Großrazzia in Baden-Württemberg: Cybercrime-Einheit beschlagnahmt 350 Terabyte Material

Foto von Taylor Vick auf Unsplash

In einer koordinierten Aktion gingen gestern die Ermittlungsbehörden in Baden-Württemberg gegen die Verbreitung von kinder- und jugendpornografischem Material vor. Das bei der Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe angesiedelte Cybercrime-Zentrum führte gemeinsam mit dem Landeskriminalamt eine landesweite Durchsuchungsaktion durch. Die Ermittler durchsuchten die Wohnungen von 18 Tatverdächtigen im Alter von 24 bis 72 Jahren.

Die Beschuldigten sollen über Internet-Tauschbörsen kinderpornografisches Material bezogen, besessen oder weitergegeben haben. Nach aktuellem Ermittlungsstand handelten die Verdächtigen unabhängig voneinander. Die Durchsuchungen erstreckten sich über zwölf Landkreise sowie die Städte Mannheim und Stuttgart.

Die Ermittler stellten bei der Aktion mehr als 780 Beweismittel sicher, darunter Computer, Smartphones und Speichermedien. Das beschlagnahmte Datenmaterial umfasst mindestens 350 Terabyte. Fünf der Beschuldigten gestanden ihre Taten bereits während der Durchsuchungen. Einer der Tatverdächtigen war bereits früher wegen ähnlicher Delikte aufgefallen.

Als Beifang entdeckten die Ermittler bei vier Verdächtigen auch illegale Waffen, darunter verbotene Messer sowie nicht genehmigte Schusswaffen samt Munition. Die nun sichergestellten Datenträger werden in den kommenden Wochen von den Ermittlungsbehörden ausgewertet. Die Beschuldigten müssen sich wegen des Besitzes und der Verbreitung von kinder- und jugendpornografischem Material verantworten. Einigen von ihnen drohen zusätzliche Anklagen wegen illegalen Waffenbesitzes.

Update: Überschrift angepasst

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9 Kommentare

  1. Christian Voß says:

    Wirkt auf mich auch arg hochgegriffen … Diese Art von Material ist ja nicht gerade ein Bluray-Remux oder WEBDL 2160, in der Regel haben die JPEGs und ein paar Heimkamera-Aufnahmen. 350 TB dürfte eher die im europäischen Teil des Internets vorhandene Gesamtmenge an Material sein. Trotzdem bin ich froh, dass zumindest das Zeug jetzt als Quelle für andere ausscheidet!

    • Aus beruflicher Erfahrung heraus kann ich dir da nur beipflichten. 350 TB sind leider pure Realität, die Ausmaße der Daten sind erschreckend hoch. Es freut mich jedenfalls, dass du deine Erlebnisse anscheinend ganz gut verarbeiten konntest und hoffe doch sehr, dass der Familienfreund entsprechende Repressalien erfahren hat.

    • Christian Voß says:

      Wirkliche Einblicke habe ich keine und will es am Ende auch nicht. Wenn ich dahingehend irre, bitte ich um Entschuldigung!
      Davon abgesehen hatte und habe ich absolut kein Verständnis für sexuellen Mißbrauch jeder Art, um da kein Mißverständnis aufkommen zu lassen.
      Alleine der Gedanke, dass das alle heute gut organisiert ist … Ich will gar nicht dran denken …

  2. Arno Nuehm says:

    „Das beschlagnahmte Material umfasst mindestens 350TB“ steht im Artikel. Vor einigen Wochen habe ich eine Doku von STRG F gesehen, in der 2 Journalisten im Alleingang für die Löschung von ca. 22TB an Daten, die im Darknet verlinkt waren, gesorgt haben. Ich denke die 350TB sind leider realistisch.

  3. Davon musst du nicht ausgehen, das steht exakt so in der Pressemitteilung…
    Daraus „350 TB kinderpornographisches Material“ hat erst Caschy gemacht.

  4. Und wenn es nur 1 MB wäre, ist das schon zu viel!
    Solche Leute gehören weggesperrt.

    • Versuch mal, wenn Du bei Dir selbst ein psychisches Problem entdeckst, eine Therapie zu erhalten. Das ist schwierig und oft mit jahrelangen Wartezeiten verbunden. Menschen, die sich von Kindern und Jugendlichen sexuell angezogen fühlen, muss zunächst Hilfe angeboten werden. Und zwar zeitnah. Diese Prävention verhinderte dabei, dass Opfer zu Opfern werden! Wegsperren kommt erst, wenn’s schon zu spät ist.

  5. Hi, ich möchte anregen, in solchen Artikeln in Zukunft weniger von kinderpornografischem Material, sondern von sexualisierter Gewaltdarstellung an Kindern zu sprechen.
    Pornografisch scheint mir ein stark beschönigender Begriff im Angesicht dieser Art gefilmter Vergewaltigung von Kindern zu sein. :/

  6. verrückt sich über Datei und Datenmengen aufzuregen anstatt über
    die Tatsache es es kranke Menschen gibt die so etwas betreiben !!!

    Müsst ihr euch mal an den Kopf fassen echt

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