Nvidia DLSS Multi Frame Generation (MFG) ausprobiert

Seit einigen Wochen werkelt in meinem Gaming-PC eine Nvidia GeForce RTX 5080. Während die Leistung gegenüber der GeForce RTX 4080, welche ich zuvor im Gebrauch gehabt habe, relativ überschaubar gewachsen ist, gibt es doch eine große Neuerung: Multi Frame Generation (MFG). Diese erweiterte KI-Zwischenbildberechnung steht exklusiv den Grafikkarten der Reihe GeForce RTX 50 zur Verfügung. Inzwischen kann ich euch meine bisherigen Eindrücke schildern.

Zu beachten: Betrachtet diesen Bericht weniger als technische Analyse mit vielen Daten und mehr als meine subjektiven Eindrücke. Zumal wir hier im Blog ja nicht auf PC-Themen spezialisiert sind und entsprechend umfassende Analysen der Benefits von Multi Frame Generation mit Bildraten-Analysen eher an anderen Stellen zu finden sind. Auch kann ich nur über die Games mit MFG berichten, die sich auch in meiner Sammlung befinden – die muss ich eben in der Regel genauso käuflich erwerben, wie ihr auch.

Wer sich im Übrigen für meine Meinung zur Frame Generation von DLSS 3 interessiert, findet an dieser Stelle meine damaligen Eindrücke. Im Kern empfand ich die künstlich berechneten Bilder als technisch eindrucksvoll, in der Praxis musste ich aber feststellen, dass die tatsächlichen Mehrwerte sehr vom jeweiligen Spiel abhängen. Denn manchmal kommt es zu einem Bruch aus visueller Darstellung und Spielgefühl. Ursache: Zwar werden künstliche Zwischenbilder berechnet und das Bild wirkt somit flüssiger, die Eingabeverzögerung bleibt aber identisch. Im Ergebnis ist die Frame Generation vor allem in Titeln sinnvoll, in denen ihr auch nativ schon mindestens 60 fps erreicht.

Mein Test-System:

CPU: AMD Ryzen 7 9800X3D
CPU-Kühler: Noctua NH-D15 G2
Motherboard: MSI Tomahawk Wi-Fi AMD X670E
RAM: 64 GByte G.Skill Trident Z5 Neo RGB DDR5-6000 CL30
Grafikkarte: MSI Nvidia GeForce RTX 5080 Inspire 3X OC
SSD: Kingston Fury Renegade 2 TByte + WD_Black SN850 1 TByte
Netzteil: be quiet! Power Zone 2 (1.000 Watt)
Tower: be quiet! Dark Base Pro 901 (White)

DLSS 4: Was ist Multi Frame Generation (MFG)?

Was wohl nicht nur mir sauer aufstößt: Nvidia bietet mit MFG eigentlich eine tolle Technik an, bewirbt diese aber teilweise ein wenig irreführend. Etwa verglich der CEO des Herstellers, Jensen Huang, im Rahmen der CES 2025 die Performance der Nvidia GeForce RTX 5070 mit der einer GeForce RTX 4090 – wenn eben Multi Frame Generation aktiviert ist. Das empfinde ich persönlich als irreführend, denn native und künstlich berechnete Frames sind eben nicht 1:1 vergleichbar bzw. gleichwertig. Deswegen habe ich oben das Problem mit der Eingabeverzögerung erwähnt.

Übertrieben gesagt: Es nützt euch ja nichts, wenn dank MFG 100 fps über den Bildschirm flimmern, das Spiel aber nativ mit 20 bis 30 fps  läuft – denn das Spielgefühl bleibt dann aufgrund der hohen Eingabeverzögerung sehr träge. Doch was ist denn nun der Unterschied zwischen der Frame Generation der GeForce RTX 40 und Multi Frame Generation der GeForce RTX 50? Nun, die Reihe der GeForce RTX 40 kann zwischen zwei nativen Bildern maximal ein künstlich berechnetes Bild einfügen. Multi Frame Generation der GeForce RTX 50 kann hingegen, wie der Name schon sagt, zwischen zwei nativen Bildern bis zu drei künstliche Frames ergänzen. Somit lässt sich die Bildrate hier noch deutlich drastischer nach oben schrauben.

Multi Frame Generation ist Teil von DLSS 4 und läuft eben nur auf Grafikkarten der Reihe GeForce RTX 50. Das verbesserte Upscaling über das Transformer-Modell von DLSS 4 steht hingegen auch für ältere Grafikkarten zur Verfügung. Wichtig ist, dass Multi Frame Generation alias MFG von den Entwicklern in ihre Spiele aktiv eingebunden werden muss. Somit könnt ihr MFG nicht in allen Spielen verwenden. Und es lohnt sich eben nur dann, wenn ihr ohnehin zumindest eine anständige Performance von nativen 60 fps erreicht. Womit wir dann zu meinen Testbeispielen kommen.

Multi Frame-Generation in „Star Wars: Outlaws“, „Alan Wake 2“, „The Elder Scrolls IV: Oblivion Remastered“ und mehr

Ein kleiner Hinweis zusätzlich: MFG ist nicht gratis, sondern kostet auch etwas Leistung. Das heißt, verwendet ihr die Technik, kann es sein, dass eure native Framerate minimal sinkt. Das solltet ihr bedenken, falls ihr euch bei Verwendung von MFG plötzlich über ein holpriges Spielgefühl wundert. Dann ist es vielleicht notwendig, in den Grafikeinstellungen noch etwas zu optimieren. Obendrein solltet ihr in jedem Fall Nvidia Reflex aktivieren, was hier ein wenig helfen kann.

Multi Frame Generation nutzt euch im Übrigen gar nichts, wenn ihr einen Monitor oder Fernseher mit maximal 60 Hz verwendet. Denn wie schon erwähnt, solltet ihr ohnehin mindestens native 60 fps erreichen. Dann wird MFG aber nutzlos, wenn euer Screen ohnehin z. B. keine 120 Hz / 120 fps darstellen kann. Selbst ich bin da zum Beispiel beschränkt, da ich derzeit an einem LG OLED C9 spiele, der „nur“ eine maximale Bildwiederholrate von 120 Hz beherrscht.  Schafft also die GeForce RTX 5080 in einem Game mit MFG locker 144 fps oder sogar 240 fps, dann habe ich davon leider praktisch nichts mehr.

In einem „Alan Wake 2“ sind z. B. mit aktiviertem Pathtracing keine 60 fps möglich, sodass MFG hier nicht helfen kann ein gutes Spielgefühl zu erzeugen, weil die Verzögerung für einen Bruch sorgt. Ja, mit MFG könnt ihr euch hier mit einer GeForce RTX 5080 deutlich über 60 fps „herbeizaubern“, doch da die Bildrate nativ z. B. bei „DLSS Quality“ mit Pathtracing und maximalen Settings bei anvisierter 4K-Auflösung eher zwischen 30 und 40 fps schwankt, macht das nur bedingt Freude. Ohne Pathtracing könnt ihr hier natürlich mehr herausholen, dann leidet aber gerade dieses Game visuell sehr stark. So ist der Horror-Thriller von Remedy für mich immer noch das beste Beispiel für ein Spiel, das wirklich visuell extrem von dem Full-Ray-Tracing profitiert.

„Star Wars Outlaws“ erreicht auf maximalen Settings in 4K bei „DLSS Qualität“ ebenfalls keine nativen 60 fps mit einer GeForce RTX 5080. Hier kann man aber natürlich mit den Einstellungen spielen und z. B. das Ray-Tracing reduzieren, welches in diesem Open-World-Titel geringere Mehrwerte bringt. Genau das habe ich getan, um auf native 60 fps zu kommen und dann via MFG auf 120 fps zu steigern. Das bringt dann schon Spaß, wobei das Spiel und Multi Frame Generation hier noch höher gehen würden, aber an dieser Stelle tatsächlich mein Fernseher das Limit setzt. So wurde mir an dieser Stelle besonders klar, dass MFG sich eben extrem an die Gamer unter euch richtet, die möglichst mit einem Gaming-Monitor mit mindestens 144 Hz, besser noch 240 Hz zocken. Vielleicht wird es da bei mir Zeit für ein TV-Upgrade?

„The Elder Scrolls: IV Oblivion Remasterd“ krankte zum Launch unter schlechter Performance. Man könnte meinen, das wäre also genau das Richtige für MFG. Wie aber schon erklärt: Erreicht bitte erst einmal native 60 fps, dann reden wir weiter. Bei 4K-Auflösung und maximalen Settings schaffe ich hier mit Glück native 40 fps. Klar, das kann ich via MFG nun auf über 200 fps steigern. Mal abgesehen, dass mein TV dies aber nicht darstellen kann, ist die Eingabeverzögerung hier aber einfach zu hoch. Das Rollenspiel von Bethesda wirkt optisch extrem flüssig, die Bedienung fühlt sich aber so träge an, dass das Gesamtbild gar nicht passen will.

Im Ergebnis wird beim Spielen rasch klar: MFG ist aus meiner Sicht etwas für Spieler mit einem ohnehin sehr leistungsfähigen System, welche über einen Monitor mit z. B. 240 Hz verfügen. Erreichen sie dann z. B. nativ in einem Spiel 60 oder gar 120 fps, dann lässt sich das ganze mit etwas Tweaking dank Multi Frame Generation auf 240 Hz hieven – was dann absolute Laune machen kann. Das Ganze ist aber eben auch mehr etwas für die Framerate-Nerds. Wer eher auf die Bildqualität achtet und zugunsten maximaler Einstellung z. B. auch mal mit 30 fps leben kann, profitiert vom MFG nicht.

DLSS 4 mit Transformer-Modell: Für mich der wahre Durchbruch

Zu der zuletzt genannten Gattung gehöre ich zum Beispiel. Ich kann auch mal mit fixen 30 fps leben, wenn ich dafür volles Ray-Tracing bekomme und alles in maximaler Grafikpracht genieße. Deswegen bin ich z. B. großer Fan des neuen Transformer-Modells, das dem Upscaling von DLSS 4 zugrunde liegt. Je nach Spiel führt das doch zu erheblichen Mehrwerten. Noch besser: Man kann das neue Transformer-Modell über die Nvidia-App in Spielen erzwingen, wenn sie es nicht von sich aus anbieten. Das verbesserte Upscaling sorgt in etwa „Assassin’s Creed Shadows“ für erhebliche Mehrwert und gerade im Bereich der Vegetation oder bei Haaren für ein noch sauberes und flimmerfreies Bild.

Obwohl ich zu „Team Nativ“ gehöre und immer noch oft versuche, mit nativem 4K zu spielen, auch weil ich nur ca. 1,50 m von meinem Fernseher mit 55 Zoll entfernt sitze, verwende ich inzwischen doch gerne DLSS im Qualitätsmodus. Zuletzt hat mich etwa überrascht, dass „Clair Obscure: Expedition 33“ mit DLSS besser aussieht als ohne. So legt der Titel einen extremen Schärfefilter über das Bild, was in 4K mit DLAA eher abschreckend aussieht. Mit Upscaling via DLSS im Qualitätsmodus sieht speziell dieser Titel dann besser aus als ohne Scaling – ist aber sicherlich ein Sonderfall.

In Zukunft werde ich DLSS 4 – inklusive MFG – für euch in Spieleberichten sicherlich etwas stärker einbeziehen. Ein „Must-have“ ist die Technik für mich aber immer noch nicht. Anders mag das für Besitzer von Gaming-Monitoren mit sehr hohen Bildwiederholraten aussehen, die im Idealfall auch noch die GeForce RTX 5090 in ihr System gestopft haben. Dann sorgt die Technik für einen Freifahrtschein für deutlich erhöhte Framerates, der sich lohnen kann.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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5 Kommentare

  1. Schöne sache, benötigt man nur das Kleingeld für eine 5090, solange die nicht auf 2000 fällt fällt uninteressant. Warten kann man ja immer 😉

  2. Hallo Andre.
    Mich interessiert sehr stark deine Meinung zu Grafikkarten in Hinblick auf Spiele aber auch besonders mit Bezug auf Anwendungen wie Videoschnitt, Bildbearbeitung und eben auch erweiterte Multimedia-Anwendungen wie KI-Generiertes, 3D etc.
    Deine Erfahrung als Zuhause-Nutzer; über die letzen Jahre von der 2000,3000,4000 bis jetzt 5000 Nvidia Generation. Wo du Unterschiede bzw. Leistungsgewinne siehst und Anwendungsvorteile. Eben nicht auf Standart-Benchmark Programme Resultate, sondern deine Nutzer-Erlebnisse und deine Software die du verwendest.

    Ob sich z.B. die 4050/4060/4070 oder 5080/5090, wirklich merklich unterscheiden. Zuhause ist es doch eben egal ob es 2 oder 10 Minuten Zeitunterschied macht. Oder ob es 86 oder 79 FPS sind.
    Da ist es doch weit mehr interessant, ob man nur 500, 1000 EUR ausgibt oder 1500-2500 EUR investiert.
    Dann erst kommt Zuhause die Frage ob statt 10 Minuten, man 3 Stunden mehr warten muss.

    Ich freue mich über deinen persönlichen Grafik-Benchmark zulesen.
    Ob

    • André Westphal says:

      Hey, ich nutze meinen PC tatsächlich fast ausschließlich für Spiele-Tests, habe den also auch nicht zum Arbeiten im Betrieb – da bin ich derzeit mit einem Mac mini unterwegs und würde, wenn mein M1-Modell keine Updates mehr bekommt, auch zu einem neueren Modell wechseln. Da würde mir ein x86-PC mittlerweile zu viel Strom verbrauchen.

      In Sachen Gaming, hatte ich in den letzten Jahren nach einer langen Console-only-Phase eine GeForce RTX 3080, dann die 4080 und dann die 5080. Von der 3080 zur 4080 war der Sprung für mich doch sehr deutlich, gerade in Sachen Ray-Tracing. Beim Sprung von der 4080 zur 5080 ist nun MFG der große Mehrwert – wenn man denn einen HFR-Monitor nutzt. Der Performance-Sprung ist ja relativ klein ausgefallen. In meinem Fall gibt es noch den Bonus, dass meine 5080 deutlich leiser ist als die vorherige 4080, aber das liegt dann eher am individuellen Modell und System. Ich habe ja auch meinen ganzen Tower und die restlichen Bauteile gewechselt.

      Würde ich mir privat aktuell eine Grafikkarte kaufen wollen, würde ich wohl die 5070 Ti mit 16 GB nehmen, weil das Preis-Leistungs-Verhältnis da ganz gut wirkt – oder auf die 5080 Super mit 24 GByte RAM warten.

  3. Frame Generation kann man auch einsetzen, um etwas Energie zu sparen, ohne Einbußen zu erleiden.
    Hab das mal bei Hogwarts Legacy ausprobiert, mein Monitor kann „nur“ 144Hz bei 4K.
    Die schafft meine 5070ti zwar, aber wenn ich Frame Generation aktiviere mitsamt NSync, wird die Grafikkarte weniger warm.
    Zusammen mit leichtem Undervolting vermeidet man da übermäßigen Stromkonsum und vielleicht schmort einem da der Stecker nicht so bald durch.

  4. mikemarkus says:

    Was der Monitor leistet und was die Grafikkarte, sind immer noch 2 völlig unterschiedliche Welten. Je mehr FPS, desto besser auch. Genau das gleiche gilt auch für den Monitor. Aber abhängig muss man es weder vom einen, noch vom anderen sehen. Selbst wenn der Monitor nur 60Hz hätte, sind mehr FPS durchaus sinnvoll. Das variiert aber auch von Spiel zu Spiel. Das nur mal als Beispiel. Also mehr FPS trotzt wenig Hz kann trotzdem noch Sinn machen. Optimal wäre aber natürlich, wenn der Monitor sowie die Grafikkarte gleiche Bilder pro Sekunden schaffen. MFG ist ein Feature, was man sehr gut nutzen kann um die FPS in die Höhe zu treiben aber es birgt auch Probleme und es wird fälschlicherweise, wie du bereits angemerkt hattest, als Standard für Vergleiche gegenüber anderen Karten genutzt. Mit der 5xxx-Reihe hat NVIDIA sich ein wenig selbst das Bein gestellt. Mal ganz davon abgesehen, welche Probleme viele haben (Treiber und GPU selbst), ist der Sprung von der 4xxx-Reihe nicht mehr wirklich hoch.

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