EcoFlow Glacier Classic im Test: Mobile Akku-Kühl-Gefrierbox für Outdoor, Camping & Alltag

Es gibt Produktkategorien, die stehen für „Draußen sein“, „Sommer“ und Co. Kühlboxen gehören in diese Schiene und davon ist die neue EcoFlow Glacier Classic ein Kandidat. Ich hatte die Gelegenheit, die neue Generation der mobilen Akku-Kühl-Gefrierbox in der 35-Liter-Variante zu testen. Was die Glacier Classic im Alltag taugt, wo sie punktet und wo es noch Luft nach oben gib, hab ich versucht, herauszufinden.

Erster Eindruck & Verarbeitung

EcoFlow hat bei der Glacier Classic nach eigenen Angaben auf das Feedback der Nutzer gehört und die zweite Generation in vielen Punkten überarbeitet. Das merkt man schon beim ersten Anfassen. Die Box wirkt robust, die Verarbeitung ist hochwertig und die klappbaren Griffe liegen gut in der Hand. Das Design ist aber komplett anders zum Vorgänger. Da war die Designsprache noch eckig, das neue Modell ist etwas rund gelutschter. Mit 35, 45 oder 55 Litern Volumen gibt es für fast jeden Einsatzzweck die passende Größe. Im Test hatte ich die 35-Liter-Variante, die reicht locker für einen Grillabend mit Freunden oder einen Wochenendtrip. Im Vergleich zum Vorgänger musste auch der Eiswürfel-Macher weichen.

Das Gehäuse ist IPX4-zertifiziert, also spritzwassergeschützt. Die größeren Modelle bieten zudem einen variablen Innenraum mit herausnehmbarem Trenner, der auch als Schneidebrett dient.

Hier mal die wichtigsten Specs im Überblick:

EcoFlow GLACIER Classic 45 L EcoFlow GLACIER Classic 55 L EcoFlow GLACIER Classic 35 L
Außenmaße (mm) 706 × 400 × 480 706 × 466 × 480 706 × 400 × 405
Nettogewicht 23,2 kg 25,2 kg 20,5 kg
Volumen 45 L 55 L 35 L
Dosen (330 ml) 72 90 58
Temperaturzone Duale Temperaturzone Duale Temperaturzone Variable Dual-Temperatur
Batterielaufzeit 39 Std. 39 Std. 43 Std.
Nennleistung 55 W 55 W 55 W
Geräuschpegel < 38,5 dB < 38,5 dB < 38,5 dB
Stromverbrauch Kühlung (4°C) 190 Wh/24 h 190 Wh/24 h 165 Wh/24 h
Schutzart IPX4 IPX4 IPX4
Batterie (Plug-in) Kapazität: 298 Wh, Gewicht: 1,9 kg, Typ: NCM, Lebensdauer: 800 Zyklen bis 80 %, Schutzart: PX4, Garantie: 2 Jahre

Der optionale Akku ist austauschbar und kann mit 298 Wh auch als Powerbank für andere Geräte genutzt werden, USB-C macht es möglich. Geladen bzw. mit Strom versorgt wird flexibel über Netzteil, KFZ-Anschluss, Solar (XT60) oder eben USB-C. Über Solar und Netzteil/KFZ kann sogar parallel geladen werden, was die Ladezeit auf rund 1,5 Stunden verkürzt. Im Alltag reicht aber meist auch das Laden über Nacht am Netzteil.

EcoFlow Glacier in der Praxis

Die Glacier Classic kann sowohl kühlen als auch gefrieren, von +20 bis –20 °C ist alles drin. Im Test war die Zieltemperatur schnell erreicht. Es kam sogar vor, dass die Box mehr kühlte als eingestellt war. Die Abweichungen liegen im Eco-Modus größtenteils bei 1–2 Grad, im Max-Modus ist die Genauigkeit noch etwas besser.

Im Alltag bedeutet das, dass Getränke, Grillgut oder empfindliche Lebensmittel zuverlässig kühl oder gefroren bleiben. Wer die Box vollpackt, sollte aber bedenken, dass es im oberen Bereich unter dem Deckel auch mal ein wenig wärmer werden kann. Das liegt einfach daran, dass sich die Kälte dann nicht mehr so gut im Kühlraum verteilen kann. Hier hilft es, die empfindlichsten Sachen weiter unten zu lagern.

Das Handling ist generell ziemlich durchdacht. Die Griffe zum Tragen sind stabil und der Deckel lässt sich beidseitig öffnen oder komplett abnehmen. Das ist im Alltag wirklich praktisch, gerade wenn wenig Platz ist. Räder gibt es keine, was das Handling bei voller Beladung etwas einschränkt. Warum EcoFlow ausgerechnet den Teleskop-Griff und die Räder aus dem Gerät genommen hat, bleibt mir ein Rätsel. Der Transport war damit deutlich einfacher.

EcoFlow verspricht für das 35-Liter-Modell bis zu 43 Stunden Laufzeit im Eco-Modus bei 4 °C und 25 °C Umgebungstemperatur. Im Test habe ich bei ähnlichen Bedingungen mehr geschafft. Dabei hingen allerdings keine zusätzlichen Verbraucher am Akku. Je niedriger ihr die Temperatur einstellt, desto mehr verkürzt sich die Laufzeit. Das sollte klar sein. Im Max-Modus, also bei schnellerer Reaktion auf Temperaturänderungen, waren es immer noch gute 30 Stunden. Wenn ihr die Box benutzt, ist es immer am besten, wenn man die erste Kühlung auf die Zieltemperatur noch am Netz erledigt. Dabei wird schließlich die meiste Energie verbraucht. Um die Temperatur zu halten, muss die Box dann nicht mehr ganz so viel Energie aufbringen.

Der Stromverbrauch liegt laut Hersteller bei 165 Wh pro Tag (4 °C, 35 l). Wer tiefkühlt, muss mit deutlich mehr rechnen. Für längere Trips empfiehlt sich also ein zweiter Akku oder ein Solarpanel.

Wie sieht es mit der Lautstärke aus? Kann das Teil im Zelt stehen? Im Betrieb bleibt die Glacier Classic angenehm leise, zumindest im Eco-Modus. Beim ersten Herunterkühlen läuft der Kompressor hörbar, aber nicht störend. Im Wohnmobil oder Zelt würde ich die Box trotzdem nicht direkt neben das Bett stellen.

Die App

Die Glacier Classic lässt sich nicht nur am Gerät, sondern auch per App steuern. Über Bluetooth oder WLAN kann man Temperatur, Modus und Akku überwachen, Statistiken einsehen und Warnungen erhalten, wenn der Deckel zu lange offen steht oder die Temperatur zu stark abweicht. Die App ist wie üblich übersichtlich und funktional. Sie machte während meines Tests keinerlei Sperenzchen. Generell braucht man die App aber eigentlich nicht, da auch alles am Gerät eingestellt werden kann.

Fazit

Die EcoFlow Glacier Classic ist eine durchdachte Kühl-Gefrierbox für alle, die unterwegs nicht auf kühle Getränke, Eis oder frisches Grillgut verzichten wollen. Die flexible Stromversorgung, die gute Akkulaufzeit und die smarte App-Steuerung machen sie zum guten Begleiter für Roadtrips, Camping oder Festivals. Die fehlenden Räder sind der einzige echte Kritikpunkt, den ich ausmachen konnte. Das abgerundete Design ist Geschmacksache. Da hat mir der Vorgänger besser gefallen. Preislich liegt das 35-Liter-Modell aktuell bei rund 799 € (ohne Akku), größere Varianten oder der Akku kosten entsprechend mehr. Bis Ende Juli gibt’s 100 € Rabatt – reinschauen lohnt sich also.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei X (Twitter), Threads, Instagram, XING und Linkedin, per Website oder via Mail

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2 Kommentare

  1. Was für ein Irrsinn, na dann fahrt mal weiter mit dem SUV bis direkt an den Strand! 20 kg Nettogewicht ist doch verrückt schwer. Wer soll die dann gefüllt noch schleppen?

    • Rainbird-1 says:

      na Hauptsache das Ding ist smart!

      Es ist schon erstaunlich, wie man Dinge heutzutage „künstlich“ verteuern muss, nur damit man mit Smartphone und Co. ein „smartes“ Gerät hat. Der eigentliche Sinn und Zweck dieses Teils ist, Sachen kühl zu halten! Da braucht es keine Smartphone-Anbindung etc.

      Die Sinnhaftigkeit in der heutigen Zeit muss man immer wieder in Frage stellen. Zum Schluss werden diese Dinge weggeworfen, weil es kein Update mehr gibt! Das ist alles andere als das in der heutigen Zeit so oft genannte Wort „Nachhaltig“.

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