Xiaomi SU7: E-Auto hat offenbar Qualitätsprobleme – belegt letzten Platz in Rangliste
Über Xiaomis erstes E-Auto, den SU7, hatten wir schon mehrfach berichtet. Erhältlich ist das Fahrzeug derzeit nur in China. Doch auch international ist dessen Design immer wieder positiv zur Kenntnis genommen worden. Zumal auch die Verkaufszahlen beeindrucken. Doch wie es scheint, leidet das Auto unter erheblichen Qualitätsproblemen. In einem wichtigen Qualitätsranking in China belegt es den allerletzten Platz. Und wegen eines anderen Problems läuft sogar eine Klage gegen den Hersteller.
Zunächst zum Ranking (via CarNewsChina): Dieses wird vom China Automobile Quality Network erstellt. Das ist eine staatliche Beschwerdestelle, die wiederum von der China Market Supervision Administration betrieben wird. Im 1. Quartal 2025 belegt nun der Xiaomi SU7 in der Kategorie elektrische Limousinen den letzten Platz. Dies kommt durch eine hohe Anzahl an Beschwerden, gemessen an den Verkaufszahlen, und einem hohen Risiko für Defekte zustande.
Generell sammelt also das zuständige China Automobile Quality Network Berichte und Beschwerden zu Fahrzeugen und wertet diese aus. Je häufiger Probleme, unter Berücksichtigung der Verkaufszahlen, auftreten, desto mehr Strafpunkte erhält ein Modell. Das soll einen Fingerzeig auf die Produktqualität liefern. Und da schneidet der Xiaomi SU7 eben mit 238 Strafpunkten und damit dem schlechtesten Ergebnis seiner Klasse desaströs ab. Als Vergleich: Das zweitschlechteste Modell hat immer noch 56 Punkte weniger.
Autobesitzer verklagen Xiaomi
Parallel strengen in China zudem über 400 Besitzer eines Xiaomi SU7 Ultra eine Klage gegen den Hersteller an. Da geht es konkret um die alternative Motorhaube aus Carbon mit zwei Luftkanälen, die angeblich die Kühlung des Motors verbessern und die Aerodynamik steigern soll. Doch Tests, auch mit Wärmebildkameras, haben gezeigt, dass es da keine Temperaturunterschiede gibt. Zudem scheint durch die Kanäle gar keine Luft zu strömen.
Xiaomi hat sich bereits entschuldigt und „unklare Produktbeschreibungen“ eingeräumt. Man bietet den betroffenen Kunden 20.000 Treuepunkte für den hauseigenen Store und den Wechsel zu einer Motorhaube aus Aluminium an. Damit sind die Geprellten jedoch nicht zufrieden, da der Austausch der Motorhaube aufgrund schlecht verfügbarer Komponenten 30 bis 40 Wochen dauern soll. Zudem umgeht Xiaomi damit das Versprechen der Kühlungsverbesserungen beim SU7 Ultra.
In China fordern einige Marktbeobachter, dass Xiaomi die Funktionalität der Luftkanäle unabhängig testen lassen sollte. Anhand der Ergebnisse könnte man dann sehen, ob zusätzliche Kühlung objektiv gegeben ist, oderm ob hier möglicherweise irreführende Werbung vorliegt.
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Auch das hatten die Simpsons bereits vorausgesehen: https://www.youtube.com/watch?v=JCtOqMghsxA
🙂
Tja, scheint wohl doch nicht so einfach zu sein, ein Auto auf Anhieb zu konstruieren. Eine tolle Software und ein bei vielen Kunden beliebtes Design macht noch lange kein gutes Auto.
Das mit der Motorhaube kann ich gar nicht nachvollziehen. Dieses Fake-Gedöns ist doch nach wie vor voll im Trend, insbesondere bei chinesischen Kunden? Seit wann muss das also eine Funktion haben. Muss jedes Mal lauthals lachen im Winter, wenn ich vor mir eine Karre mit pseudo Auspuffblenden sehe, die Absage aber viel weiter darunter ausgestoßen werden, oder gar seitlich weg. Wo steckt wirklich noch drin, was drauf steht? Leider!
Wahrscheinlich ist die Motorhaube ein kostenpflichtiges Upgrade was mit einer bestimmten Performance Funktion beworben wird.
Zum Auto generell:
Das bei einem 1. Auto noch einige Probleme auftreten, war doch klar. Damit hätte jeder Kunde rechnen können. Xiaomi lernt daraus und jede weitere Generation wird besser.
Die 3. Generation gibts dann sicher auch in Deutschland und wird ausgereift sein.
Das steht doch im Text: „Da geht es konkret um die alternative Motorhaube aus Carbon mit zwei Luftkanälen, die angeblich die Kühlung des Motors verbessern und die Aerodynamik steigern soll.“
Also nix mit Fake-Gedöns. Es wurde eine Funktion beworben und „alternativ“ bedeutet in dem Zusammenhang einen Aufpreis von umgerechnet über 5.000€. Ich denke, es ist nachvollziehbar, dass da keine Begeisterung aufkommt, wenn die beworbene Funktion gar nicht gegeben sein sollte.
„Doch auch international ist dessen Design immer wieder positiv zur Kenntnis genommen worden.“.
Naja, ist praktisch auch 1:1 das Porsche Design. Da war jetzt nicht sooo viel Innovationsgeist gefordert. Vor allem die gelbe Variante könnte so auch auf einem Parkplatz in Zuffenhausen stehen.
Es hat doch wohl keiner ernsthaft damit gerechnet, das Xiaomi mit ihrem Erstlingswerk diese Liste anführt, oder?
Es bedarf halt Erfahrung, schon alleine um die im Schnitt 20.000 Teile, aus denen eine Auto besteht, fehlerfrei zusammenzubauen. Und selbst wenn das klappt, heißt das noch nicht, dass die Teile alle so funktionieren, wie es sich ein Ingenieur vorher gedacht hat. Hinzu kommt noch die Dauerhaftigkeit / Dauerhaltbarkeit der Einzelteile.
Aber, ich nehme mal an, dass selbst eine knarzende Tür, oder ein Lackfehler bereits Anlass zur Reklamation ist….
Will sagen, was sind denn das für Fehler?
Außerdem kommt noch hinzu: Wo viel dran/drin ist, kann auch viel kaputt gehen.
Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, das ein GAC weitaus „einfacher“ ist als ein Xiaomi.
Bleibt also trotzdem der Vergleich zur Spitze. GAC 149 zu Xiaomi mit 239. (GAC kann im KFZ-Bereich auf 15 Jahre Erfahrung zurückgreifen). Und by the way: Mercedes (139 Jahre Erfahrung im KFZ Bereich) steht mit dem EQE ebenfalls in der Liste auf Platz 20 von 29. Erfahrung ist halt auch nicht alles.
Ich habe keine Zweifel, dass Xiaomi hier mit den Jahren besser wird.
Hut ab und Gratulation an GAC…zumindest für dieses Modell.
Und noch eins:
Gibt es nur 29 Fahrzeuge in dem Segment „große BEV-Limousinen?
Ist die Liste danach schon zu ende?
Wie sehen denn die Listen in anderen Segmenten aus?
Und:
Wieso höre ich jetzt, wo Xiaomi in den Markt eintritt, das erste mal von dieser Liste?
Ist es wirklich Zufall, das diese Liste auftaucht und Xiaomi den letzten Platz belegt?
Wieso wundert mich das nicht ???
(nach meinen expensiven Erlebnissen mit Smartphones dieser Marke)
Bei deutschen Herstellern knarzt und knackt es doch auch gern nach Auslieferung. Und im ersten Jahr geht auch gern mal was kaputt. Aber das ist doch alles nicht sooo wichtig verglichen
mit der Langlebigkeit und damit den Kosten außerhalb der Garantie
Zum Thema „Luftkanäle“ kann ich nur sagen: Typisch chinesische Hersteller die immer wieder mit Fantasiefeatures und Fantasiezahlen bei der Vermarktung um sich werfen.
Das Werbung nicht der Realität entspricht, ist klar, aber bei chinesischen Herstellern ist die Diskrepanz extrem. Da wird man im Bereich Projektoren mit Werten zur Helligkeit, im Bereich Staubsaugerroboter mit Werten zur Saugkraft, im Bereich Akkus mit Werten zur Kapazität usw. geworben, die teils um den Faktor 100 die Realitätswerte überschreiten.
Und bei Xiaomi wirbt man halt mit Luftkanälen, die keine Luftkanäle sind. China-Business as usual.
Der Kunde träumt halt gerne und gerade im Bereich KFZs hat man momentan eh das Gefühl, dass sich der Kunde darüber freut, wenn irgendein chinesischer Hersteller es der deutschen Autoindustrie mal wieder so richtig zeigt.
> im Bereich Staubsaugerroboter mit Werten zur Saugkraft
Ja, ich bin gerade auf der Suche nach einem Staubsaugerroboter und zwar steigt die Saugkaraft mit jedem S/Plus/Pro/Ultra-Zusatz, laut Tests saugt das kleinste Modell mit 5500 Pa sogar besser als das allerstärkste Modell mit 18000 Pa 🙂
Hier das Bild von testsiegertv: https://m.media-amazon.com/images/I/715fD0PS-NL.jpg
Ich glaube, ich nehme doch das kleinste Modell.
Wenn man sich die Lufteinlässe sollte es keinen wundern, dass die von vorne strömende Luft nicht den Weg über die Einlässe sucht.
Wo steht denn, dass es *Einlässe* sein sollen? Mit einer entsprechenden Luftführung, Einlass vorne und *Auslass* über diese Öffnungen in der Haube, wäre eine zusätzliche Kühlung grundsätzlich möglich.