WDR bescheinigt sich in eigener Studie die Unverzichtbarkeit

Bild: WDR/Annika Fußwinkel

Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) hat in einer Studie das Vertrauen der Menschen in die Medien untersuchen lassen – speziell natürlich auch in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Schließlich ist letzterer in den letzten Jahren durch diverse Skandale erschüttert worden und erntet auch mittlerweile aus der Politik immer wieder Kritik für beispielsweise seine Ineffizienz. Doch die Untersuchung kommt zu anderen Ergebnissen: Laut dem WDR geben zwei Drittel der Befragten an, dass sie den öffentlich-rechtlichen Rundfunk für unverzichtbar halten.

Bedenkt man hier eben den Urheber der Untersuchung, verwundert das Ergebnis sicherlich nicht allzu sehr. Hätte der WDR etwas anderes ermittelt, könnte man sich fragen, ob man das auch breitgetreten hätte. Die Ergebnisse sind ohnehin mit Vorsicht zu betrachten, denn sie stammen mitnichten aus einer strengen, wissenschaftlichen Studie, sondern aus einer losen Meinungsumfrage von Infratest dimap. Solche Befragungen sind generell sehr fehler- und störungsanfällig. Durchgeführt wurde die Befragung vom 10. bis 27. April 2025 unter 1.319 Wahlberechtigten in Deutschland.

61 % der Befragten haben dabei angegeben, dass sie die Informationen durch Medien in der Bundesrepublik für glaubwürdig halten. Gegenüber der letzten Befragung aus dem Jahr 2023 entspricht das einer Steigerung um fünf Prozentpunkte. 67 % der Befragten haben dann eben angegeben, dass sie den öffentlich-rechtlichen Rundfunk für unverzichtbar halten – eine Steigerung um drei Prozentpunkte. Blickt man im Übrigen jedoch speziell auf AfD-Anhängern, dann bilden diese eine Ausnahme, denn die Mehrheitsverhältnisse kehren sich hier um.

Unterschiede zwischen Ost und West

Das Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk unterscheidet sich jedoch zwischen Ost- und Westdeutschland. In Ostdeutschland vertrauen nur 41 % der Befragten dem ÖR. 54 % geben an, ihm zu misstrauen. In Westdeutschland zeigen 58 % der Befragten „großes“ oder „sehr großes“ Vertrauen. Gestiegen ist generell dabei das Vertrauen in etwa das Bundesverfassungsgericht (70 %) und private Rundfunksender (26 %) – um jeweils vier Prozentpunkte. Dem Bundestag vertrauen 37 % der Befragten, 29 % sind es bei der Bundesregierung und 20 % allgemein bei politischen Parteien. Generell zeigen sich hier wieder im Osten niedrigere Werte als im Westen.

Vielleicht noch ganz interessant: Jugendliche nutzen soziale Medien mittlerweile als wichtigste Informationsquellen, bezeichnen zugleich aber selbst Plattformen wie TikTok als im Vergleich mit anderen Kanälen am wenigsten ausgewogen und glaubwürdig. Auch Jüngere vertrauen laut der WDR-Umfrage vor allem öffentlich-rechtlichen Angeboten und Tageszeitungen. Ob das viel bringt, ist aber eine andere Frage: Wenn ich einem Medium vertraue, es aber am Ende doch nicht konsumiere, ist irgendwie wenig gewonnen.

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55 Kommentare

  1. „Glaube keiner Studie, die du nicht selber beauftragt hast“ – ja, ich halte auch den ÖR für wichtig und unverzichtbar, aber auf den WDR kann ich hier in NRW mittlerweile sehr gut verzichten, egal von TV- oder Radioprogramm.

  2. Ich lach mich schlapp und vertraue darauf, auch nächstes Jahr noch GEZ Gebühren zahlen zu müssen… 😛

  3. Ein Glück, dass ich seit 5 Jahren fernsehabstinent lebe. Selten war eine Entscheidung besser!

    • Alexander F. says:

      Kann dem ÖRR auch egal sein. Zahlen musst du dennoch.

    • Jeve Stobs says:

      Ich hab Mitte 2000 auch getönt, dass ich keinen Fernseher mehr habe und technisch stimmte das auch, nur hab ich halt via Zattoo TV Programme aus dem Internet abgerufen. Insofern war ich nicht besser als die Anti-GEZ Tröten heutzutage, die investigative Arte Dokus über Thema X (Impfkritik, Kapitalismuskritik etc) aus den Mediatheken posten.

    • Das ist das „Leistungsprinzip“ beim ÖR. Knete fließt auch dann, wenn der Kunde längst weg ist.

    • Sich bei sowas gut zu fühlen, ist in etwa so, als wenn du einen Vertrag bei McFit hast und niemals hingehst. Es interessiert sie nicht. Solange dein Geld fließt.

      • Bei McFit ist aber nicht die Demokratie in Gefahr.

        • Wieso ist die Demokratie in Gefahr? Weil die größte Oppositionspartei noch nicht verboten wurde?

          • Weil die AfD die freiheitlich-demokratische Grundordnung ablehnt und Pressefreiheit sowieso. Im Gegenteil, sogar offen Leute bedroht.

  4. „Die Ergebnisse [..] stammen mitnichten aus einer strengen, wissenschaftlichen Studie, sondern aus einer losen Meinungsumfrage von Infratest dimap. Solche Befragungen sind generell sehr fehler- und störungsanfällig. Durchgeführt wurde die Befragung vom 10. bis 27. April 2025 unter 1.319 Wahlberechtigten in Deutschland.“

    Das stimmt nicht. Ein Sample von 1.300 Personen ist vollkommen ausreichend um eine Grundgesamtheit von 83 Mio. Menschen im Rahmen akzeptabler Konfidenzintervalle repräsentativ abzubilden. Zumal Infratest einen großen Pool von potentiellen Teilnehmern hat. Soweit ich weiß, verwenden die die Daten von Payback zur Kontaktaufnahme. Infratest weist zudem in der Studie alle Gütekriterien selbst aus, die Schwankungsbreite der Einzelwerte liegen bei 2-3%. Die haben hier dieselbe Methodik verwendet wie bei der Sonntagsfrage, daher sind die Daten nicht „generell sehr fehler- und störungsanfällig.“ Natürlich sind sie nicht auf die Nachkommastelle genau, aber im Rahmen der Schwankungsbreite doch sehr valide Indikatoren und mitnichten unwissenschaftlich.

    • André Westphal says:

      Repräsentativität ist ja kein Gütekriterium für eine Untersuchung, das ist erstmal schnurz. Solche Meinungsumfragen sind halt von der Methodik her grundsätzlich, egal wer sie durchführt, sehr anfällig für Störvariablen und Fehler. Fraglich ist in diesem Fall auch, ob das Gütekriterium der Objektivität erfüllt werden kann. Ob hier Validität, Reliabilität und Signifikanz erfüllt sind, ist auch aus meiner Sicht relativ fraglich.

      Die „Sonntagsfrage“ ist deswegen eben auch im Grunde „Quatsch“, wenn man das wissenschaftlich sieht. Letzten Endes ist das Problem, dass solche Umfragen immer nur eine Momentaufnahme sind und relativ wenig Allgemeines oder Dauerhaftes aussagen können. Interessant sind sie dennoch, eben so als kleiner „Ausblick“, aber man sollte halt nicht zu viel darauf geben. Zumindest ist das so meine Meinung dazu, ich bin da vermutlich auch sehr kritisch.

      • Sorry, aber diese Antwort ist meiner Meinung nach nur Geschwafel und entkräftet mitnichten die Argumente des Vorredners.

        Die statistischen Daten und die Fragestellungen sind nachlesbar. Das hättest Du besser angesehen.

        Ein seriöses Meinungsforschungsinstitut wird immer die Details veröffentlichen und keine Gefälligkeitsumfrage machen. Und Infratest dimap ist ein seriöses angesehenes Meinungsforschungsinstitut. Der Umfrage vertraue ich deshalb definitiv mehr als Deiner Meinung. Übrigens wird diese Umfrage seit Jahren gemacht und ist dadurch auch über lange Zeiträume vergleichbar. Und dass die Medien dabei gut wegkommen, sehe ich nicht so. Die Vertrauenswerte waren früher erheblich höher und sind stark gefallen. Bei allen Medien. Und jetzt kommt meine Meinung: Sie sind selbst schuld daran.

      • Repräsentative Umfragen brauchen natürlich noch etwas mehr als nur die reine Anzahl der Teilnehmer.

        Deshalb lässt man als seriöse Organisation solche Erhebungen eben über Organisationen wie Infratest dimap laufen, dass das professionell und neutral durchgeführt wird.

        Das Ergebnis kann man deshalb normalerweise als vertrauenswürdig sehen.

        Ob ein anderes Ergebnis veröffentlicht worden wäre, das ist natürlich eine andere Diskussion.

        Auf Basis einer einzelnen Studie würde man ja sowieso keine finalen Schlüsse ziehen.

    • Hallo Johnny,

      „Soweit ich weiß, verwenden die die Daten von Payback zur Kontaktaufnahme. “

      wenn Infratest ihre Ansprechpersonen bei solchen Umfragen aus payback-Nutzern generiert, ist das ja schon eine verzerrende vorauswahl:
      denn kritische Komsumenten werden da wohl in der Stichprobe unterrepräsentiert sein.

      Ich zumindest als kritischer und datensparsamer Komsument verweigere mich auf jeden Falll diesen „Rabatt-Systemen“.

      Gut, rufen die mich eben nie an – ein weiterer Vorteil!

    • Ne, Frag mal eine AI, bzw. schau den Infratest Links an: „Für telefonische Umfragen verwendet Infratest dimap hingegen ein anderes Verfahren: Hierbei werden Telefonnummern zufällig generiert,“ Beruflich hatte ich mal einen Kunden der bei Infratest Telefonumfragen machte und behauptete, er hätte damals quasi nur Festnetz Nummern angerufen. Und dann hätte er hauptsächlich Rentner, die noch Festnetz besitzen und Zeit haben zu reden am Telefon gehabt. Und die hätten durchaus noch Vertrauen ins Fernsehen, wären aber nicht repräsentativ. https://www.infratest-dimap.de/service/faqs/?utm_source=chatgpt.com

  5. Ich wohne zwar in Norddeutschland, höre aber gerne WDR 4. Da gibt es viel 80er Jahre Musik.

  6. Das Durchschnittsalter der ARD- und ZDF-Zuschauer ist über 60. Da kann man sich vorstellen, dass solche Umfagen nicht gerade vor Diskotheken stattgefunden haben. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist in seiner aufgeblähten Form bald nicht mehr tragbar, da helfen auch gekaufte Umfragen nichts.

    • Hallo Bob,

      dann guck Dir mal die Altersverteilung der bundesdeutschen Bevölkerung an – dann sind, folgte man Deiner these , die ÖR doch mitten in der Gesellschaft verankert.

      wir sind eine Gesellschaft in der junge und jüngere Menschen nicht mehr die mehrheit stellen. Was man daraus folgert ist dann eine andere Frage.

      Aber man kann zumindest dem ÖR nicht vorwerfen, er bediene überwiegend eine ältere Bevölkerungsschicht ohne zu berücksichtigen daß auch in den kommenden Jahren der anteil älterer menschen noch steigen und nicht zurückgehen wird.

  7. dem Öffentlich Rechtlichen Rundfunk ist auch irgendwie nichts zu peinlich. Aber hey – die Politik lebt genau diese ganzen gesellschaftlichen Fehlinterpretationen seit vielen Jahren vor.

    Eigentlich muss man beleidigt sein für die einem selbst von der politischen Kaste indirekt unterstellte Dämlichkeit und der Annahme des „die Bürger können nicht selbst denken“.

    Wie sagte mein Großvater mal beim BGH in Karlsruhe: das Normale ausklammern; das Unnormale nehmen“.

    Gott hab ihn selig.

  8. Ich finde, bei soviel Selbstbewusstsein, sollte die GEZ freiwillig sein, wer WDR, ARD und Co schauen will, sollte dafür zahlen, schließlich wollen „DIESE“ Nutzer ja eben die öffentlichen sehen, dann sollen auch auschließlich die zahlen.
    Alle Bürger in Geiselhaft zu nehmen, ist sowas von 20. Jahrhundert. Sollen die wie bei Netflix und Co zahlen.
    Ob man freiwillig 55€ oder 110€ pro Quartal zahlt ist ja egal, diese Leute möchten die Programme ja auch sehen.
    Aber lasst gefälligst die in Ruhe, die eure Sender nicht sehen wollen.
    Grundversorgung sollt ihr sein, bei Flaschen sammelnden Rentner Omis, weiß man ganz genau was Grundversorgung ist und was nicht. Ein Sender Grundversorgung reicht vollkommen.

    • Genau so sieht es aus. Ein Sender frei, alles andere als PayTV vermarkten. Dann wird man sehen wie viele Zuschauer bereit sind dafür zu bezahlen und ob solche Sender wirklich unverzichtbar sind.

    • Hallo Chili,

      „Grundversorgung sollt ihr sein, bei Flaschen sammelnden Rentner Omis, weiß man ganz genau was Grundversorgung ist und was nicht. Ein Sender Grundversorgung reicht “

      was für ein menschenverachtender Kommentar.

      Wer arm oder alt ist hat also nur noch Anspruch auf _ein_ Programm?

      Gerade eine soziale und demokratische Gesellschaft wie die der BRD bekennt sich zum Recht aller auf gleichberechtigte Teilhabe an Grundbedürfnissen.
      Dazu gehört natürlich auch bildung , kultur und Unterhaltung.

      Warum sonst haben z. b. öffentliche büchereien, die ja auch aus allgemeinen Steuermitteln finanziert werden, nicht nur lehr- und Fachbücher eingestellt, sondern auch Belletristik bis hin zum Krimi aus der Spiegel-Bestsellerliste?

      Der Gottesdienst am Sonntag oder das fußballspiel , auch gern in voller Länge, das Theaterstück , auch das aus dem Ohnsorg-theater – all das ist Kultur und Unterhaltung auf die auch menschen mit geringem einkommen oder Menschen die aufgrund von Alter oder sonstigen physischen einschränkungen nicht mehr jeden Veranstaltungsort in Persona aufsuchen können, haben ein Recht auf teilhabe.

      auch das soll mit der grundversorgung der öffentlich-rechtlichen Programme abgedekct werden.

      Und ja solche Grundversorgung und die sicherung der allgemeinen Teilhabe kann nur durch solidarische Finanzierung , also eine Umlagebasierte finanzierung , gesichert werden.

      Denn sonst ist – wie bei der hier in den raum gestelllten monatsgebühr von mehr als hundert euro – eben gerade nicht mehr allen Menschen eine echte Teilhabe möglich.

      Solidarittä bedeutet eben auch immmer Finanzierung von Gemeinschachftsaufgaben durch Umlage, auch durch die, die dieser Leistungen glücklicherweise nicht bedürfen.

      eine Gesellschaft übrigens, in der alte menschen ihre Rente durch Flaschensammlen aufbessern müssen, hat schon jenseits der Diskussion um den ÖR-Beitrag etwas falsch gemacht.

      • Schau Dir Fußball an, der Trainer sitzt vor teils 16 Mikros der verschiedensten Sendeanstalten, ARD, ZDF, regionale Sender und alle Mikrofone nehmen dasselbe auf, aber zig Mitarbeiter, Sendewagen, Schneidräume müssen bezahlt werden, die alles dasselbe senden. Grundversorgung wäre nur ein Sender, nur ein Mikrofon, in das der Fußballtrainer hineinspricht und und du zahlst nur noch ein Sechzehntel.

  9. Wer einen Sumpf trockenlegen will, darf nicht die Frösche fragen.

  10. Ich bin auf der Seite vom WDR. Ich nutze ein Apple TV (sonst habe ich nichts am TV angeschlossen) und da drauf ausschließlich ARD, ZDF, ARTE und Apple TV+. Könnte mir das anderes auch gar nicht vorstellen. Da ich aus Dortmund bin, schaue ich eben auch WDR. Besonders die Aktuelle Stunde und Lokalzeit.

  11. Spannend wird sein, ob der WDR bei der bisherigen Linie seiner Intendatin bleibt, „für seine Glaubwürdigkeit“ „auch AfD-Positionen“ abzubilden. Nach der Einstufung durch das BfV (die Stillhaltevereinbarung lassen wir mal außen vor) bedeutet das ja, sie möchte gesichert rechtsextremistische Positionen abbilden, also rechtsextremes Gedankengut im ÖRR verbreiten.

    • Wenn man dem WDR ernsthaft unterstellt, er wolle „rechtsextremes Gedankengut verbreiten“, nur weil er Positionen einer demokratisch gewählten Oppositionspartei journalistisch abbildet, dann ist die Debatte endgültig aus dem Ruder gelaufen.

      Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat den Auftrag, das politische Meinungsspektrum kritisch, aber vollständig darzustellen – nicht selektiv nach Parteibuch zu filtern.

      Und wer dabei reflexhaft mit dem BfV-Bericht wedelt, sollte ihn vielleicht vorher mal lesen: In der öffentlichen Version steht kein einziger konkreter Beleg für angeblich rechtsextreme Inhalte.

      Solche Vorwürfe wirken nicht wie Sorge um die Demokratie – sondern eher wie der Versuch, unliebsame Meinungen vorsorglich aus dem Diskurs zu drängen. Und das ist am Ende demokratiegefährdender als jede Talkshow mit AfD-Beteiligung.

      • Besser hätte man es nicht sagen können. Das trifft den Nagel auf den Kopf. Danke!

      • Ich muss nur 20 Sekunden googlen und finde 100 Belege für rechtsextremistische Positionen. Aussagen und Handlungen. Alleine wenn man sich die Vita und Verstrickungen der Angestellten ansieht, sind alle Voraussetztungen für dieses Urteil erfüllt. Da braucht man auch keinen Bericht vom BfV sondern nur ein Minimum an gesundem Menschenverstand.

        Und nur weil ein Verein demokratisch gewählt wurde heißt das ja noch lange nicht, dass er nicht demokratiefeindlich ist und verboten gehört.

        • Wer pauschal sagt, er finde „100 Belege in 20 Sekunden“, aber keinen einzigen davon konkret benennt, liefert leider genau das Gegenteil von Argumentation – nämlich reine Behauptung.

          Wenn es so klar wäre, könnte man doch einfach zitieren, oder? Stattdessen folgen vage Verweise auf „Vita“ und „Verstrickungen“, ohne jede Quelle oder Kontext.

          Und was die demokratische Legitimation betrifft: Natürlich kann eine Partei demokratisch gewählt und gleichzeitig kritisch zu bewerten sein – das rechtfertigt aber nicht, dass man ihre Existenz im Diskurs delegitimiert. Gerade der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat den Auftrag, auch solche Positionen einzuordnen, nicht zu verschweigen.

          Wer sagt: „Man braucht keinen BfV-Bericht, nur gesunden Menschenverstand“, verabschiedet sich aus jedem rechtsstaatlichen Denken. Denn genau für solche Fragen haben wir rechtsstaatliche Verfahren, Definitionen und Belege – nicht Bauchgefühl.

  12. Es gibt immer wieder Lichtblicke beim ÖRR. Beispielsweise Julia Ruhs. Eine angenehme Abwechslung zu unerträglichen „Journalisten“ wie Georg Restle, Anja Reschke oder Böhmermann.

    • Julia Ruhs hat halt das Framing, dass sich die Neurechten gerne Wünschen, obwohl sie bei sie sonst ja gerne alles als geframt diffamieren. Der Ausländer sei Schuld an allen Problemen, untermauert von entsprechend ausgewählten Einzelschicksalen. Aber so viel Kritik an dem Format, das passt eben nicht jedem.

    • Martin Wendel says:

      Da gebe ich Dir ausdrücklich recht!

    • Faktenchecker says:

      Ja, stimmt. Gegen Julia Ruhs haben aber gleich eine Anzahl von Mitarbeitern des NDR eine Petition beim Sender eingereicht, dass man gegen sie Konsequenzen prüfen soll.

  13. Ben Boogie says:

    Der WDR macht das schon gut mit seinen vielen Reportagen, lokalen Nachrichten und ihren Radiosendern.

    Auf ARD/ZDF könnte ich gerne verzichten. Aber den WDR mag ich..

  14. Freddie Flintstone says:

    Der ÖRR lässt keine Peinlichkeit aus. Hier scheint auf der Führungsebene nur noch Chaos zu herrschen. Eine derartige Umfrage ist schier unglaubwürdig.

  15. GooglePayFan says:

    Zwischen „der ÖR ist für unabhängige Nachrichten und Reportagen unverzichtbar“ und „wir brauchen einen ÖR mit viel seichter Unterhaltung und teuren Sportübertragungen, sowie einem aufgeblähtem Verwaltungsapparat für 99 verschiedene Kleinstsender“ liegen aber nun mal auch Welten.

  16. Ist das der selbe WDR der schon mehrfach Mitarbeiter (extern&intern) als zufällige Passanten interviewed hat?

    Funk&Fernsehen sind nicht mehr besser als TikTok oder Facebook, egal ob öffentlich oder privat.
    Ehemalige Printmedien gehen noch solange man bei mehreren Verlagshäusern liest und gerne die internationale Presse mit nutzt.

  17. Man mag zwar über die Studie sagen, was man will, aber unversichtbar sind sie natürlich nicht. Auch die Kinder profitieren von werbefreiem Fernsehen, Streaming oder dem WDR Mausradio über DAB+ oder Internet. Allein das rechtfertigt das Dasein der ÖR.

    • Hallo Moritz,

      „Auch die Kinder profitieren von werbefreiem Fernsehen, Streaming oder dem WDR Mausradio über DAB“ einer der wichtigsten Punkte.

      Ich wäre für einen völlig werbefreien ÖR. Gern dann auch um den Preis etwas höherer Beiträge. Denn in dieser Zeit, wo wir überall mmit werbung belästigt werden, auch im öffentlichen Raum, selbst in ÖPNV-Verkehrsmitteln auf Bildschirmen im Fahrgastraum, sollte der ÖR Werbefreiheit für alle als eines seiner qualitätsmerkmale in allen Programmen einführen.

      Kinder gehören allerdings besonders geschützt: hier bin ich für ein gesetzliches Werbeverbot auch in kommerziellen Kinderkanälen. Jede Werbung die sich von Machart her gezielt an Kinder wendet sollte verboten werden.

      Kinder mit Werbung zu Instrumenten der Profitmaximierung zu machen ist meiner meinung nach genauso Kindesmißbrauch als wenn man sich sexuell an ihnen vergeht. Auftraggeber solcher Werbung und die, die sie herstellen und verbreiten sollten vor dem Gesetz genauso beurteilt werden wie Leute die KiPo herstellen und verbreiten. Kinder dürfen nicht wirtschaftlich ausgebeutet werden, auch nicht als erbeadressaten.

      Gut daß der ÖR da mit gutem Beispiel vorangeht.

  18. Der ÖRR in der jetzigen Form ist nicht glaubhaft. Reformbedürftig ist er ohnehin. Nicht erst seit gestern!

  19. Unverzichtbar ist natürlich eingermaßen grotesk, wobei die natürlich gegen eine Stimmung innerhalb der Gesellschaft anarbeiten, die den ÖR zunehmend als übeflüssig empfindet. In anderen Ländern gab es ja bereits Abschaffungen oder radikale Kürzungen. Deutschland ist da immer sehr träge, was rechtliche Veränderungen betrifft. Wir haben auch noch Tanzverbote, die inzwischen jedes andere EU Land abgeschafft hat. Aber früher oder später werden sie auch hier mit dem Rücken zur Wand stehen und dann werden einschneidende Reformen kommen. Der ÖR ist natürlich nicht in der Hinsicht schlecht, aber das Medienangebot ist 2025 sehr breit und viele investigative Recherchen kommen häufig von Print, wie etwa Spiegel, Zeit und Co. Natürlich gibt es auch ein breites Angebot an alternativen Medien, das mal mehr oder mal weniger seriös ist, aber durchaus den Meinungskorridor verbreitert. Ich nutze den ÖR durchaus, aber viel zu wenig, um ihnen gerne so viel Geld in den Rachen zu werfen und damit in erster Linie saftige Pensionen zu finanzieren.

  20. ÖRR ist definitiv wichtig aber er gehört reformiert. Als allererstes am überbordenden Wasserkopf. Danach an den ganzen Dopplungen von Sendern und Anstalten. Das Programm an sich sollte vielfältig sein und ja dazu gehört neben der Informationspflicht auch das Sport und Kultur Angebot. Auch wenn es nicht jedem gefällt oder von jedem in Anspruch genommen wird, ist das der Auftrag. Wird aber alles nie passieren, weil eine Krähe der anderen kein Auge aushackt.

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