„Days Gone Remastered“ an der PlayStation 5 Pro im Kurztest

Am Freitag hat Sony für die PlayStation 5 (Pro) „Days Gone Remastered“ veröffentlicht. Ursprünglich ist dieser Titel 2019 für die PS4 auf den Markt gekommen. 2021 folgte auch eine PC-Portierung. Inzwischen konnte ich mir die Neuauflage an der PS5 Pro genauer ansehen, besitze aber auch die PC-Version als Vergleich. In meinem Kurztest verrate ich euch, ob sich das Upgrade aus meiner Sicht lohnt.

Denn: „Days Gone“ hatte auch schon einen Patch erhalten, welcher die PS4-Version, läuft sie via Abwärtskompatibilität auf einer PS5, mit höheren Framerates und Auflösungen beglückt. Das war also auch schon ein ansehnlicher Mehrwert. Doch das Remaster geht noch etwas weiter. An der regulären PS5 etwa gibt es zwei Modi. Der Performance-Modus liefert euch eine native 1440p-Auflösung mit 60 fps. Der Qualitätsmodus stockt auf natives 4K auf – senkt die Bildrate dafür jedoch auf 30 fps.

Laut Sony entsprechen die Grafikeinstellungen dabei den höchsten Settings der PC-Version. Da das umstrittene Checkerboard-Rendering der PS4 Pro gestrichen worden ist, fällt die Bildqualität zudem höher aus. Per Patch soll später im Übrigen für VRR-Displays auch ein Modus mit 40 fps folgen. An der PlayStation 5 Pro, an welcher ich „Days Gone Remastered“ getestet habe, stehen sogar drei Modi bereit. Einmal gibt es einen Performance-Modus mit 60 fps und 1800p als Auflösung. Dazu kommt ein Qualitätsmodus mit 2880p, welcher mit 30 fps arbeitet. Supersampling soll hier für ein noch knackigeres Bild in 4K sorgen.

Der dritte Bildmodus ist etwas kurios und nennt sich „Enhanced“. Hier sinkt die Auflösung auf 1584p bei 60 fps mit PSSR-Upscaling. Sony macht allerdings keinerlei Angaben dazu, was hier für sonstige Verbesserungen winken, die speziell diesem Modus zugutekommen und die niedrigere Auflösung rechtfertigen. Selbst beim mehrfachen Wechsel konnte ich außer einer verschlechterten Bildqualität leider keine deutlichen Veränderungen feststellen. Somit habe ich am Ende dem Performance-Modus den Vorzug gegeben, der mit seinen 1800p knackig genug wirkt und stabile 60 fps liefert.

„Days Gone Remastered“: Technische Verbesserungen sind dezent, aber sichtbar

Auf den ersten Blick mag man bei „Days Gone Remastered“ annehmen, dass sich technisch wenig getan hätte. Spielt man dann aber doch nochmal die PS4-Version und ruft sich diese somit deutlicher ins Gedächtnis, dann sind die Mehrwerte doch ersichtlich. Die Erinnerung kann hier also leicht trügen. So bemerkt man, gerade in Wäldern oder Innenräumen, eine deutlich verbesserte Licht- und Schattendarstellung. Obendrein ist die Vegetation dichter geworden. Im Übrigen müsst ihr nicht wieder ganz von vorne starten, sondern könnt eure Spielstände der PS4-Fassung übertragen.

„Days Gone Remastered“ nutzt nun auch den DualSense-Controller voll aus und unterstützt somit das haptische Feedback und die adaptiven Trigger. Neu ist jetzt ein reiner Überlebens-Modus namens „Hordenangriff“. Da geht es darum, möglichst lange zu überleben und hohe Punktzahlen zu erzielen – eine Story spielt hier keine Rolle. Stattdessen werdet ihr mit immer größeren Zombiehorden von bis zu 800 Freakern konfrontiert, zu denen sich auch noch feindlich gesinnte Überlebende gesellen. Der Schwierigkeitsgrad erhöht sich zusehends und ihr werdet mit neuen Items, spielbaren Charakteren und mehr belohnt.

Meine Meinung? Das Ganze erinnert vage an den Söldner-Modus älterer „Resident Evil“-Spiele und ist ein ganz netter Zeitvertreib, kann mich persönlich aber nicht allzu lange motivieren. Mir fehlt da letzten Endes ein narrativer, roter Faden, denn ich bin nicht der Typ, der irgendwelchen Punktzahlen nachjagt. Wer es wiederum richtig hart mag, kann die Story von „Days Gone Remastered“ jetzt im Permadeath-Modus spielen. Wie der Name schon sagt, sorgt euer Ableben hier dafür, dass das Spiel komplett aus ist – und ihr ganz von vorne starten müsst. In einer abgeschwächten Einstellung startet ihr wieder ab dem 2. Akt.

Dann wäre da auch noch ein neuer Speedrun-Modus, bei dem es um das schnelle Durchspielen geht. Als Ergänzung stehen zudem noch ein erweiterter Fotomodus und Funktionen zur Barrierefreiheit mit auf dem Plan. Im Kern bleibt „Days Gone Remastered“ aber eben „Days Gone“ mit technischen Verbesserungen, denn die neuen Modi und Funktionen sind aus meiner Sicht kein Grund für einen Neukauf. Das kann anders aussehen, wenn ihr auf solche Spielmodi abfahrt und bereits die PS4-Fassung besitzt. Dann kann man schon die 10 Euro ausgeben.

Ein gutes, aber kein großartiges Abenteuer

„Days Gone“ hat mir schon bei Erscheinen gut gefallen, mich aber nie so gefesselt wie etwa ein „Ghost of Tsushima“. Das liegt auch an der recht generischen Geschichte sowie dem unsympathischen Protagonisten Deacon St. John, der sich einerseits als krawalliger Prolet gibt und andererseits moralisch über andere erhebt, während er selbst mordet und brandschatzt, als gäbe es kein Morgen mehr. Das mag zur Postapokalypse passen, erschwert es aber dem Spieler Mitgefühl zu entwickeln.

Der Kontrast aus teils idyllisch wirkender Spielwelt und Zombiemassen ist vor allem in den ersten Spielstunden einnehmend, doch der Gameplay-Loop wiederholt sich relativ schnell. So erledigt ihr für verschiedene Lager Aufgaben, um z. B. euer Motorrad aufzubessern, das euch durch die Spielwelt befördert, sowie eure Fähigkeiten zu verbessern. Dabei fühlt sich das Meiste an Aufgaben zu sehr nach Fetch-Quests an.

In „Days Gone Remastered“ ist die Atmosphäre dank neuer Licht- und Schattendarstellung sowie verbesserter Wolkensimulation und optimierter Tages- und Nachtzeitdarstellung noch intensiver. Auch wirken die Texturen zum Teil deutlich schärfer als noch auf der PlayStation 4. Dennoch kann dieser Titel seine Herkunft nicht verleugnen, was heutzutage etwa an Gestik und Mimik der Charaktere sowie den etwas hölzernen Animationen auffällt.

Mein Fazit

„Days Gone Remastered“ war schon 2019 ein gutes Spiel und bleibt es auch 2025. Allerdings handelt es sich aus meiner Sicht eben nicht um einen Klassiker und das Game muss hinter anderen Titeln der PlayStation Studios wie „Horizon Forbidden West“, „Ghost of Tsushima“ oder „Spider-Man“ deutlich zurückstehen. Die Neuauflage für die PlayStation 5 (Pro) ist technisch gut gemacht, bietet inhaltlich aber keine substanziellen Mehrwerte. Wer diesen Titel nie gespielt hat, dem kann ich „Days Gone Remastered“ definitiv empfehlen – insbesondere wenn eine Affinität zur Zombie-Thematik besteht.

Wer das Game aber sowieso schon an PlayStation 4 oder PC durchgespielt hat, der braucht aus meiner Sicht keine Ehrenrunde zu drehen. Der Hordenangriff-Modus ist ein nettes Gimmick für ein paar kurzweilige Stunden, rechtfertigt aber keinen Neukauf. Und der ultraharte Permadeath-Modus ist eine coole Idee, richtet sich aber an eine Nische.

Solltet ihr aber z. B. damals euren Run aus irgendeinem Grund abgebrochen haben und Lust auf ein Open-World-Spiel mit Zombies haben, dann ist diese aufgebohrte Version eine gute Lösung. Mir selbst hat es Spaß gemacht, „Days Gone Remastered“ einige weitere Stunden zu gönnen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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13 Kommentare

  1. Also für mich war es definitiv eines der besten Spiele der letzten Generation und es ist das einzige Open World Spiel, das ich zweimal durchgespielt habe und jetzt noch ein drittes Mal komplett durchspielen werde. Ghost of Tsushima war sehr gut, hatte aber unglaublich eintönige Nebenmissionen und Collectibles, während Days Gone wesentlich abwechslungsreicher war.

    Aber Geschmäcker sind verschieden, Hauptsache das Remaster ist endlich erschienen und bringt uns hoffentlich eine Fortsetzung, denn der Cliffhanger am Ende bietet echt eine Chance, ein sehr ungewöhnliches Zombie-Spiel zu werden, mehr kann man ohne Spoiler nicht sagen.

    • Ging mir genauso. Ghost of Tsushima hab ich nach 15 Stunden abgebrochen, weil mir das Gameplay zu monoton war. Days gone hab ich platiniert. Konnte nicht genug bekommen.

    • Fortsetzung gibt es doch sicher nicht, oder? Hatte Sony nicht das Studio aufgelöst, nach dem Verkaufsflop und der Chef-Entwickler hat auch öffentlich rumgestänkert, dass alle es loben, aber niemand es kauft, weshalb sie nun alle ihre Job los sind. Irgendwas war da.

      Wäre schön, wenn Longseller mit den Remakes attraktiv werden. Dann müsste sich nicht alles immer sofort verkaufen, sondern hätte Zeit und dürfte auch langsam reifen. Make das Geremaster zwar eigentlich nicht, aber mit wenig Aufwand, die Spiele immer wieder aktuell halten und weiterverkaufen, kann vieles eben auch hinterher noch attraktiv machen. Auch dann, wenn es einen schlechten Start hatte.

      • Aufgelöst wurde das Studio nicht, aber in heutigen Zeiten weiß man nie, ob da noch jemand, der am ersten Teil gearbeitet hat, da ist.

        Ich denke, wenn eine Fortsetzung nicht zumindest möglich wäre, hätte es das Remaster nicht gegeben.

        • Soweit ich das verstanden habe, war das ein Flop. Das Remaster lohnt sich doch allein schon deshalb, weil es Geld wiedereinspielt, was damals fehlte. Die Kosten für sowas sind ja gering, vor allem heute, wo die 3D Assets aufgehoben und dann mit mehr polygonen etc. auch später noch hinzukommen können.

          • André Westphal says:

            „Days Gone“ war bei Weitem kein Flop, aber die Entwicklungsgeschichte war ziemlich turbulent und am Ende bekam das Spiel „gute“ aber keine Traumwertungen und hat auch in der Community nicht den Eindruck hinterlassen, wie manch andere Exklusivtitel. Deswegen hatte Sony dann an einem Sequel eher gemäßigtes Interesse und hat einen Vorschlag der Bend Studios dazu abgeschmettert.

  2. Wie ist das Spiel den so im Vergleich zu The Last of Us?

    • André Westphal says:

      Die Spiele kann man eigentlich null vergleichen, da „Days Gone“ ein Open-World-Spiel ist, während „The Last of Us“ ja streng linear in geschlossenen Abschnitten spielt.

  3. Aus meiner Sicht wird diese Rezension dem Remaster in keinster Weise gerecht. Schon das Days Gone Original war herausragend in jeglicher Hinsicht und die Remastered Version holt nochmal alles raus, was aktuell technisch machbar ist. Man achte auf Details wie Gesichtskonturen, Haut etc… für mich aktuell der höchste Realismusgrad überhaupt. Da kann sich auch ein KCD2 noch einige Scheiben von abschneiden. Ach ja, Days Gone > Ghost of Tsushima anytime! Absolute und ganz klare Kaufempfehlung von mir.

    • André Westphal says:

      Das überrascht mich eher, denn die Gesichtsanimationen und die Charakterdarstellung sind auch im Remaster klar als PS4-Ära zu erkennen. Vergleich das mal mit neueren Titeln wie „Horizon Forbidden West“, „Alan Wake 2“ und Co., da liegen schon Welten dazwischen.

      Ansonsten ist vieles Geschmackssache, ich finde „Days Gone“ nach wie vor „gut“, aber für mich ist voll nachvollziehbar, dass Sony hier kein Potenzial für ein Franchise gesehen hat. Beispielsweise ist der Hauptcharakter halt ein echter Unsympath und das ganze Gameplay etwas zu generisch. Da hat „Ghost of Tsushima“ sowohl mehr Feinschliff als auch aus meiner Sicht mehr Innovation gebracht – z. B. die Option über den Wind und andere Elemente der Natur Quest-Punkte zu finden, ohne die Map viel zu brauchen.

      • Betrifft das die Gesichter im Spiel selbst oder in Gesprächen mit NPCs? Besonders diese fand ich teils schrecklich. Auch die Animation und Tonausgabe, die sprachen immer viel zu leise.
        In Cutscenes waren die ja noch ok.

        Was Gesichter angeht ist Forbidden West für mich weiterhin unangefochten, zusammen mit dem Zero Dawn Remaster.

        • Zu leise redet da niemand, eher das Gegenteil. Teilweise brüllt Deacon laut ins Funkgerät, auch wenn er sich gerade im Gras vor Gegnern versteckt. Hat zwar spieltechnisch keine Auswirkungen, kommt aber dennoch etwas seltsam rüber. Die deutsche Syncro wirkt auch allgemein eher drittklassig.
          Das Spiel selbst hab ich gestern gekauft, bisher 6 Stunden gespielt. Macht auf jeden Fall Spaß und sieht gut aus. Ob es an die Qualität von HZD, TLOU 1&2 oder GoT (einer meiner absoluten Favoriten!) heranreicht, wird sich erst noch zeigen.

  4. Fritz Mukula says:

    Finde das Spiel ebenfalls sehr gut gelungen, verstehe aber beim besten Willen nicht, weshalb das Upgrade nicht auch den Besitzern der PS+ Version angeboten wird.

    50,- € für marginale Kosmetik und bisschen „mehr Content“ in Form vom zusätzlichen Spielmodus, ist schlicht zu viel. Zumindest für Leute, die das Spiel bereits durch haben. Für neue Spieler ein absolut fairer Preis.

    Hätten sie das Upgrade für 10,- € auch den Besitzern der PS+ Version angeboten, hätte ich und auch andere Freunde, sofort zugegriffen. Schade. Dann bleibt es eben abzuwarten bis der Preis unten angekommen ist, was wahrscheinlich relativ schnell passieren dürfte.

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