Amazon plant eigenes TV-Betriebssystem – Android-Ausstieg wird konkret


Dass Amazon an einem eigenen Betriebssystem namens Vega arbeitet, ist längst ein offenes Geheimnis. Nun verdichten sich laut Bericht die Hinweise, dass der Konzern noch in diesem Jahr erste TV-Streaming-Geräte mit der neuen Software auf den Markt bringen will. Damit würde Amazon einen wichtigen Schritt weg von Android gehen.

Bereits jetzt nutzt Amazon Vega bei einigen Echo-Geräten. Sowohl der Echo Show 5 als auch der Echo Hub und der Echo Spot laufen mit dem Linux-basierten Betriebssystem. Bei TV-Geräten und Streaming-Sticks setzt der Konzern bislang noch auf eine modifizierte Android-Version namens Fire OS.

Ursprünglich wollte Amazon bereits Ende 2024 einen ersten Streaming-Stick mit Vega-Betriebssystem auf den Markt bringen. Diese Pläne wurden jedoch verschoben. Dass Amazon kürzlich ein Update des Android-basierten TV-Betriebssystems für Smart-TVs ankündigte, führte in der Branche zu Spekulationen über einen möglichen Verzicht auf Vega.

Wie sich nun aus verschiedenen Quellen bestätigen lässt, hält Amazon aber weiterhin an den Vega-Plänen fest. Der Konzern spricht bereits gezielt Content-Anbieter an, um deren Apps auf die neue Plattform zu bringen.

Die Entwicklung eines eigenen Betriebssystems würde Amazon unabhängiger von Google machen und mehr Kontrolle über die eigene Plattform ermöglichen. Für Nutzer dürfte der Wechsel des Betriebssystems bei entsprechender App-Unterstützung weitgehend unbemerkt bleiben.

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32 Kommentare

  1. Unbemerkt? Was wäre denn mit den über Sideload installierten Apps? Z. B. Kodi.

  2. Klasse!
    Kein Sideloading mehr und mehr Kontrolle über Werbeeinblendung usw.
    Super Idee!

  3. Als Laie würde ich dem Satz „Für Nutzer dürfte der Wechsel des Betriebssystems […] weitgehend unbemerkt bleiben“ zustimmen. Allerdings – mit Blick auf Amazons bisherige Vorgehensweise – würde ich diesen Satz auch zeitlich einschränken. Es ist durchaus denkbar, dass künftig Einschränkungen unter dem Vorwand des „Nutzerwohls“ folgen werden.

  4. Android basiert auch auf Linux. Interessant wäre, was Amazon nun anders machen will.
    Wenn keine Android-Apps mehr lauffähig sind, dürfte der Erfolg schwierig werden, auch andere Content-Anbieter müssten neue Apps programmieren, was viel Geld kostet.

    • Amazon weiß vermutlich sehr genau, was die Leute mit der Amazon-Hardware anstellen und kann daher gut einschätzen, ob viele Nutzer viele andere Apps nutzen als die üblichen Streaming-Dienste und Mediatheken. Am Ende möchte Amazon natürlich so viele Menschen wie möglich dazu verleiten, das Amazon-Ökosystem nicht zu verlassen; wenn also Android-Apps wegfallen würden, um so besser (für Amazon), für den Rest gibt’s genügend Alternativen auf dem Markt.

  5. Mich wundert es, dass sich die Dinger noch verkaufen. Die sind ja so extrem langsam. Das hat mich dazu bewogen alles auf AppleTV umzustellen.

    • Apple TV kostet nun mal das fünffache.

    • Ich war jahrelang Applehasser aus Leidenschaft und warte trotzdem nur noch das neue Modell der AppleTV Box, nachdem sowohl die LG TVs als auch Amazon Geräte zu Werbehöllen mutiert sind. Dann heißt es „offline“ für meine TVs.
      Prime hab ich sowieso schon gekündigt.
      Ich hoffe nur, das neue AppleTV wird immer noch werbefrei sein, sonst ist mein toller Masterplan für die Katz.

    • Mein FireTV Cube ist flott, kann mich nicht beschweren.

    • +1 und nie bereut. Man bekommt die Vorgängerversion des Apple TV 4K bei eBay immer wieder für 70 €. Zwar ohne Fernbedienung, aber dank CEC kein Problem. Und die sind um Längen besser, als jeder Fire TV jemals sein wird.

  6. Wäre für mich auch definiv ein rotes Tuch. Derzeit installiere ich auf allen meinen FireTV Sticks Kodi und SmartTube Next, einen YouTube-Client, der viel einfacher zu bedienen ist und vor allem keine Werbung zulässt, auch ohne Abo. Ohne das kann Amazon sich die Dinger warm wegpacken. Dann würde ich eher einen alten FireTV gebraucht kaufen oder mir 2-3 Stück auf Halde legen.

    Leider bietet niemand derzeit Sticks an, die an die FireTV Sticks rankommen – hier vor allem im Gereich Kontrolle weiterer Geräte. Hatte einen Google Stick hier, der konnte die Edifier Lautsprecher meines Fernsehers nicht steuern – dasselbe galt für einen WaipuTV Stick. Vielleicht sollte ich mal nen Xiaomi Stick testen.

  7. Ich nutze die Fire Sticks zu 100% für Kodi und Smarttube, um Content ohne Werbung zu schauen. Die aktuellen Geräte werden laut Amazon aber kein Upgrade auf Vega OS erhalten:

    „current Fire TV models dont’t receive this OS update plus they should still support their current lineup with updates for years to come.“

    Amazon möchte mit dem Kepler SDK und React Native Framework ein eigenes Ökosystem aufbauen, um mehr Kontrolle zu erhalten, was auch Sideloading ausschliessen soll:

    „Vega OS will eliminate the ability to sideload apps on Firestick & Fire TV devices.“

    => Diese Aussage basiert allerdings zeitlich vor dem EU-Urteil, dass Apple alternative Appstores zulassen muss!

    Eine Anforderung aus der Stellenbeschreibung für einen Vega-Developer:

    „Implement and deliver features on the Fire TV client codebase as it transitions from FOS/Android to native/Rust and React Native.“

    Erste Geräte sollen wohl noch 2025 den Weg zu den Kunden finden, wobei das nicht ganz stimmt, den auf dem Echo Show 5 ( Gen 3) läuft Vega OS bereits.

    • Amazon will eben nicht mehr, dass sie die Sticks subventionieren und sie dann in der Form genutzt werden.

    • >=> Diese Aussage basiert allerdings zeitlich vor dem EU-Urteil, dass Apple alternative Appstores zulassen muss!

      Apple muss überhaupt nichts. Diese alternativen Appstores gelten nur für das iPhone, nicht fürs iPad und schon gar nicht fürs AppleTV. Abgesehen davon würde dann wohl Amazon ähnliche Hürden einbauen wie Apple.

  8. Ich nutze den Stick vornehmlich für Kodi (als Jellyfin-Frintend) und werbefreies Youtube (SmartTube). Denke mal, genau solchen Sachen will Amazon einen Riegel vorschieben.
    Aber ok, falls das dann nicht mehr gehen sollte, kauft man einfach keine Amazon-Hardware mehr und gut.. Ein exclusiver Anbieter von Streaminghardware ist Amazon ja nun auch nicht.

  9. Ich denke wir alle hier, bzw. die bisherigen, kritischen Kommentare, sind nicht die Zielgruppe. Vor 10 bis 15 Jahren hat 1&1 DSL-Flat-Kunden mit viel Traffic rausgeworfen, die Medienmeldung war „1&1 bittet Kunden, sie mögen doch bitte der Konkurrenz zur Last fallen“. An die Formulierung denke ich sehr häufig wenn Anbieter merken, dass ihre Mischkalkulation nicht aufgeht..

    Amazon hat, zumindest als ich mir ein paar gekauft habe, die FireTVs als Verkaufshilfe für den eigenen Content positioniert sowie fremden Content im Einzelfall prominent integriert. Man kann wohl davon ausgehen, dass es eine „hey, installier doch auch Netflix auf dem FireTV“-Meldung nicht gibt, ohne dass Netflix dafür bezahlt.

    Die Hardware der FireTVs ist überwiegend deshalb sehr günstig für die gebotene Leistung, weil die Kohle dann über den Inhalt kommt. Das heißt aber auch: Unser Nutzungsverhalten erzeugt dann für Amazon nicht die Euros, die notwendig eingeplant wären, um den Verkaufspreis der Hardware zu rechtfertigen. In Summe wird Amazon vielleicht sogar froh sein, wenn wir die billigen FireTVs nicht kaufen.

    Disclaimer: Ich habe 2014 einen FireTV Gen1 gekauft (15*15*2cm, externes Netzteil, HDMI-Buchse, S/PDIF-Buchse) und 2018 einen 4k Ultra HD Gen1 (8*8*1cm, fest verklebtes 10cm HDMI-Kabel, externes Netzteil). Mag sein, dass sich die 100 neueren Generationen mittlerweile etwas anders rechnen.

  10. Ich habe schon teilweise von FireTV auf GoogleTV umgestellt, da gerade ausländische Apps selbst mit Sideload nicht funktionieren. Bei Google dagegen hat man die komplette Bandbreite an Apps aus dem Play Store. Mit weiteren Einschränkung wird FireTV dann noch unattraktiver.

    • nice, wusste nicht, dass das geht. Gibts da ne unfrickelinge Anleitung für die aktuellen 4K sticks? Wie alle hier hab ich die Fire teile eigentlich nur noch wegen Sideloading in betrieb um z.B. an die HBO App zu kommen

  11. Wer einen guten Android-Player sucht sollte sich mal den Kinhank G1 anschauen.
    Momentan imho das beste Gerät mit gutem Support.

    • Für den Entwicklermodus muss man einen Code vom Support erhalten…. Wie sieht es mit Datenschutz aus? Hast du gecheckt welche Domains kontaktiert werden ?
      Oder findest du den nur wegen den tollen bunten Ghz Zahlen gut ?

      • Dafür ist NextDNS am Start mit einem Pihole als Fallback ohne Bypass-Möglichkeit. Die Listen für Amazon, Apple, Google etc. sind gepflegt… Den Code bekommt man per Mail innerhalb kurzer Zeit problemlos vom Support.
        Soweit alles gut … und es ist ja nur ein unverbindlicher Vorschlag

    • Und der Vollständigkeit halber: Wer eine gute Box nur für Kodi sucht, der sollte sich den Vero V mit OSMC näher anschauen.

      I habe noch den Vero 4K+ und habe noch nie von einem Hersteller irgendwo besseren Support gesehen. Es gibt regelmäßig neue Kodi-Versionen und wenn man Fehler im Forum meldet, schreibt man direkt mit den Entwicklern. Das drunterliegende Linux-System basiert auf Debian und ist offen, man kann also auch gut z.B. Emulatoren für Retro-Gaming nachinstallieren.

      Auch Dolby Vision kann das Teil mittlerweile.

  12. Und ich hatte auf Android TV gehofft. (⁠*⁠_⁠*⁠)

  13. Man kann mittlerweile weder einen Samsung noch einen LG Fernseher kaufen. Jetzt kommt halt der Fire-TV mit auf die Liste, sehr schade.
    Aber ich lass mir nicht mehr von Big Tech vorschreiben was ich auf meinen Geräten installieren darf.

    Hätte hier einen kleinen Hinweis im Artikel gut gefunden.

    • Und den Fernseher Offline zu betreiben ist keine Option ? welchen Top OLED Fernseher würdest du als Alternative denn empfehlen ?
      Grüße

  14. Franz Mühleisen says:

    Android TV ist nun mal eine offene Plattform und die Fire TV Sticks bisher sehr günstige Abspielgeräte. Gerade auch für Leute die gerne Kodi, Plex, Smarttube und Co. nutzen. Für letztere werden die Sticks mit geschlossenem OS daher quasi unbrauchbar, also muss man andere Android-TV basierte Geräte nutzen. Wer will schon für Werbung auf Youtube bezahlen oder darauf verzichten seine eigene Film-und Musikbibliothek zu streamen?

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