Ghosting: Digitales Schlussmachen durch simplen Kontaktabbruch bleibt verbreitet
Wer sich schon einmal dem Online-Dating hingegeben hat, kennt das Phänomen vermutlich: Man unterhält sich mit einer Bekanntschaft, alles scheint gut zu laufen – doch dann bleibt das Gegenüber nur noch stumm. Weitere Nachfragen bleiben unbeantwortet, möglicherweise landet ihr gar auf der Blockierliste. Ghosting nennt man das, wenn der andere sich unvermittelt komplett zurückzieht. Tatsächlich werden so auch manche Offline-Beziehungen beendet.
Laut einer Umfrage des Branchenverbands Bitkom hat schon jeder Achte der Befragten durch Ghosting schon eine Beziehung beendet. Je jünger die Befragten sind, desto üblicher ist es, Beziehungen digital zu beenden – jeder Dritte der Befragten unter 30 Jahren hat schon einmal über Messenger oder soziale Netzwerke eine Beziehung beendet. Nur noch ca. 51 % dieser Gruppe haben jemals ein klassisches Trennungsgespräch geführt.
Immerhin: Zwei Drittel der Befragten insgesamt geben an, dass sie eine Beziehung normalerweise aber im persönlichen Gespräch beenden. Jeder Zehnte schreibt wiederum noch einen klassischen Trennungsbrief. Auf die Goldwaage legen, solltet ihr die Ergebnisse aber nicht. Sie stammen am Ende aus einer losen Meinungsumfrage, welche die Bitkom unter 1.006 Personen ab einem Alter von 16 Jahren in Deutschland durchgeführt hat. Solche Umfragen sind sehr fehleranfällig und bestenfalls ein kleiner Fingerzeig.
Wie sieht es denn bei unseren Lesern aus? Seid ihr schonmal per Ghosting abserviert worden oder habt umgekehrt vielleicht selbst jemanden so aus eurem Leben entfernt?
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Kein Phänomen des digitalen Zeitalters – so etwas habe ich schon vor über 20 Jahren erlebt. Es hat vermutlich in der Regel eher mit der persönlichen Reife des Einzelnen zu tun.
Ein Trennungsgespräch sollte das normalste sein, was man tun kann, wenn man Schluss machst. Schon alleine deswegen, um die Gefühle des anderen nicht zu verletzen und vor allem, um seine Beweggründe offenzulegen. Es heißt ja nicht umsonst „Beziehung“. Durch die ganze Digitalisierung haben die Menschen leider verlernt miteinander zu reden. Heute sitzen die Leute beim Date gegenüber, starren auf ihr Smartphone und schicken sich Smilies. Die Gesellschaft geht immer weiter aus Distanz. Ich finde diese Entwicklung sehr traurig und beängstigend.
Ja, anständig ist es schon aber Gefühle verletzen kann ich auch im direkten Gespräch.
Ich bin mit 59 zu alt für solch neumodischen Schnickschnack. Außerdem wüsste meine Frau wo ich wohne
Wer so „Schluss macht“, war es eh nicht wert.
Fraglich, ob man da von einer beendeten „Beziehung“ sprechen sollte.
Fraglich, ob dir das hilft, wenn du betroffen bist. War es eh nicht wert, ist ungefähr so toll, wie zu einem depressiven zu sagen, lach doch mal.
Habe Ghosting schon erleben müssen, das ist richtig mies und feige, man bekommt keinen sauberen Abschluss. Lässt natürlich daran zweifeln, ob es das Gegenüber jemals wert war eine Beziehung zu führen.
Dann fahr hin. Mache ich dann so. Klingeln und reden.
Dann erleben viele Ghosting im Real Life. Also du weißt, jemand ist da, aber er macht einfach nicht auf. Würde ich keinem raten, weil es dann noch verletzender wird.
Das hat bestimmt immer super gut funktioniert 😀
Wenn Du auf der anderen Seite aber auch mitbekommst, womit sich viele Frauen tagtäglich auf Dating-Apps rumschlagen müssen, dann kann man das Verhalten schon auch nachvollziehen.
Das ist im allgemeinen nichts neues. Zeigt sich durch die digitalisierung nur mehr.
Es hat aber auf jeden Fall zugenommen den Weg des geringsten Widerstands zu wählen.
Ich ghoste zwar auch aber erst nachdem ich das Gespräch suchte oder meinen Standpunkt ausführlich mitteilte. Wenn es dann unverändert weiterläuft, ist es mir dann auch einfach zu blöd.
Auf anderer Seite hatte ich schon Kontaktabbrüche aus den blödesten Gründen. Wenn es danach ginge, hätten sich meine Eltern schon mehrfach trennen müssen. Gemeinsam zu wachsen/sich zu unterstützen, halten heute die wenigsten durch oder gehen „das Risiko“ ein.
Es wird auch selten nur noch richtig über etwas gesprochen, sondern einfach von etwas ausgegangen. Dann ist die Verwunderung oft groß wenn es nicht so ist wie man es sich einbildet.
Sehe ich ebenfalls so.
Die Gesellschaft wurde in den letzten Jahrzehnten dazu erzogen nur das beste aus allem für sich selbst herauszuziehen. Das sind die Ergebnisse. Im Supermarkt erkläre ich auch nicht der anderen Marmelade, weshalb ich eine andere bevorzuge. Mit KI wird sich das in den nächsten Jahren noch verstärken. Da kann ich mir einen „Freund“ heranzüchten, der mir nie widerspricht und rund um die Uhr für mich da ist. Allerdings müssen soziale Widerstände auch mal ausgehalten werden. Dass das aber zunehmend nicht mehr funktioniert, sieht man oft genug auch hier im Kommentarbereich.
Das sind aber definitiv die einfältigen ohne Sozialkompetenz, unter unseren Mitmenschen. Personen die später einsam sterben – in dem Fall auch zurecht. Da muss man schon so deutlich werden. Hinzu: wer würde mit so jemanden überhaupt eine ernsthafte Beziehung eingehen wollen. Bei Dating-Apps sind dies übrigens immer diejenigen, die doch viel lieber über Snap schreiben wollen. Denen ist es schon zu viel, fragt man sie nach ihrer Rufnummer für WhatsApp.
„Personen die später einsam sterben – in dem Fall auch zurecht.“
Die Aussage sprüht auch nicht gerade vor Sozialkompetenz.
naja immer noch besser als bis der Tod euch scheidet ;-p
Ghosting? Früher hieß das Feiges Asi-Verhalten.
ich hab vor 25 Jahren schon per SMS schluss gemacht. Ist das wirklich so was neumodisches?