Google im Visier der EU-Kommission: Neue Vorwürfe wegen Selbstbevorzugung

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Die Europäische Kommission hat Alphabet, die Muttergesellschaft von Google, mit schwerwiegenden Vorwürfen konfrontiert. Die Behörde sieht Verstöße gegen den Digital Markets Act (DMA) bei zwei wichtigen Diensten des Technologiekonzerns.

Der erste Vorwurf betrifft die Google-Suche. Nach Ansicht der Kommission bevorzugt Google die eigenen Dienste in den Suchergebnissen. Dies zeigt sich besonders bei der Darstellung von Shopping-Angeboten, Hotelbuchungen, Verkehrsinformationen sowie Finanz- und Sportdaten. Diese erscheinen in hervorgehobener Position am oberen Bildschirmrand und werden mit speziellen visuellen Elementen und Filtermöglichkeiten präsentiert. Diese Praxis verstößt gegen die DMA-Vorgabe, dass Gatekeeper ihre eigenen Dienste nicht besser behandeln dürfen als die der Konkurrenz.

Der zweite Kritikpunkt richtet sich gegen den Google Play Store. Die Kommission bemängelt, dass App-Entwickler daran gehindert werden, ihre Nutzer über günstigere Angebote außerhalb des Play Stores zu informieren. Google verlangt zudem nach Einschätzung der Behörde überhöhte Gebühren über einen unangemessen langen Zeitraum für digitale Güter und Dienste.

Die vorläufigen Erkenntnisse der Kommission sind Teil eines laufenden Verfahrens. Alphabet hat nun die Möglichkeit, Einsicht in die Untersuchungsakten zu nehmen und eine Stellungnahme abzugeben. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, droht ein Beschluss wegen Nichteinhaltung der DMA-Vorschriften.

Google selbst hat auch schon Stellung dazu genommen. Logo, da sieht man es ganz anders als die EU. Die neuen Vorgaben zwingen Google laut eigener Aussagen, die Darstellung bestimmter Suchergebnisse zu ändern. Ein konkretes Beispiel zeigt sich bei Flugreisen: Wenn Google keine direkten Links zu Fluggesellschaften anzeigen darf, müssen Nutzer den Umweg über Vermittlungsportale nehmen. Dies führt zu höheren Ticketpreisen durch zusätzliche Provisionen. Europäische Unternehmen verzeichnen durch die bereits umgesetzten Änderungen Einbußen beim Website-Traffic von bis zu 30 Prozent.

Besonders kritisch sind die Auswirkungen auf das Android-Ökosystem, heißt es weiter. Man vergleicht es mit Apple: Im Gegensatz zu Apples iOS-System erlaube Android bisher die freie Installation von Apps. Dies ermögliche Nutzern den Zugriff auf 50-mal mehr Anwendungen als bei iOS. Die neuen Regelungen könnten diese Offenheit gefährden, da Google die Nutzer nicht mehr ausreichend vor betrügerischen Links und schadhafter Software schützen kann.

Die Finanzierung der Android-Plattform steht ebenfalls zur Diskussion. Ohne angemessene Gebühren für die Play Store-Dienste wird es für Google schwieriger, in die Weiterentwicklung des Betriebssystems zu investieren. Dies betreffe dann besonders Nutzer, die sich kein Premium-Smartphone für 1.000 Euro leisten können.

Der Digital Markets Act (DMA) zielt darauf ab, große Technologieunternehmen wie Google, Apple und Meta zu regulieren und den Wettbewerb zu fördern. Die aktuellen Auflagen der Kommission könnten jedoch das Gegenteil bewirken. Google hat angekündigt, die Vorgaben umzusetzen, warnt aber vor einer Verschlechterung des Nutzererlebnisses in Europa.

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