Thread 1.4: Apples Border Router macht den Anfang – Einheitliches Mesh-Netzwerk lässt auf sich warten

Die Integration verschiedener Thread Border Router in ein einheitliches Mesh-Netzwerk gestaltet sich weiterhin schwierig. Wie Matter Alpha berichtet, bringt Apple mit tvOS 26 im Herbst als erster großer Hersteller Unterstützung für Thread 1.4 auf seine Apple-TV-Geräte. Da HomePods eine Variante von tvOS nutzen, ist davon auszugehen, dass auch HomePod OS 26 das Update erhält.
Thread 1.4 ermöglicht es Border Routern unterschiedlicher Hersteller, sich einem bestehenden Thread-Netzwerk anzuschließen, statt ein separates aufzubauen. Ann Olivo vom Thread Group Marketing sieht einen deutlichen Trend hin zu Thread 1.4 bei wichtigen Geräte- und Plattformanbietern.
Die Wartezeit auf ein wirklich einheitliches Smart Home könnte sich jedoch noch bis 2026 hinziehen. Google und Amazon haben angekündigt, Thread 1.4 erst im kommenden Jahr zu implementieren. Samsung plant die Umstellung seiner Border Router immerhin noch für dieses Jahr. Ab Januar 2026 wird Thread 1.4 dann der einzige Standard für die Zertifizierung von Thread Border Routern sein.
Die aktuelle Situation führt bei Nutzern verschiedener Smart Home Systeme zu fragmentierten Netzwerken. Ein typisches Beispiel: Ein Apple TV, ein Eero Router und ein Google Nest Hub bilden derzeit separate Thread-Netzwerke, statt sich zu einem stabilen Mesh-Verbund zusammenzuschließen. Kennen vielleicht viele von euch das Problem
Bereits heute gibt es Ansätze zur Verbesserung der Situation. Google Nest Thread Border Router können sich über die Anmeldedaten auf Android- und iOS-Geräten mit bestehenden Netzwerken verbinden. Auch die Wi-Fi-Router-basierte Lösung der Connectivity Standards Alliance in Matter 1.4 könnte zukünftig Abhilfe schaffen. Die direktere Kommunikation zwischen Border Routern verschiedener Hersteller wäre jedoch die eleganteste Lösung gewesen – diese lässt nun aber noch auf sich warten.
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„Smart“ Home ist und bleibt anscheinend ein super komplexes Thema. Jedes mal, wo Vereinfachungen angekündigt wurden, wurde es nur noch komplexer und fehleranfälliger.
Smart bedeutet ja auch nicht einfach. Und im Vergleich zu KNX ist es mit den aktuellen Mitteln für den Ottonormalbürger deutlich einfacher heutzutage sich in Hausautomatisierung einzuarbeiten als es noch vor 10 Jahren der Fall war.
Konkrete Beispiele? Klar, man muss immer noch gezielt auf einige Dinge achten, aber insgesamt hat sich die Situation in den letzten 5 Jahren doch extremst verbessert.
Top, es tut sich was.
Ich hab ATV 4k und mehrere Homepod minis mit ca. 20 verschiedenen Matter/Thread Geräten.
Ich würde mir wünschen, dass nach einem TVOS oder HomepodOS Update nicht fast alle Geräte bicht erreichbar bleiben. Ich muss jedes mal alles vom Strom trennen und neu starten, dann geht wieder alles.
Firmware-Updates der Geräte ist auch nicht bei allen Herstellern in Apple Home verfügbar. Es sind wieder extra Apps erforderlich für FW Updates.
Ich habe auch 20+ Thread Geräte (Matter und HomeKit) im Einsatz und kein Problem mit der Erreichbarkeit nach HomePod Updates. Ich habe auch nur einen einzelnen HomePod mini als Border Router.
@ Krtek
Es wird immer so bleiben, dass die Hersteller zwar die grundlegenden Funktionen über Matter anbieten, aber wenn du „mehr“ willst sollst du deren App nehmen. Dazu kommt dann noch, dass manche Hersteller gewisse Funktionen nur gegen Geld (Abo) freischalten. Geld regiert die Welt, ähm das „Smart Home“.
Das wäre natürlich das worst-case Szenario, aber immer noch besser als der Status Quo. Bei komplexeren Geräteklassen (etwa Staubsaugerrobotern) ist ja auch die Frage, inwieweit Matter dort alles abbilden kann bzw. will. Aber dort sind ja immerhin die wichtigsten Funktionen eingeplant. Das ist definitiv besser als die gängige Praxis vor Matter, wo ohne Hersteller-API gar nichts lief.
Das interessante ist nun aber: Einige Hersteller merken auch, dass sie sich mit Matter eine eigene App sparen können. Das ist weniger Entwicklungsarbeit und spart ungemeine Kosten. Etwa die Hersteller von Rauchmeldern Sensereo und Heimann machen das so. Meine Hoffnung ist, dass dies sich weiter durchsetzt und die Konkurrenz dafür sorgt, dass immer mehr Hersteller auf dieses Modell setzen. Und wenn man sich etwas schlau macht, kann man schon jetzt schauen, ob die Hersteller Matter halbherzig unterstützen (nur das nötigste tun um die Zertifizierung zu bekommen) oder voll dahinter stehen (und auch bspw. Firmwareupdates über Matter ermöglichen, wie z.B. Eve).
Sehr schön, hoffentlich liefert Nanoleaf dann auch das Update für den Sense+ Switch. Der CEO hatte mal gesagt dafür wäre Thread 1.4 nötig.
Ich hoffe doch, dass diese Interoperabilitätsprobleme bald effektiv ausgemerzt werden. War wohl die richtige Entscheidung erst mal im relativ stabilen Zigbee Ökosystem zu bleiben. Anfangs hatte ich ja gedacht, dass sich Thread/Matter viel schneller durchsetzen würde. Aber das war wohl Wunschdenken.
Wir haben gerade etwa 20 Shelly Gen4 verbaut, fast hinter alle Lichtschaltern und Steckdosen. Damit allein ist schon ein steinsolides Zigbee-Netz für Home Assistant gegeben. Thread ist für uns die nächsten Jahre kein Thema.
Und wieder die ewige Matter/Thread Baustelle, bis die fertig sind gibt’s nen neun Standart 🙂
Ich glaube „fertig“ wird es bei Matter und Thread nicht geben. Selbst wenn die Grundfunktionen irgendwann alle gegeben sind wird die Entwicklung sicher fortgesetzt. Das macht es nicht automatisch zu einer Baustelle.
Es wirkt zwar wie eine ewige Baustelle, aber verglichen mit dem Werdegang von ZigBee oder Z-Wave ist die Entwicklung immer noch sehr schnell.
Ich brauche zigbee, thread / matter und z-wave. Jetzt sogar noch ein zigbee dali gateway. Einfach ist das nicht. Ich kann auch nicht erkennen, wohin die Reise geht.