Cent pro Kilowattstunde.
7,1 Millionen Stromkunden und 2,2 Millionen Gaskunden entschieden sich 2024 für einen neuen Anbieter. Das entspricht einer Steigerung von 18 Prozent im Strombereich und 22 Prozent im Gassektor gegenüber 2023. Zusätzlich optimierten 3,3 Millionen Stromkunden und 1,2 Millionen Gaskunden ihre bestehenden Verträge.
Allerdings gibt es auch Schattenseiten: Die Zahl der Stromsperrungen stieg 2024 um 20 Prozent auf 245.000 Fälle an, beim Gas wurden 33.700 Sperrungen verzeichnet. Diese Entwicklung lässt sich teilweise durch die gestiegenen Energiepreise und den Wegfall freiwilliger Sperrverzichte der Anbieter erklären.
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40cent pro kWh ist schon krank.
Das sollte eher bei 25-30cent liegen.
Es kommt wie immer auf den Ort an. Netentgelte schwanken teils deutlich
Das ist theoretisch richtig. Da der Gaspreis aber Hauptträger der Gestehungskosten ist, die CO2 Bepreisung kontinuierlich angehoben wird und auch das Thema Netzentgelte sowie Mehrwertsteuer noch offen ist, geht die langfristige Prognose derzeit bis 2040 von etwa 40cent pro kWh aus.
2025 ist sowas wie eine Atempause in der Entwicklung derzeit.
Ich für meinen Teil habe noch einen Altvertrag der noch 39cent beinhaltet und jetzt ausläuft.
Da der aber keine Grundgebühr hat und Ende August die PV Anlage aufs Dach kommt, werde ich den wohl erstmal weiterlaufen lassen und schauen wie die Preislage sich über den Winter entwickelt.
Ne, der Preis sollte für Privathaushalte irgendwo bei 15 Cent wie in Norwegen oder 18 Cent wie in den USA liegen. Deutschland ist was die Strompreise betrifft eines der teuersten Länder. Kein Wunder schwitzt man sich hier lieber zu Tode anstatt sich eine Klimaanlage zu leisten. Aber klar, wir verschenken den überschüssigen Solarstrom lieber ins Ausland anstatt es Bürgern eine angenehme Umgebung zu ermöglichen und von den 8 Cent wie in den Arabischen Emiraten können wir nur träumen.
Nur zur Anmerkung, der norwegische Strom besteht zu 98% aus erneuerbaren Energien.
Da müssen wir hin wenn wir solche Preise haben wollen.
Kohle und vor allem Gas sind Preistreiber der Gestehungskosten.
Der Strom ist in Deutschland auch nicht der teuerste Teil. Von jedem Euro gehen 43 cent an den Energielieferanten.
57 cent gehen als Mehrwertsteuer, Konzessionsabgabe (Steuer an deine Gemeinde) und als Netzentgelte Richtung Staatskasse und Netzbetreiber.
Hier sollte ja laut Koalitionsvertrag angesetzt werden, allerdings hat die CDU beschlossen ihre Abmachung zu brechen und Privathaushalte nicht zu entlasten.
Deswegen kannst du von anderen Ländern auch nur träumen. Die Emirate (andere Netze, Bevölkerungsdichte, Struktur) haben andere Bedingungen.
In Frankreich wird der Atomstrom massiv subventioniert. Sprich die Rechnung wird indirekt über Steuern beglichen. Insgesamt ist er aber teurer. Man sieht es nur nicht auf der Rechnung.
Der Staat mag eben nicht auf seine Einnahmen verzichten. Bitte dort zuerst beschweren.
Zu letzt, wie kommst du auf das Märchen das Deutschland Strom verschenkt?
DE ist Teil des europäischen Verbundnetzes und handelt den Strom an den Strombörsen.
Überschüssiger Solarstrom wird von anderen Ländern gekauft, so wie DE im Ausland Strom kauft wenn er dort billiger ist. Strom ist eine europäische Ware die gehandelt wird, verschenkt wird nichts.
tja, der eigentliche Stromverbrauch ist nicht das Thema:
Verbrauch im Juni ’25: 23,23 ct/kWh (Tibber) bei 6,93 kWh also Brutto 1,92 € )*
Grundgebühren: Brutto 14,65 € bestehen aus
+ Netznutzungsentgelt (7,35 ct/kWh) 0,51 €
+ Konzessionsabgabe 0,09 €
+ Stromsteuer 0,14
+ Offshore Wind Umlage 0,06 €
+ KWK Umlage 0,02 €
+ Strom NEV Umlage (1,56 ct/kWh) 0,11 €
zu )*
mit einer 10 kWp PV mit 22 kWh Akku und einem dynamischen Stromtarif
muß ich mich seit Juli 2024 über preise von 40 ct/kWh immer nur wundern
die PV wird allerdings ca. 60 km südlich von München der Sonne ausgesetzt ;-))
Durch Anbieterwechsel solltest Du locker unter 30 Cent pro kWh kommen.
Ich habe noch nie mehr als 24 Cent pro kWh Strom bezahlt
ich schließe grundsätzlich 24 monatige Verträge mit Preisgarantie ab und das auch oft 1 Jahr im Voraus
dazu beobachte ich immer die Preisvergleiche, auch unterschiedliche Portale (selber Anbieter hat oft unterschiedliche Preise in Portal X und Portal Y), im Jahr vor dem nächsten fälligen Wechsel und passe Gelegenheiten ab, wir haben ja nicht eine Krise nach der anderen auch wenn es sich so anfühlt, kürzlich haben sich die Energiemärkte zB wieder beruhigt und ich habe wieder den nächsten 24 Monatsvertrag ab März 2026 im Voraus abgeschlossen
und ich nehme nicht immer den günstigsten Anbieter sondern den günstigsten unter den großen Anbietern, Preisgarantie bringt einem nichts wenn der eigene Anbieter insolvent ist, große Anbieter können Schwankungen an der Strombörse aushalten
ist alles weniger Aufwand als es klingt, vielleicht addiert 4 Stunden alle 2 Jahre, ist ein guter Stundenlohn für die Ersparnis
Günstige Preise mit 24Monaten Laufzeit zu bekommen ist leider recht schwierig und mir noch nicht gelungen.
Darf ich nach deiner Region und Anbieter fragen?
Also ich z.B. hatte kurz Ende 2021 bei Octoplus für 2 Jahre für ca. 22,x Cents abgeschlossen. Das war natürlich ein wenig Glück; es war nicht so, dass ich den Krieg hätte kommen sehen…
Danach für ein Jahr zum selben Preis bei Yippie, aktuell auch wieder 22.x Cents und 2 Jahre Preisbindung bei Grüüün.
Es ist begrüßenswert, dass die Leute endlich in die Pötte kommen und wechseln. Gerade während der Hochpreisphase ab März 2022 haben unglaublich viele Leute unglaublich viel für Strom gezahlt, weil sie sich einfach nie damit beschäftigt hatten. Und auch vorher hatten die ja schon lange Zeit zuviel bezahlt. Ich hab mich dann immer gefragt, ob es den Leuten nicht offenbar doch immer noch zu gut geht. Ich wechsle seit mindestens 10 Jahren regelmäßig den Stromanbieter, und dass nicht, weil ich mir die Grundversorgerpreise (auch die nach Kriegsbeginn) nicht hätte leisten können, sondern weil ich sie mir nicht leisten WILL… 🙂
Region ist Gießen. Da gibt es natürlich regionale Unterschiede, aber sparen kann man mit Anbieterwechseln überall, egal wo man wohnt.
Bin ab März 2026 auch bei Octopus, aktuell Zebrastrom, war halt beim letzten mal der günstigste Anbieter und taucht zB auf keinem Vergleichsportal auf. Habe ich über Mydealz gefunden.
Und tatsächlich habe ich die Energiekrise kommen sehen und auch im August nochmal Gas für 5 Cent pro kWh bei Mitgas abgeschlossen, für März 2022 beginnend. Denn Gazprom hat bereits im Sommer 2021 die deutschen Gasspeicher leerlaufen lassen und nicht mehr aufgefüllt. Den Krieg sah ich natürlich nicht aber sehr wohl, dass da was beim Gas kommt. Russland hatte ja schon in den Vorjahren immer wieder Druck auf die Ukraine bezüglich Gaslieferungen ausgeübt und jetzt waren wir dran, das war meine Erwartung.
Jedenfalls bin ich vollkommen unbeschadet durch die hohen Gaspreise gekommen, dann habe ich Maingau für wieder 5 Cent bekommen und erst jetzt habe ich nichts günstigeres mehr beim Gas gefunden und bin seit dieses Frühjahr für 24 Monate zu 8 Cent pro kWh für das Gas bei Mainova.
Die Weltlage wird grundsätzlich nicht so schnell langweilig, so dass ich weiterhin bei Anbieterwechsel weit im Voraus und 24 monatiger Preisgarantie bleibe.
Ich finde bisschen fahrlässig wie sogenannte Verbraucherschützer bis heute in den Medien zu tapsigem Verhalten raten, zB raten die bis heute von langen Laufzeiten ab und auch von Anbieterwechsel weit im Voraus.
Hätte ich auf die gehört hätte mich das alleine 2022 bei Gas und Strom und einen vierstelligen Mehrbetrag gekostet. Das war vielleicht vor 10 Jahren noch andere. Vielleicht wollen die ihre Flyer nicht neu drucken müssen, ich verstehe es nicht.
Ist in Hamburg teurer als andere Anbieter. Ab 35,51ct und keine Wechselboni.
Dafür kannst du dich bei Politikern bedanken die zuerst das AKW stillgelegt haben, das alleine ganz Hamburg versorgen konnte, dann das nagelneue Kohlekraftwerk, das alleine ganz Hamburg versorgen konnte, ohne eine Alternative dafür fertig zu haben. Es gibt solche Hochpreisinseln. Da hilft nur sich demokratisch für mehr Pragmatismus einzusetzen. Es ist für jeden Versorger wahnsinnig teuer so eine abgelegene Großstadt zu versorgen die jedes nahe Großkraftwerk verloren hat.
Schleswig-Holstein erzeugt 227 % seines Eigenbedarfs aus Erneuerbaren und versorgt Hamburg mit. Ganz ohne Luftverschmutzung und radioaktivem Müll. (Das Pannen-AKW Krümmel hinterlässt alleine 500.000 Tonnen hochverstrahlten Beton und Stahl.)
Die blumige Ausdrucksweise lässt mich auf eine Überzeugung schließen die ich nicht habe. Mir sind die Erzeugungsarten egal, es muss halt funktionieren. Nur sagen was man nicht will geht nicht. Erneuerbare sind halt sehr teuer weil sie komplett mit fossilen Kraftwerken gespiegelt werden müssen für Zeiten zu denen die Erzeugung nicht reicht. Da hilft auch irgend ein Durchschnittswert nicht. Die Reservekraftwerke verursachen 24/7 volle Kosten mit Mannschaft und allem, nur Brennstoff verbrauchen sie in Bereitschaft nicht.
Und weil die Energiepolitik ist wie sie ist werden Erneuerbare bei Überproduktion abgeriegelt, die Betreiber bekommen trotzdem ihre Vergütung und die Fossilen müssen einspringen weil die Netze zwischen Erzeugung und Verbrauch nicht vorhanden sind.
Wahrscheinlich hast du diesen Streit auf Twitter oder so schon seit Jahren eingeübt. Trotzdem kannst du nicht erklären warum die Preise im tollen Hamburg hoch sind, wenn’s doch mit Erneuerbaren alles super läuft.
Hast du mal ein paar Links für mich wo ich da am besten gucken kann?
Sind leider bis jetzt aus Faulheit in der Grundversorgung aber das scheint sich ja echt zu lohnen.
verivox.de oder auch check24.de
Und ann aber direkt beim Anbieter auf der Homepage nochmal ein Angebot erstellen lassen. Octopus war bei mir da z. Bsp. deutlich günstiger als über check24.
Es kommt aber drauf an wo man ist in Deutschland. Hamburg ist z.b. teuerer wie Niedersachsen oder Brandenburg
Man muss halt etwas beobachten.
Vor paar Monaten konnte ich z.B. für ~23Cent/kWh abschließen (~15€/Monat Grundgebühr)
Mal schauen was der Anbieter mir nach 12 Monaten sagt.
Aktuell wären dieser bei ~26Cent/kWh
wobei die Grundgebühr dann bei mir den Hautteil der Stromrechung ausmacht, da ich sehr wenig verbrauche durch PV. Und das haben die Anbieter sich halt eingepreist und verlangen nun übertrieben hohe Grundgebühren.
Leider kann sich die Auswahl eines neuen Energielieferanten bei Verträgen mit Preisgarantie schwierig gestalten. Man weiß ja nicht, welchen Preis der bisherige Energielieferant nach dem Auslaufen der Preisgarantie aufruft oder welches Angebot er einem macht. Die einschlägigen Vergleichsportale sind da keine große Hilfe.
Wenn man bis zur Bekanntgabe des neuen Preises warten muss, um den Wechselprozess in Gang zu bringen, muss die Ersparnis beim Wechsel mind. dies evtl. entstandene Lücke schließen. Das kann durch Boni oder Ähnliches vonstattengehen. Oft ist es so, dass die Bonuszahlung erst am Ende der Vertragslaufzeit oder noch später erfolgt. Die monatl. Belastung kann sich aufgrund der höheren Abschlagszahlungen negativ auswirken.
In jedem Fall lohnt es sich, die verschiedenen Preisbestandteile zu vergleichen. Das übernehmen die Vergleichsportale meist nicht. Geringer Energieverbrauch mit hoher Grundgebühr kann schnell zum Minusgeschäft werden. Deshalb immer Arbeitspreis und Grundgebühr im Blick behalten. Bonuszahlungen vorerst aus dem Vergleichsergebnis herausrechnen. Nur so bekommt man den Überblick über die wahren Energiekosten.
Strom in DE ist zu teuer und die von der Bundesregierung versprochene Steuersenkung für alle bleibt aus.
>Man weiß ja nicht, welchen Preis der bisherige Energielieferant nach dem Auslaufen der Preisgarantie aufruft
Dann habe ich ein Sonderkündigungsrecht zum Zeitpunkt der Gültigleit der neuen Preis.
Musst dann aber direkt wechseln -> hast keinen Zeitraum in dem du warten kannst bis ein gutes Angebot kommt.
Das Sonderkündigungsrecht muss man als Kunde selbst ausüben. Hat man keinen anderen, günstigen Anbieter parat, fällt man im schlechtesten Fall in die Grundversorgung. Böse Falle!
… aber nur wenn ich von dem Sonderkündigungsrecht Gebrauch mache
>> Dann habe ich ein Sonderkündigungsrecht zum Zeitpunkt der Gültigleit der neuen Preis.
Ein Sonderkündigungsrecht hat man nur, wenn sich der Preis innerhalb der Vertragslaufzeit ändert.
Nachdem der Vertrag mit 12-monatiger Preisfixierung ausgelaufen ist, wird er automatisch auf 1-monatige Laufzeit umgestellt. Ist der Preis nach der Umstellung höher, kann man sowieso kündigen. Aber man bezahlt für die Zeit bis zum wirksam werden der Kündigung den höheren Preis (min. 1 Monat). Dies kann die Bonuszahlung beim Anbieterwechsel abfedern oder ausgleichen.
Also auch da muss eine Preiserhöhung so früh ausgesprochen werden das man noch kündigen kann. Ich habe z. B. eine von meiner Bank bekommen, wirksam zum 1.1.
Wenn die Preisanpassung bei einem Monatsvertrag in der Mitte des laufenden Monats angekündigt wird, dann hat man max. 2 Wochen gewonnen. Trotzdem gestaltet sich die Suche nach einem neuen, günstigen Anbieter schwierig. Den anderen, nicht ganz unwichtigen Punkt hatte ich schon genannt und mag mich nicht wiederholen.
Da Geldinstitute oft eine andere Preispolitik betreiben, kann man das nicht auf den Energiemarkt übertragen. Maßgeblich sind auch die AGB der verschiedenen Anbieter.
Hochpreispolitik, wie bei Medikamenten, Autos, Benzin, Mobilfunk und eben auch bei Strom/Gas. Hier ist Deutschland Spitzenreiter. M.E. werden die Preise künstlich hochgehalten, um halt Profit zu machen, um nicht zu sagen – DIE KUH MELKEN- und wir lassen uns MELKEN. Schade… wenn die Bevölkerung mal in einer konzentrierten Aktion sinnvolle Boykotts (siehe France) zustande bringen könnte, dann kapieren das auch die Entscheidungsträger ….
na dann fange mal an und boykottiere deinen Strombezug 😉
es gibt sicherlich intelligente Boykottmassnahmen… zu einem zeitpunkt X zB keine Maschinen usw laufen lassen oder alles auf einmal laufen lassen und zum kollaps führen… irgwas GEMEINSAM zu machen wäre besser als gar nichts… dann zahlen wir eben alles weiterhin mit einem Knurren— der will nur spielen, der beisst nicht 😉
Im Kapitalismus wird versucht Profite zu machen? Ganz neue Erkenntnis. Wer sind denn „die Entscheidungsträger“? Als ob wer einfach den Strompreis entscheiden könnte.
Es ist nicht der Kapitalismus sondern die hohen Steuern und Abgaben. Ob beim Strom, Benzin, Gas … der Staat hält direkt oder indirekt immer die Hand auf. Nur als Beispiel, von 1,70 € pro liter Benzin gehen 93 Cent an den Staat, sprich das Benzin sollte eigentlich nur weniger als 80 Cent kosten.
Der Kapitalismus ist unsere heilige Kuh… Entscheidungsträger sind die PolitikerInnen und die ganzen CEOs dieser Welt. Es kann nicht sein, das (sehr viele) Medikamente im Ausland nur einen Bruchteil von dem Kosten, was hier die GKVs zahlen müssen oder auch beim Sprit oder Strom. Auf die Strasse oder Barrikaden… muss ja keine Revolution werden, aber ein wenig Wiederstand sollte möglich sein…
Ein Anruf beim aktuellen Versorger und die Frage, ob er nicht ein günstigeres Angebot machen kann, ist oft erfolgreich. Die haben durchaus Handlungsspielraum für wechselbereite Kunden.
Gerade so erlebt:
Angeboten am Laufzeitende wurden 10,5ct pro kWh Gas per mail.
Ein Anruf und es ging plötzlich auch für 9,26ct.
>> Ein Anruf beim aktuellen Versorger und die Frage, ob er nicht ein günstigeres Angebot machen kann, ist oft erfolgreich. Die haben durchaus Handlungsspielraum für wechselbereite Kunden.
Meist ist es doch so, dass Neukunden besser gestellt werden als Bestandskunden. Ob das im Energiesektor anders ist als im TK-Sektor? Das Beispiel suggeriert das. Ob der Versorger dann auch eine neue Preisgarantie anbietet, die Grundgebühr und sonstige Konditionen beibehält, ist nicht dargestellt.
Da wird man aber oft auch nur verar***t. Mein Vater hat neulich ganz stolz verkündet, dass er ja ein ganz tolles Angebot vom seinem Teuer-Versorger bekommen hat und jetzt nur noch 35 Cent pro kWh für den Strom bezahlt (ich bin in der gleichen Region bei knapp 27 Cent – Grundgebühr in ähnlicher Höhe).
Gleiches Spiel bei meinem vorherigen Stromlieferanten, als die 12 Monate Preisbindung abgelaufen waren. Deren „Angebot“ auf Nachfrage an der Hotline lag deutlich über dem Tarif für Neukunden, den ich aber nicht bekommen habe – dann halt nicht.
Es ist mir schon immer unerklärlich warum man nach 25 Jahren liberalisierten Energiemarkt noch im Grundversorgertarif ist.
Bitte nicht falsch interpretieren: man kann durchaus noch beim Grundversorger sein, aber nicht in dessen Tarif „Grundversorgung“. Dieser Tarif ist das Teuereste vom Teuren. Alle Grundversorger bieten auch noch preislich attraktivere Verträge an.
Das aber noch immer gut ein Viertel im Grundversorgertarif sind, ist im Interesser der Lieferanten, denn teurer können diese die Energie nicht verkaufen. Meines Erachten liegt es an Trägheit der Kunden. Meine Eltern waren schon bei dem Lieferanten (in der Regel eines der ca. 800 Stadtwerke in Deutschland) und ich dann eben auch. Und wahrscheinlich auch die Angst, dass bei einem Wechsel was schief läuft und man dann ohne Energie da steht. Diese Gefahr ist aber unberechtigt, denn wenn was schief läuft, landet man eben im Grundversorgertarif mit einer Kündigungsfrist von nur zwei Wochen.
Es ist kein Problem über die bekannten Protale preiswertere Energielieferanten zu finden und hatte noch nie Probleme beim Online – Wechsel incl automatischer Kündigung des Alt-Lieferanten. Man muss nur seit Juni 2025 bei einem Wechsel seine Marktlokation (früher reichte die Zählernummer & Adresse) angeben und diese findet man definitiv auf der letzten Energierechnung.
Den günstigsten Anbieter zu finden ist etwas tricky unter Berücksichtiung der diversen Wechsel-Boni-Zahlungen, Grundgebühren und eigentliche Energiepreis. Ich wechsel in der Regel so alle zwei Jahren.
Wenn der neue Anbieter aber seine Preise anpasst – egal ob durch ein Änderung der Steuern/ Gebühren, die er nicht zu verantworten hat, oder höhere Beschaffungspreise – hat man ein Sonderkündigungsrecht zum Zeitpunkt der Gültigkeit der neuen Preise.
Im Grundversorgertarif hängt auch das Klientel mit der geringen Bonität fest, weil denen kein anderer Anbieter einen Vertrag gibt. Das macht den Tarif auch so teuer, da der Zahlungsausfall entsprechend hoch ist.
Stückweit magst du recht haben, aber bei dem lokalen Stadtwerk ( in der Regel der Grundversorger) kann man auch in einen regulären Tarif wechseln.
Meines Erachten sitzen in den Grundversorgertarifen vielmehr die trägen …. sie auch noch ein Konto bei der Spasskasse haben 😉
Meiner Erfahrung nach vor allem ältere Leute die noch nach dem Schema ticken „ich bin da schon xx Jahre, ich wechsel nicht“.
Die Generation hat oft unbegründete Angst vor einem Wechsel und lässt sich extrem ausnutzen. Sei es von Banken, Stromanbietern, Telekom, Versicherungen oder ähnlichen.
Richtig. Was hab ich da schon für einen hanebüchenen Quatsch aus dieser Altersgruppe gehört… „Uiuiui, wenn da was schief geht, bei diesem Wechsel, dann hab ich keinen Strom mehr und sitze im Dunkeln!“.
Da kann man dann zehnmal erklären, dass bei einem Anbieterwechsel niemand irgendwas an-, ab- oder umklemmt und dass man deshalb niemals nie nicht im Dunkeln sitzen wird – nutzt aber nichts…
„Während der durchschnittliche Strompreis bei 40,1 Cent pro Kilowattstunde liegt, bieten Wettbewerber Tarife für 38,2 Cent an.“
Die 38,2 Cent finde ich schon extrem gruselig? Ich bin hier seit Februar bei bei rund 27 Cent pro kWh.
>> Ich bin hier seit Februar bei bei rund 27 Cent pro kWh.
Das ist als würde man Äpfel mit Birnen vergleichen. Im hochdynamischen Energiemarkt können sich die Preise relativ schnell ändern.
Derzeit muss man schon sehr viel Zeit in den Vergleich stecken, um beim Strom auf einen Arbeitspreis <30 Cent/kWh bei einer monatl. Grundgebühr um die 10 € zu kommen.
Der aktuelle Preis bei meinem Anbieter ist 27,05 Cent statt 26,93 Cent pro kWh aus dem Februar. Allerdings nicht mit 10€ Grundgebühr, sondern mit 16,82€. Da sind wir dann bei den Äpfeln und Birnen, oder besser gesagt: bei den persönlichen Gegebenheiten wie dem jährlichen Stromverbrauch.
Bei meinen 6.500kWh pro Jahr fällt die Grundgebühr nicht so stark in’s Gewicht wie der Arbeitspreis.
Selbst bei dem relativ hohen Verbrauch von 6.500 kWh, schlägt der ebenfalls hohe Grundpreis mit 3 Cent/kWh zu Buche. Dagegen hilft auch der Unterschied von 0,12 Cent/kWh beim Arbeitspreis recht wenig.
Um die Auswirkung eines hohen Grundpreises zu verdeutlichen, mal schnell mit einem Verbrauch von 2.500 kWh gerechnet. Oh, das sind dann schon 8 Cent/kWh!
Es gibt an hohen Grundpreisen kaum etwas zu beschönigen. Gerade weil es Anbieter gibt, die wesentlich geringere Grundpreise bieten. Die Ausrede, dass es an den vom Anbieter nicht zu beeinflussenden Anteilen (Netzentgelt, Messstellentrieb, div. Umlagen) liegt, zieht nicht. Mit dem Grundpreis wird der Reibach gemacht.
3 Cent pro kWh ist der komplette Grundpreis umgelegt auf meine 6.500kWh pro Jahr. Ja, das kann man ausrechnen, wenn einem langweilig ist, ist aber eine Nullaussage. Die Grundpreise bewegen sich derzeit mehrheitlich im Bereich von 10-20€. Da kann man „mimimi“ machen, ändert aber nix daran.
Die Tarife im Bereich von 10-12€ Grundpreis haben meistens Arbeitspreise, die sehr deutlich mehr als 1 Cent pro kWh über den Arbeitspreisen der Tarife liegen, die sich im Grundpreis im Bereich 15-17€ bewegen. Bei einem hohen Stromverbrauch sind diese Tarife mit den „günstigen“ Grundpreisen dann aber durchweg viel zu teuer im Gesamtpreis.
Welcher Anbieter seinen „Reibach“ wo macht, kann einem letztlich völlig egal sein. Man sollte sich im Markt den Anbieter aussuchen, bei dem man für seine jeweiligen Gegebenheiten den besten Gesamtpreis bekommt. Da wird man dann aber möglicherweise feststellen, dass selbst bei einem geringen jährlichen Stromverbrauch in der Größenordnung von 1000-1500kWh pro Jahr die Anbieter mit einem niedrigen Grundpreis nicht unbedingt die niedrigsten Gesamtkosten haben müssen.
@Zarrooo
Was meinst du mit dem Begriff „Gesamtpreis“?
Wenn Arbeitspreis und Grundpreis niedrig sind, dann ist das unabhängig vom Verbrauch der günstigste Anbieter. Die Aussage, dass Anbieter mit niedrigem Grundpreis (<10 €) beim Arbeitspreis deutlich über denen mit höheren Grundpreisen liegen, ist schlicht und einfach falsch. Warum sollen bei geringem Verbrauch die Gesamtkosten, bei einem Anbieter mit niedrigem Grundpreis, höher sein? Die Gesamtkosten sind doch die Addition aller Preisbestandteile/kWh multipliziert mit dem tatsächlichen Verbrauch. In dieser Rechnung spielt auch der Grundpreis, besonders bei geringem Verbrauch, eine nicht zu verachtende Rolle.
Ja, es ist egal, welcher Anbieter mit einem hohen Grundpreis seinen Reibach macht. Das Problem für die Verbraucher ist die Tatsache, dass es Anbieter gibt, die Reibach machen.
Ich vermute mal, dass diese Angaben ohne jegliche Rabatte sind. Offiziell zahle ich auch rund 33ct pro kWh, aber mit den gewährten Rabatten lande ich irgendwo bei 21ct.
Das ist richtig. „Sofort-Bonus“ lasse ich mir ja vielleicht noch gefallen, solange Arbeitspreis und Grundgebühr stimmen, aber bei sowas wie „150€ Trallallabonus am Ende der Laufzeit, wenn wir dann noch Bock drauf und Geld auf dem Konto haben, ansonsten kannst du uns ja verklagen“ bin ich dann raus. Ist vielleicht nicht komplett rational, ist aber bei mir so. 😉
…. aber! Was ich beobachtet habe ist, dass wenn der Arbeitskreis attraktiv meistens der Grundpreis eklatant hoch ist. Die kommen schon an unser Geld.
>> Die kommen schon an unser Geld.
Aus den genannten Gründen sind Vergleichsportale nicht die beste Entscheidungsgrundlage. Wer beim Wechsel des Energieanbieters tatsächlich sparen will, muss sämtliche Preisbestandteile im Blick behalten und vergleichen.
Nicht immer ist das vorgeschlagene, günstigste Angebot auch das Preiswerteste. Es kommt stark auf die persönliche Situation und den Energieverbrauch an. Bei niedrigem Verbrauch fällt der höhere Grundpreis stärker ins Gewicht als der niedrige Arbeitspreis. Schnell können die Energiesparbemühungen, die sich auch auf den Geldbeutel auswirken, zunichte gemacht werden.
Wie @Karl richtig angemerkt hat, „Die kommen schon an unser Geld.“ 😉
Aber die Vergleichsportale liefern in der Regel doch den günstigsten Anbieter, und berechnet den aus Verbrauch, Grundgebühr und kWh Preis. Wenn man seinen Verbrauch kennt, sollte es kein Problem sein und einem egal sein wie der attraktive Preis zustande kommt. Ausser man weiß das sich Vertragszeitraum etwas stark ändern kann.
Ich finde man kann die Vergleichsportale nur wegen einer Sache kritisieren: sie berücksichtigen nicht alle Anbieter, sondern nur welche die sich eintragen oder dafür zahlen. So findet man da nicht alle günstigen. Zum Beispiel ist mein Anbieter grüüün.de 2cent/kWh günstiger, als der günstigste bei Check24 in meiner Region
>> Aber die Vergleichsportale liefern in der Regel doch den günstigsten Anbieter, …
Das stimmt. Die Basis für den Vergleich stellt aber der angegebene, geschätzte Verbrauch dar. Ist der Verbrauch innerhalb der Vertragslaufzeit geringer, weil man versucht hat möglichst viel Energie zu sparen, bleibt die oftmals höhere Grundgebühr gleich. Kleine Rechenaufgabe: Einfach mal die Grundgebühr auf die tatsächlich verbrauchten kWh umlegen. Daraus ergibt sich dann der tatsächliche Preis.
Nichts anderes habe ich doch geschrieben: man muss seinen Verbrauch kennen. In der Regel ändert sich da nicht viel. Vorausgesetzt man hat bis jetzt nicht 24h am Tag den Fön laufen lassen und hört nun damit auf. Selbst wenn mal ein Kühlschrank kaputt geht, macht ein neuer sparsamer auch keinen so großen Unterschied. Die größten Änderungen gibt es durch einen zusätzlichen Mitbewohner, wie Partner oder Nachwuchs…
>> … man muss seinen Verbrauch kennen.
Deshalb machen die Vergleichsportale ja auch Vorschläge, wie hoch der Verbrauch bei x Personenhaushalten ist. Klar, wer sich mehr oder weniger mit dem Anbieterwechsel beschäftigt und es durchzieht, der sollte wissen, worauf es ankommt.
Liegt man über dem angegebenen Verbrauch, können niedriger Arbeitspreis und halbwegs erträglicher Grundpreis sogar von Vorteil sein. Die Nachzahlung fällt dann eben etwas geringer aus.
Wer weniger fit in der Sache ist, sollte sich nicht nur auf die Empfehlung des Vergleichsportals verlassen.