Bundesdigitalministerium will den Netzausbau in Deutschland beschleunigen

Mit der Digitalisierung ist das in Deutschland immer so eine Sache – das zeigen zum Beispiel auch die Kontroversen um die elektronische Patientenakte (ePA). Unstrittig ist hingegen, dass es sinnvoll wäre, den Netzausbau zu beschleunigen. Und genau das will das Bundesdigitalministerium erreichen. Betreffen soll das Vorhaben sowohl den Ausbau von Glasfaser als auch den Mobilfunk.

So hat das Bundeskabinett einen entsprechenden Gesetzesvorschlag für den Bundestag auf den Weg gebracht. Letzterer muss nun über diesen beraten, damit eine mögliche Verabschiedung noch vor der Sommerpause 2025 möglich wird. Letzten Endes soll da auch das Telekommunikationsgesetz geändert werden. Einfügen möchte man einen neuen Passus, der beinhalten soll, dass der Netzausbau „im überragenden öffentlichen Interesse“ liege (via Tagesspiegel).

Was das bringen soll, außer schönen Worten? Genehmigungsverfahren zum Netzausbau hätten dann in der Bürokratie Vorrang, was die Vorgänge beschleunigen soll. Klingt natürlich erst einmal gut, aber wie sich das in der Praxis auswirkt, muss uns dann eben die Zeit zeigen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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12 Kommentare

  1. Also so oft wie die jeweilige Regierung/Minister/wasauchimmer schon den Netzausbau mit ihren Gesetzen beschleunigt haben, sind wir kurz vor der Ludicrous Speed.

    Die Geschwindigkeit des Ausbaus ist derzeit schon so schnell das unsere Augen es nicht mehr erfassen können und daher einen gefühlten Stillstand wahrnehmen.
    Und erst der Bürokratieabbau mit seinen 42 zusätzlichen Formularen und Nachweisen bringt so richtig Schwung in die Sache.

    Mal im Ernst, merken Politiker nicht wenn sie in jeder Legislatur das gleiche verkünden und das Gegenteil machen?
    Mir kommt das eher wie ein Sprung in der Platte vor.

    • Im Detail steckt da auch der Teufel.

      Von Kreisen/Gemeinden die die Förderungen zwar absahnen aber für etwas anderes nutzen oder nicht fähig sind flächig zu planen bis „Wohnbau“/Eigentumsbesitzer die Modernisierung scheuen.

      Dann immer die Märchen in Gebieten wo es sich „nicht lohnt“ und wenn was passiert, dann doch direkt von der Telekom und Co. überbaut wird.

      Oder mit Unternehmen gearbeitet wird, wie bei Deutsche Glasfaser und Co. die so unzuverlässig und stümperhaft in der Umsetzung sind, dass dann auch mal nach ewiger Planung nichts passiert.

  2. viel wichtiger als der schnelle Ausbau, ist der geordnete Ausbau. Ein Ausbau an dem alle teilhaben. Ich hab da schon die ulkigsten Geschichten gehabt, an dem zB 2 Häuser in einem Dorf kein Ausbau bekommen haben weil die in der Nähe des VDSL Schranke standen und somit der VDSL Speed zu hoch war um Glasfaser zu bekommen. Oder der oft erwähnte Doppelausbau.

  3. Ist nicht häufig die fehlende Baukapazität, der limitierende Faktor?

    • Bei uns steht das ganze Projekt aktuell auf der Kippe weil die Vertragsquote von 30% nicht erreicht wurde. Gab zu viele (primär ältere) die meinten „sowas braucht man nicht“.

      • Haben die meisten Menschen ja auch recht mit, sie brauchen es nicht. Bei uns kostet es fast das doppelte wenn man Glasfaser nutzen möchte (eon), warum sollte das jmd tun, der maximal mit seinem Handy oder Laptop ein wenig surft und sonst nur Radio und TV benutzt? Die Menschen brauchen es einfach nicht. Und diese Wertsteigerung ist Unsinn. Wenn man ein Haus kauft, ist der zu legende Glasfaseranschluss der absolut kleinste Part bei den Kosten und vollkommen zu vernachlässigen. Bei Mieten ist es auch derzeit nur für sehr wenige Menschen interessant, solange es stabiles DSL oder Kabel Internet gibt. Die Quoten müssen weg und der der es haben möchte muss es bekommen.

        • Ich kenne viele Menschen, und bin auch persönlich der Meinung, dass sowohl eine Mietwohnung als auch ein Haus ohne schnellen Internet Anschluss wertlos ist.

          Und dies wird sich in der Zukunft nur weiter verstärken, und dann geht das Gejammer los warum jemand keine Mieter mehr findet oder kräftige Preisabschläge beim Verkauf seines Hauses hinnehmen muss.

          • Hallo elknipso,

            hast Du mal was von Wohnungsnotstand, von fehlenden Wohnungen zu sozialen Preisen oder gar von Obdachlosigkeit gehört?

            Ich vermute nein, sonst würdest Du nicht schreiben, daß Wohnungen ohne „schnelles“ Internet nicht vermietbar wären.

            Ich wohne in einer Millionenstadt, und es ist eine der reichsten Städte Deutschlands, und es ist eine Schande wieviele Menschen hier auf der Straße leben. Die würden sich sogar nach einer Wohnung ohne DSL die Finger lecken, bekämen sie diese dann zu bezahlbaren Konditionen.

            Wenn man ein haus „anfassen“ und auf einen zeitgemäßen Standard bringen möchte, wüßte ich Wichtigeres als Glasfaserkabel:

            – moderne Fenster, wärmetechnische Sanierung,
            – anbau von Balkonen, wenn noch nicht da und vor allem auch wir sind eine älter werdende Gesellschaft:

            – nachträglicher barrierefreier Umbau, zumindest fürs Erdgeschoß – ja meist Hochparterre – Rampen oder wo immer es technisch möglich ist Aufzüge und Senioren- oder gar voll behindertengerechte Bäder und Küchen.

            So geht soziale Denke.

            Guck dich mal auf der Straße um, wieviele Leute ohne Wohnung sind oder Mobilitätshilfen benötigen. Dann bekommst Du vielleicht mal einen Sinn für die wahren Realitäten außerhalb der Internet-Blase.

            Ganz aktuelle Zahlen aus meiner Stadt:

            https://www.linksfraktion-hamburg.de/gutachten-des-senats-belegt-beim-kampf-gegen-hohe-mieten-und-wucher-versagt-hamburg/

            • Hallo Andreas,

              natürlich findest Du immer „irgendeinen“ Mieter zu irgendeinem günstigen Preis. Wenn Du Dein Eigentum aber zu einem marktüblichen Preis vermieten möchtest ist man gut damit beraten schnelles Internet in der Wohnung seinem Mieter zur Verfügung zu stellen. Zumal man für einen vorhandenen Glasfaseranschluss natürlich auch einen Aufpreis verlangen kann.

              Ich habe schon vor 20 Jahren Mietwohnungen abgelehnt wenn kein schneller Internetanschluss vorhanden war. Sobald ich die Adresse hatte war das einer meiner ersten Kontrollen ob es schnelles Internet gibt.
              Die Reaktion der Vermieter war meistens, ich solle mir doch die wunderschöne Wohnung erst mal ansehen bevor ich den Termin für die Besichtigung „nur wegen dem Internetanschluss“ absage.

        • Christian says:

          Bei uns läuft alles über Glasfaser: Internet und Fernsehen. Mit HD und 4K, Mehrpersonenhaushalt (2 Kinder), kommt da schon ganz schön was an Traffic zusammen.

  4. CeBit 2011: Frau Merkel: „… 50 MBit/s für drei Vierteln der Bevölkerung bis 2014.“ Heute müßten es dann 50 GBit/s für jede der 3 Glasfasern für Jeden sein. Viele Versprechen, nichts wird gemacht – Papier ist geduldig.

  5. Deswegen kosten wohl auch jetzt alle Telekom Tarife mehr? Die brauchen Geld für den Ausbau…

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