Whoop 5.0 MG im Test: Mehr Daten, mehr Gesundheit – aber auch mehr Abo

Whoop hat mit den Modellen 5.0 und MG seine Fitness-Tracker-Familie ordentlich überarbeitet. Die neuen Modelle sind kleiner, leichter und bringen einige nützliche Gesundheitsfeatures mit, darunter erstmals ein medizinisch zertifiziertes EKG beim MG. Doch lohnt sich das Upgrade wirklich? Und wie schlägt sich das neue Abo-Modell im Alltag?
Design & Tragekomfort

Optisch bleibt Whoop seinem minimalistischen Ansatz treu. Kein Display, kein Schnickschnack, nur ein dezentes Band am Handgelenk oder Oberarm, das man natürlich auch in nicht dezent – als in edlem Leder – käuflich erwerben kann. Das Material ist hochwertig, die Bänder gibt’s in verschiedenen Varianten (SportFlex, Leder, Bizepsband). Einziger Kritikpunkt: Nach dem Schwimmen fühlt sich das Band etwas klamm an, aber das ist bei Stoffbändern fast immer so.

Whoop Body gibt es beim 5.0/MG natürlich auch. Das Problem hierbei ist jedoch, dass es neue T-Shirts und Co. sind, in die ihr den Tracker platzieren könnt. Warum? Die Tracker sind jetzt 7 % kleiner und leichter als der Vorgänger. Damit sitzen sie zwar angenehm und stören auch beim Schlafen oder Sport nicht, passen aber nicht mehr in die Whoop-4.0-Kleidung.
Akkulaufzeit & Laden
Ein wirkliches Highlight ist die Akkulaufzeit. Bis zu 14 Tage hält der Whoop 5.0 oder MG durch. Das ist ein riesiger Sprung im Vergleich zum Vorgänger, der bei mir bereits nach 3 Tagen geladen werden wollte. An die 14 Tage bin ich im Test mit knapp 12 Tagen aber auch nicht herangekommen. Dennoch ist das ein echter Mehrwert. Geladen wird wie üblich mit dem cleveren Slide-On-Akku, der einfach über das Band geschoben wird, ohne dass man den Tracker abnehmen muss. Das funktioniert zuverlässig, ist aber nicht mit alten Whoop 4.0-Akkus kompatibel. Auch hier muss man also wieder in den Geldbeutel greifen, selbst wenn man schon Akkus zu Hause hat. Ärgerlich. Übrigens passen auch die Bänder des Vorgängers nicht am MG, da der Clip gleichzeitig auch für das EKG genutzt wird.

Whoop in der Praxis
Was steckt drin in dem Teil? Beide Modelle setzen auf einen neuen, schnelleren Prozessor und bieten präzisere Messungen. Das MG-Modell bringt als Besonderheit ein medizinisch zertifiziertes EKG direkt im Verschluss mit. Einmal Daumen und Zeigefinger auflegen, schon gibt’s in wenigen Sekunden ein EKG. Das ist praktisch für alle mit Herzproblemen oder einfach für mehr Kontrolle. Die Messung ist einfach, die Auswertung verständlich. Wer das nicht braucht, ist mit dem normalen 5.0 aber auch gut bedient. Wie auch die Apple Watch kann man sich von Whoop auch benachrichtigen lassen, sollte ein ungleichmäßiger Herzrhythmus erkannt werden.

Whoop setzt mit Healthspan ein weiteres neues Feature ein. Die Funktion analysiert neun Gesundheitsmetriken (u.a. Schlaf, Belastung, VO2max) und berechnet daraus das „Whoop Alter“ und den „Alterungsprozess“ – also wie schnell euer Körper im Vergleich zum tatsächlichen Alter in die Binsen geht. So sieht man auf einen Blick, wie sich der eigene Lebensstil langfristig auf die Gesundheit auswirkt. Die Auswertung ist übersichtlich und motiviert (sicher nicht jeden), an den eigenen Gewohnheiten zu schrauben. Dazu gibt’s weiterhin die bekannten Scores für Schlaf, Belastung und Erholung, Schrittzähler, Zyklus- und Schwangerschaftstracking sowie Stressmonitoring (kommt wieder auf das Abo an). Für Frauen gibt es neue Hormon-Insights. Hier kann man den Zyklus tracken und den direkten Einfluss auf Schlaf, Belastung und Wohlbefinden visualisiert vorfinden.

Die Whoop-App bleibt das Herzstück des ganzen Systems, denn ein Display gibt es ja bekanntlich nicht. Sie ist übersichtlich, schnell und liefert viele Details zu allen Messwerten. Die wichtigsten Infos sind sofort sichtbar, tiefergehende Analysen gibt’s auf Wunsch. Die App motiviert mit Challenges, einem KI-Coach und zeigt Trends über Wochen und Monate. Wer will, kann die Daten mit anderen Apps teilen, allerdings ist die Integration nicht so offen wie bei anderen Fitness-Trackern. Generell ist mir während der Benutzung aufgefallen, dass die automatische Trainingserkennung jetzt zuverlässiger funktioniert. Zur Genauigkeit im Vergleich zur Apple Watch Ultra lässt sich sagen, dass beide Wearables gerade bei den Workouts Probleme haben, bei denen die Handgelenke stark in Bewegung sind oder belastet werden. Freeletics-Workouts zum Beispiel. Da sind die Werte beispielsweise beim Herz und damit auch die Kalorien deutlich unterschiedlich. Bei Kardio-Trainings wie Radfahren und Joggen sind beide ungefähr deckungsgleich.

Neu sind auch die Blutdruck-Insights, die als Beta eingestuft sind und auf Basis eines neuen Sensors den Blutfluss in eurem Arm beurteilen und den Blutdruck „schätzen“. Um das Ganze einzurichten, sollte man eine Manschette zur manuellen Messung zuhause haben und drei Messungen mit einem Abstand von je einer Minute vornehmen, damit der Basiswert erkannt wird. Whoop kalibriert sich dann und schätzt Bereiche für den systolischen und diastolischen Wert. Das sind dann Zahlen von 103 bis 123 und 81 bis 91. Je nachdem, wie der geschätzte Wert aussieht, bekommt man dann ein Rating. Ich habe oft mit der Manschette nachgemessen und festgestellt, dass die Insights bei mir eine ständige Abweichung von 5 bis 10 Punkten pro Wert haben. Whoop gibt auch an, dass man hier nicht von einer medizinischen Genauigkeit ausgehen kann und es sich um ein Wellness-Feature handelt.
Mitgliedschaft & Preis
Whoop setzt jetzt auf ein dreistufiges Abo-Modell:
Whoop One (199 €/Jahr): Basis-Tracking, aber ohne Healthspan und Stressmonitor.
Whoop Peak (264 €/Jahr): Alles aus One plus Healthspan, Stressmonitor, Health Monitor – die beste Wahl für die meisten.
Whoop Life (399 €/Jahr): Enthält das MG-Modell mit EKG und Blutdruck-Insights.
Die Hardware gibt’s jeweils „kostenlos“ zum Abo dazu, aber die laufenden Kosten sind nicht ohne. Gerade die Top-Features wie EKG und Blutdruck sind nur im teuersten Paket enthalten. Wer auf medizinische Sensorik verzichten kann, ist mit Peak gut bedient – das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt hier noch am ehesten. Whoop hat sich bei seinen Nutzern kurz nach dem Launch nicht wirkich beliebt gemacht, da man normalerweise versprach, dass man als Mitglied jederzeit das neueste Modell erhält. Man hatte diese Passage sogar aus den Nutzungsbedingungen entfernt, um eine Upgrade-Pauschale einstreichen zu können. Mittlerweile ist man jedoch zurückgerudert. Dennoch kein besonders guter Move.
Fazit
Im Alltag überzeugt Whoop 5.0/MG mit sehr gutem Tracking, langer Akkulaufzeit und einem angenehm unauffälligen Design. Die neuen Healthspan-Analysen und die verbesserten Hormon-Features sind sinnvolle Mehrwerte. Das EKG im MG ist ein interessantes Extra, aber für die meisten Nutzer kein Muss. Die App ist übersichtlich, die Motivation wird hochgehalten, aber das Abo-Modell bleibt teuer.
Wer bereit ist, jährlich zu zahlen und wirklich tief in die eigene Gesundheit eintauchen will, bekommt mit Whoop 5.0 und MG die vielleicht umfassendste Lösung am Markt. Für alle anderen bleibt es ein Luxus-Tracker mit vielen Daten und einem Preisschild, das man sich leisten wollen muss. Man kann das auf Wunsch ja auch einfach mal ausprobieren, ohne das Geld für ein ganzes Jahr in die Hand zu nehmen.
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Für mich langt das 5.0, alles andere ist für mich, „Spielerei“.
Ärgerlich finde ich die Inkompatibilität der Bänder, damit habe ich zu Hause ca. 10 Bänder die in den Müll wandern.
Was auch unverschämt ist, sind die Versandkosten jenseits der 10 Euro, obwohl schon per DHL über Arvarto versendet wird.
Ich bin trotzdem zufrieden mit meinem Band, trage zum laufen nur zusätzlich ein günstige Garmin. Für ca. 500 Euro alle 2 Jahre würde ich auf alle Fälle keine Top Garmin Uhr bekommen, aber das wäre wieder Äpfel und Birnen.
Naja, aus dem „6 Monate Upgrade Versprechen“ haben sie einfach ein „12 Monate Upgrade Versprechen“ gemacht und das auch nur aufgrund massiver Kundenbeschwerden. So mein letzter Wissenstand. Oder hat sich da noch was geändert?
Und auch das mit den inkompatiblen Abmessungen zum whoop 4.0 Zubehör scheint mir eine ganz bewusste Entscheidung zu sein um die Kuh noch mehr zu melken.
Ein Unternehmen das so mit seinen Kunden umgeht hat bei mir jegliches vertrauen verspielt, habe mein Abo daher gekündigt.
Die Passage, dass weniger Daten mit Drittanbietern geteilt werden können, sollte mehr Beachtung finden. Ich würde mir wünschen, dass solche Produkte einfach gemieden werden. Es bringt nur Mehrwert für den Anbieter und im besten Fall keinen Nachteil für den Nutzer, wenn man genau das Angebotene nutzen möchte.
Abgesehen davon finde ich die Idee von einem Tracker ohne Display, den man auch unterschiedlich tragen kann, hervorragend. Ich gehe beispielsweise klettern und da ist eine Uhr am Handgelenk störend und sie wird sicherlich bald zerkratzt sein. Auch für Mannschaftssport wäre ein Tracker am Körper besser. Leider fokussieren sich die meisten Hersteller auf Triathlonsport, was nachvollziehbar ist, aber nicht umfassend.
Demnach würde ich so ein Gerät sofort holen, wenn ich nicht Angst hätte, dass ich über den Tisch gezogen werde. Aber die Preise sind happig und im Zweifel kann ich dann meine Daten nicht mitnehmen? No way!
Abwarten was Garmin demnächst rausbringt und welche Zielgruppe es hat. Die Gerüchteküche geht von einem Sleep Band aus, welches am Oberarm getragen werden kann.
400 Euro im Jahr damit mir ein Computer sagt für wie gesund er mich hält! Mit Mitte 30 bin ich anscheinend zu alt um das zu verstehen.
Ich nutze aktuell das WHOOP Band (MG-Version) und bin insgesamt ziemlich zufrieden – insbesondere mit dem Schlaftracking und den Erholungsdaten. Gerade in dem Bereich sticht WHOOP für mich deutlich hervor, weil es im Gegensatz zu vielen anderen Trackern (wie Apple Watch, Fitbit oder Garmin) keinerlei manuelle Eingaben oder definierte Schlafenszeiten braucht. Ich muss nicht angeben, wann ich ins Bett gehe oder aufwache – das Band erkennt das alles automatisch, und das auch noch erstaunlich präzise. Egal ob ich tagsüber einen Nap mache oder nach der Nachtschicht um 8 Uhr morgens ins Bett falle – WHOOP erkennt diese unregelmäßigen Schlafphasen sauber und ordnet sie korrekt ein, was bei anderen Trackern in meiner Erfahrung oft scheitert oder komplett ignoriert wird. Gerade als Schichtarbeiter, der selten einen klassischen Tag-Nacht-Rhythmus hat, ist das für mich ein riesiger Vorteil und fast schon Alleinstellungsmerkmal.
Was mich allerdings etwas enttäuscht hat, ist die „Healthspan“-Funktion. Die klingt erst mal spannend, suggeriert auch eine Art Alters-/Gesundheitsbewertung, basiert aber letztlich rein auf Aktivitätsdaten (Schlaf, Training, Erholung). Es ist also weniger eine objektive Einschätzung der biologischen Gesundheit, sondern eher ein Motivationstool. Für mich ein bisschen verschenktes Potenzial – da wäre eine fundiertere Einordnung viel interessanter gewesen.
Das MG-Band selbst lohnt sich aus meiner Sicht für die meisten aktuell noch nicht, außer man ist wirklich WHOOP-Fan und will alles mitnehmen. Es wird ja versprochen, dass in Zukunft noch mehr kommt – wie Blutanalysen, Arztgespräche etc. – aber wie viel davon in Deutschland wirklich umgesetzt wird, bleibt abzuwarten.
Schade, dass die Qualität der Daten – der nunmal wichtigste Punkt – immer noch deutlich schlechter ist als bei anderen Geräten. Genau ist da bei Whoop leider nix. Siehe Quantified Scientist auf YT.
Das mit der „deutlich schlechteren Datenqualität“ bei WHOOP stimmt so pauschal nicht – vor allem nicht, wenn man sich das verlinkte Video von Quantified Science wirklich anschaut (was ich bezweifle). Rob vergleicht darin das neue MG-Band mit dem 4.0 differenziert – und gerade beim Outdoor-Cycling und Laufen schneidet das MG klar besser ab, teils nah am Brustgurt (Polar H10). Selbst beim Indoor-Cycling gibt’s eine solide Korrelation. Schwächen zeigen sich wie bei allen optischen Trackern beim Gewichtheben – das betrifft aber nicht nur WHOOP, sondern praktisch jedes Handgelenkgerät.
Wer also aus dem Video herausliest, WHOOP sei „überhaupt nicht genau“, hat es entweder nicht gesehen oder einfach nicht verstanden. Robs Fazit ist jedenfalls deutlich differenzierter – und das sollte man auch sein, bevor man hier solche Aussagen raushaut.