Volla Messages: Deutscher Messenger setzt auf Holochain-Technologie

Der deutsche Smartphone-Hersteller Volla Systeme aus Remscheid präsentiert mit Volla Messages eine neue Messenger-Alternative, die sich durch einen dezentralen Ansatz von etablierten Diensten wie WhatsApp und Telegram abheben soll. Die nun in die öffentliche Beta-Phase gestartete Anwendung verzichtet komplett auf zentrale Server-Infrastrukturen und setzt stattdessen auf die innovative Holochain-Technologie. Bei neuen Messengern muss ich immer schwer atmen, denn man hat viele kommen und gehen sehen – und laut der Betreiber hat man ja eh immer die beste Variante am Start.

Anders als bei klassischen Messengern müssen Nutzer sich bei Volla nicht registrieren oder ein Konto anlegen. Die Kommunikation läuft über die sogenannte Volla Cloud, die technisch betrachtet ein Netzwerk aus den Geräten der Nutzer darstellt. Die zugrundeliegende Holochain-Technologie arbeitet laut der Entwickler Blockchain-Systeme, da sie sich auf einzelne Anwendungsfälle konzentriert und auch das gezielte Löschen von Daten ermöglicht. Im Gegensatz zu traditionellen Blockchains verwendet Holochain ein Agent-zentriertes Modell, das es jedem Benutzer ermöglicht, seine eigene Datenbank zu führen, anstatt alle Transaktionen in einer gemeinsamen, unveränderlichen Kette zu speichern.

Die Kontaktaufnahme erfolgt über einen einfachen Austausch von Kontaktcodes zwischen den Nutzern. In der aktuellen Beta-Version können bereits Textnachrichten, Links, Fotos und Dateien ausgetauscht werden. Audio- und Videokonferenzen sind für kommende Versionen bereits in Planung.

Volla Messages ist zunächst für alle aktuellen Volla-Geräte mit Volla OS 14 verfügbar und soll auch auf ältere Modelle mit Volla OS 12 ausgerollt werden. Die Anwendung steht als Open Source auch für andere Plattformen zur Verfügung. Nutzer können die Beta-Version bereits jetzt für Android, Windows, Linux und macOS über GitHub beziehen. Eine Veröffentlichung in den verschiedenen App Stores ist in Vorbereitung.

Ich werde jetzt mal nicht unken, das überlasse ich der Kommentarspalte…

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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30 Kommentare

  1. Das erinnert mich an die Anfänge von Signal. Da konnte man zunächst auch nur Kontakte knüpfen, wenn man den Schlüssel per QR-Code ausgetauscht hat. Erst später kam die Synchronisation mit dem Adressbuch.

    Dem Messenger gebe ich nicht lange, dann ist der auch wieder weg.

  2. RCS und gut ist
    Langt vollkommen

    • Wollen wir Freunde werden? 🙂 Sehe ich auch so, ich finde RCS wunderbar. Aktuell fehlt mir das nur Videotelefonie aber da behelfe ich mir mit Google Meet. Ich wünschte mir, mehr Freunde würden es nutzen. Erreichen kann ich darüber aber jeden in meinem Adressbuch, haben alle aber wissen es fast nie.

      • Sehe ich ebenso – und für Videotelefonie nutze ich FaceTime (geht auch per verschicktem Link mit „nicht-Apple-Usern“.
        Freue mich schon, wenn Apple und Google das Profil 3.0 verteilen – dann ist RCS auch verschlüsselt und wird kompatibler mit vielen Features.

    • Finde ich auch! Alle anderen Messenger außer Standard iMessage/RCS werden hier genutzt. WhatsApp und Co brauche ich nicht.

    • Ich mag RCS auch lieber als WA. Aber, hast du kein mobiles Netz oder bist mit einer anderen Daten-SIM im Urlaub oder Ausland aktiv, funktioniert dein RCS Account nicht mehr. WA ist das egal, solange es irgendeine Datenverbindung auf dem Gerät gibt.

    • Tja, leider hat sich RCS um 15 Jahre verspätet.

      Einen dritten Messenger brauche ich nicht.
      WhatsApp für alle und iMessage für die Familie reichen locker aus.

  3. Also runter reduziert: Meine Nachrichten laufen über x andere Clients und/oder asynchrone Übertragung (Empfänger zur Sendezeit offline) ist nur eingeschränkt oder stark zeitverzögert möglich? ok, ich will auch nicht unken 😉

  4. Mutig! Erinnert mich grad an den BBM…
    Wünschen wir ihm mal Glück.

  5. Bei der aktuellen Diskussion um mehr europäische Souveränität im Internet, vielleicht nicht der schlechteste Zeitpunkt so etwas auf den Markt zu werfen.
    Ohne die, aus gutem Grund, nicht integrierte Möglichkeit, Kontakte über das Telefonbuch zu finden, wird man sich beim mainstream allerdings noch schwerer tun zu wechseln und am Ende bleiben wieder alle bei WhatsApp

  6. warum sich keiner mit RCS Chat beschäftigt ist mir ein Rätsel!
    ich vermisse nichts von Telegram oder WhatsApp. Von Smartphone auf Tablet parallel benutzen. Bilder, Videos, Dateien und auch Sprachnachrichten funktionieren einwandfrei.

    • Unrecht hast du da nicht aber das Betrifft nicht so viele. Ausgenommen Argument um Drillisch. Da waren meine Eltern auch aber die sind nun zu Simyo gewechselt. Die haben RCS, unterstützen am iPhone auch die Visual Voicemail und rufen dafür Drillisch-Preise auf. Kann das nur empfehlen. Aktuell hat bei mir nun jeder RCS im Adressbuch.

      • Ganz genau, ich erreiche auch jeden per RCS und/oder zusätzlich per iMessage.
        Wozu also noch einen extra Messenger?!
        Hoffe auch, dass sich RCS noch viel mehr verbreitet – traurig nur, dass so viele es gar nicht kennen.

      • sim.de
        Android
        RCS kein Problem

    • @RoB nur Apple Kunden sind bei 1und1 ausgeschlossen noch. Wird aber für Apple auch zeitnah kommen. Siehe https://hilfe-center.1und1.de/informationen-zur-rcs-umstellung

    • Dierck Ziegler says:

      Hmm? Verstehe ich nicht so wirklich. ISP ist 1&1 und RCS funktioniert ohne Probleme. Allerdings muss man RCS ja selber anschalten. Wollen viele meiner Freunde nicht, deshalb nutze ich das kaum.

      • Vielleicht wenn man ein neues Handy von Samsung oder Google kauft.
        Nachdem Apple und Telekom RCS freigeschaltet haben, habe ich viele meiner Kontakte angepingt, unterstützt haben es nur die wenigsten nicht-Apple-Handys, eigentlich nur die von Samsung und Google.
        Das letzte Model von Realmi, z.B. hat es nicht standardmäßig aktiviert gehabt.

    • sim24.de, also drillisch
      ich nutze RCS mit anderen Android Usern und iPhone
      dazu noch Threma, WhatsApp habe ich nicht.

  7. wo ist der Vorteil gegenüber SimpleX?

    das ganze ist länger erprobt und geht nicht über irgendwelche pseudo „Blockchain“ Modelle

  8. Hm, wenn es keinen zentralen Ansatz gibt und mein Smartphone, meine IP, zufällig Relay etc. für illegale Aktivitäten oder Absprachen wird, was dann? Vermutlich verstehe ich es falsch, aber Störhaftung & Co. haben sensibel gemacht.

  9. Hab mal die Beta mir angeschaut. Wenn der Volla Messenger nicht läuft, empfängt der nichts.
    Das Konzept Peer to Peer hat genau das Problem, das es kein Pushsystem für Benachrichtigungen gibt. Entweder ist er ständig verbunden oder verbindet sich in Abständen. Beides wird auf den Akku gehen.

    Mal sehen wie sie das lösen wollen.
    Ansonsten halt sehr sehr in den Anfängen!

  10. Spätestens wenn die EU Zölle auf digitale Dienste der USA erhebt, wird WhatsApp vielleicht endlich sterben. Und Facebook auch. Und dann haben all die kleinen, neuen, so viel besseren Lösungen endlich eine reelle Chance. Ich bin gespannt. Die Utopie stirbt zuletzt.

    Bis dahin bleibe ich ein echter Fan von Threema und nutze für die Arbeit (noch) Signal.

    • Zölle auf digitale Dienste? … ja genau, da ist die EU ja Importeur only und legt sich gleich selber trocken. Das wird echt lustig …

      • Die Nutzenden zahlen nicht, aber die Dienste verdienen Geld. Die Dienste werden Abgaben auf ihren Gewinn zahlen müssen, wodurch sich weniger lohnt Daten abzuschnorcheln und Leute in Silos zu stecken.

        Wir brauchen aber gleichzeitig wieder Interoperabilität, wie wir diese noch bis vor ein paar Jahren hatten.

        WhatsApp ist einfach nur ein großer ejabberd-Dienst. Wenn diese also einfach XMPP mit anderen Servern sprechen würden, anstatt diese Funktion weg zu lassen, dann macht das einen riesigen Unterschied.

        Viele Dienste nutzen XMPP, haben nur leider mittlerweile die Föderation deaktiviert.

        Dieser Fehler muss korrigiert werden, Interoperabilität muss wieder zum Standard werden.

  11. Ebenfalls dezentral ist Jami. Gibt es schon seit Jahren. Andere Alternative wäre SimpleX.

  12. Wenn die Vergangenheit uns eins gezeigt hat, dann, dass kein Datenskandal dieser Welt die Gesellschaft zu sicheren Alternativen geführt hat. Nach dem NSA-Skandal gibt es nur noch eine handvoll Leute, die Messenger wie Signal oder Threema nutzen. Egal ob Freunde, Familie oder Arbeitskollegen……ich habe noch nie ein Smartphone ohne WhatsApp-Nutzung gesehen. Von daher glaube ich nicht, dass solche Messenger jemals erfolgreich sein können in der breiten Masse. Solche Messenger werden immer Nischenprodukte sein/bleiben.

    Und jetzt können auch gerne Leute ankommen und kommentieren mit „Ja aber Signal wird ja von x-Leuten genutzt!“. Im Vergleich zu WhatsApp bleibt es „LEIDER“ ein Nischenprodukt – über 2 Milliarden Nutzer weltweit (WhatsApp) vs. 40 Millionen weltweit (Signal). Ich finde es zwar schade, aber so ist es nun mal.

  13. Ich war ja erst skeptisch…

    Aber seidem ich weiss, daß es A L L E GERÄTE MIT Volla OS 14 unterstützt sehe ich da durchaus blühende Landschaften

  14. Dasselbe mit iMessage: nimmst du aus dem iPhone die SIM-Karte raus, wirst du von iMessage abgemeldet.

    Da ist WhatsApp viel praktischer.

  15. Wir haben seit 1999 ein Protokoll dafür, es ist ein IETF-Standard.

    XMPP.

    Darauf basiert auch WhatsApp* und diverse andere Dienste, nur leider entscheiden die sich kein offenes Netz haben zu wollen.

    Wir müssen einfach nur wieder Dienste mit offenen APIs haben, dann brauchen wir nicht auch wieder einen Messenger nach dem anderen.

    Google Talk und Slack und Facebook und weitere Dienste hatten alle mal Interoperabilität per XMPP angeboten, bis den Konzernleitungen mal auffiel, dass man viel besser Enshittification machen kann, wenn man die Leute an sich bindet, weil sie dann nicht leicht fliehen können.

    (Ein Ring sie alle zu knechten, sie ewig… öh, was.)

    Ich muss doch schließlich auch nicht ein Telefon mit Karte von Vodafone, Telekom und O2 haben, nur um alle meine über drei Netze verteilten Kontakte erreichen zu können.

    Föderation ist nichts neues, das gibt es schon seit locker einem Jahrhundert.

    Man, bin ich froh, dass wenigstens Email interoperabel ist und ich nicht hunderte Email-Konten brauche…

    XMPP hat so einige Dienste mittlerweile überlebt (MSN, Windows Messenger, MySpaceIM, AIM, Allo, Hangouts, ICQ, BBM, Skype, …) und es ist klar, Messenger-Dienste kommen und gehen, offene Standards bleiben.

    Wenn dann Interoperabilität kommt (wieder zurück kommt) und die großen Silos offen sind, werden die Leute nach langer Zeit endlich zu anderen Anbietern gehen können, ohne ihre Kontakte zu verlieren.

    Es bleibt noch spannend welche Effekte der Digital Markets Act haben wird, wenn die Interoperabilität nicht endlich erst beginnt, sondern wieder zurück kommt.

    *da läuft wohl ein ejabberd mit proprietären Extensions, wie man diversen Analysen im Netz entnehmen kann, außerdem kann man sich den Traffic anschauen und sieht dann typischen XMPP-Traffic. Die XMPP Standards Foundation listet auch Dienste die XMPP nutzen: https://xmpp.org/uses/instant-messaging/

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