Jellify: Open-Source-Musikplayer für Jellyfin erhält wichtige Updates (Android / iOS)

Streaming-Fans haben es mitbekommen. Plex hat neue Apps und ist teurer geworden. Konsequenz: Viele schauen sich woanders um, beispielsweise bei Jellyfin, das wir auch seit langer Zeit thematisch begleiten. Der offene Streamer erlaubt zahlreiche Partner-Apps, über die wir gelegentlich auch berichten. So wie jetzt, der kostenlose und quelloffene Musikplayer Jellify für Jellyfin-Systeme entwickelt sich nämlich kontinuierlich weiter.

Die Cross-Platform-Anwendung, die derzeit für iOS und Android verfügbar ist (über Testflight oder als APK), hat einige Funktionserweiterungen erhalten. Besonders erwähnenswert ist die neue Offline-Funktionalität, die nun standardmäßig implementiert wurde. Dabei werden abgespielte Titel automatisch im Hintergrund zwischengespeichert und stehen später auch ohne Internetverbindung zur Verfügung. In einem kommenden Update soll diese automatische Zwischenspeicherung optional einstellbar sein.

Der Entwickler hat zudem das Backend des Players grundlegend überarbeitet. Die neue Codebasis ermöglicht nun die einfachere Integration zusätzlicher Funktionen und verfügt über automatisierte Tests. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der geplanten Shuffle-Funktion, die nicht nur zufällig Titel abspielt, sondern auch die Häufigkeit berücksichtigt, mit der bestimmte Tracks gehört werden. Dabei sollen häufig gespielte Titel gleichmäßig verteilt und Songs desselben Künstlers oder Albums intelligent gestreut werden.

Interessant sind auch die Pläne für neue Features wie „Hot Tracks“ und „Radios“, ähnlich den Funktionen von Plex. Für die Hot-Tracks-Funktion soll die bestehende ListenBrainz-Plugin-Funktionalität erweitert werden. Der Jellyfin-Server wird dabei Informationen über aktuelle Trends für Künstler oder Alben von ListenBrainz abrufen. Für die Radio-Funktion ist ein eigenes Jellify-Plugin geplant, das AcoustIDs für die Musikbibliothek nutzt und diese Information für verbesserte Instant-Mixes verwendet.

Im Mai steht eine umfangreiche Überarbeitung der Benutzeroberfläche an. Der bisher etwas verwirrende „Library“-Tab, der aktuell nur Favoriten anzeigt, wird neu gestaltet. Künftig werden alle Künstler, Alben, Tracks, Genres und Playlists in übersichtlichen Tabs dargestellt, die sich filtern und sortieren lassen. Auch der Homescreen erhält neue Schnellzugriffsfunktionen für Favoriten und heruntergeladene Inhalte.

Man plant außerdem erweiterte Wiedergabesteuerungen mit der kontextbezogenen Shuffle-Funktion, Wiederholungsoptionen für einzelne Tracks sowie eine überarbeitete Queue-Ansicht mit besserer Performance und kontextbezogenen Vorschlägen. Das Projekt, das in React Native geschrieben ist, steht weiteren Entwicklern offen, besonders gesucht sind Erfahrungen mit Swift, Kotlin oder TypeScript.

 

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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17 Kommentare

  1. Warum sehen Open Source Apps heute immer noch so bescheiden aus… Vor allem ist es ja nicht mal ein Hexenwerk einfach mal stimmige Größen und Farben zu verwenden. Für Material 3 gibt es für Farben sogar ein Google Tool.

    • Heisenberg says:

      Auf jeden, ich habe auch lieber in den sauren Apfel gebissen und mir lifetime geholt bevor der Preis hochging, so ein hässliches frickel Zeug ist nichts für mich!

      • „lifetime geholt bevor der Preis hochging“
        Du scheinst dich hier auf Emby zu beziehen, aber Jellyfin ist nicht Emby…

        • Christian Voß says:

          Er meint wohl eher Plex, in Bezug auf die Preiserhöhungen diese Woche. Und bzgl. der Optik von Jellyfin und den dafür vorhandenen Clients muß ich leider zustimmen, für mich ist es keine Freude die anzusehen.

      • nur eine Randnotiz. Bei Jellyfin kann man eigenen CSS Code hinterlegen, um das Design grundlegend zu ändern. Mein Jellyfin sieht aus wie Netflix. Inklusive transparenter Tabs und mehr. Und wenn nun jemand kommt mit „aber ich kann nicht Code in CSS schreiben“ – es gibt genügend Vorlagen, die man nutzen kann. Und wenns einem dann an gewissen Stellen nicht gefällt, kann es auch mittels KI nachgebessert werden.

        Ein Kollege hat Plex und nervt sich darüber, dass er nun dafür zahlen müsste, damit er seine eigenen Medien streamen darf von seinem eigenen Server. Also hat er die Lifetime-Lizenz gekauft. Meine Leute und ich haben das Problem schlicht nicht – Jellyfin funktioniert 1a auf allen Plattformen.

        achja, und Heisenberg hat sich übrigens auch auf Plex bezogen und dort die Lizenz gekauft.

  2. Was ist das genau?“
    Steht im Titel…

    „Wie finanziert sich dieser Streamingdienst?“
    Jellyfin ist kein Streamingdienst sondern ein Medienserver, den man Zuhause selber betreiben kann.

    „Geht Android Auto?“
    Nein, geht mit Jellify noch nicht. Steht aber auf der Roadmap, welche auf der verlinkten Jellify GitHub Seite zu finden ist…

    • Auch hier noch eine Randnotiz. Ich habe ein modifiziertes Smartphone, auf welchem Android Auto so läuft, dass ich alle Apps auf dem Touchscreen streamen kann. Jellyfin funktioniert dort so auch – und ich kann Filme / Serien oder sogar Live-TV via Internet streamen. Funktioniert super.

    • Ja, ist echt wie in der Schule. Jemand hat keine Lust den eigentlichen Text zu lesen oder gar darüber hinaus zu recherchieren, wenn er was nicht versteht. Deshalb werden lauter unnötige Fragen gestellt von denen andere nur mit den Augen rollen. Noch dazu hätte dir eine kurze Suche viel schneller eine Antwort gebracht. Aber nein, dafür ist man ja auch zu faul. Wie du schon sagtest: Wie in der Schule eben.

      MPV mit Jellyfin/Emby/Plex zu vergleichen ist schon ein starkes Stück Ignoranz. Du lässt auch keinen Rechner dauernd laufen, sondern einen Server mit weitaus weniger Stromverbrauch. Oder setzt dir einen Server bei einem Hoster auf, oder, oder, oder, … nur weils für dich nichts ist, muss man es nicht gleich abwerten.

  3. Emby oder Jellyfin?

  4. Ich finde die App sieht für den Anfang gar nicht so schlecht aus.. Ich warte noch ab bis die APK verfügbar ist und behalte das Projekt im Blick.
    Vielen Dank für den Tipp!
    Jellybox Player und Streamyfin hat aber auch große Fortschritte seit dem Tipp letztes Jahr gemacht.
    Für jeden Jellyfin User ein Blick wert.

  5. Alexander Gräf says:

    Stand heute ist die reguläre Jellyfin-App zum Musik hören die bessere Wahl. Das ist ja mit Mühe eine Alpha-Version.

  6. Für den Abruf der Musik von jellyfin unter Android geht rein gar nichts über Symfonium, dankt mir später.

    • Das ist aber nicht kostenlos.
      Da gibts nur eine kostenlose Testphase.
      Ich meine das wäre auch eine Abomodell.

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