EU plant umfassendes Weltraumgesetz – mehr Sicherheit und weniger Bürokratie

Foto von NASA auf Unsplash

To boldly go where no man has gone before: Die Europäische Kommission gibt Schubkraft mit der Regulierung des Weltraums. Mit dem heute vorgestellten EU Space Act soll der europäische Weltraumsektor nicht nur sauberer und sicherer werden, sondern auch wettbewerbsfähiger. Das ist laut der Politiker auch dringend nötig, denn bislang bremst ein Flickenteppich nationaler Regelungen Innovationen aus und schmälert den europäischen Marktanteil.

Aktuell kreisen bereits 11.000 Satelliten um die Erde, und in den nächsten zehn Jahren sollen weitere 50.000 hinzukommen. Gleichzeitig schwirren mehr als 128 Millionen Trümmerteile durchs All, was das Kollisionsrisiko drastisch erhöht. Im schlimmsten Fall könnte eine Kettenreaktion wichtige Umlaufbahnen unbrauchbar machen.

Der neue Gesetzesvorschlag zielt auf drei Kernbereiche ab: Sicherheit, Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit. Besonders interessant sind die vorgesehenen Anforderungen zur sicheren Entsorgung von Satelliten am Ende ihrer Betriebszeit. Auch Cyberangriffe und elektronische Störungen nimmt die EU ins Visier. Betreiber müssen künftig während der gesamten Lebensdauer eines Satelliten gründliche Risikobewertungen durchführen.

Die neuen Regeln sollen für EU- und nationale Weltraumeinrichtungen sowie für Nicht-EU-Betreiber gelten, die Dienste in Europa anbieten. Dabei werden die Anforderungen an die Unternehmensgröße und den Entwicklungsstand angepasst. Start-ups und kleine Unternehmen können mit Unterstützung rechnen, etwa beim Zugang zu Testeinrichtungen.

Parallel zum Space Act hat die Kommission eine Vision für die europäische Weltraumwirtschaft vorgestellt. So soll eine spezielle Methodik zur Überwachung der EU-Wettbewerbsfähigkeit im Weltraumsektor entwickelt werden. Zudem ist die Einrichtung eines „Space Team Europe“ geplant, das alle wichtigen Akteure des europäischen Weltraumökosystems zusammenbringt.

Der Gesetzesvorschlag muss nun noch durch das EU-Parlament und den Rat. Die Chancen stehen gut, dass Europa damit einen wichtigen Schritt in Richtung einer koordinierten Weltraumpolitik macht.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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7 Kommentare

  1. War der Artikel für den Postillion gedacht und du hast dich nur verklickt oder stimmt das wirklich?

    • Gesetze im Weltraum braucht man wirklich nicht. Ist doch super wenn die beiden super reichen dudes des Weltall voll knallen, Geld abschöpfen, ein Monopol bilden und sich ansonsten um nichts kümmern.

    • Black Mac says:

      Ich habe reflexartig auf das Datum geschielt, um sicher zu gehen, dass heute nicht der erste April ist. In der Praxis wird das heissen, dass für Satelliten, die Europa überqueren, spezielle Regeln gelten:

      • Energielabel C oder besser
      • Nachhaltig produzierte Hülle
      • Lieferkette bis ins kleinste nachgewiesen
      • Recht auf Reparatur für 20 Jahre
      • Alle Verbindungen durch USB-C
      • Recycling-Konzept muss eingehalten werden
      • Die Antenne darf nur so lang sein, dass Kinder und Tiere sich kein Auge auspieksen können.
      • usw.

      Die EU-Kommissionen werden zur Höchstform auflaufen! Bei Zuwiderhandlung kann die Kommission ein Überflugsverbot für die EU erwirken (gilt aber nicht für die Schweiz).

      • Jemand Anders says:

        (gilt aber nicht für die Schweiz) Und Großbritanien 😉

        Danke für den Lacher am Morgen 🙂

  2. Free User says:

    Warum überrascht dich das? Nachdem die EU sich so kompetent bei der Regelung von Fahrradwegen gezeigt hat, sollte die Regelung des Weltraums doch ein Klacks sein.
    Gibt es schon Uniformen und Transportmittel für die EU-Weltraumpolizei?

  3. punkerfcb says:

    Man fragt sich wirklich ob die EU mit der Königin VdL noch ganz richtig sind im Kopf? Allein schon „weniger Bürokratie“ ist ja zum totlachen! Und für den Rest spar ich mir den Kommentar.

  4. Hat einer der Kommentierenden eigentlich den Beitrag gelesen?^^ Es geht darum die ganzen nationalen Gesetze zusammenzufassen und ggf. zu vereinfachen. Aktuell muss z.B. ein deutscher Satellitenhersteller, der hier seine Dienste anbieten möchte deutsche Gesetze befolgen, 3km weiter über die Grenze dann die ganzen Regelungen der Franzosen usw… Natürlich können wir hier wieder alle Lachen, doch vielleicht haben wir mal Glück und es führt wirklich zum Bürokratieabbau wenn wir innerhalb der EU nur noch EINE Regelung haben und nicht zig verschiedene 😉

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